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Species area curves from 37 sites spanning the diversity of native vegetation in Queensland were examined. For the majority of sites investigated a 500 m2 plot captured about 80–90% of the vascular plant species present at the time of sampling. Floristic data collected for grassland, heathland, acacia shrublands and most eucalypt woodlands using a 500 m2 plot is appropriate for floristic analysis and adequately represent the vascular plants present at the site at the time. Using a larger plot would only slightly increase the species capture at a site but it would generally be more efficient to increase the number of sites sampled to more adequately capture the diversity across the extent of the vegetation type. However for many Queensland rainforest communities, a much larger sample size is required to capture the full species richness of a site.
Platelets play an essential role in wound healing by forming thrombi that plug holes in the walls of damaged blood vessels. To achieve this, platelets express a diverse array of cell surface receptors and signaling proteins that induce rapid platelet activation. In this study we show that two platelet glycoprotein receptors that signal via an immunoreceptor tyrosine-based activation motif (ITAM) or an ITAM-like domain, namely the collagen receptor complex glycoprotein VI (GPVI)-FcR γ-chain and the C-type lectin-like receptor 2 (CLEC-2), respectively, support constitutive (i.e. agonist-independent) signaling in a cell line model using a nuclear factor of activated T-cells (NFAT) transcriptional reporter assay that can detect low level activation of phospholipase Cγ (PLCγ). Constitutive and agonist signaling by both receptors is dependent on Src and Syk family kinases, and is inhibited by G6b-B, a platelet immunoglobulin receptor that has two immunoreceptor tyrosine-based inhibitory motifs in its cytosolic tail. Mutation of the conserved tyrosines in the two immunoreceptor tyrosine-based inhibitory motifs prevents the inhibitory action of G6b-B. Interestingly, the inhibitory activity of G6b-B is independent of the Src homology 2 (SH2)-domain containing tyrosine phosphatases, SHP1 and SHP2, and the inositol 5′-phosphatase, SHIP. Constitutive signaling via Src and Syk tyrosine kinases is observed in platelets and is associated with tyrosine phosphorylation of GPVI-FcR γ-chain and CLEC-2. We speculate that inhibition of constitutive signaling through Src and Syk tyrosine kinases by G6b-B may help to prevent unwanted platelet activation.
Der NABU hat in Brakel vier Flächen von der Stadt Brakel gepachtet, die nach Naturschutzzielen gepflegt werden oder die, sich selbst überlassen, ein Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen darstellen. Schon vor ein paar Jahren haben NABU-Mitglieder, die Lehrer in Brakel sind oder waren, auf diesen Flächen mit Schülern Naturschutz praktiziert. Dieser bestand darin, dass sie heimische Sträucher und Bäume pflanzten, die Bäume schnitten und Teiche anlegten. Außerdem brachten sie Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse an. Dies ist alles nun schon ein paar Jahre her, doch die NABU-Flächen existieren immer noch. Die Gebiete haben sich weiterentwickelt, die Bäume sind gewachsen, die Tierwelt hat Lebensräume gefunden, jedoch lag der Naturschutz in diesen Gebieten seit einigen Jahren lahm. Nun habe ich, David Singer, ein Schüler aus Brakel, die "Betreuung" der Flächen übernommen.
Vielen, die sich für die reichhaltige Natur Ostwestfalens und darüber hinaus interessieren, sind die wundervollen Landschafts-, Pflanzen- und Tieraufnahmen des Fotografen Frank GRAWE ein Begriff. Eine Auswahl von etwa 300 der schönsten dieser Fotografien ist jetzt in einem prächtigen Bildband über Landschaften und Naturreichtümer des Kreises Höxter erschienen. Die Texte, die der Biologe und wissenschaftliche Leiter der Landschaftsstation im Kreis Höxter – Burkhard BEINLICH – verfasst hat, begleiten die Fotografien in leicht verständlichen Beschreibungen der Landschaftsgeschichte und der vielfältigen Lebensräume des Raumes zwischen Egge und Weser. ...
Mit der Vorlage des Jahresberichtes 2007 blicken wir auf eine inzwischen zehnjährige Entwicklung unserer Geschäftsstelle zurück. Grund genug, die diesjährigen Ausgabe des Egge-Weser-Heftes für einen Rückblick zu nutzen. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, haben vielleicht sogar selbst an dieser Entwicklung mitgewirkt. Einige von Ihnen werden sicherlich noch die Anfänge des Aufbaus einer hauptamtlich besetzten Einrichtung des Naturschutzes in Erinnerung haben, die mehrere Jahre ein Politikum im Kreis Höxter war und 4 Jahre lang zu einem parallelen Nebeneinander von zwei Landschaftsstationen im Kreis Höxter führte. Mit der Zusammenführung der beiden Einrichtungen Ende 2002 konnten letztendlich alle in Natur und Landschaft tätigen Organisationen des Kreises Höxter gebündelt in einer Station vereint werden. Die weitere Entwicklung wurde in den nachfolgenden Jahren vor allem von der Landespolitik beeinflusst. Das bis dahin existierende Nebeneinander von projektbezogen arbeitenden und institutionell geförderten Biologischen Stationen (sog. P- bzw. I-Stationen) wurde im Jahr 2003 beendet. Alle in NRW aktiven Stationen arbeiten seitdem auf Basis einer Rahmenvereinbarung zur institutionellen Förderung. Das gilt auch für die bis dahin projektbezogen arbeitenden beiden Landschaftsstationen. Dies war zunächst eine positive Entwicklung. In den Jahren 2004 bis 2006 erfolgten dann aber Etatkürzungen von rund 35%. Diese stellten eine ernste Gefährdung für den Fortbestand der hauptamtlich besetzten Geschäftsstellen der Biologischen Stationen in NRW dar. Die Landschaftsstation im Kreis Höxter reagierte in den letzten beiden Jahren mit einer intensiven Akquise von Drittmittelprojekten auf diese existenzbedrohende Entwicklung - und war dabei durchaus erfolgreich, so dass die finanziellen Probleme bisher erfolgreich gemeistert werden konnten. In der recht bewegten Vergangenheit war es verständlicherweise für die Ehren- und Hauptamtlichen nicht immer möglich, sich auf die originären Ziele des Vereins zu konzentrieren. Wir hoffen aber, dass auch die im Jahresbericht der Landschaftsstation für 2007 (in diesem Heft, S. 93-115) beschriebenen Aktivitäten Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, den Eindruck vermitteln, dass sich die Bemühungen der letzten Jahre gelohnt haben. Nachfolgend möchten wir für Sie die Entwicklung der Landschaftsstationen noch einmal kurz skizzieren und dabei auch die vielen Personen aus Ehrenamt, Zivildienst, Praktikum (siehe REITH et al. 2008, in diesem Heft S. 20-30) und Programmen der Arbeitsverwaltung, die zum bisherigen Erfolg der Station beigetragen haben, in Erinnerung rufen.
Im Spätsommer 2008 säuberten Mitglieder des NABU (Naturschutzbund Deutschland, ehemals Deutscher Bund für Vogelschutz) Stadtverbandes Brakel den "Amtmannsteich" von Unrat und von Ästen, die von den umstehenden Bäumen herab gefallen oder von spielenden Kindern hineingeworfen worden waren. Das war möglich geworden, weil dieser Quelltümpel auch in diesem Jahr wieder trocken gefallen war. Um dem Austrocknen des Teiches entgegenzuwirken, wurde er anschließend vertieft, wie das auch in früheren Jahren schon geschehen war. In Absprache mit dem Geschäftsführer des NABU, Theo Elberich, und der Stadt Brakel rückte ein Bagger an, der den Teich in wenigen Stunden um etwa einen Meter vertiefte. Dabei konnte der Bagger die durch das Austrocknen fest gewordene Teichsohle befahren. Das ausgehobene Erdreich wurde im Uferbereich verteilt und eingearbeitet. Die Kosten dieser Maßnahme trug der NABU.
