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Die "historische Bedingtheit" ist nicht nur ein Charakteristikum der Texte Anastasius Grüns, sondern ließe sich auf die Beschäftigung mit der Literatur des österreichischen Vormärz insgesamt übertragen. Die politisch engagierte Literatur zwischen 1830 und 1848 ist dieser "historischen Bedingtheit" vielfach zum Opfer gefallen, und selbst innerhalb der Literaturwissenschaft sind zahlreiche dieser politischen Schriftsteller vollständig vergessen. Setzt man sich diesem Verdikt entgegen, stößt man auf eine ganze Reihe von Schriftstellern österreichischer Provenienz, die zwischen 1830 und 1848 aktiv - und zumeist aus dem Exil - gegen die Metternich'sche Restauration anschrieben. Exemplarisch richtet Andreas Macho in diesem Beitrag auf einen von ihnen den Fokus. Nicht weil seine Schriften mustergültig wären, sondern weil die verwendeten Formen und Themen tiefe Einblicke in den Buchmarkt und die Publikationsbedingungen im österreichischen Vormärz geben. Und auch die Vita des dargestellten Schriftstellers verdeutlicht die Produktionsbedingungen von Literatur unter einem System restriktiver Zensur und Überwachung, wie Österreich sie für den gesamten Deutschen Bund vorbildlich praktizierte.
Wir haben[...] Heines literaturhistorische Kompetenz herauszuarbeiten und insbesondere auf seine Prägung durch die Hegelsche Philosophie und ihre Derivate zurückzuführen versucht. Ausgangspunkt unserer Überlegungen war Heines handschriftliche Notiz über Gervinus [...]. Gervinus‘ Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen (1835/42) und Heines thematisch und entstehungsgeschichtlich zusammengehörige DeutschlandSchriften weisen eine beträchtliche Anzahl struktureller und inhaltlicher Übereinstimmungen auf. Diese Übereinstimmungen sind insofern um so beachtenswerter, als Gervinus’ Werk als geradezu paradigmatische Literaturgeschichte einzuschätzen ist, die schon von ihren Zeitgenossen als solche anerkannt wurde und noch während ihrer Entstehungszeit zum Bezugspunkt der seit den 1820er Jahren geführten Reformdiskussion über die Zielsetzungen einer neuen, litterärhistorische Darbietungsformen hinter sich lassenden Literaturgeschichtsschreibung avancierte. Mit seinen Deutschland-Schriften hat Heine also den Nerv der damaligen Reformdiskussion getroffen und eine nicht zu unterschätzende Zahl der in ihr erhobenen Anforderungen an das neue literaturhistorische Projekt bereits historiographisch umgesetzt.
Ermuntert durch die zahlreichen "Finessen", die Fontane in seinen Romanen hinterlassen hat, läuft die Interpretation also grundsätzlich Gefahr, den Fundus der Prätexte ständig zu erweitern und intertextuelle Bezüge zu unterstellen, die womöglich gar keine sind. Wie im Folgenden gezeigt werden soll, ist die methodische Absicherung durch den Analyseaspekt der 'Markierung' intertextueller Verweise im Text also ebenso geboten wie schwierig einzulösen.
Im Falle der Bibel als Prätext dagegen scheint der intertextualitätsanalytische Befund zunächst eindeutig und unstrittig zu sein: Fast durchgängig finden wir in den Romanen Fontanes biblische Zitate und Anspielungen. Das ist bruchstückhaft schon erforscht worden, gemessen an den übrigen Prätexten wie literarischen Klassikern jedoch in auffällig zurückhaltender Weise, was exemplarisch an der Monographie von Plett Die Kunst der Allusion deutlich wird, in der Bibelbezüge nur am Rande behandelt werden. Die wissenschaftsgeschichtlichen Gründe für diese auffällige Zurückhaltung gilt es noch zu reflektieren und dabei die Frage zu stellen, inwieweit das Forschungsfeld der Bibelallusionen von der germanistischen Literaturwissenschaft als der Theologie zugehörig erklärt und aus diesem Grund gemieden wurde.
Es lassen sich also zwei Desiderate in der Fontane-Forschung ausfindig machen: Methodisch fehlt bislang eine angemessene Operationalisierung von intertextualitätstheoretischen Konzepten für Fontanes Texte. Zum anderen steht eine systematische Herausarbeitung von Bibelbezügen aus seinem Werk noch aus.
Im Folgenden wird die Hypothese vorgestellt, dass Johann Nestroy (1801–1862) - der populäre Wiener Volksdramatiker, Volksschauspieler und Theaterdirektor - in seinem Unterhaltungstheater das bürgerliche Subjekt und seine Kultur dekonstruiert. Damit einher geht die Entlarvung der ideologisch aufgeladenen bürgerlichen Geschlechterordnung als soziale Konstruktion. Diese Annahmen werden anhand dreier Possen erläutert: 'Eine Wohnung ist zu vermiethen …' (Uraufführung 1837), 'Liebesgeschichten und Heurathssachen' (UA 1843) und 'Das Gewürzkrämer-Kleeblatt' (UA 1845).
Christoph Schmitt-Maaß beschreibt, dass vor dem Hintergrund der Ideen der historischen Rechtsschule und der Studien der Brüder Grimm eine spezifische Poetologie im Gefüge von Rechtsgeschichte, Sprachwissenschaft und Nationalliteratur entsteht, die für die Herausbildung der 'Kulturnation' eine wichtige Bedeutung zukomme. Die Durchdringung von Rechts-, Wissenschafts- und Dichtersprache erweise sich an einem Kulminationspunkt der deutschen Geschichte als bewusstseinsstiftend, insofern sich noch viele Vormärzschriftsteller im Kontext von Recht, Sprache und Poesie auf von Savigny bezögen und dessen Poetologie fortschrieben, auch wenn sie längst zur Chiffre geworden sei. Schmitt-Maaß illustriert diese Wirkungsgeschichte von Savignys und der Brüder Grimm am Beispiel von Heinrich Heine und Hoffmann von Fallersleben. Während Heine eine kritische Distanz zu den rechtshistorischen Positionen der historischen Rechtsschule einnehme, begreife Hoffmann von Fallersleben, dessen liberale Auffassungen eng mit der mittelalterlichen Literatur, etwa Walthers von der Vogelweide, in Verbindung gesetzt würden, die Aufgabe von Dichtung als Politik, die sich aus der Gemeinsamkeit von Recht und Poesie im 'germanischen' Altertum ergebe. Schmitt-Maaß weist nach, wie Literatur, Literaturgeschichtsschreibung und Jurisprudenz im Vormärz zusammentreten.
