Literatur zum Film
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Zukunftsutopien und Weltraumträume : sozialistische Science-Fiction-Filme aus dem Osten Europas
(2017)
Wenn die 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin dieses Jahr ihre Retrospektive unter dem Titel "Future Imperfect" dem Science-Fiction-Film widmen, dann lässt sich dies auch als ein Beitrag zum anstehenden 100. Jahrestag der Oktoberrevolution sehen. Denn schaut man sich die auf der Berlinale präsentierten Filme aus dem sozialistischen Osten Europas heute an, dann ist das auch - wie Boris Groys in Hinsicht auf unsere "postkommunistische Situation" schreibt - ein Blick zurück aus einer neoliberalen Welt der "offenen, heterogenen und pluralistischen Märkte" auf das Projekt einer "universalistischen, aber geschlossenen Gemeinschaft", die noch lange an der Möglichkeit einer "perfekten Zukunft" festhielt.
Für die neuere europäische Filmgeschichte ist bedenkenswert, dass es in den 1960er Jahren in mehreren europäischen Ländern zu einer kurzzeitigen Periode der ideologischen, ästhetischen und ökonomischen Neuorientierung kam: 1959-1963 in Frankreich (Nouvelle Vague), 1963-1969 in der čSSR, zeitgleich auch in Ungarn, 1959-1963 in England (Free Cinema), 1966-1968 in der BRD (Neuer deutscher Film). Dem war seit 1956 die Polnische Schule vorangegangen (Andrzej Wajda, Andrzej Munk), die in den 1960er Jahren durch eine neue Generation Zuwachs erfuhr (Roman Polanski, Jerzy Skolimowski, Krzysztof Zanussi, Krzysztof Kieslowski u.a.).