Die zwischen Meer und Süßwasser wandernden, diadromen (griechisch: dia-: durch, wieder; -drom: laufen) Fischarten besiedeln im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Lebensräume. Sie sind auf eine ungestörte Vernetzung dieser Gebiete von den Bachoberläufen über die Flussläufe bis hin zum Meer angewiesen. Die hohe Aussagekraft einer erfolgreichen Wiederansiedlung von Wanderfischen für eine artenreiche Fischfauna sowie ganzheitlich intakte Fließgewässer (INGENDAHL et al. 2008) erklärt auch die aktuellen Bemühungen zur Schaffung der Durchgängigkeit der Nethe. Sie wird auf Ebene der Fachbehörden seit 1998 thematisiert. Ebenfalls ab 1998 wurde auf Landesebene an Konzepten für eine gezielte Wiederherstellung von Lebensräumen für Wanderfische gearbeitet, die in das Wanderfischprogramm Nordrhein Westfalen mündeten. Im Rahmen dieses Programms wurde eine ganze Reihe von Lachs-Besatzmaßnahmen in der Nethe durchgeführt. Mit der Einführung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Dezember 2000, trat eine rechtliche Grundlage in Kraft die den Gewässerschutz in Europa neu ordnete und der ökologischen Bedeutung von Gewässern deutlich mehr Gewicht beimaß. Um den bisherigen Bemühungen mehr Durchschlagskraft zu verschaffen beauftragte die Bezirksregierung Detmold im Sommer 2005 die Landschaftsstation im Kreis Höxter mit dem Projektmanagement zur ökologischen Entwicklung der Nethe: Die Landschaftsstation erläuterte in ihrem Jahresbericht 2006 bereits die Gründe für die Wanderbewegungen von Fischen sowie die Situation an den Wasserkraftanlagen, die keine vollständige Durchgängigkeit bieten, und stellte entsprechende Lösungen vor (BEINLICH et al. 2007: 116-118). Dieser Bericht beschreibt die weiteren Arbeiten im Rahmen des Projektmanagements und geht auf die veränderten Rahmenbedingungen ein.
Am 29.09.2008 hieß es für drei Mitglieder des NABU-Kreisverbands Höxter auf Wolfssuche gehen. Zusammen mit einem Kamerateam des WDR informierten sich Theo Elberich, Heinrich Hachmeier und Jürgen Kräutle über neueste Nachweise eines Wolfs im Reinhardswald. Treffpunkt mit dem Kamerateam war Beverungen. Dieses Kamerateam, bestehend aus Michael BLASCHKE und Ulrich HAUFE, dreht unter anderem seit 12 Jahren für die Redaktion der WDR-Lokalzeit OWL (dienstags, 19:30 Uhr) Naturfilme von vier bis sechs Minuten Länge. Von Beverungen ging es hinauf nach Langental, knapp jenseits der Landesgrenze Nordrhein-Westfalens in Hessen gelegen. Von hier hatten wir einen guten Ausblick auf den Reinhardswald. Die Kamera schwenkte über die Höhen des Waldes, um dem Fernsehzuschauer einen ersten Eindruck von dem Gebiet zu vermitteln, in das vor wenigen Monaten der Wolf zurückgekehrt ist. Leider schien an diesem Tag die Sonne nicht, so dass die Höhenzüge teilweise im Dunst verschwanden.
Da Wildkatzen anhand äußerer Merkmale zum Teil nur schwer von wildfarbenen Hauskatzen zu unterscheiden sind, können Beobachtungen im Gelände zwar eine relativ sichere Bestimmung ermöglichen. Zweifelsfrei nachvollziehbar sind Wildkatzen-Meldungen aber dann, wenn ein Totfund eindeutig bestimmt und dokumentiert werden kann. Eindeutig dokumentierte Nachweise aus dem Raum Egge-Weser waren dem Verfasser bis zum Jahr 2008 nicht bekannt. Im letzen Heft der "Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser" (Heft 19) stellte der Verfasser Beobachtungen von Wildkatzen etwa aus den vergangenen 20 Jahren zusammen (LIEBELT 2007). Die Totfunde wurden aufgeführt, auch wenn keine nachvollziehbaren Dokumentationen vorlagen. Das Verkehrsopfer aus dem Brakeler Stadtwald wurde vom damaligen Kreisveterinär bestimmt. Eine Dokumentation hierüber ist aber bis heute nicht auffindbar, da dieser Kreisveterinär verstorben und der Fund verschollen ist. Ein weiterer Fund aus der Südegge konnte zunächst ebenfalls nicht belegt werden, stellte sich aber in diesem Jahr als der Fund heraus, der von der Jägerschaft mitgeteilt wurde (s. u.). Um so "erfreulicher" waren einerseits dann die im Jahr 2008 eintreffenden Meldungen weiterer Totfunde - andererseits sind Totfunde leider immer ein erheblicher Verlust für die Population dieser seltenen Säugetierart: Ende März 2008 gelang ein Nachweis anhand eines Verkehrsopfers, welches auf der Ostwestfalenstraße (B 252) bei Brakel im Waldgebiet Hinnenburg gefunden wurde. Ein weiteres Verkehrsopfer am Kiekenstein bei HöxterAbb. 2: Präparat der "Hinnenburger Wildkatze" Abb. 4a: "Hinnenburger Wildkatze", seitlich (Foto: Johannes Lang) Stahle wurde im August 2008 als Wildkatze angesprochen, wobei letzte Zweifel erst durch das Ergebnis des noch ausstehenden DNA-Testes beseitigt werden könnten. Eine weitere Meldung erreichte den Verfasser durch telefonische Befragungen bei der Jägerschaft. Im Juli 2001 wurde eine tote Wildkatze in der Südegge gefunden und als Präparat dem "Lernort Natur" der Kreisjägerschaft Höxter zur Verfügung gestellt. Ende November 2008 schließlich konnte der Verfasser zwei in Lebend-Fallen gefangene Katzen aus Wäldern bei Beverungen fotografieren.
Nachdem der Wanderfalke 1965 (laut Aussagen des Ornithologen Ferdinand ROESRATH) im Kreis Höxter als Brutvogel verschwunden war, dauerte es bis 2001 zur Wiederbesiedlung. Im Jahr 2001 wurde zuerst genau jener 1965 zuletzt besiedelte Felsbrutplatz wieder besetzt (THIEL 2001). (Aus Artenschutzgründen unterbleiben im Artikel genaue Ortsangaben der Brutplätze.)
Wie bereits im letzten Ornithologischen Sammelbericht (MÜLLER 2007)und auch in der Tagespresse oder auf ntv.de veröffentlicht, kreiste am 16.6.2007 ein großer Trupp Gänsegeier (Gyps fulvus) über dem Köterberg. Das Auftreten von Geiern ist absolut neu für unsere Region und die Anzahl der Tiere auch deutschlandweit bemerkenswert. Aufgrund des Berichts besuchte ich den Beobachter, Köterbergwirt Rudolf Brand, befragte ihn nach Details und bat ihn um seine Fotos, die er freundlicherweise zur Verfügung stellte. Die Geier kamen Samstag, dem 16. Juni, am frühen Abend von Norden und kreisten eine halbe Stunde lang über dem Südhang des Köterberges. Herr Brand und weitere Gäste zählten 32 Tiere und bestimmten sie als Gänsegeier. Die beiden Fotos (Abb. 1 und 2) belegen seine Angaben. Abb. 1 zeigt 28 Vögel, auf einem weiteren hier nicht veröffentlichten Bild sind 29 zu erkennen. Bei den 9 besser zu sehenden Tieren auf Abb. 2 handelt es sich um Gänsegeier, auf einem anderen hier nicht gezeigten Bild sind 11 Exemplare eindeutig zu bestimmen. Theoretisch möglich wäre höchstens, dass sich unter den Trupp einzelne Mönchsgeier (Aegypius monachus) gemischt hätten, was bereits bei anderen in Deutschland beobachteten Geierschwärmen festgestellt wurde. Das ist aber eher unwahrscheinlich, da Mönchsgeier erstens viel seltener sind als Gänsegeier und zweitens auch den Beobachtern hätten auffallen können. Bei Einbruch der Dunkelheit ließen sich die Vögel in einem nahe gelegenem Wald nieder. Am Sonntagmorgen kreisten noch mal 10 Geier über dem Berg und flogen dann nach Süden ab.