In Louise Astons Roman "Revolution und Contrerevolution" steht die Eisenbahn als Metapher für die revolutionären Hoffnungen von 1848. Das langgezogene Pfeifen kündigt nicht nur den Zug, sondern auch die anrollende, unaufhaltsame Revolution an. Die ganze Erzählung hat das neue Tempo der Eisenbahn, das der 'aus dem Rahmen gefallenen', revolutionären Zeit entspricht: Die Information über die ausgebrochene Revolution wird von den Protagonisten wie selbstverständlich durch ihre rasche Eisenbahnreise weitergereicht. Die Geschwindigkeit der Eisenbahn bietet einen Vorsprung, der mit der politischen Beschleunigung, d.h. mit den revolutionären Ereignissen korrespondiert. Louise Aston inszeniert die Eisenbahn an den revolutionsentscheidenden Orten: die räumliche Geschlossenheit der Orte wird aufgehoben - die Revolution breitet sich überall hin aus. Die Zwischenräume zwischen den revolutionären Zentren Wien, Berlin und Frankfurt schnurren durch die Zugreise zusammen. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Eisenbahn als Motiv im Roman inszeniert wird, spiegelt die Hoffnung der Autorin, dass die neue Mobilität auch gesellschaftliche Neuerungen und Freiheiten mit sich bringt.
Ein besonders geeignetes Werk für die exemplarische Darstellung der stormschen Novellistik und Erzählkunst in seinen Ich-Erzählungen stellt die 78-seitige historische und gattungsgetreu geschlossene Novelle "Aquis Submersus" aus dem Jahre 1876 dar, die seiner "mittleren Schaffensperiode angehört, und damit zwischen seiner Früh- und Spätphase" (Kunze 1978: 283) angesiedelt ist. Sie weist eine prägnante Struktur und einen strengen Aufbau auf, der in insgesamt vier Teile mit zwei Hauptteilen untergliedert ist und eine Rahmenstruktur enthält. Dies zeigt sich auch darin, daß Storm die eigentliche Novellenhandlung in eine Rahmenerzählung einbettet, die eine weitere Rahmenkonstruktion umschliesst. Bevor jedoch auf die erzähltechnischen Besonderheiten eingegangen werden soll, ist es an dieser Stelle unumgänglich, zunächst einen kurzen Überblick über die Novelle folgen zu lassen, die die erzähltechnische Analyse unterstützen wird.
Es existieren zahlreiche Gattungsgeschichten zur Autobiographie; es gibt neuerdings in der Literaturwissenschaft endlich auch eine Geschichte der Biographie; es fehlt aber eine Untersuchung zu dem komplexen Verhältnis von Autobiographie und Biographie, diesen beiden Grenzgängern zwischen Geschichtsschreibung, Wissenschaft und Kunst. Und doch liegt hier ein methodisch, gattungstheoretisch und ästhetisch ungemein interessantes Beziehungsnetz vor, das, wenn es ausgelegt werden könnte, Rückwirkungen auf die Gattungsgeschichte der Biographie und Autobiographie haben würde.
Im Folgenden soll die Interferenz von Kunst und Mode, von Poesie und Publizistik, von Dichtung und sozialer Gestik thematisiert werden. Zu Hilfe kommt dabei eine Eigenart ästhetischen Begriffsgebrauchs, die, recht genutzt, den Nachteil der wissenssoziologischen Trennung zwischen einer ästhetischen und soziologischen Begriffsreihe behebt. Der Gebrauch ästhetischer Begriffe geht sprachgeschichtlich zum Teil weit über den ästhetisch definiten, engen Bereich des schönen und der Kunst hinaus in außerästhetische Felder des Anthropologischen, Medizinischen, Psychologischen und Sozialen. So lebt z.B. das Poesieideal von Anmut und Grazie begrifflich fort in den sozialen Bereichen der Mode und des Benehmens; so dient die Unterscheidung von Lächerlichem und Häßlichem gleichermaßen der Artikulation von Grenz- und Tabuverletzungen in polemischer Poesie einerseits und in Psychologien und Psychopathologien andererseits. Die Konzentration auf die Vielstimmigkeit eines poetischen Werkes schließt die Untersuchung nur eines für das Sozialverhalten relevanten Bereichs, etwa der Anstandsbücher, der Modejournale, der Diätetiken, der Psychopathologien, der Mentalitäts- und Sprachgeschichte zugunsten eines Interferenzspiels aller dieser
Spezialdiskurse aus.
Die Grimms, Wagner und wir
(1988)
Wenn [Jacob] Grimm in seiner frühen Schrift „Über Mythos, Ethos und Geschichte“ das Verhältnis von Mythos zur Geschichte als das des Schicksals zur Freiheit deutet, so hat gerade in der „Deutschen Mythologie“ die Tür dafür geöffnet, umgekehrt den Mythos als Möglichkeit zur Freiheit zu verstehen, als Spiel und nicht als Terror (...). Jacob Grimm war, wenn nicht der Reflexion, so doch der Sache nach Prästrukturalist, und damit machte er die aktive Mythenkonzeption und -produktion für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts möglich und – vermittelt vor allem durch den Mythenbaumeister Wagner und die permanente Auseinandersetzung mit seinem Werk – auch für unsere Zeit.
Ich stand am Niagarafall,
Bespritzt von weißem Schaum,
Da weckt’ in mir der Wogen Schall
Gar manchen ernsten Traum.
So beginnt das erste von vier Gedichten, die der junge Schriftsteller August Peters im Rahmen seines Lyrik-Bandes von 1844 unter dem Titel 'Transatlantische Lieder' zu einer speziellen Sequenz zusammenfasste. Darin phantasiert sich Peters in das von ihm nie besuchte Nordamerika, um kritische Blicke auf die deutsche Heimat zu richten und das Ideal der Freiheit und des Lebens aus eigener Kraft zu feiern. Peters gliedert seinen Gedichtband in zwei Hauptteile, wovon er den ersten mit 'Liebe' und den zweiten mit 'Freiheit, Vaterland, Heimath' überschreibt.
Damit deckt er das breite Spektrum der in den frühen 1840er Jahren erkennbaren romantischen und politischen Gedichtkonjunktur des Vormärz ab. Der zweite, oft eine aufbegehrende Tendenz zeigende Teil weist einen größeren Umfang auf und entspricht inhaltlich etwa dem, was Friedrich von Sallet innerhalb seiner viel gelesenen Sammlung 'Ernsthafte Gedichte' nannte. Als Vorbilder und Inspiratoren der jüngeren Vergangenheit für seine lyrischen Arbeiten führt Peters Ludwig Uhland, Ernst Moritz Arndt, Friedrich Gottlieb Klopstock, Theodor Körner, Heinrich von Kleist und Friedrich Schiller an, womit er auf den Enthusiasmus der in den Befreiungskriegen eskalierenden Nationalbewegung, den Sturm und Drang, aber auch auf leisere klassische Töne zurückgreift.
