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Die Arbeit gibt einen Einblick in die Rolle, die Wochenschau und Wahlwerbung während der 1920er Jahre im Zuge der politischen Propagandaarbeit in der ersten deutschen Demokratie einnahmen. Zu diesem Zweck werden nicht nur politische Filme analysiert, sondern es wird auch ein Blick auf die Verbindungen der Weimarer Politik in die Filmbranche und die vorherrschende Zensurpraxis geworfen.
Stanley Cavell is one of very few philosophers who systematically reflect on the impact and influence of autobiographical detail, experience, and preferences on their philosophical work. The aim of this essay is to show how Cavell’s use of autobiographical exploration is rooted in his early aesthetic theory, in particular his view of the similarities between philosophy and aesthetic criticism. Cavell argues that criticism starts by exploiting and incorporating a subjective vantage point, eventually bringing the reader to test the significance of a work on herself. In his ‘Aesthetic Problems of Modern Philosophy’, Cavell states exactly this form of appeal to the ‘We’ of author and reader as the basic move of his own version of ‘ordinary language philosophy’. It is because of the connections Cavell sees between criticism and philosophy that his aesthetic diagnosis harks back on his overall critical style of thinking.
Erasmus, christlicher Humanismus und Spiritualität in Spanien und Neu-Spanien (16. Jahrhundert)
(2020)
Schriften des Erasmus von Rotterdam (1466/69–1536) entfalteten während des 16. Jahrhunderts eine große Wirkung in Spanien. Auf Grundlage der klassischen wie der jüngeren Historiographie widmet sich der Aufsatz diesem religions- und kulturgeschichtlichen Phänomen – mit Seitenblicken auf Luther – in vier Teilen: Nach einer Skizze zu Leben und Werk des christlichen Humanisten behandelt der zweite Teil den Erasmianismus in Spanien von seiner Erfolgsgeschichte in den 1520er Jahren (etwa bei Hof, an den Universitäten und in Übersetzungen) bis zur Verfolgung seiner Anhänger seit den 1530er Jahren durch die Inquisition. Drittens werden neuere Forschungstendenzen diskutiert, die das klassische, von Marcel Bataillon geprägte Bild korrigieren und weiterentwickeln, auch im Hinblick auf das ambivalente Verhältnis von Scholastik und Humanismus. Der letzte Teil widmet sich dem Einfluss des Erasmus in Neuspanien (Mexiko) am Beispiel von (Erz-) Bischöfen und Mönchen sowie von frühkolonialen Fallstudien.
This article discusses the potential of a historical approach to sustainability transformations. Using environmental issues and governance structures as case studies, it first describes how historical “sustainability transformations” can be conceptualized. It then suggests that 19th-century constitutional reforms can be read as attempts at reaching fiscal sustainability, whereas some social reforms can be interpreted as attempts to render the capitalist economy sustainable. In conclusion, the article highlights that the primary value of historical approaches to sustainability transformations will not lie in models, but in encouraging more creative questions.
Obwohl „materielle Kultur“ ein eher schwach konturiertes Theoriekonzept darstellt und die Relevanz des Materiellen bis heute kontrovers bewertet wird, ist in den letzten fünf Jahrzehnten das Interesse an der Erforschung materieller Kultur deutlich angestiegen. Als „ein Projekt in der Geschichte der Kulturwissenschaften“, das Züge eines travelling concepts trägt, ist materielle Kultur ein Impulsgeber für konzeptuelle und methodologische Innovationen. Zudem vermag sie neue empirische Felder zu erschließen und hat das Potenzial, grundlegende epistemische Probleme wie jenes der Alterität zu überwinden. Der Beitrag skizziert richtungsweisende Entwicklungen der vergangenen Dekaden auf diesem Gebiet und zeigt deren innovative Potenziale an drei konkreten Beispielen: der symmetrischen Anthropologie Bruno Latours, der materialorientierten Herangehensweise Tim Ingolds und dem konsumtheoretischen Ansatz Daniel Millers
Ziel des Lehr-Lern-Projektes war die Schaffung einer kollegialen Arbeitsgemeinschaft zwischen Lehramtsstudierenden der hochschulischen Ausbildungsphase und bereits im Beruf etablierten Lehrkräften im Fachbereich Geschichte. Traditionell hierarchische Strukturen wurden aufgebrochen, um die jeweiligen Kompetenzen der Teilnehmenden für beide Seiten gewinnbringend zu vereinen. Anders als in den hochschulischen Praktika treten Lehramtsstudierende den Lehrkräften mit Expertise gegenüber: Der Austausch ist daher weniger einseitig als vielmehr von doppelseitigem Nutzen. Dieses Konzept bietet im Sinne einer community of practice nicht nur den Lehramtsstudierenden die Chance, ihr theoretisch erworbenes Wissen praxisorientiert anzuwenden und zu reflektieren, sondern ermöglicht auch den Lehrkräften, an den aktuellen geschichtsdidaktischen Forschungen und Entwicklungen an den Hochschulen teilzuhaben und mithilfe der Studierenden in der eigenen Schulpraxis zu reflektieren und gegebenenfalls anzuwenden. Anliegen des Lehr-Lern-Projektes ist ein Plädoyer, das Potenzial der Hochschulen über die eigenen Studierenden im Fortbildungsbereich der Lehrkräfte gewinnbringend zu nutzen, die schulische Reichweite von fachdidaktischer For-schung auszuschöpfen und den Lehramtsstudierenden zugleich eine weitere Möglichkeit einer schulpraktischen Erfahrung zu bieten. Nicht zuletzt: Die Verzahnung von Ausbildungs- und Weiterbildungsphase ist eine weitere gewinnbringende Möglichkeit, Akteur*innen der Lehrer*innenbildung in einen gewinnbringenden und praxisnahen Dialog zu bringen.
Mistrust and social hierarchies as blind spots of ICT4D projects : lessons from Togo and Rwanda
(2019)
Information and communication technologies for development (ICT4D) are seen to have great potential for boosting democratization processes all over the world by giving people access to information and thereby empowering them to demand more accountability and transparency of authorities. Based on ethnographic research in Togo and Rwanda on an SMS-based citizen monitoring and evaluation system, this article argues that focusing on access to information is too narrow a view. We show that it is crucial to take into account the respective socio-political backgrounds, such as levels of mistrust or existing social hierarchies. In this context, mobile phone usage has rather varied and ambiguous meanings here. These dynamics can pose a challenge to the successful implementation of ICT4D projects aimed at political empowerment. By addressing these often overlooked issues, we offer explanations for the gap between ICT4D assumptions and people’s lifeworlds in Togo and Rwanda.