"Den kennt doch jedes Kind!" Mit Liedern und Reimen über den Kuckuck werden Kinder groß. Ob sie den Kuckuck jemals in der Natur hören oder gar sehen werden, ist allerdings fraglich. Denn vielerorts ist der Kuckuck verschwunden, weil sein Lebensraum verloren geht - bei uns genau wie im afrikanischen Winterrevier. Außerdem ist er für die Jungenaufzucht auf Wirtsvögel angewiesen, und wenn diese seltener werden, leidet darunter auch der Kuckuck. Dabei gilt er den Menschen als Glücksbringer, es sei denn, sie haben viele Schulden und der Gerichtsvollzieher kommt mit dem "Kuckuck"-Aufkleber, den in Wirklichkeit gar kein Vogel ziert. Viele Mythen und Geschichten erzählen vom Kuckuck. Wir möchten diese Zuneigung für unser Engagement im Naturschutz nutzen, um seine Lebensräume in Deutschland und anderswo besser schützen zu können. Im großen Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ist der Kuckuck noch überall zu hören. Auch in Mooren, großen Feuchtgebieten, Hochheiden und Flussauen ruft er vom Frühjahr bis zum Spätsommer immer noch. Wir müssen diese Lebensräume erhalten, wenn wir uns weiterhin gemeinsam am Kuckuck erfreuen wollen. Dafür brauchen wir eine breite Unterstützung und deshalb haben der NABU – Naturschutzbund Deutschland und sein bayerischer Partner LBV – Landesbund für Vogelschutz in Bayern den Kuckuck zum Vogel des Jahres 2008 gewählt.
Es schüttet. Zu den spannendsten Beiträgen der Natur zum GEO-Tag gehört regelmäßig ein unpassendes Wetter: Unvergessen die sintflutartigen Regenfälle beim GEO-Tag 2004 im Heiligengeister Holz bei Bremerberg (Grawe 2005) oder die brütende Hitze in Höxter 2007, die an der Weser nicht ganz so brütend war, jedoch viele davon abhielt, überhaupt zu kommen. Dafür gab es auch dort rechtzeitig zum Mittagessen einen kräftigen Regenguss, der aber die Schwüle nicht vertreiben konnte (Köble & Grawe 2007b). Schönes Wetter gibt’s beim GEOTag vor allem dann, wenn er am „Ende der Welt“ stattfindet, wie z. B. am Schwiemelkopf 2006 (Köble & Grawe 2007a).
Der "Ornithologische Sammelbericht" erscheint alljährlich und gibt erwähnenswerte Vogelbeobachtungen des Kreisgebietes und direkt angrenzender Bereiche wieder. Sofern es nicht gesondert angegeben ist, liegen den Daten keine gezielten Untersuchungen zugrunde – sie sind somit zufällig entstanden und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Veröffentlichung dient zur Dokumentation der Nachweise, zur aktuellen Information und kann als Grundlage für Auswertungen verwendet werden.
Seit über einem Jahrzehnt leisten die Mitglieder von Naturschutz aktiv e. V. ehrenamtliche praktische Arbeit für die Natur im Kreis Höxter. Eine eigene Herde von Schafen und Ziegen hält die Magerrasen des Künnikenbergs offen, andere Trockenrasen, u. a. am Kuhkamp und bei Dringenberg werden per Hand gemäht. Darüber hinaus werden Streuobstbestände gepflegt und die Amphibienschutzanlage an der Landstraße zwischen Neuenheerse und Dringenberg betreut. Als besonderes Gebiet kam 2007 das Satzer Moor hinzu, wo ein ehemaliges, inzwischen völlig zugewuchertes Torflagerbecken des Kurbetriebs Bad Driburg wieder freigestellt wurde (siehe auch eigenen Bericht in diesem Heft von SÖKEFELD & KÖBLE auf S. 189).
Die Grundlage der in diesem Jahresbericht dargestellten Aktivitäten bildet ein mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmter Arbeits- und Maßnahmenplan, in dem die Aufgaben der Landschaftsstation für das Jahr 2007 festgelegt wurden. Die detaillierten Ergebnisse dieser Arbeiten wurden den Fachbehörden in Form von umfangreichen Fachdatenblättern übermittelt. Der hier vorliegende Bericht ist für die Aufsichtsbehörden gedacht. Allen anderen interessierten Leserinnen und Lesern soll er einen knappen Einblick in die Arbeit der Landschaftsstation 2007 geben. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit im Jahr 2007 lag im Monitoring der betreuten Natura 2000 (FFH-)- und Naturschutz-Gebiete (NSG) „Hannoversche Klippen“ bei Würgassen, „Desenberg“" bei Daseburg, „Kalkmagerrasen bei Ottbergen (und Bruchhausen)“, „Kiebitzteich“ bei Reelsen, „Satzer Moor“ bei Herste, „Wandelnsberg“ zwischen Beverungen und Drenke, sowie „Bleikuhlen und Wäschebachtal“ im äußersten Südwesten des Kreises bei Blankenrode. Das Team der Landschaftsstation im Kreis Höxter bittet um Verständnis, dass sich die hauptamtlichen Mitarbeiter aufgrund der oben skizzierten Entwicklung auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen und somit weitere Aufgaben wie die Außendarstellung, Exkursionen und sonstige Serviceleistungen nicht immer im gewünschten Maße wahrgenommen werden können.
Der "Zustand der Flüsse und Bäche wird verbessert", so titelte am 16. Februar 2008 das Westfalen-Blatt: Nach knapp einjähriger Vorbereitung durch die Kreisverwaltung und die Landschaftsstation im Kreis Höxter konnte im Winter der Startschuss fallen, unter Einsatz von rund 20 Arbeitskräften den Zustand der Fließgewässer in unserem Kreis zu verbessern. Nach dem Vorbild der Kreise Herford und Minden-Lübbecke sowie des Kreises Lippe sollen Langzeitarbeitslose in Renaturierungsarbeiten eingebunden werden. Neben der Verbesserung des ökologischen Zustandes der kleinen Fließgewässer werden als weiteres, ebenso wichtiges Ziel Langzeitarbeitslose und Ungelernte für die Rückkehr ins Berufsleben qualifiziert. Im Kreis Höxter können die Chancen, für einen Großteil der Fließgewässer einen "guten ökologischen Zustand" bis 2015 zu erreichen, durchaus als "realistisch" bezeichnet werden.