In der Lenau-Forschung gibt es verschiedene Deutungsansätze des Epos "Die Albigenser". Dabei wurde die Rolle der einzelnen Figuren sowie deren Verhältnis zum epischen Erzähler insofern vernachlässigt, als man kein Versuch unternommen hat, diese in einer klassischen Figurenkonstellation verschiedenen, deutlich voneinander abgegrenzten religiös-weltanschaulichen und poetologischen Positionen zuzuordnen. Ausgehend von einer die bisher formulierten Ansätze modifizierenden Interpretation des epischen Erzählers und unter Rückgriff auf Konstellationen im "Faust "und im "Savonarola" soll in der Folge das äußerst heterogene Figurenarsenal der "Albigenser" in die Gesamtdeutung des Versepos mit einbezogen werden. Dabei stellt sich die Frage nach dem spezifischen Verhältnis der beiden Lager in Fragen der Religion, Moral und Kunst: Einer katholischen Position, die eine Religion der Liebe vertritt, die Menschen belehren und bekehren will und der Kunst dabei eine wichtige Rolle zuerkennt, steht - so die erste These der folgenden Untersuchung - eine Position der Ketzer gegenüber, die im Kampf gegen die etablierte Kirche aggressiv, intolerant und eher kunstfeindlich auftritt. In unbestimmtem Verhältnis zu diesen beiden Konfliktparteien stehen die Troubadours, die sich durch einen weitgehenden religiösen Indifferentismus, eine liberale Grundhaltung und ein Kunstverständnis auszeichnen, das jegliche Funktionalisierung zugunsten rein ästhetischer Positionen ablehnt. Jeder dieser drei Positionen - so die zweite These dieses Beitrags - werden im Rahmen der "Albigenser" Stärken und Schwächen zugesprochen, und auf Basis einer kalkulierten Vielstimmigkeit soll offen bleiben, welchem Konzept von Dichtung der Vorrang gebührt.
Das Hultschiner Ländchen ist heute ein Teil der Tschechischen Republik, in dem seit Jahrhunderten die mährischen/tschechischen, deutschen und polnischen sprachlichen und kulturellen Bevölkerungsgruppen zusammenlebten, wobei der deutsche Aspekt eine bestimmende Rolle spielte. In dieser Region wurde der vielseitig begabte Max Ring geboren, der als Arzt, Schriftsteller, Dramatiker und Journalist in Oberschlesien und vor allem in Berlin tätig war. In seinem autobiografischen Werk 'Erinnerungen' schildert Ring seine Kinderjahre im national und religiös liberalen Milieu des Heimatdorfes und die sozialen Verhältnisse im industriellen Oberschlesien genauso wie das Leben der Boheme in den Berliner literarischen Gesellschaften.
Der Beitrag behandelt die Schwierigkeiten der Definition und Abgrenzung der Biografie als Gattung und zeigt an drei Beispielen aus der österreichischen Literatur, dass die literarische Biografie aufgrund ihrer Offenheit als ideales Feld für die Überschreitung von Genregrenzen gelten kann. Denn die literarische Biografie ermöglicht nicht nur die Konstruktion der fremden Biografie, sondern auch der Biografie ihres Autors oder ihrer Autorin. Die Genrespezifik wird an drei Texten aus drei Jahrhunderten dargestellt: Auf- und Untergang. Lebensbild (1844) von Betty Paoli, Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen (1929) von Stefan Zweig, und Wiener Fenstersturz oder: die Kulturgeschichte der Zukunft (2017) von Egyd Gstättner.
Mehr als 65 Jahre lang setzte sich der Schriftsteller und Literaturkritiker Rudolf Gottschall (1823-1909) mit Heine auseinander - in Aufsätzen, Rezensionen, Literaturgeschichtsbüchern und sogar in Gedichten. Gottschall war mit Heine persönlich bekannt: er hatte ihn 1851 in Paris besucht und ging in seinen Memoiren davon aus, daß Heine "günstig über [ihn] dachte". Auch wenn Gottschall von Heines 'Charakter' mitunter enttäuscht war, so blieb er doch stets ein großer Verehrer von Heines 'Talent'. Daran änderte sich auch nichts, als aus dem liberalen Oppositionellen der 1840er Jahre ein Geheimer Hofrat mit Adelstitel geworden war, der Hymnen auf den deutschen Kaiser verfasste. Der alte Gottschall nahm Heine sogar gegen Angriffe von rechts in Schutz.
1857 veröffentlicht Adalbert Stifter im Verlag von Gustav Heckenast eine umfangreiche literarische "Erzählung" in drei Bänden: "Der Nachsommer. Eine Erzählung". Bemerkenswert an dem Text ist der nahezu ausschließliche Verzicht auf psychologische Erzählweisen bei einer recht spärlichen Handlung. Obschon der Ich-Erzähler den eigenen Bildungsweg schildert, übt er sich in Verschwiegenheit, was sein 'Inneres' betrifft: Individuelle Gefühle und Gedanken gibt er kaum preis - weder innerhalb der erzählten Welt noch als Erzähler. Plausibel sind seine Maßnahmen zur Selbstzensur insofern, als er rückblickend erzählt; "[s]eine Geschichte ist ihm selbst bereits Geschichte."
Ekphrasis ist in der rhetorischen Theorie der Antike keine Gattung der
Bildbeschreibung, wohl aber eine "Übungsform" (Progymnasmata), die sich verpflichtet durch Sprache innere visuelle Bilder zu erzeugen. Mörike ist bekanntlich ein guter Kenner der Antike, u.a. ausgewiesen als Übersetzer aus dem Griechischen. Sein Gedicht 'L. Richters Kinder- Symphonie' spielt alle Formen der Ekphrasis, des Vor-Augenstellens durch Sprache aus: die Beschreibung, die Narration, die Vision, die evidentia, auch ganz spezifische Formen wie die "Schaurede", die in der
kaiserlichen Zeit der Antike Festbeiträge mit einer impliziten Beschreibung des Festes selbst verbunden hatte.
Jürgen Kilian beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Hellenenverehrung zweier prominenter Wissenschaftler des Vormärz, Jacob Philipp Fallmerayer und Friedrich Thiersch. Kilian zeigt, dass und wie Antikekult und Heroisierung durch diese beiden Vertreter eines aufstrebenden und akademisch gebildeten Bürgertums mitgeprägt werden und zu divergierenden Einschätzungen der Neugriechen führen.
Der Titel einer poetischen Ökonomie von Heine und Marx bezieht sich durch Assonanz und Wissen auf die politische Ökonomie, deren Kritik die Hauptwerke von Karl Marx, insbesondere das Kapital, bekanntlich gelten. Auch aus einigen der wichtigsten Werke Heines, den Reisebildern, den Französischen Zuständen und der Lutetia (aber damit sind keineswegs alle benannt) ließe sich eine Kritik der politischen Ökonomie extrahieren, wenn man darunter die Kritik der politischen Konsequenzen wirtschaftlichen Handelns versteht.
Wilhelm Raabe gehört zu den literarischen Experten, die dem durch beschleunigte Temporalisierungsprozesse bedingten neuen Stellenwert von Kuriositäten schreibend ihre Aufmerksamkeit widmen und dem Plunder bzw. Abfall eine bislang wenig bekannte poetische Seite abgewinnen. Raabe ist ein historistisch geschulter Virtuose in der Adaption und Transformation vorgegebener literarischer Dingdarstellungen. Er weiß die im Rokoko geschulte Koketterie mit dem Minutiösen und Seltenen, mit der Enthüllung und Verhüllung der Dinge zu nutzen, er greift auf die in der Empfindsamkeit betriebene emotionale Aufladung der Dinge zurück, er bedient sich der Traditionen exotischer Amulette und Fetische und er reizt das Erinnerungspotential der Dinge aus. Rezeptionspsychologisch kennt er die poetischen Möglichkeiten des Spiels und Widerspiels von Projektion auf die Dinge und Resonanz der Dinge, das heißt er weiß den Appell- und Signalcharakter der Dinge einzusetzen. Insbesondere vermag er die Dinge als narrative Kerne zu inszenieren, das
heißt sie so erzählerisch zu arrangieren, dass das noch nicht Erzählte oder nicht Erzählbare vom Leser substituiert wird. Zusammenfassend kann man sagen, Wilhelm Raabe ist ein virtuoser erzählerischer Choreograph, der die gesamte Breite an poetischen Dingsuggestionen vom Gebrauchsding zum Fetisch und von der Kuriosität bis zum Abfall, von der traditionellen Locke und dem empfindsamen Taschentuch bis zur modischen Vase aufzurufen weiß.
