BDSL-Klassifikation: 13.00.00 Goethezeit > 13.14.00 Zu einzelnen Autoren
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Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich (aber mit Anschließbarkeit an einige bisherige Interpretationsansätze, wie etwa den von Martel [2004]) gemäß dem narratologischen Analysekonzept auf das Gedicht als Reflexionsprozess (und der schließlich damit verbundenen Reflexion von Dichtung) im Rahmen der Imaginations- und Erinnerungsthematik, die bereits mit der Überschrift „Andenken“ angesprochen wird. Auf eine ausführliche Auseinandersetzung mit anderen (insbesondere primär philosophisch-metaphysischen) Deutungsansätzen wird verzichtet.
Die Seite stellt eine repräsentative Auswahl der am weitesten verbreiteten Schillerbildnisse in Plastiken, Gemälden, Grafiken und Silhouetten vor. Als die unsere Vorstellung von Schillers äußerer Erscheinung prägenden Bildnisse heben sich die Plastiken von Dannecker, Klauer und Rietschel sowie die Gemälde von Graff, Simanowiz und Tischbein heraus. Diese Bildnisse werden durch Jagemanns Zeichnung von Schiller auf dem Totenbette und von späteren Formulierungen eines idealen Schillerbildnisses ergänzt. Beigegeben sind Kurzbiografien der Künstler.
Theodor Körner (1791-1813), Sohn des Schillerfreundes Gottfried Körner, ist der bekannteste ‚Freiheitssänger’ der Kriege gegen Napoleon. Er trat dem Lützowschen Freikorps bei und fiel am 26. August 1813. Die posthume Sammlung „Leyer und Schwert“ enthält einige der wirkungsmächtigsten Kriegsgedichte der deutschen Literatur. Das Goethezeitportal publiziert Bildnisse des Dichters und Bilder von Erinnerungsorten zusammen mit literarischen Zeugnissen, die das Selbstverständnis Körners und befreundeter ‚Patrioten’ dokumentieren und der Haltung Goethes gegenüberstellen. Weitere Seiten zu Körner als Lützower Jäger und zur Rezeption seiner Gedichte im Ersten Weltkrieg sind in Vorbereitung.
Kolumbus entdeckt Amerika? : Zur Deutung der Gestalt des italienischen Seefahrers bei Schiller
(2008)
Weder der mythologische noch der religiöse oder der pädagogische Aspekt, keine der eingangs beschriebenen Sichtweisen auf die Gestalt des Kolumbus interessierte Schiller, schon gar nicht Alexander von Humboldts Blick auf den mit Hilfe der empirischen Naturwissenschaften erfolgreichen Entdecker "glüksel’grer Welten", die der junge Schiller in Amerika vermutete. Schiller unterzieht die Figur vielmehr auf eine für ihn charakteristische Weise einer radikal "idealistischen" Interpretation. Kolumbus wird jeglicher Historizität entkleidet; er dient lediglich als Vehikel eines poetischen Verfahrens, das Benno von Wiese als "ästhetische Synthesis" bezeichnet hat. Gemeint ist damit die für Schillers Einbildungskraft typische doppelte Bewegung der "'Aufhebung' des Ideellen im Konkreten und des Konkreten im Ideellen", und zwar dadurch, dass "begriffliche Abstraktionen und Ideen […] dem Bildhaften angenähert werden" und umgekehrt und damit jeweils ein "spezifischer Empfindungswert" gewonnen wird. Im Folgenden ist die Frage zu klären: Welcher Idee, welchem Begriff dient Kolumbus zur Anschauung?