Die Bundesrepublik hat sich 1992 wie viele andere Staaten zum Erhalt der biologischen Vielfalt verpflichtet (Biodiversitätskonvention). Zur Erreichung dieses Zieles fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) u. a. Vorhaben zur Erhaltung und innovativen nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt. Grundlage der Förderung ist eine Richtlinie von 2005. Träger entsprechender Projekte ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Bereits 2006 hatte die Landschaftsstation zusammen mit dem damaligen Forstamt Bad Driburg einen Projektantrag eingereicht, bei dem es um die Wiederbelebung der Nieder- und Mittelwaldnutzung im Bereich der im Kreis Höxter ehemals zahlreichen Nieder- und Mittelwälder ging (vgl. GRAWE & BÖLKE 2005). Da zunächst nur recht kleine Waldareale in das Vorhaben einbezogen werden sollten, wurde der Antrag abgelehnt. Anfang 2007 fragte die BLE bei der Landschaftsstation an, ob es nicht möglich sei, die Gebietskulisse zu erweitern, da der Projektantrag grundsätzlich als förderfähig angesehen werde. Aufgrund dieser Anfrage erarbeiteten das heutige Regionalforstamt Hochstift und die Landschaftsstation einen neuen Projektantrag mit dem Titel "Mittelwaldähnliche Waldrandgestaltung und -nutzung zur Förderung der Nutzholzarten Stiel-Eiche, Trauben-Eiche und Hainbuche sowie seltener Edellaub- und Nadelgehölze wie Elsbeere, Wacholder oder Eibe", der dann im Herbst des gleichen Jahres durch die BLE bewilligt wurde, so dass bereits im Oktober 2007 mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden konnte. Vorrangiges naturschutzfachliches Ziel des Vorhabens ist die Förderung der in ihren Beständen im Rückgang befindlichen lichtliebenden Nutzholzarten Trauben-Eiche (Quercus petraea), Stiel-Eiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus), Feld-Ahorn (Acer campestre), Winter-Linde (Tilia cordata), Elsbeere (Sorbus torminalis), Wacholder (Juniperus communis) und Eibe (Taxus baccata). Die Förderung dieser Baumarten soll im Rahmen einer mittelwaldähnlichen Nutzung von Waldrändern geschehen. Eine ökonomische Inwertsetzung erfolgt im Rahmen einer einmaligen Erstinstandsetzung sowie des nachfolgenden regelmäßigen Einschlages des nachwachsenden Holzes (alle 15-30 Jahre). Das dann eingeschlagene Holz wird zur Energiegewinnung (Hackschnitzel) genutzt.
Der Laubfrosch (Hyla arborea) ist als vermeintlicher "Wetterfrosch" und legendärer Froschkönig der GRIMM'schen Märchen der bei weitem bekannteste und beliebteste Froschlurch. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts war er allgegenwärtig - den man "in keinem Staate und in keiner Provinz" des Deutschen Reiches vergebens suchte (DÜRINGEN 1897). Neben Erdkröte (Bufo bufo) und Wasserfrosch (Rana kl. esculenta) zählte er zu den "verbreitetsten" Amphibienarten (LEYDIG 1877), der "überall zu finden" sei (STERNFELD 1913). Diese Feststellungen gelten auch für das Weserbergland, für das WOLTERSTORFF (1893) anmerkt, dass der Laubfrosch "wohl nirgends fehlt". Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die Bedingungen für den Laubfrosch in Mitteleuropa grundlegend geändert: Trockenlegung der Feuchtgebiete und vieler Kleingewässer, die Beseitigung von Hecken sowie die flächendeckende Intensivierung der Landwirtschaft (insbesondere der verstärkte Einsatz von Pestiziden) und die damit einhergehende Lebensraumfragmentierung führten zu einem bis heute häufig ungebremsten Rückgang der Laubfroschvorkommen (vgl. BEUTLER 1991, GLAW & GEIGER 1991, VON KNORRE 1987, TESTER 1990 u. v. m). In vielen Regionen ist er heute bereits völlig verschwunden oder seine Bestände sind kurz vor dem Erlöschen. Die negativen Bestandsentwicklungen schlagen sich in den Roten Listen der gefährdeten Tierarten nieder. Sowohl bundes- als auch landesweit gilt der Laubfrosch als "stark gefährdet".
Wilde Weiden im Kreis Höxter
(2008)
Seit gut zwei Jahrzehnten wird die Eignung robuster Haustierrassen auf großen Weideflächen als Landschaftsgestalter diskutiert und im Rahmen zahlreicher Vorhaben in Deutschland und dem benachbarten Ausland erprobt. Eine Vorreiterrolle haben die Niederlande übernommen, die seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts "Naturentwicklung" mit großen Weidetieren betreiben. Die mit 6.000 ha größte zusammenhängende Weidefläche dieser Art liegt direkt vor den Toren Amsterdams im Oostvaadersplassen bei Lelystad in Flevoland. Dort wurden 1983/84 32 Heckrinder und 20 Konikpferde "ausgewildert". Die Bestände sind auf heute etwa je 700 Rinder und Pferde angewachsen. Zusammen mit rund 1.000 Rothirschen haben diese Großsäuger eine Feuchtgebietslandschaft geschaffen, die einzigartig in Europa ist (Abb. 1) und insbesondere für Wasservögel internationale Bedeutung erlangt hat.
"Manchmal ist der Hang zu steil" : von Praktikantinnen und Praktikanten der Landschaftsstation
(2008)
"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen", sagt das Sprichwort, aber schon manch Praktikant oder Praktikantin der Landschaftsstation hat die Steilheit und Viskosität eines Kalkmagerrasen("KMR")-Hanges oder auch "nur" einer Waldrandfläche unterschätzt. Jan-Eric REITH aus Wrexen zum Beispiel, Dipl.-Agraringenieur mit Abschluss an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, sowie Praktikant der Landschaftsstation im Jahr 2008, "fiel" im Frühjahr von der "Waldrand"-Projektfläche an den Weserhängen "unterhalb des Nierenberges" bei Beverungen und freute sich, dass hangabwärts Bäume standen. So blieben nur blaue Flecken, die von der mitkartierenden Kollegin Vera GLANERT, Studentin an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe - University of applied sciences im Studiengang "Landschaftsarchitektur", mit viel Mitgefühl begutachtet und versorgt wurden. Zum Glück ist es guter Brauch in Borgentreich, auch beim Kartieren die Praktikanten im "Doppelpack" einzusetzen. In der praktischen Landschaftspflege, d. h. beim Arbeiten mit Werkzeug und Maschinen, gehen Praktikanten, Zivildienstleistende, Ehrenamtliche und sonstige Naturschützer mindestens zu zweit auf die Fläche, so wie es Berufsgenossenschaft und Unfallversicherung vorsehen. Aber Kalkmagerrasen-Hänge sind nun mal meist sehr steil und lassen häufig nur spezielle selbst fahrende Maschinen zu, geschweige denn solche mit "Sitz", wie der damalige kaufmännische Leiter der Landschaftsstation und weiterhin hauptberufliche Geschäftsführer des Maschinenrings Warburg-Höxter, Norbert HOFNAGEL, bei einer Praxiserprobung feststellen musste: „Wie will man da Maschinen einsetzen oder überhaupt erst auf die Fläche bringen?“ Besagter Norbert HOFNAGEL und die Kollegen der Landschaftsstation haben dann später eine passende Maschine auch für jene Fläche gefunden: "Rapid" mit Schlegelmulcher, inzwischen beim Maschinenring zu mieten für die Pflege für den Naturschutz wertvoller Flächen. Freundlicher Förderer war die Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Hauptnutzer ist bisher die Landschaftsstation im Kreis Höxter - Wen wundert's? Zurück zu den Hängen, die vom wissenschaftlichen Personal im "Alleingang" auf ihre Artenausstattung hin überwacht (wir sagen: "gemonitort"), betreut und kartiert werden, denn sonst würde die Arbeit ja nie fertig. Sie haben selbstverständlich zur Sicherheit ein Handy und im Auto einen Verbandskasten dabei, plus die Erfahrung im "Sich-nicht-wehtun". Aber weshalb waren Vera und Jan-Eric eigentlich am Nierenberg?