Hofmannsthal war auch als Philologe Dichter. Das zeichnet seine literaturkritischen Arbeiten aus, macht sie aber einzigartig subjektiv. Zudem ist die Denk- und Empfindungsweise der Epoche in diesen Texten deutlich präsent. Das gilt für das Meiste, was er an Würdigungen, Einleitungen und Reden schrieb. Es wird uns hier in seinen Urteilen über Nestroy und Raimund beschäftigen.
Anhand zweier Gedichte aus dem Buch der Lieder (1827) werden in diesem Beitrag Heines Poetik und seine Opposition zur gesellschaftlichen Wirklichkeit seiner Zeit, die durch Heuchelei, Rassismus und Quietismus gekennzeichnet war, analysiert. Es wurden zwei Texte ausgewählt, in denen der Autor diese Aspekte durch Geschichten einer anderen Gesellschaft und anderen Zeit, die der spanischen Gesellschaft der Reconquista, veranschaulicht.
Das allgemeine Interesse für Spanien und für seine Vergangenheit in Deutschland wuchs vor allem ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und verstärkte sich Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Verbreitung der spanischen Thematik besonders in der romantischen Literatur. Bedeutend für Heines Werk waren die Übersetzung des Don Quijote, Herders Übersetzung der Cid-Nachdichtungen und anderer mittelalterlicher Volkslieder sowie das Werk der Gebrüder Schlegel, Tiecks und Brentanos (vgl. Jäger, 1999: 4-6). Die völkischen Dichtungen der historischen Epoche der Reconquista, die Heine in den ausgewählten Gedichten verarbeitete, wurden als exotisches Motiv von mehreren Autoren aufgenommen. Die spanischen Motive kommen wieder in Heines Werk, obwohl diese "Mode" mit der romantischen Literatur aufgehört hatte.
Das Findenkönnen ist dem Seindürfen verwandt; wo die kulturelle Überformung das Einzelphänomen nur als Bejahung seiner strukturgebenden Funktionen zuläßt, schließt sich das persönliche Detail von den Ausdrucksmitteln ab, in denen es zu sich kommen könnte. Daß Detailerkenntnis nicht mehr Naherkenntnis ist, sondern das Detail den Betrachter gleichsam blind anschaut, läßt sich auf die Möglichkeit übertragen, den Lebensentwurf der Dichterin des Vormärz zu beschreiben: Fanny Lewalds Roman "Jenny" (1843/1872) kann von seiner Protagonistin nicht bruchlos reden, weil die sprachliche Ausdrucksform ihre Brüche dem Verständigungszweck unter ordnet. Sprachliche Kommunikation, die erscheint, hängt dem Störungsfreien an; die unvermeidlichen Mißverständnisse und Fehldeutungen der Sprachbenutzer scheinen zu den gelingenden Kommunikationssituationen nur als Ausnahmen zugelassen zu sein. In diese Situation hinein versucht die Vormärz-Autorin zu sprechen. Ihre Worte suchen einen Ort, den es nicht gibt, den sie schreibend konstituieren muß und doch in dem Wissen, daß keine Reaktionen des etablierten Gefüges ihr freundlich antworten werden. In doppelter Außenseiterposition, als Frau und Jüdin, hängen an ihrer Sprache Wünsche: nach Festigkeit des Ausdrucks, dem Gehörtwerden, dem Blick, der versteht.
In den Jahrzehnten zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Mitte des 19. Jahrhunderts etablierte sich eine neue Staatenordnung auf dem europäischen Kontinent, wie es die Kongress-Akte vorgesehen hatte. Gleichzeitig bildete sich in der Jurisprudenz ein neues Paradigma des Völkerrechts heraus. Es hieß das 'Völkerrecht der zivilisierten Staaten'. Die Entstehung der historischen Rechtsschule und des Rechtspositivismus im frühen 19. Jahrhundert entzog dem umkämpften Völkerrecht seine naturrechtliche Begründung. Auf der Suche nach einem neuen Begründungszusammenhang nahm das Völkerrecht einen Begriff auf, der im späten 18. Jahrhundert entstanden war, und dessen Bedeutung sich zur Zeit des Wiener Kongresses stabilisiert hatte. Es handelte sich um den Begriff der Zivilisation. Mithilfe dieses Begriffs wurde eine überstaatliche Gemeinschaft postuliert, nämlich die sogenannte Gemeinschaft zivilisierter Staaten, die die Legalität zwischenstaatlichen Verkehrs gewährleistet, ohne ein internationaler Staat oder gar Weltstaat zu sein. Das Völkerrecht des 19. Jahrhunderts war somit im Wesentlichen ein Völkerrecht der zivilisierten Staaten. 'Zivilisation' aber ist ein diskriminierender Begriff, zu dessen Bedeutungsgehalt die Definition und der Ausschluss seines Gegenteils, nämlich des Unzivilisierten, des Barbarischen, gehören. [...] Die Entstehung des Völkerrechts zivilisierter Staaten nach dem Wiener Kongress leitete eine neue Figuration der Weltordnung ein. Dieser Vorgang brachte ein Wechselspiel mehrerer Wissens- und Repräsentationsformen, nämlich Jurisprudenz, Theater und Ethnologie, in Gang. Im Folgenden werden diese miteinander verschränkten Wissens- und Repräsentationsformen näher untersucht.
Auch in der Matratzengruft ist dem Dichter sein Exil noch ein notwendiges. Wenn er auch über die verbrannten Flügel jammert, so verleiht doch seine Sprachkunst dem Jammer Flügel. Dem Käfer sind die Flügel verbrannt, aber Pegasus hat die Kraft seiner Flügel durchaus nicht verloren. Der Autor reiht sich ja explizit mit Dante ein in die Reihe der großen sprachmächtigen Dichter. Heines kunstvoller Umgang mit der Sprache, der ihm vertrauten deutschen Sprache, macht das Gedicht selbst zu einer Libelle, die uns etwas vorgaukelt und die Schmerzen des Exils
mit "beflügelter Herrlichkeit" hinter sich läßt.
