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Die "Wormser Propheten" : eine vorlutherische evangelische Prophetenübersetzung aus dem Jahre 1527
(1934)
Das Gedächtnisjahr der ersten Gesamtbibel in Luthers Übersetzung (1534-1934) weckt erneut das Fragen nach Luthers Vorgängern in der Bibelverdeutschung. Zwar wandte schon das Lutherjubiläum vor 50 Jahren das Interesse auf dieses wichtige Gebiet deutscher Geistesgeschichte. Doch liegt immer noch ein weites Feld unbearbeitet da. Besonders ist die Bedeutung der Wormser Prophetenübersetzung für ihre Zeit noch längst nicht erkannt und gewürdigt, obwohl sie einst in ganz Deutschland gelesen und geschätzt wurde. Ihre weite Verbreitung wird durch die zahlreich erhaltenen Exemplare bewiesen. Konnten doch vom Verfasser gegen 100 Stück in der folgenden Bibliographie nachgewiesen werden, deren Entstehungszeit in kaum ein Jahrfünft zusammengedrängt ist. Das neuere, geringschätzige Urteil: „inmitten der deutschen Bibelübersetzung neben und nach Luther . . . dürfen wir von der Übersetzung der Propheten durch Hatzer und Denck absehen" wird in Zukunft in der Geschichte der Bibelübersetzung nicht beibehalten werden können. Gleichwohl schießt Wiswedel weit über das Ziel hinaus, wenn er behauptet: "Sachkenner sind heute allgemein der Auffassung, daß sowohl die Züricher Theologen wie auch Luther die Denck-Hätzersche Prophetenübersetzmg bei ihrer Übertragung fleißig (!) benutzt haben" - das ist eine gänzlich unbewiesene Behauptung! - Im Zusammenhang meiner Darstellung des Lebens, Lehrens und Wirkens des Hauptübersetzers Johannes Dengk wird dieses sein wichtigstes Werk ausführlich gewürdigt werden.
Tabarî's Korancommentar
(1881)
Vorwort Die vorliegende kleine Schrift ist im ersten Entwurf bereits bald nach der Gedenkfeier vom Jahre 1910 entstanden und war zunächst für Lehrer und Schüler des Osteroder Gymnasiums als Nachbarn des „Streitplatzes zum Tannenberge", wie das alte Schlachtfeld von 1410 Jahrhunderte lang genannt ward, und für alle diejenigen bestimmt, die etwa die historische Stätte besuchen wollten, - namentlich auch deshalb, weil ich aus genauer Kenntnis der ganzen Landschaft heraus mancherlei Ergänzungen und zum Teil auch Berichtigungen zu den früheren Darstellungen jener Zeit glaubte geben zu können. Ein schweres langjähriges Augenleiden und mein Weggang aus Ostpreußen verhinderte damals den Abschluß. Nun hat seitdem der Weltkrieg den Namen Tannenberg weltbekannt gemacht, und es ist dabei auch der Schlacht vom Tage der Apostelteilung wieder vielfach gedacht worden, freilich bis in die letzte Zeit hinein vielfach unter Mißverständnissen und Irrtümern. So veranlaßte mich denn der Wunsch meiner ostpreußischen Freunde, auch damit mancher drohenden Legendenbildung rechtzeitig entgegengetreten würde, die frühere Niederschrift neu zu bearbeiten und zu ergänzen, zumal die Veränderungen des Geländes dessen Bild, das mir seit nahezu einem halben Jahrhundert bekannt und vertraut war, so vollständig umgestaltet haben. Als ich zum ersten Mal, das frühere Schlachtfeld aufsuchte, war die Landschaft noch übersichtlich genug, um den Gang des Kampfes einigermaßen vergegenwkirtigen zu können. Von dem Kapellenberge sowohl, bei dem noch unaufgeräumten alten Gemäuer, als von Osten her war die dazwischenliegende leichtgewellte Fläche mit der kleinen Einsenkung in der Mitte noch frei und nahezu plastisch zu überschauen, bei Grünfelde bot sich dem Auge die natürliche Stelle für die Wagenburg des Ordensheeres mit ziemlicher Sicherheit dar, der ,,Heilige See" und das Wäldchen, von dem aus aller Wahrscheinlichkeit nach Ulrich von Jungingen seinen Todesritt antrat, waren noch deutlich zu erkennen. Freilich manches, was J. S. Bock im 18.Jahrhundert, Voigt und Schubert im Jahre 1823 und spätere Beobachter wie V. Tettau und Temme, Dorr und Töppen noch wahrgenommen hatten, war doch nicht mehr vorhanden! Die Oedländereien südlich von Tannenberg waren längst unter den Pflug genommen, die Wälder südwestlich vom Laubensee wiesen starke Lücken auf, und die morastigen Niederungen waren ausgetrocknet. Seitdem habe ich den Streitplatz und seine Umgebung oft nach allein Richtungen hin durchstreift und war denn auch Zeuge von der fortschreitenden Neugestaltung des ganzen Areals. Die Trümmer der Kapelle wurden aufgeräumt und mit freundlichen Anpflanzungen umgeben, die