Mittels molekulargenetischer Elternschaftsanalyse wurde eine niedrige Rate gemischter Mutterschaften in Bruten der sozial monogamen Tannenmeise nachgewiesen, einer Art, die sich durch hohe Fremdvaterschaftsraten auszeichnet. Gemischte Mutterschaften wurden in vier (= 0,8 %) von 483 Bruten entdeckt und nur für zehn (= 0,3 %) von 3563 erfolgreich genotypisierten Nachkommen wurde die Putativmutter von der genetischen Mutterschaft ausgeschlossen. In Anbetracht dieser sehr niedrigen Rate kann in evolutionsbiologischen Studien der soziale Fortpflanzungserfolg mit dem genetischen Fortpflanzungserfolg für Weibchen der Tannenmeise ohne weiteres gleichgesetzt werden. Die Putativväter wurden ebenfalls in allen Fällen von der genetischen Elternschaft ausgeschlossen, was Quasiparasitismus als Erklärung für gemischte Mutterschaften ausschließt. In einem Fall konnten die Partner eines Brutpaares, das zeitgleich in der Nähe eine eigene Brut aufzog, zweifelsfrei als die genetischen Eltern eines einzelnen Nachkommen identifiziert werden. Mögliche
Ursachen für das Auftreten gemischter Mutterschaften bei der Tannenmeise schließen die Übernahme von
Nistkästen samt begonnenen Gelegen nach dem Tod oder Abwandern der Vorbesitzer und innerartlichen
Brutparasitismus ein.
In den unteren Lagen des Harzes kommen sechs Meisenarten
der Gattung Parus gemeinsam vor. In einem von Nistkästen
freien und abseits von Winterfütterungen gelegenen Untersuchungsgebiet
wurden dort während eines Zeitraums von
17 Jahren 2.074 dieser Meisen gefangen, beringt und im Einzelfall
bis zu neunmal am Beringungsort kontrolliert. 263
Meisen konnten wenigstens einmal als Altvogel während der
ersten zwölf Untersuchungsjahre der Langzeitstudie zur Brutzeit
im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Anhand
ihrer Kontrollfänge wurden die Altvogel-Überlebensraten
ermittelt. Die einzelnen Arten lassen sich danach zwei Gruppen
zuordnen: Meisenarten mit geringer Lebenserwartung
(Blau-, Kohl- und Tannenmeise) sowie Meisenarten mit signifikant
höherer Lebenserwartung (Hauben-, Sumpf- und
Weidenmeise). Strategien der Bestandregulierung werden
diskutiert.
Wir verglichen bei Tannen-, Blau- und Kohlmeise sowie Erlenzeisig
die Alterszusammensetzung, das Geschlechterverhältnis
(nur bei Erlenzeisig und Kohlmeise) und die morphologischen
Variabeln Fettreserven, Federlänge und Gewicht
zwischen Vögeln, die während Invasionen auf der Ulmethöchi
gefangen wurden, mit Vögeln in normalen Jahren. Bei Blauund
Kohlmeise fanden wir andeutungsweise einen erhöhten
Anteil Diesjähriger in Invasionsjahren, während beim Erlenzeisig
der Anteil Adulter erhöht war. Der Weibchenanteil war
bei der Kohlmeise in Invasionsjahren ebenfalls leicht erhöht.
Diese Zusammenhänge waren nicht mehr sichtbar, wenn die
jährlichen Jungen- rsp. Weibchenanteile gegen die Zahl der
Durchzügler aufgetragen wurden. Die Meisen waren in Invasionsjahren
gleichzeitig fetter und größer, wobei die Unterschiede
bei allen Arten relativ klein waren. Nur bei der Kohlmeise
existierte ein gut abgesicherter und signifikant positiver
Zusammenhang zwischen Körpergröße sowie Fettreserven
und Zahl der Durchzügler. Das Ergebnis zeigt, dass dem Massenzug
bei den Meisen ähnliche Gründe und Mechanismen
zu Grunde liegen, während diese beim Erlenzeisig vermutlich
andere sind. Die positive Korrelation zwischen Anzahl Durchzügler
und Körpergröße mit gleichzeitig hohen Fettreserven
deutet darauf hin, dass bei Meisen in der dem herbstlichen
Massenzug vorhergehenden Brutzeit vermutlich gute Nahrungsbedingungen
geherrscht haben. Deshalb könnte vermutlich
nicht Nahrungsmangel sondern eher hohe Populationsdichte
Auslöser von Massenzug in den untersuchten Meisenarten
sein.
Aus Nistkästen wurden nach dem Ausfliegen der Vögel etwa
500 Nester entnommen und die darin vorhandenen Insekten
herausgesucht oder mit einem Eklektor abgesammelt. Die gefundenen
Arten lassen sich den in Nestern bekannten Gilden
zuordnen: Parasiten, Saprophage, Räuber oder Parasitoide
(Schlupfwespen i.w.S. und Raupenfliegen). Für die cyclorrhaphen
Dipteren und ihre Parasitoide wird ein Nahrungsnetz als
Bild eines Teils der Choriozönose im Vogelnest dargestellt. Es
konnten 32 Arten in 10 Familien gefunden werden. Nidikol
sind die Vogelblutfliegen (Protocalliphora azurea, Calliphoridae)
mit ihrem Parasitoiden (Nasonia vitripennis, Pteromalidae), der
durchschnittlich 40% der Puparien abtötet und dadurch für die
Vögel eine besondere Bedeutung hat. Eine zweite Vogelblutfliegenart
(P. falcozi) konnte nur in Süddeutschland gefunden
werden. Bei dieser Art ist der größte Teil der Puparien mit einer
Hülle aus Nistmaterial vor der Parasitierung geschützt. Die
wenigen nicht geschützten Puparien werden ähnlich häufig
parasitiert wie die von P. azurea. Zwei weitere Parasitoide (Dibrachys
cavus und D. lignicola, Pteromalidae) konnten in Puparien
von Raupenfliegen (Triarthria setipennis und Ocytata
pallipes, Tachinidae) gefunden werden, die ihrerseits als Parasitoide
in Ohrwürmern (Forficula auricularia, Forficulidae)
leben. Die Arten der Nahrungskette Ohrwurm → Raupenfliege
→ Dibrachys gehören zu einer anderen Choriozönose, die sich
in Verstecken bildet und sich im Nistkasten mit der der Nester
überschneidet. Bei den Flöhen (Ceratophyllus gallinae, Ceratophyllidae)
konnte das Verlassen des Nestes nach dem Ausfliegen
der Jungvögel bis zur folgenden Brutsaison mit einem Eklektor
ermittelt werden. Im Herbst erscheinen zunächst die im Nest
vorhandenen adulten Flöhe, im folgenden Frühjahr die Individuen
der neuen Generation.
Die in Nistkästen gefundenen saprophagen Insekten werden
erstaunlich wenig parasitiert. Sie fressen Mikroorganismen
und sind am Abbau des Nistmaterials beteiligt. In Nistkästen
spielen sie allerdings eine untergeordnete Rolle, weil das Nistmaterial
normalerweise entfernt wird. Es wird diskutiert, dass
sie in natürlichen Höhlen eine Bedeutung beim Abbau des
Nistmaterials haben. Die Wirkung der Keratin fressenden
Arten, die Haare und Federn abbauen, wird an Hand von
Fängen der Kleistermotte (Endrosis sarcitrella, Oecophoridae)
gezeigt.