Der Beitrag liest Hebbels Judith (1840) vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse im postrevolutionären und postrestaurativen Europa, wobei das Interesse der imaginären Dimension der Politik gilt. Ausgehend von einer gespenstischen Hand im Theatertext und der jungfräulichen Titelfigur als Guillotine wiederholt das Drama die brutale Enthauptung, die Europa im ausgehenden 18. Jahrhundert erschütterte und eine kopflose Gemeinschaft hinterließ. Eine unheimliche Hand, die sich "aus der schwarzen Erde" ausstreckt, lässt den Theatertext zunächst nicht nur zwischen einer restaurativen und revolutionären Politik, sondern auch zwischen einer idealistisch-romantischen und realistischen Kunst oszillieren. Die dramatische Aufführungspraxis rechnet dabei zum einen mit der Romantik ab. Zum anderen lässt sich anhand von Modi des realistischen Darstellens auf der Theaterbühne beobachten, wie die restaurative Politik mit den Anfängen des realistischen Erzählens zusammenfällt.
Gegenstand der Erzählung ist unbestreitbar die Figur Lenz. Dies findet seinen Beleg im Umstand der ständigen und ausschließlichen Aufmerksamkeit, die der Erzähler ihm vom ersten bis zum letzten Satz des Textes zukommen läßt. "Lenz" bedeutet dabei das, was dieser Figur widerfährt, und das ist: daß Lenz wahnsinnig wird. Die Erzählung stellt den Ausbruch seines Wahnsinns als eine Entwicklung dar, in der folgende drei Phasen zu unterscheiden sind. ...
Hauffs Werk und Erfolg wurden in der Forschung immer wieder aufs neue und variantenreich durch drei Topoi charakterisiert. [...] Die Wirkmächtigkeit dieser drei Topoi, Eklektizismus, Marktanpassung
und virtuose Technik, scheint so stark und umfassend zu sein, daß das Interesse der Forschung an Hauffs spezifischer Literarizität gegenüber der fast ausschließlichen Konzentration auf die soziologische Analyse eines Erfolgsautors marginalisiert wurde. [...] Vielmehr deutet vieles darauf hin, daß hinter den Marktstrategien Hauffs ein literaturästhetisches, ja sogar ein literaturpolitisches Konzept steht. Eine Voraussetzung für eine diesbezügliche neue Sicht auf Hauff und sein Werk dürfte allerdings sein, daß die spezifische politisch-publizistische Sondersituation Württembergs in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts in den Blick genommen wird.
Die Zähmung des Zeichens
(2008)
Das Gedächtnis des Lesers, sonst eher regelscheu, besitzt eine Vorliebe für bestimmte Erzähldetails: in ihnen kondensiert sich die Kraft der Vergegenwärtigung, ohne die eine gehabte Lektüre nichts weiter meint als eine verflossene. In Raabes Odfeld ist es der zeichenhafte Naturlaut: jenes erste, »rauh, heiser und klagend« vorgetragene »Krah!«, mit dem sich der schwarze Invalide der Rabenschlacht in der Studierstube seines Retters bemerkbar macht. Ein erstes, wohlgemerkt, dem ein zweites, drittes und viertes auf dem Fuß folgt – jedesmal dann, wenn in dieser unruhigen Nacht vom vierten auf den fünften November 1761 ein Rat oder Unterschlupf Suchender die Zelle des »letzte[n] wirkliche[n] Kollaborator[s] der wirklichen Großen Schule von Amelungsborn«, des emeritierten Magisters Noah Buchius, betritt.
In der Vormärz-Forschung spielt die Beschäftigung mit Rückert keine Rolle, bezeichnend ist daher, dass er im kürzlich erschienenen Handbuch zur Epoche kaum vorkommt. [...] Geht unser Interesse jedoch über das Typische oder Repräsentative hinaus und nimmt auch allgemein Formen der Gleichzeitigkeit in den Blick, dann erscheint Rückert vielleicht sogar gerade als ein prädestiniertes Untersuchungsobjekt, insofern er als ein literarisch äußerst aktiver Zeitgenosse den gesamten Zeitraum begleitet, den wir sinnvoll als Vormärz erfassen können. Besonders gilt dies für die mittlerweile weitgehend konsensfähige Epochenschwelle im Jahr 1815: Mehr oder minder synchron mit dem - natürlich erst ex post definierten - Epochenbeginn debütiert Rückert durchaus erfolgreich im literarischen Feld, mit dem Band "Deutsche Gedichte", 1814 erschienen und auch im folgenden Jahr noch breit rezensiert. Die Literaturgeschichte erinnerte diesen Band lange (und teils bis heute) als typischen Beitrag zur Befreiungskriegslyrik, meist nach seinem prominentesten Teil geführt als "Geharnischte Sonette". Sinnvoller platziert als in diesem (literatur)politischen Kontext scheint er mir allerdings im ästhetischen Diskurs zu sein, insofern er ausgeht von der Frage nach Formen und Funktionen des Kunstschönen, nach dem Verhältnis von Autonomie und Heteronomie, und dergestalt weniger auf das politische und mehr auf das literarische Feld abzielt. Diesen Perspektivwechsel werde ich im Folgenden erläutern, indem ich zunächst knapp die gängige Funktionalisierung der Literatur im Zeichen der Befreiungskriege rekonstruiere, damit sich vor dieser Folie dann das spezifische poesiologische Profil der Zeitgedichte Rückerts abzeichnen kann. Sichtbar werden soll dabei sein Beitrag zur Ästhetik seiner Zeit, der vielleicht nicht im engen Sinne 'vormärzlich' ist, aber in seinem Schwellencharakter doch dem 'Zeitgeist' entspricht.
Die Rheinthematik und -symbolik als ein Aspekt des "Kollektivbewußtseins" hat in Deutschland wie in Frankreich die Diskurse geprägt - z.T. in sehr gegensätzlicher Weise. Da die Symbolik im Rahmen des jeweiligen "Kollektivbewußtseins" dazu verwendet wurde, die nationale Differenz im Verhältnis zum Nachbarn jenseits des Rheins und zugleich auch die eigene nationale Identität zu unterstreichen, gehört zu dem "Vielen", was im 19. Jh. "zusammenkam", leider auch, daß Deutsche und Franzosen nicht "zusammenkamen", und daß sie am Rhein (und weitgehend auch in der politischen Rheinlyrik) nicht aufeinander zu, sondern aufeinander los gingen.
In der Idylle „Vom alten Turmhahn“ bezieht sich Eduard Mörike auf sein Pfarrleben in dem Dorf Kleversulzbach (1834-1843). Der Text, der zu den Hauptwerken des Dichters zählt, ist von Ludwig Richter illustriert worden. Das Goethezeitportal veröffentlicht den Text mit den Illustrationen, zwei Zeichnungen Mörikes aus Kleversulzbach sowie biografische Notizen und Porträts von Dichter und Illustrator.