allmählich zu würdigen Anlagen heranwuchsen, auch wurde auf meine Anregung in der Osteroder Zeitung 1893, Nr. 74, ein Zugang dahin geschaffen, und durch den damaligen Landrat, späteren Landeshauptmann von Brandt, im Jahre 1901 der bekannte Denkstein für den gefallenen Hochmeister errichtet (vergl. G. Conrad in Heft V der Oberländischen Geschichtsblätter, S. 100 ff., und Th. V. Schäfer, Tannenberg, S. 240). Ein sehr großer Teil des Ackerlandes ward in Ansiedlungen aufgeteilt, die nunmehr allerdings die Uebersicht sehr erschweren, und dann berührte die Riesenschlacht vom 24. bis 28. August 1914 auch einige Teile des alten Schlachtfeldes. So mag denn meine Arbeit, die noch den früheren Zustand des letzteren voraussetzen konnte, allen, die auch noch ein Interesse haben für die überaus lehrreichen, wenngleich unglücklichen Kämpfe des Deutschen Ordens gegen Wladislaw Jagiello, ein genaueres Verständnis für die entscheidenden Vorgänge der ersten Tannenberger Schlacht vermitteln, deren historischer Name nach Anregung des späteren General Hoffmann auch dem ,,glänzendsten Siege des Weltkriegs" auf Antrag Hindenburgs selber (v. Schäfer, a.a.O. S. 239/40) beigelegt ward, als dadurch „die Scharte von 1410 auf weiter Linie gründlichst ausgewetzt" war. Um nicht die Darstellung durch eine Unmlenge von Zitaten schwerfällig und unübersichtlich zu machen, deren ja fast zu jedem Satze mehrere beigefügt werden könnten, habe ich mich darauf beschränkt, solche nur bei strittigen oder weniger bekannten, aber bemerkenswerten Einzelheiten in den Anmerkungen am Schlusse beizufügen, in denen ich auch meine Stellungnahme zu solchen Punkten begründet habe, die von allgemeinerem oder für die einzelnen Gebiete von besonderem Interesse sein könnten. Bei der ungewöhnlich großen Anzahl von Streitfragen, die sich an die Schlacht selber, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen anknüpfen, und bei der Beschaffenheit der Quellen kommt man allerdings oft genug über eine größere oder geringere Wahrscheinlichkeit nicht hinaus, und so bin ich auch bei dem Bilde, das ich mir in dem Zeitraum von vier Jahrzehnten von dem Verlauf der Kämpfe gebildet habe, nicht selten auf mehr oder weniger einleuchtende Vermutungen angewiesen gewesen. Doch die bedenkliche, gerade hier so häufige und schon bei dem Ordenschronisten beliebte Argumentation, wonach, wenn die hadelnden Personen anders verfahren wären, sicher alles anders gekommen wäre, habe ich möglichst vermieden. Daß ich überall die Originalquellen, polnische und deutsche, zu Rate gezogen habe, ist selbstverständlich, wobei ich jedoch jede einzelne Angabe auf ihre innere Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit nachgeprüft und von vornherein die offenbaren phantastischen Ausschmückungen und parteiisch gefärbten Behauptungen bei Seite gelassen habe. Die neueren Bearbeitungen habe ich verglichen, soweit sie mir bekannt und zugänglich waren. Der beigefügte Situationsplan, den ich seinerzeit Herrn General Bartels verdankte und der auf einer älteren amtlichen, den heutigen Ansprüchen allerdings nicht ganz genügenden Vermessung beruhte, dürfte den Lesern zur Orientierung über das Kampfgelände ebenso willkommen sein wie die wenig bekannten, aber, wie ich glaube, recht merkwürdigen bildlichen Beigaben. ...
Der Bericht, den wir in Urtext und Uebersetzung abdrucken, befndet sich in einem Sammelband der Biblioteca Nacional in Madrid (Mss. Ff 141, fol. 95 V. bis 102). Das Original scheint nicht nachweisbar zu sein, die Copie in dem Madrider Codex ist jedoch ohne Zweifel kurze Zeit nach seiner Abfassung angefertigt worden. Das Document wurde zum ersten mal veröffentlicht durch A. Paz y Melia in der Revista de Archives, Bibliotecas y Museos, Madrid 1903, No. 11, S. 292 ff. Eine Uebersetzung brachte Dr. R. David im Anzeiger für Schweizerische Alterthumskunde 1910, S. 131 ff. Beim Studium der Davidschen Uebersetzung wurden wir gewahr, daß in dem Bericht verschiedene Personen genannt werden, welche in Basel auch anderweitig bekannt sind. Wir verfolgten die Spuren und konnten allmählich eine Reihe von Nachweisen zusammentragen. Um dieselben anzubringen, sind wir genöthigt, das Schriftstück nochmals abzudrucken; dies rechtfertigt sich um so mehr, als auch in der Uebersetzung des an manchen Stellen schwierigen Textes einiges richtigzustellen ist. ...