Dies ist der erste Bericht der Projektgruppe Neozoen der DO-G. Er beinhaltet eine Zusammestellung aller bisher bekannt gewordenen Vorkommen von nichtheimischen Vogelarten in Deutschland und fasst unsere Kenntnisse über Auftreten, Brutbestand, Bestandstrend und Status (in definierten Statuskategorien) zusammen. Bis 2007 wurden in Deutschland 341 nichtheimische Vogelarten festgestellt, von denen 251 wohl nicht im Freiland gebrütet haben und nach derzeitigem Kenntnisstand keine biologische Relevanz für die heimischen Artengemeinschaft haben. Andererseits haben 90 Neozoenarten mindestens einmal in Deutschland gebrütet, und ihr derzeitiger Brutstatus wird (+/-) ausführlich beschrieben. Eine Reihe dieser Arten haben sich inzwischen in Deutschland fest etabliert (Kategorie C), weil sie seit mindestens 25 Jahren und mindestens drei Generationen hier brüten (C1); dies sind Kanadagans, Rostgans, Mandarinente, Jagdfasan, Straßentaube und Halsbandsittich. Bei zwei weiteren Arten werden die Kriterien für die Etablierung in wenigen Jahren erfüllt sein: Alexandersittich und Gelbkopfamazone. Bei mehreren Arten existieren neben den Wildvogelpopulationen auch Brutbestände von Neozoen (sowie Mischbestände), u.a. Höckerschwan, Graugans, Weißwangengans und Stockente. Die Nilgans hat den Etablierungsstatus C1 zwar in Deutschland noch nicht erreicht, jedoch in einigen Nachbarländern, und wird daher in der Kategorie C5 als etabliert geführt, bis eine Überführung in Kategorie C1 als voll etabliert im Jahr 2009 möglich ist. Angesichts derzeitiger Entwicklungen in Handel und Haltung exotischer Vögel ist mit einer anhaltenden Zunahme des Auftretens und der Etablierung von Neozoen in unserem Raum zu rechnen.
Aktuelle Nachweise von Nanocyperion-Arten an der Elbe zwischen Dessau Kornhaus und Saalemündung
(2008)
Im Oktober 2008 erfolgte eine detaillierte Erfassung von Arten der Schlammfluren entlang der Elbe zwischen Dessau Kornhaus und der Saalemündung. Dies stand im Zusammenhang mit der Suche nach Vorkommen von Coleanthus subtilis und Lindernia procumbens. Wegen der soziologischen Bindung an Schlammfluren und des bisherigen Fehlens von korrekten Nachweisen beider Arten aus dem Untersuchungsgebiet (UG) (vgl. z. B. ZOBEL 1976, VOIGT 1980, 1982) wurden andere, im UG typische Nanocyperion-Arten als Indikatorsippen genutzt, indem bei Vorkommen solcher Arten an den entsprechenden Stellen besondere Aufmerksamkeit auf das potenzielle Vorhandensein beider Zielarten gelegt wurde. Als „Indikatorsippen“ dienten Eleocharis acicularis, Cyperus fuscus, Limosella aquatica, Lindernia dubia, Mentha pulegium und Peplis portula. Auch Rorippa palustris bevorzugt, ebenso wie Juncus bufonius, Gnaphalium uliginosum und Plantago intermedia schlammige bis schlammig-feinsandige Standorte, jedoch sind diese Arten nicht derart ausgeprägt standortspezifisch wie die erstgenannte Gruppe. Bei der Auswertung der vorhandenen Daten wurden sie allerdings teilweise mit berücksichtigt. Auch Leersia oryzoides wurde als oft übersehene Art erfasst. Obwohl für die genannten Arten umfangreiches Datenmaterial im Artenkataster des LAU vorliegt, bot es sich an, noch dazu weil weder Coleanthus subtilis noch Lindernia procumbens nachgewiesen werden konnten, die innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraumes für den ca. 30 km langen Elbabschnitt gewonnen Daten in einer Übersicht zusammenfassend darzustellen. Damit liegt ein für mehrere Arten aktueller Kartierstand vor, der insofern als sehr genau angesehen werden dürfte, da die Entwicklungsbedingungen im Jahr 2008 für Arten der annuellen Uferfluren ausgesprochen günstig waren.
Bei einer Exkursion in der Fuhneniederung bei Radegast (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) Ende April 2008 wurde ich auf ein Vorkommen von Hierochloe odorata ssp. odorata aufmerksam, weil die Art zu diesem für Gräser jahreszeitlich frühen Zeitpunkt bereits in Vollblüte stand und die Blütentriebe die restliche Vegetation der Feldschicht überragten. Das bisher unbekannte Vorkommen befindet sich etwa 1 km westlich Radegast am Nordrand des Waldstückes, das sich nordöstlich an den Cösitzer Teich anschließt, auf einer N-S verlaufenden Stromtrasse (4338/2).
Panta rhei = Alles fließt. Mit diesem Ausspruch bekräftigte der griechische Philosoph HERAKLITOS (514–483 v. u. Z.) seine Erkenntnis, dass sich alle Erscheinungen in immerwährender Veränderung befinden. Dies gilt sowohl für den Makrokosmos als auch für den Mikrokosmos. Das Naturgesetz der immerwährenden Veränderung gilt somit auch für die Lebensgemeinschaften unserer Naturschutzgebiete. Wenn wir die Pflanzen- und Tiergemeinschaften in diesen Gebieten schützen wollen, so sollten wir uns immer bewusst sein, dass unsere Schutzobjekte einem ständigen Wandel unterliegen. Dieser Veränderungsprozess vollzieht sich naturgemäß unterschiedlich schnell, ist aber nicht aufzuhalten. Beispiele für Vegetationsdynamik sind in der pflanzensoziologischen Literatur außerordentlich zahlreich. Schon AICHINGER äußerte sich 1954 ausführlich über statische und dynamische Betrachtung in der pflanzensoziologischen Forschung. Allein an der Universität Halle fanden mehrere internationale Symposien zu Fragen der Vegetationsveränderungen statt (SCHUBERT & SCHUH 1980, SCHUBERT & HILBIG 1987). Auch in der Gegenwart wird in mehreren Forschungsvorhaben über Vegetationsveränderungen unter dem Gesichtspunkt unterschiedlicher Zeithorizonte intensiv gearbeitet. Durch die Einflussnahme des Menschen auf den Naturhaushalt und globale Veränderungen des Klimas auf unserer Erde gewinnt diese Forschung immer mehr an Aktualität.
Man sieht nur, was man kennt : nicht beachtete indigene Taxa der Gattungen Pteridium und Urtica
(2008)
Die infraspezifische Gliederung der Aggregate Pteridium aquilinum und Urtica dioica wird diskutiert und auf das regelmäßige Vorkommen von Pteridium pinetorum C. N. PAGE et R. R. MILL und Urtica subinermis (R. UECHTR.) HAND et BUTTLER in Mitteleuropa hingewiesen. Diese Taxa wurden bisher nicht oder nur selten erkannt. Bestände von Pteridium pinetorum finden sich insbesondere in lichten Kiefernforsten auf sandigen Böden. Die Art kommt in Deutschland vorwiegend als Pteridium pinetorum ssp. pinetorum, vereinzelt aber auch als Pteridium pinetorum ssp. osmundaceum vor. Urtica subinermis besiedelt Böschungen im Bereich der großen Flussauen.