Aus dem nun mehr als sechzig Jahre zurück liegenden Streit zwischen Staiger und Heidegger über das rechte Verständnis einer Verszeile von Eduard Mörike, der im Laufe der Jahre immer neue Stellungnahmen provozierte, läßt sich Aufschluß über die blicklenkenden Kategorien hermeneutischer Interpretation gewinnen, wenn man die Position einer Beobachtung zweiter Ordnung einnimmt. Es zeigt sich dann in großer Klarheit, daß die Interpretation literarischer Polyvalenzen und Ambiguitäten ihre Eindeutigkeit aus der Zuhilfenahme regulativer Ideen gewinnt, die nicht dem literarischen Text, sondern ästhetischen Vorlieben, philosophischen Axiomen oder politisch – moralischen Überzeugungen entstammen. Sie erzielen Sinneffekte, weil sie sich mehr oder weniger erfolgreich als subjektive Setzungen unsichtbar machen und aus der "Sache" heraus zu sprechen vorgeben. Werden diese regulativen Ideen aus der Perspektive einer Beobachtung zweiter Ordnung ins Sichtfeld gerückt, erscheint die Kontingenz jeder Interpretation, die immer auch anders möglich ist. Sie hat sich freilich am Wortlaut des literarischen Werkes zu bewähren, der jedem Konstruktivismus eine unüberschreitbare Grenze setzt. So verstanden ist die berühmte und nicht selten auch bespöttelte Kontroverse zwischen Heidegger und Staiger noch heute eine anregende Hilfestellung für jeden Versuch eines neuen Verständnisses von Mörikes Gedicht und eine grundsätzliche Herausforderung der Reflexion auf die Voraussetzungen literaturwissenschaftlicher Interpretation.
The tragedy 'König Ottokars Glück und Ende' by the Austrian poet Franz Grillparzer is often viewed as an exclusively male drama. Nevertheless, it does contain female characters, including the two wives of the Přemyslid King Otakar I – Margaret of Austria and Kunigunda of Galicia. The first of these in particular is a somewhat ambiguous character, whose interpretation raises a number of questions. The aim of this study is to outline the problems associated with interpreting the character of Margaret and to find a character in Czech historical literature who is similar to Grillparzer's Margaret.
Prof. Dr. Kasım Eğit hat 1970 die Abteilung für deutsche Sprache und Literatur an der Atatürk Universität in Erzurum absolviert und hat 1978 den Doktortitel an der Ruhr Universität-Bochum erhalten. Er ist gegenwärtig als Abteilungsleiter für deutsche Sprache und Literatur an der Ege Universität tätig und hat in den Jahren 2003-2009 das Dekanat der philosophischen Fakultät der Ege Universität geleitet. Zwischen den Jahren 1993-2009 war er Abteilungsleiter in der Hochschule für Fremdsprachen. Neben diesen diversen Diensten hat Herr Eğit als Literaturwissenschaftler und auch als Übersetzer viele gewinnbringende Werke für die deutsche und türkische Sprache und Literatur veröffentlicht.
Aus historischen Analysen geht hervor, dass das Offizierskorps der österreichischen Armee nach der März-Revolution 1848 gesellschaftlich abgekapselt und isoliert war und dabei einen militärisch-aristokratischen Habitus entwickelte, der zu dem bürgerlichen in scharfem Gegensatz stand. Der Korpsgeist orientierte sich am Adel, obwohl gerade der Hochadel sich eher mit den Großbürgern zu arrangieren begann und Heiraten zwischen dem niedrigeren Militäradel und Angehörigen des Hochadels kaum vorkamen. Die Masse der Offiziere wurde bürgerlich und bitterarm, auch zu arm, um heiraten zu können; aber feudale Denkungsart gab den Ton an, ausgenommen in den technischen Waffengattungen der Artillerie und des Pionierwesens, in denen bürgerlicher Wissensdurst vorherrschte. Es entsteht ein in mancher Hinsicht recht paradoxes Bild vom österreichischen Offiziershabitus: das eines Mannes der "Praxis", der eher "grob" ist, für den Exerzieren und Reglement, somit "Disziplin" im engsten Sinne, am wichtigsten sind, der aber trotz aller Tapferkeit auf dem Schlachtfeld zu strategischer Entschlossenheit und schnellem Entscheiden nicht in der Lage ist. Warum das so ist, ist nicht ohne weiteres zu klären. Neben sogenannten "Ego-Dokumenten" ist es vor allem belletristische Literatur, von der man sich einigen Aufschluss erhofft. Insbesondere kann die Literatur helfen, jene Gefühle darstellbar zu machen, die zur Disposition männlicher Todesbereitschaft auch schon im Frieden beitragen, wobei dem Paradoxon des Nebeneinanders von tollkühner "Schneid" und Entscheidungsschwäche wie Passivität im habsburgischen Habitus nachgespürt werden soll.
Es gibt ihn, den komplexen, vielschichtigen, eigenständigen Berlin-Roman des Vormärz. Zweifelsfrei kann ein solcher Roman nicht auf einen eigenen elaborierten Stadtdiskurs zurückgreifen, wie er in Paris spätestens seit Sebastien Merciers "Tableaux de Paris" ausgearbeitet wurde. Aber es wäre naiv zu glauben dieses 'know how' würde gleichsam an Paris kleben und sei nicht produktiv auf andere Städte transferierbar. In gewisser Weise ist man sogar berechtigt zu behaupten, die Schwäche Berlins, über einen erst sich nach 1800 allmählich herausbildenden eigenständigen publizistischen Stadtdiskurs zu verfügen ist seine potenzielle Stärke. Die erzähltechnische und poetologische Virtuosität dieses ersten bedeutenden Berlinromans gilt es im Folgenden zu belegen.
Der vorliegende Beitrag fokussiert die produktive Rezeption und die kreativ-ästhethische Remodulation literarischen und kulturellen Materials in Lewalds "Italienischem Bilderbuch". Dem Vorhaben liegt die Annahme zugrunde, dass die Reiseschilderung zwar wesentlich durch ein tradierten Vorbildern verhaftetes epigonales Erzählen geprägt ist, dieses jedoch wiederholt an einzelnen Stellen im Bewusstsein literarischer Autonomie zu konterkarieren sucht. Im Rückgriff auf Manfred Pfisters "Systematik zur Intertextualität im Reisebericht" (1993) lässt sich Lewalds Reiseprosa zum einen als Ausdruck einer huldigenden Intertextualität beschreiben, der folgendes erzählerische Programm zugrunde liegt: Lewald bereist die Stationen der etablierten Bildungsreise und ordnet ihren Text gemäß dieser chronologischen Strukturprinzipien. Durch die Aktualisierung tradierter Topoi der Italiendichtung sowie durch das Anzitieren von gattungsprägenden Texten und Diskurselementen exponiert der Text seinen Status als epigonales Werk. Zum anderen lassen ausgewählte Einzelstellen Ansätze einer dialogischen Intertextualität erkennen. Die rezipierten Textzeugen werden hier am selbst Wahrgenommenen gemessen, hinterfragt und gegebenenfalls auch korrigiert. [...] Anhand von fünf paradigmatischen Textstellen sollen formale Gestaltung und Funktion dieses intertextuellen Rekursspiels ästhetisch bestimmt und kontextuell plausibilisiert werden. Referenzen auf einzelne Autoren (Goethe, von Platen, Byron) sollen dabei ebenso untersucht werden wie Stoff- und Gattungsbezüge (Mythos, Märchen und Legende).