Im Thale von Ferghana
(1877)
Die Optik der alten Griechen
(1898)
Constructive waterfalls
(1911)
The excavation of valleys by waterfalls is one of the best known and most effective processes by which rivers cut down the surface of the earth. The influence of waterfalls is usually regarded as solely destructive, and as always helping to lower the land. They undermine and cut backward the rock faces over which they fall : by this recession they excavate deep gorges ; and the existence of these gorges enables the adjacent country to be lowered to the level of the valIey floors. The waterfalls, moreover, empty any lakes they rnay reach in their retreat, while the ravines below the falls may drain the springs and thus desiccate the neighbouring hihlands. Observations in various countries had suggested to me that waterfalls may sometimes be constructive in stead of destructive, and that they may reserse their usual procedure, advancing instead of retreating, filling valleys instead of excavating them, and forrning alluvial plains and lakes instead of destroying them. The best illustrations I have seen of such advancing, constructive waterfalls are on some rivers of Dalmatia and Bosnia, where they occur in various stages of development. ...
On seatangle tent
(1869)
Den gegenstand unserer untersuchung bildet das märchen von dem sich deckenden tischtuch, dem goldesel und dem von selbst schlagenden Knüppel, das zu den häufigsten und weitverbreitetsten aller volksmärchen gehört. Das tischtuch und der esel werden dem helden des märchens mit anderen, gleich aussehenden, wiewohl in ihrer art gewöhnlichen gegenständen vertauscht, aber er befiehlt dem Knüppel den betrüger durchzuprügeln und zwingt diesen so ihm die zaubergegenstände zurückzugeben. Neben dieser märchenform hat sich eine andere verbreitet, in der zwei zaubergegenstände: ein essenspendender und ein schlagender auftreten, doch ist die haupfabel der geschichte sohst ähnlich. Das erstgenannte zauberding wird einer anderen person überlassen und mit hilfe des letztgenannten zurückgewonnen. Es existiert auch noch eine dritte form von unserem märchen. Darin erscheint als zaubergegenstand nur eine essen u. a. mahöende mühle, die dadurch auch die aufgabe des Knüppels erfüllen muss, dass ihr neuer besitzer sie nicht einzuhalten weiss und infolge der ungeheuren menge des essens in not gerät.
Über die Messung und die Bedeutung der Wasserstoffionenkonzentration bei enzymatischen Prozessen
(1909)
Das Hämatom der Dura mater
(1857)
Physiologie der Geschäfte
(1901)
Religiosität oder Wahn?
(1919)
Für die Bearbeitbarkeit der der landwirthschaftlichen Kultur unterworfenen Bodenarten sind verschiedene Umstände maßgebend. Als solche kommen hauptsächlich die Kohäreszenz, das Volumgewicht der Böden, sowie die Adhäsion und Reibung derselben an den Ackerwerkzeugen in Betracht. Ueber erstere beiden Eigenschaften liegen ausführlichere Untersuchungen von H. Puchner und E. Wollny vor, während die Adhäsion des Erdreichs an Holz und Eisen bisher nur eine oberflächliche Bearbeitung erfahren hat, und die Reibung der Ackererde, an den Werkzeugen überhaupt nicht bestimmt wurde. Es schien mir daher angezeigt, durch das Experiment die Momente näher festzustellen, welche bei Beurtheilung der beiden zuletzt erwähnten Eigenschaften besonders berücksichtigt werden müssen.
Die Substanztheorie bei Cartesius im Zusammenhang mit der scholastischen und neueren Philosophie
(1892)
Zu der grössern Zahl interessanter Urkunden, deren erste Kenntniss man dem Sammlerfleisse des Nikolaus Kindlinger verdankt, gehören einige, die das Bischofs- und Dienstmannenrecht von Köln im 12. und 13. Jahrhundert zum Gegenstand haben und dem Herausgeber bei seiner Bearbeitung des kurkölnischen Archivs bekannt geworden waren. An einem wenig zugängIichen Platze untergebracht, als urkundliche Beigabe zu einer Untersuchung, mit der sie nur lose zusammenhängen, haben sie längst verdient, der Forschung näher und bequemer gerückt zu werden. Ist dieser Vortheil nun auch schon den Hauptstücken zu Theil geworden, so hat es doch bis jetzt an einer kritischen Revision der Texte, an einer Vereinigung der Urkunden an einer Stelle und an einer zusammenhiingenden sachlichen Erläuterung derselben gefehlt. Diese Aufgaben zu lösen ist der nachstehende Aufsatz bestimmt, der in drei Abtheilungen: I. das lateinische Dienstrecht von Köln (Jura ministerialium beati Petri); II. das deutsche Dienstrecht von Köln; III. den Aufsatz : de servitio cotidiano Coloniensis archiepiscopi behandeln will.
Unsere Betrachtungen lassen erkennen, daß das gotische Maßwerk reichlich Gelegenheit bietet, den mathematischen Unterricht zu beleben. Insbesondere sind Aufgaben über das Apollonische Problem, die sich durch Rechnung und Zeichnung ohne Schwierigkeit lösen lassen, bemerkenswert. Es wurde eine ganz allgemeine Formel als Lösung des Apollonischen Problems aufgestellt, aus der sich die Lösungen für alle in Betracht kommenden Maßverkaufgaben ableiten lassen.