Wiederfund von Najas marina L. ssp. marina im Schollener See (Elbe-Havel-Winkel, Sachsen-Anhalt)
(2008)
Das Große Nixkraut (Najas marina L. s.l.) ist in der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen Sachsen-Anhalts als stark bedrohte Art (Kategorie 1) verzeichnet (FRANK et al. 2004). Ein seit längerem bekannter Standort dieser Art in Sachsen-Anhalt ist der Schollener See an der unteren Havel, 12 km nördlich von Rathenow (BENKERT et al. 1996). Der jüngste Bericht von Najas marina ssp. marina im Schollener See stammt von HILBIG & REICHHOFF (1974) aus dem Jahre 1973. Seither wurde sie nicht wieder gefunden und ihr Vorkommen war in der Folgezeit auch höchst unwahrscheinlich, da im Zuge der extremen Eutrophierung der Fluss- und Auenseen der mittleren und unteren Havel und der damit verbundenen Verringerung der Sichttiefen auf 2–3 dm die gesamte Submersflora verschwand. Etwa seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre findet im Havelgebiet je nach Gewässertrübung eine kontinuierliche Rückkehr der submersen Makrophyten statt. Es handelt sich dabei zunächst nur um sehr eutraphente Arten, wie Ceratophyllum demersum, Potamogeton pectinatus und Myriophyllum spicatum. Im Zuge dieser Entwicklung wäre ein Wiederauftauchen von Najas marina durchaus denkbar, zumal sich im Gebiet meso- bis schwach eutraphente Arten langsam wieder etablieren, wenn auch zunächst mehr in den Kleingewässern und Entwässerungsgräben (TÄUSCHER 1994, 1996, 1998). Das Jahrhunderthochwasser in der Elbe im August 2002, bei dem die Havelniederung als Entlastungsraum diente, löste im Schollener See im Jahr 2004 offensichtlich die Ausbildung eines ganzjährigen Klarwasserzustandes aus (leider keine Information über das Jahr 2003). Sofort erschienen größere Bestände submerser Makrophyten und u. a. auch von Najas marina ssp. marina. Primäres Ziel dieses Beitrages ist es, das Wiedererscheinen von Najas m. möglichst umfassend zu dokumentieren. Darüber hinaus erlauben die Umstände des Wiederauftauchens einige Einblicke in die Autökologie dieser Art. Schließlich zeigten sich bei der Bestimmung der Subspezies einige Widersprüche, die es zu klären galt. So traf keine der im ROTHMALER (Bd. 4, 2002) angegebenen Merkmalskombinationen für die Subspezies N. m. marina und N. m. intermedia eindeutig für das vorgefundene Material zu.
Zu verwilderten Vorkommen von Taxa der Gattung Cotoneaster in Deutschland gibt es nur wenige Untersuchungen. Oft basieren diese aufgrund taxonomischer und nomenklatorischer Unsicherheiten und wegen Problemen bei der Einschätzung des floristischen Status bisher nur auf sporadischen Beobachtungen. In der Dölauer Heide, einem Stadtwald von Halle (Saale), wurden subspontane Vorkommen von Cotoneaster bullatus BOIS, C. cornifolius (REHDER et H. E. WILSON) FLINCK et B. HYLMÖ, C. dielsianus E. PRITZ. ex DIELS, C. divaricatus REHDER et H. E. WILSON, C. lucidus SCHLTDL., C. aff. multiflorus, C. villosulus (REHDER et H. E. WILSON) FLINCK et B. HYLMÖ und C. zabelii C. K. SCHNEID. festgestellt. In der weiteren Umgebung von Halle wurde auch subspontanes Auftreten von C. horizontalis DECNE. und C. nitens REHDER et H. E. WILSON ermittelt. Insbesondere C. villosulus und C. divaricatus werden als invasive Arten eingeschätzt. Cotoneaster cornifolius und C. lucidus sind fest eingebürgert und haben das Potenzial, invasiv werden zu können. Die synanthropen Vorkommen mehrerer Cotoneaster- Arten haben überwiegend auffallend höheren Wuchs sowie größere Blätter und Früchte als in den Originalbeschreibungen angegeben.
Seit Jahrhunderten werden Pflanzen fremder Florengebiete in Klosteranlagen, Botanischen Gärten und privaten Sammlungen als Zier- und Nutzpflanzen kultiviert. Und so ist es nicht verwunderlich, dass einige Arten verwilderten und sich in unserer Flora etablierten. Von manchen Sippen sind Diasporen entwichen oder wurden durch Tiere verschleppt, für die meisten Verwilderungen zeichnet jedoch der Mensch durch Entsorgung von Gartenabfällen und Ansalbungen verantwortlich. Während bei uns bis etwa 1990 die städtischen und ländlichen Schuttund Aschegruben als Zentren hortifuger Pflanzen anzusehen waren, kommt diese Rolle inzwischen den Weg-, Wald- und Heckenrändern zu. In Gebieten, wo organische Abfälle nicht gesondert erfasst und entsorgt werden, hat die Ablage des Gartenauswurfs in der Landschaft mancherorts schon bedenkliche Ausmaße angenommen. Die meisten Zierpflanzen verhalten sich zwar ephemer, einige robuste Sippen können sich aber auch über einen längeren Zeitraum behaupten oder sogar ausbreiten. Zur letzteren Gruppe gehören vorrangig Pflanzen, die durch unter- bzw. oberirdische Ausläufer ein hohes Regenerationspotenzial aufweisen, wie z. B. Fallopia japonica, F. sachalinensis und Galeobdolon argentatum. Beim Erwerb solcher Zierpflanzen – die aus diesen Gründen besonders kostengünstig angeboten werden – wird das oft nicht bedacht. Wuchernde Bestände werden dann verkleinert oder ganz entfernt und gelangen so als Gartenauswurf in die Natur. Über Vinca- und Miscanthus-Taxa, die eine große Einbürgerungstendenz besitzen und deren Verhalten unter den neuen Bedingungen in der Umgebung von Salzwedel (Altmark) größtenteils über mehrere Jahre verfolgt wurde, soll nachstehend berichtet werden.
Zu den Pflanzenarten, die ihr ursprüngliches Areal durch den Einfluss des Menschen erheblich ausdehnen, muss neuerdings auch das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica L.) gezählt werden. Die bislang als typische Küstensippe geltende Art dringt seit etwa 20 Jahren in zunehmendem Maße entlang der Autobahnen und Bundesstraßen ins Binnenland vor. DUNKEL (1987) verwendet die treffende Bezeichnung „Straßenrandhalophyt“ und weist auf Parallelen zum Gewöhnlichen Salzschwaden (Puccinellia distans) hin, der ein ähnliches Verhalten zeigt und dessen Ausbreitung an mit Streusalz behandelten Verkehrswegen in der Bundesrepublik seit etwa 1973 beobachtet wird (SEYBOLD 1973). Beide halophilen Arten profitieren von der Schädigung der Straßenrandvegetation durch die Salzbeeinflussung und nutzen als konkurrenzschwache Sippen dies für ihr eigenes Wachstum aus. Cochlearia danica benötigt für eine dauerhafte Ansiedlung eine turnusmäßige Dynamik des Standortes, wobei neben den Tausalzen auch die Mahd und das Abfräsen der Randstreifen von Bedeutung sind. Dabei scheint die Salzkonzentration der Bodenlösung nicht der entscheidende Faktor zu sein, denn diese kann, wie aus eigenen Beobachtungen abzuleiten ist, gegen Null tendieren. Für die Küstenstandorte wird von KOCH (1996) ein Optimumwert von 0,4 % Chloridionen im Bodenwasser angegeben. Cochlearia danica ist in Europa an den Küsten des Atlantiks, der Nord- und Ostsee bis zum 61. Grad nördlicher Breite auf wechselhalinen und wechselfeuchten Standorten (KOCH 1996), insbesondere in lückigen Strandrasen, auf sandigen bis tonigen Salzwiesen und an Grabenrändern anzutreffen (ROTHMALER et al. 2005). Die Vorkommen an den deutschen Küsten werden bei ROTHMALER et al. (2005) für Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NW-Mecklenburg (Wismarbucht) als zerstreut und für NO-Mecklenburg (Hiddensee) als selten eingestuft (vgl. BENKERT et al. 1996).
