Literatur zum Film
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Musikvideos aus den 1980er und 1990er Jahren zeigen häufig stereotype Darstellungen von Geschlechterrollen, doch finden sich auch alternative beziehungsweise oppositionelle Darstellungsmuster wieder. Auf der einen Seite wird die Inszenierung der Geschlechter durch das Musikgenre und das damit angesprochene Zielpublikum bestimmt, auf der anderen Seite versuchen Künstler bewusst gängige Rollenklischees zu überwinden. Nach Sichtung der aktuellen Forschungsliteratur benennen die beiden Autoren verschiedene geschlechtsspezifische Darstellungsweisen in Videoclips, die anhand von Musikbeispielen illustriert werden.
Kinogeschichte
(2006)
Volker Eichelmanns Video Kurlichtspiele (Reminiszenz, 12. Dezember 1953) verknüpft zentrale Stationen der Film-, Videokunst- und Mediengeschichte im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen mit individueller und kollektiver Geschichte beziehungsweise Erinnerung. Die Arbeit visualisiert und vertont Elemente des Zusammenspiels von Kinohistorie und persönlichem Gedächtnis. Erinnerungs- und Medienschichten werden miteinander überblendet und zusammen geschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Gegensatz von Immersion und Distanz zum Filmgeschehen. Eine reflektierende Haltung zur filmischen Narration wird in Kurlichtspiele durch die Integration und Ausstellung materieller Produktions- und Aufführungsbedingungen des Videos und anderer fotografischer und filmischer Techniken nahe gelegt.
Die Unfähigkeit zu lachen : die permanente Wiedergeburt des Führers aus dem Geist der Unterhaltung
(2006)
Bei der Vorführung eines Films wirkt die ablaufende Zeit auf den Zuschauer in zweierlei Weise. Zum einen als die Zeit, in der die Filmhandlung stattfindet und die als gelebte Zeit empfunden wird. Zum anderen, sehr viel indirekter, als Vehikel zur Darstellung von Raumtiefe durch Kamerafahrten und Objektbewegungen senkrecht zur Bildebene. An dieser Verknüpfung von Raum und Zeit setzt die hier vorgestellte Methode „Zeitkippen“ an. Beim Zeitkippen einer Filmszene wird eine der Raumdimensionen (hier die Horizontale der Bildebene) mit der Zeitachse vertauscht: Im ersten Schritt digitalisiert man die Szene. Dann fügt man die Bildpunkte (Pixel) aller Szenen bilder in ein dreidimensionales Datenfeld. Schließlich liest man entlang einer der beiden ehemaligen Bildfeldachsen eine neue Bildserie aus, die man als Bewegtbild-Szene vorführt. Dabei entstehen einerseits ästhetisch ansprechende und andererseits filmanalytisch auf schlussreiche optische Phänomene. Erste Beispiele zeigen, wie sich das Verfahren auf grundlegende Bewegungen im Raum sowie Kamerafahrten im Raum auswirkt.
"Es ist für die meisten Europäer immer noch sehr schwer, Afrika ohne Schablonen und europäische Kulturvorstellungen zu betrachten", konstatierte die senegalesische Filmemacherin Safi Faye 1976 in einem Interview. Safi Faye war damals eine der wenigen Frauen überhaupt, die südlich der Sahara einen Langfilm in eigener Produktion hatte drehen können. Heute gibt es glücklicherweise einige erfolgreiche afrikanische Regisseurinnen. Doch Fayes Befund von der Voreingenommenheit des europäischen Blicks hat – auch fast dreißig Jahre später – nicht seine Gültigkeit verloren. Noch immer ist das Wissen um die komplexe politische, gesellschaftliche und kulturelle Realität Afrikas hierzulande gering. In den Medien und in der Vorstellung der meisten Menschen dominiert das Bild von einem Kontinent der Krisen und Katastrophen. ...
Kinofilme dienen mitunter der Widerspiegelung gesellschaftlicher Realität. Der vom Japanologen Robert Wittkamp verfasste Essay stellt anhand von „Terminator“ und „The Matrix“ die filmische Erzeugung von Wirklichkeit sowie die Verflechtung von gesellschaftlichem Denken und Wissenschaft dar. Dabei erläutert er die in „The Matrix“ angedeutete Simulationstheorie. Abschliessend analysiert Wittkamp das zentrale Filmelement Kontingenz von Tom Tykwers „Lola rennt“ in Bezug auf Wissenschaft und Kultur.