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Den Löwen die Freiheit? Raus aus Zirkus und Zoo? Was würde ein Löwe sagen, könnte er nur reden? Der Paläontologe Joachim Scholz meint in Anlehnung an Malraux: Man lasse den Löwen zu einem Gegenstand der Forschung werden, statt zu einem solchen der Offenbarung. Jeder Löwe hat eine eigene Persönlichkeit, kein Tier gleicht dem anderen. Scholz regt Langzeitstudien nicht nur in Zoos, sondern auch im Zirkus an. Denn in der sogenannten Freiheit könnte es Löwen schon bald nicht mehr geben.
"Herzeleid" und "Herzensfreud" – obwohl schon der griechische Philosoph Alkmaion erkannt hat, dass nicht das Herz das Zentralorgan der Wahrnehmung und der Erkenntnis ist, sondern das Gehirn, hält die Alltagssprache daran fest, dass Gefühle "Herzenssache" sind. Ganz falsch liegt sie damit nicht, denn wenn Gefühle verletzt werden, ist eben doch das Herz das Organ, das darunter zu leiden hat. Wie es dazu kommt, damit befassen sich an der Goethe-Universität Psychotherapeuten, Psychosomatiker und Kardiologen.
In der Tat sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig multikausal. Neben Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Nikotinmissbrauch spielen die genetische Veranlagung, familiäre und soziale Einflüsse sowie Umweltfaktoren eine Rolle, auch eigene psychische Erkrankungen und die Persönlichkeit. Ein einzelner Faktor hat in der Regel nur einen kleinen Einfluss, aber mehrere können durch Akkumulation zur Erkrankung führen. ...
Wahlbekanntmachung
(2019)
"Wir sehen uns vor Gericht!" – Oft eskalieren Konflikte zu einem Rechtsstreit, ohne dass die Beteiligten nachgedacht haben, ob dies der beste Weg ist. Im Verhältnis zwischen Bürger und Staat gibt es wenig zu überlegen: Binnen Monatsfrist muss klagen, wer eine Entscheidung der Verwaltung nicht bestandskräftig werden lassen will. Dabei ist ein Rechtsstreit manchmal langwierig und oft teuer. Das Urteil am Ende des Instanzenzuges kann schließlich "Steine statt Brot" bedeuten, selbst wenn der Rechtsstreit gewonnen ist. Seit Langem etablieren sich daher "alternative" Konfliktlösungsverfahren, allen voran die Mediation: Die Konfliktparteien erarbeiten freiwillig und selbstbestimmt eine von ihnen akzeptierte, interessenorientierte Lösung, indem sie kooperativ verhandeln mit einem Mediator an ihrer Seite, einem neutralen und allparteilichen Dritten.
Welche Natur, für wen und wie zu schützen? : Namibias Wildpferde im Fokus von Naturschutzkonflikten
(2019)
Sind Wildpferde in einem Nationalpark Namibias schützenswert? Die Regierung sieht keinen Anlass, das Überleben der Tiere zu sichern. Nichtregierungsorganisationen (NGO) und lokale Gruppen wollen die Wildpferde dagegen bewahren – als Teil des lokalen Ökosystems und des kulturellen Erbes. Das Beispiel zeigt die Vielschichtigkeit von Konflikten um Natur- und Artenschutz.
Mutationen in Blutstammzellen müssen nicht unbedingt zu Blutkrebs führen. Erst vor Kurzem hat man entdeckt, dass Klone mutierter Blutzellen bei vielen gesunden Menschen im Alter nachweisbar sind. Dennoch stufen Forscher die klonale Hämatopoese inzwischen als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein – mit einer ähnlichen Bedeutung wie Rauchen, Übergewicht oder Bluthochdruck.
Mutations in blood stem cells do not necessarily have to result in leukaemia. It was only recently discovered that clones of mutated blood cells can be identified in many healthy people in old age. Nonetheless, clonal haematopoiesis, as scientists baptised this finding, is far from innocent. It is a formidable risk factor for cardiovascular diseases – on par with smoking, excess weight or high blood pressure. Why this is, is still a riddle to be solved.
Wie herzig!
(2019)
Doch Vorsicht – dies ist kein Einblick in die Hirnwindungen eines verliebten Teenagers. Vielmehr handelt es sich hier um einen wissenschaftlichen Blick in die Großhirnrinde einer Maus. Die Forscherinnen und Forscher um Prof. Amparo Acker-Palmer vom Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften und dem Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaften der Goethe-Universität haben 2018 in der Zeitschrift "Science" darüber berichtet, dass Blutgefäße bei der Entwicklung neuronaler Zellnetzwerke im Gehirn eine bislang unbekannte Rolle spielen ...
Wie eine Gerichtslandschaft entsteht, kann man selten in der Geschichte beobachten – Gerichte sind einfach da, man kann sehen, was es gibt, weiß aber nicht, weshalb es gerade diese gibt. Das ist in der Antike nicht anders als in der Neuzeit, die zwar Organisationsstatuten kennt wie in Deutschland das Gerichtsverfassungsgesetz von 1877, doch diese bauen meist auf älteren Strukturen auf.