Seit Beginn der 2000er Jahre hat sich in den Kulturwissenschaften die so genannte Dingforschung etabliert, die nach dem Stellenwert materieller Güter und der Materialisierung von kulturellem Wissen fragt. Mit diesem methodischen Trend verbinden sich nähere Aufschlüsse über symbolische Prozesse kultureller Wissensgenerierung. Aber nicht nur die symbolische Funktion und Qualität von Dingen wurde diskutiert, sondern immer stärker deren pure materielle Existenz mit ihrer Wirkung auf soziale Kommunikation und Handlungsabläufe. Die Dingforschung erhielt im Wesentlichen von der Ethnologie Impulse, bis heute ist ein Boom an Publikationen über Dinge (des Alltags) zu verzeichnen. Auch für die Literaturwissenschaften gewann der Ding-Begriff an Popularität. Das Spektrum der Beschäftigung reicht von der literarischen Auseinandersetzung mit der Materialität von Dingen bis zu Reflexionen über ihren Gebrauchswert, von ihrer phänomenologischen Erscheinungsweise bis zu ihrer poetologischen Funktion in Texten. Der vorliegende Beitrag fragt nach der Valenz der in Texten von Adalbert Stifter, Francis Ponge und W.G. Sebald dargestellten und beschriebenen Dinge. Die drei genannten Autoren interessieren besonders, da sie eine offenkundige Aufmerksamkeit für kleine Dinge aufbringen und diese unabhängig von deren Gebrauchs- und Nützlichkeitswert aufwerten. Welche Rolle spielen hier alltägliche, nebensächliche Dinge? Übernehmen sie eine spezifische Bedeutung im Prozess kultureller Sinnstiftung? Eignet ihnen etwas Widerständiges, ein kritisches, vielleicht sogar ein erkenntnisleitendes Potenzial, sodass man sogar von einer Ethik kleiner Dinge sprechen könnte? Sind kleine Dinge dazu im Stande, herkömmliche Ordnungen des Verhältnisses von Mensch und Objektwelt und die damit verbundenen Implikationen von Macht und Verfügungsgewalt umzustülpen? Mit Adalbert Stifter, Francis Ponge und W.G. Sebald wird eine Konstellation gewählt, die auf den ersten Blick disparater nicht sein könnte und doch bei aller Unterschiedlichkeit Gemeinsamkeiten aufweist.
Eine Annäherung an die Sozialgeschichte der Exilliteratur muss verschiedene Faktoren beachten, die die Struktur des komplexen kommunikativen Systems der Exilliteratur bestimmen: erstens die Beziehungen zwischen den politischen Verlagen und den Exilautoren in der Schweiz; zweitens die Verbindungen innerhalb der Exilliteratenszene, zwischen den Verlagen und den Autoren sowie zwischen den Autoren und ihren Werken; drittens die Beziehungen zwischen den Massnahmen in den deutschen Staaten gegen den Schriftenschmuggel und den Folgen, die die Exilliteratur auf
die dortige Pressepolitik hatte; und viertens die innen- und aussenpolitischen Verflechtungen zwischen der Schweizer Flüchtlings- und Pressepolitik, den diplomatischen Druckversuchen des Auslands und den Vorgehensweisen der Kantone gegen die Verlage und die politischen Flüchtlinge. Diese Faktoren beeinflussen sich wechselseitig und bilden
ein "unendliches Netz spezifisch gesellschaftlicher Verflechtungen zwischen Autor und Verleger, Herausgeber und Kritiker, Verflechtungen der Autoren untereinander etc." [Bourdieu]. Im Folgenden sollen am Beispiel des "Literarischen Instituts" und der beiden Exilliteraten Freiligrath und Heinzen einige der eben aufgezählten Faktoren und Elemente des exilliterarischen Feldes aufgezeigt werden.
Mit Nachdruck hat der österreichische Dichter Nikolaus Lenau 1833 die Vorstellung zurückgewiesen, nach Goethe ließe sich keine Faust-Dichtung mehr schreiben, der Stoff habe in Goethes Werk seine letzt-, weil mustergültige Gestaltung gefunden. Der kategorische Ton, mit dem Lenau nur ein Jahr, nachdem der nachgelassene zweite Teil des Goetheschen 'Faust' erschienen war, damit das Projekt einer eigenen Faust-Bearbeitung verteidigt, dient der Klärung von Differenz; er ist dem Bemühen geschuldet, die ästhetische Autonomie des noch im Entstehen begriffenen eigenen Textes gegen den zu erwartenden Vorwurf des Nachzeitigen und Epigonalen zu verteidigen, kurz: das Besondere im scheinbar Vertrauten oder Ähnlichen des Sujets, die eigene, von Goethe abweichende Auffassungsweise des Stoffs ins rechte Licht zu rücken.
Mit Napoleons Auftritt wird das traditionell historisch und religiös verankerte Machtmodell der Erbmonarchie, das unter dem Schutz von Gottes Gnade eine beruhigende Ausstrahlung besaß, radikal vom Tisch gewischt. Was bleibt, ist ein politisches und rechtliches Machtvakuum, das Napoleon ausnutzt, um sich als "Prototyp des selbstschöpferischen Genies" aufwerfen und seine eigenen Traditionen stiften zu können. In seinem Drama "Napoleon oder die hundert Tage" greift auch C.D. Grabbe bei der Charakterisierung seines Protagonisten auf den Genie-Diskurs zurück, indem er eine Napoleon-Figur auftreten lässt, die sich selbst ausdrücklich als genial betrachtet und präsentiert. Es handelt sich dabei aber nicht um einen anachronistischen Rekurs auf die Rhetorik des Sturm-und-Drang, sondern um das Anwenden und Verarbeiten eines historisch heterogenen Diskurses, auf eine solche Weise, dass diese die Ambivalenz und Spezifizität des Vormärz-Kontextes illustriert. Im Gegensatz zu seinen (romantischen) Vorgängern verwendet Grabbe den Genie-Begriff nicht länger im Sinne des absolut autonomen und erhobenen Subjekts, sondern als Protestmittel gegen die Unbedeutendheit der eigenen Zeit; in der genialischen Stilisierung eines mythischen Helden versucht er "dem jugendlichen Traum von Größe und schöpferischer Kraft in einer als klein und steril empfundene Epoche" Gestalt zu geben. [...] Das Bild des vormärzlichen Genies geht mit anderen Worten aus einer Frustration der eigenen Zeit gegenüber hervor und hat daher, im Vergleich zum autonomen romantischen Genie, eine kompensatorische Funktion bekommen. So wird der Genie-Diskurs bei Vormärz-Autoren wie Grabbe in den Dienst ihrer antibürgerlichen Gesinnung gestellt und soll durch Kontrastwirkung die Passivität und Borniertheit des vormärzlichen Bürgertums unterstreichen.
Franz Grillparzers Trauerspiel 'König Ottokars Glück und Ende' wurde lange Zeit als ein patriotisches Festspiel (miss-)verstanden. Ebenso interessant wie die Frage nach der Berechtigung dieses (Miss-)Verständnisses ist jedoch die Frage, wie Grillparzer in diesem Drama den Lauf der Geschichte darstellt. Die zwei rivalisierenden männlichen Hauptfiguren, nämlich Ottokar von Böhmen und Rudolf von Habsburg, lassen sich als Repräsentanten zweier historischer Epochen interpretieren. Während Rudolf eine neue Zeit proklamiert und sich gleich in deren Zentrum stellt, bleibt Ottokar dem Vergehenden verpflichtet und stirbt an der Peripherie einer kommenden Epoche, deren Gebot er zu spät erkennt.