Der Eschen-Ahorn (Acer negundo) hat in Mitteleuropa seinen Verbreitungsschwerpunkt an der Donau unterstrom von Wien sowie am Nördlichen Oberrhein, am Mittel- und Niederrhein. A. negundo zeichnet sich durch eine hohe Überflutungstoleranz aus, seine Samen weisen gegenüber den Diasporen von Weiden und Pappeln eine wesentlich längere Keimfähigkeit auf. Dadurch ist die Art in der Lage, offene Standorte in dynamischen Systemen über einen langen Zeitraum zu besiedeln und einheimische Gehölze zu verdrängen. Eine Bekämpfung der Art in Auenschutzgebieten wird empfohlen.
Die Sand-Radmelde (Bassia laniflora) gehört zu den Pflanzenarten in Deutschland, die seit je her nur ein eng umgrenztes Gebiet besiedelt haben und nur im nördlichen Oberrheingebiet vorgekommen sind. Gegenstand der im Jahre 2007 durchgeführten Untersuchungen war die Erfassung aller noch verbliebenen Wuchsorte und die Abschätzung der dort vorhandenen Individuen. Insgesamt konnte die Sand-Radmelde noch an zehn Lokalitäten mit zusammen knapp 1 ha Fläche nachgewiesen werden. Mehr als 99 % aller Individuen fanden sich in nur zwei Schutzgebieten in Darmstadt-Eberstadt. In Anbetracht der nur noch geringen Vorkommen auf den übrigen Flächen sowie den ebenfalls individuenschwachen Restvorkommen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg kommt diesen beiden Naturschutzgebieten eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der Sand-Radmelde in Deutschland zu.
Das Badener Rispengras (Poa badensis) hat als Relikt der nacheiszeitlichen Wärmeperiode mit seiner Bindung an karbonatreiche Böden seit jeher nur wenige geeignete Wuchsbereiche in Hessen. Vom ehemals besiedelten Raum im Oberrheingebiet ist nur noch das Darmstädter Gebiet geblieben. Dort konnte die Art im Sommer 2007 noch an insgesamt zwölf Lokalitäten auf etwa 1/4 Hektar Gesamtfläche nachgewiesen werden. Mehr als 80 % aller Individuen finden sich in nur einem Naturschutzgebiet. Neuansiedlungen der stark gefährdeten Arten sind möglich, müssen jedoch durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden.
Der Nordische Augentrost (Euphrasia frigida) ist eine boreal-montane Art, die einige vom Hauptareal abgesetzte Vorposten in deutschen Mittelgebirgen besitzt, wo sie extensiv genutztes, in der Regel ungedüngtes Grünland besiedelt. Aus den hessischen Mittelgebirgen lagen neuere Nachweise nur aus dem nördlichen Spessart vor (vier Populationen). Im Rahmen des Artenhilfsprogramms (und außerdem bei zwei FFH-Grunddatenerfassungen) konnten sechs weitere Spessart-Vorkommen festgestellt werden. Hinweise auf ein kleines Vorkommen im Hochtaunus (Neufund für den Naturraum) konnten bestätigt werden. Die Nachsuche an ehemaligen Wuchsorten im Vogelsberg, wo die Art bis in die 1970er Jahre vorkam, verlief hingegen durchweg erfolglos; allerdings gelang auch hier der Neufund einer kleinen Population. Auch im hessischen Teil der Hohen Rhön gelang inzwischen ein Erstnachweis (siehe Barth 2008). Insgesamt liegt mehr als die Hälfte aller bekannten deutschen Fundorte in Hessen. Dem Land kommt daher eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Art zu. Hauptgefährdungsursachen für die Art sind Nutzungsintensivierung (Düngung, zu früher Mahdtermin) und Nutzungsaufgabe sowie die Aufforstung von Grenzertragsgrünland. Die Erhaltung der Art ist am besten durch vertraglich vereinbarte extensive Grünlandnutzung (Verzicht auf Düngung, Mahd nicht vor Anfang Juli) zu gewährleisten.
Der Efeublättrige Hahnenfuß (Ranunculus hederaceus L.) ist eine Rarität in Mitteleuropa. Er wurde in Hessen in der Vergangenheit an rund 60 Orten beobachtet. Die Art ist inzwischen sehr selten geworden und wurde in den letzten 20 Jahren an nur elf Standorten gefunden. In den Jahren 2006 beziehungsweise 2007 konnte sie lediglich an sieben Stellen wiedergefunden werden. Der heutige Verbreitungsschwerpunkt in Hessen liegt im Reinhardswald.
Als typische Standorte wurden zertretene Quellen in Viehweiden und vegetationsarme Gräben ermittelt. Die Kombination aus Offenböden und konstantem (Quell-)Wasserzufluss scheint ausschlaggebend für eine Besiedelung mit dem Efeublättrigen Hahnenfuß in Hessen zu sein. Bei ungestörter Sukzession verschwindet der konkurrenzschwache Schlammkriecher rasch. Mechanische Eingriffe wie Viehtritt und Grabenräumung erhalten die Standorte der Art. Neben diesen anthropo- und anthropozoogen beeinflussten Standorten wurde die Art in einer naturnahen Limnokrene erfasst.
Zum Erhalt beziehungsweise der Förderung der Art werden die Wiederherstellung beziehungsweise Beibehaltung der Beweidung von Quellstandorten und die regelmäßige Räumung von Gräben, die der Efeublättrige Hahnenfuß besiedelte, als unbedingt erforderlich erachtet.
Chlamydia are obligate intracellular bacteria that cause variety of human diseases. Host cells infected with Chlamydia are protected against many different apoptotic stimuli. The induction of apoptosis resistance is thought to be an important immune escape mechanism allowing Chlamydia to replicate inside the host cell. Infection with C. trachomatis activates the Raf/MEK/ERK pathway and the PI3K/AKT pathway. Here we show that inhibition of these two pathways by chemical inhibitors sensitized C. trachomatis infected cells to granzyme B-mediated cell death. Infection leads to the Raf/MEK/ERK-mediated up-regulation and PI3K-dependent stabilization of the anti-apoptotic Bcl-2 family member Mcl-1. Consistently, interfering with Mcl-1 up-regulation sensitized infected cells for apoptosis induced via the TNF receptor, DNA damage, granzyme B and stress. Our data suggest that Mcl-1 up-regulation is primarily required to maintain apoptosis resistance in C. trachomatis-infected cells.
Background: The BH3-only protein Bid is an important component of death receptor-mediated caspase activation. Bid is cleaved by caspase-8 or -10 into t-Bid, which translocates to mitochondria and triggers the release of caspase-activating factors. Bid has also been reported to be cleaved by other proteases. Methodology/Principal Findings: To test the hypothesis that Bid is a central mediator of stress-induced apoptosis, we investigated the effects of a small molecule Bid inhibitor on stress-induced apoptosis, and generated HeLa cells deficient for Bid. Stable knockdown of bid lead to a pronounced resistance to Fas/CD95- and TRAIL-induced caspase activation and apoptosis, and significantly increased clonogenic survival. While Bid-deficient cells were equally sensitive to ER stress-induced apoptosis, they showed moderate, but significantly reduced levels of apoptosis, as well as increased clonogenic survival in response to the genotoxic drugs Etoposide, Oxaliplatin, and Doxorubicin. Similar effects were observed using the Bid inhibitor BI6C9. Interestingly, Bid-deficient cells were dramatically protected from apoptosis when subtoxic concentrations of ER stressors, Etoposide or Oxaliplatin were combined with subtoxic TRAIL concentrations. Conclusions/Significance: Our data demonstrate that Bid is central for death receptor-induced cell death and participates in anti-cancer drug-induced apoptosis in human cervical cancer HeLa cells. They also show that the synergistic effects of TRAIL in combination with either ER stressors or genotoxic anti-cancer drugs are nearly exclusively mediated via an increased activation of Bid-induced apoptosis signalling.