Sondersammelgebiets-Volltexte
Refine
Document Type
- Article (2)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- metallophytes (2) (remove)
This study describes the vascular flora and community structure of grasslands occurring on heaps of waste rock left by former Zn-Pb mining in relation to the metal content in the soil and other environmental factors. The study was performed on 65 heaps scattered in agricultural land in southern Poland. The sites were described in terms of plant community characteristics, soil physicochemical properties, distance from woodland, altitude and local climate. The number of plant species and proportion of species of the Festuco-Brometea class decreased with increasing heavy metal (Cd, Pb, Zn) content in the soil, and increased with Ca content and pH of the soil. There was a negative relationship between the proportion of the later successional species and heavy metal content in the soil and a positive relationship between plants connected with the earlier stages of succession and metals. Floristic composition was also affected by distance from woodland and height above sea level. The investigated heaps were primarily colonised by native species dispersed by wind, characterised as competitive stresstolerant, ruderal and competitive strategy species. Three types of Carlino acaulis-Brometum erecti (CB) communities were distinguished: CB typicum – dominated by Brachypodium pinnatum, with the highest proportion of calcareous grassland species, CB festucetosum ovinae subass. nova – loose grassland with abundant facultative metallophytes, and the CB rubietosum caesi subass. nova with nutrientdemanding ruderal and woody plants invading from the nearby forest communities. The three subassociations represent different successional stages of Carlino acaulis-Brometum erecti, strongly dependent on both the substrate and spatial relations. The proportions of species traits, especially a high occurrence of endangered species and a very low proportion of alien species show that the post-mining habitats studied have a similar degree of ‘naturalness’ as valuable xerothermic grasslands on nonmetalliferous habitats. They thus may be considered as valuable objects for the protection of plant diversity.
Der Harz wurde über Jahrhunderte durch intensiven Bergbau und Erzverarbeitung geprägt. In ihrer Folge entstanden zahlreiche Sekundärstandorte mit schwermetallreichen Substraten auf Halden und kontaminierten Flussschottern. Daher stellt der Harz ein klassisches Gebiet des Studiums von Pflanzengesellschaften mit schwermetalltoleranten Arten dar. Allerdings lag bis heute keine systematische Übersicht und umfassende ökologische Analyse der Schwermetallvegetation und deren Standorte vor. - Grundlagen der Arbeit sind 120 Aufnahmen der Schwermetallvegetation und Analysen der Bodenbedingungen an 23 Orten auf Bergbau- und Schlackenhalden sowie kontaminierten Flussschottern im westlichen Harz und seinem Vorland. Die Rasen besitzen insgesamt nur wenige Phanerogamen; ihre Kenntaxa Armeria maritima ssp. halleri, Minuartia verna ssp. hercynica und Silene vulgaris var. humilis kommen aber in den meisten Beständen vor. Sie werden alle dem Armerietum halleri Libbert 1930 zugeordnet, das sich neben einer Silene-Pionierphase in drei Subassoziationen: A. cladonietosum chlorophaeae, A. typicum und A. achilletosum millefoliae gliedern lässt, die auch als Phasen einer Primärsukzession gedeutet werden können. Die beiden letzteren können weiter in je eine Typische und eine bodenfeuchtere Cardaminopsis halleri-Variante aufgeteilt werden. - In einer DCA trennen sich die Subassoziationen entlang der ersten Achse. Diese Achse ist positiv korreliert mit den Ellenberg-Zeigerwerten für Reaktion, Stickstoff und Feuchte sowie den Calcium-Gehalten der Bodenlösung, negativ mit den Kupfer-Gehalten und Anteilen offener Steine. Die Schwermetall-Gehalte der Böden sind durchgehend hoch. Im A. cladonietosum und A. typicum sowie der Silene-Pionierphase gibt es besonders große Zink- und Kupfer-Gehalte; weite Schwermetall/Calcium-Verhältnisse weisen hier auf extrem zinktoxische Bedingungen hin. Die Blei-Gehalte unterscheiden sich zwischen den Gesellschaften dagegen kaum. - Ein Vergleich der aktuellen Anzahl von Halden mit einer Liste von 1928 zeigt einen starken Rückgang der Schwermetallstandorte durch menschliche Zerstörung und natürliche Sukzession. Pflegemaßnahmen zur Erhaltung oder Regeneration werden erörtert. - In der Diskussion wird die Beibehaltung eines eigenständigen Armerietum halleri befürwortet. Die Auswertung von Literaturdaten in einer Übersichtstabelle für Deutschland ergibt eine Einengung der Violetea calaminariae auf einen Kern artenärmerer Gesellschaften. Für den übrig bleibenden einzigen Verband wird vorgeschlagen, den Namen Armerion halleri Ernst 1965 als nomen conservandum beizubehalten.