The article examines the textile trace that constitutes the spatial system and narrative of Gottfried Keller's "Regine"-novella (1881). Keller’s novella can be read as an example of a shift that takes place in the literary use of textiles in the nineteenth century. Until then textiles in literature - such as the veil or the weave - were mostly of metaphorical importance. Interlaced with socio-economical changes in production, distribution and consumption of textiles, this changed toward a more material approach. In a close reading of the novella, the article shows how Keller explores und undermines the suggestive and imaginative potential of fabrics while expounding the figures' struggle with the sheer materiality of their surroundings.
Este artigo trata da rápida substituição de paradigmas que se processa no seio da comunidade judaica alemã nas primeiras décadas do século 19, como resultado da derrubada dos muros que, até então, separavam os judeus dos alemães cristãos. O triunfo das idéias do Iluminismo bem como sua rápida penetração no âmbito de uma comunidade ansiosa por integração numa sociedade que prometia a igualdade entre todos os seus membros, independentemente de sua origem étnica ou religiosa, estimulou, entre os judeus egressos dos guetos, a adoção de novas visões de mundo e de novos conceitos de nacionalidade e espiritualidade. Uma das passagens centrais nesse processo de mudança é descrita pelo escritor Berthold Auerbach (1812-1882) como a transformação da idéia de 'Revelação', central à tradição judaica, em 'Bildung', fundamental na cultura alemã do século 19. Trata-se de uma mudança de paradigmas que explica, de certa forma, a grande afinidade dos judeus do mundo de língua alemã com a reflexão humanística de seu tempo, que parece ocupar o lugar privilegiado antes reservado aos estudos de caráter religioso.
Franz Grillparzer
(1992)
Bei Depressiven ist es, wie oben gezeigt, das private Selbst, das narzißtisch besetzt ist. Dies bedeutet aber nicht, daß sie sich darin geborgen fühlen. Vielmehr ist ihr Rückzug von der Welt mit Schuldgefühlen verbunden, die durch eine extreme Außenanpassung kompensiert werden. Grillparzer ist hierfür ein prägnantes Beispiel, wobei wir uns insbesondere auf das biographische Material von Scheit (1989) stützen, sowie auf Kürnberger (1872), Nadler (1948), Kleinschmidt (1967) und Frederiksen (1977). ...
The article shows that Heinrich Rückert is one of the most interesting voices within the corpus of texts showing German encounters with Islam in the 19th century. While actual reflections on the European and American relation to Islam are largely influenced by a point of view stressing a “Clash of Civilisations” (Samuel Huntington), especially after 9/11, Rückert's occupation with the texts and poems of Mevlana Rumi shows that the humanistic and poetic implications of Rumi’s work helped Rückert to find a poetic language that placed itself in the tradition of Goethes’s “West-östlicher Divan” and a German pantheism that is to be seen in the context of the “Spinoza renaissance” at the beginning of the 19th century. Islamic culture is in Rückert’s work a part of the heritage of mankind and of a humanism that goes far beyond the limits of eurocentrism.
Franziska Schößler untersucht die literarischen Strategien der Kommodifizierung von Weiblichkeit in Ernst Willkomms Romanzyklus "Weisse Sclaven" und Louise Ottos "Schloss und Fabrik". Willkomm und Otto sind mit dem modernen Phänomen der massenhaften Pauperisierung freigesetzter Arbeitskräfte vertraut und beteiligen sich schreibend an der marktgerechten Transformation weiblicher Arbeitskraft für die Bedürfnisse der Kapitalherrschaft: Frauen partizipieren am Marktgeschehen, indem ihre schönen, sexualisierten und leblosen Körper Zirkulationsprozesse in Gang setzen. In "Weisse Sclaven", so der Befund, sind die sozialen Verwerfungen der frühindustriellen Textilproduktion personalisiert; die Unterwerfung unter das gesundheitszerstörerische Maschinensystem erfahre eine spektakuläre Inszenierung wie auf einer Theaterbühne, bei der mit schauerromantischen Elementen nicht gegeizt werde. Anders als bei Willkomm würden in Louise Ottos "Schloss und Fabrik" die Möglichkeiten organisierten Widerstands der Arbeitenden zwar ausdrücklich thematisiert, zugunsten eines reformorientierten Programms der bürgerlichen Verbesserung der Arbeit letztlich aber verworfen. Das Ideal romantischer Liebe zwischen einer Fabrikantentochter und einem Arbeiter besetze eine zentrale Stelle im Text, die durch deren Tod durch Erschießen während eines Streiks durchkreuzt wird. Als Ausweg aus dem Elend empfiehlt Louise Otto Mildtätigkeit und das Almosenwesen; Liebe sei überdies das alle Klassenkonflikte aushebelnde Instrument, das letztlich Kommunismus bedeute.
Im Folgenden liest Thomas Giese Immermanns Essay in der "Europe littéraire" nicht als "kunsthistoriographischen Entwurf " (Karge), sondern als einen literarisch-journalistischen Text und zeigt dabei auf, in welcher Weise der Autor die Kunst der Gegenwart von den Ideen Gotthold Ephraim Lessings und Johann Joachim Winckelmanns herleitet und somit eine Verbindungslinie vom Projekt der Aufklärung zum Hier und Jetzt entwickelt. Von Zeitgenossen war dies als eine deutliche Gegenposition zur St. Lukas-Brüderschaft, die ausschließlich eine christlich-religiös geprägte Inspiration gelten lassen wollte, zu identifizieren. Gleichfalls nimmt Giese in den Blick, wie der Autor Goethes Diktum, Poesie sei "weltliches Evangelium", auf die bildende Kunst überträgt und über Goethe hinaus Ansätze zu einem gesellschaftskritischen Blick antizipiert, der in den Folgejahren bei der Rezeption von Carl Friedrich Lessings "Hussitenbildern" zunehmend Bedeutung gewinnen wird.
Georg Büchners "Dantons Tod", erstmals 1835 in einer entstellten Version publiziert, wurde erst im frühen 20. Jahrhundert für die Bühne entdeckt. Zur Uraufführung kam es 1902, den Durchbruch brachte die Inszenierung von Max Reinhardt am "Deutschen Theater" in Berlin 1916. In der Weimarer Republik eroberte sich das Stück endgültig die Bühnen. Auch der Stummfilm nahm sich des Stoffes an ("Danton" 1921, mit Emil Janninngs als Danton und Werner Krauss als Robespierre). Der Aufstieg des Revolutionsdramas zum >Klassiker< spiegelt sich in llustrierten Einzelausgaben der Zeit. Das Goethezeitportal publiziert die Illustrationen des Verlages Ernst Guenther in Freiburg i.Br. 1920. Sie orientieren sich an der Ästhetik der expressionistischen Bühne und des expressionistischen Stummfilms.