Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt, Band 3 (1998)
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In der folgenden Zusammenstellung werden Beobachtungen der Jahre 1996-1998 veröffentlicht, die durchweg eigene Funde, oder, wenn anders vermerkt, Bestätigungen aktueller Funde darstellen. Bei der Auswahl wurden bevorzugt Neufunde gefährdeter oder regional seltener bzw. Bestätigungen lokal oder regional verschollener Sippen berücksichtigt
Im Rahmen verschiedener landschaftspflegerischer Planungsbeiträge zum Ausbau der Schnellbahnstrecke Hannover - Berlin für 13 Planfeststellungsabschnitte wurden in den Landkreisen Ohrekreis und Salzwedel (Altkreise Klötze und Gardelegen) sowie Stendal (incl. Altkreis Havelberg) auch faunistische, floristische und vegetationskundliche Daten erhoben (z.B. PLANUNGSBÜRO DRECKER 1992). 1992 und 1993 wurden Vorkommen von Heuschrecken-, Libellen-, Tagfalter-, Wanzen-, Käfer-, Schwebfliegen-, Amphibien-, Reptilien- und Vogel- sowie von Pflanzenarten entlang der gesamten Bahnstrecke zwischen Oebisfelde im Westen und Schönhauser Damm nahe der östlichen Landesgrenze Sachsen-Anhalts erfaßt.
Im Jahr 1973 wurde im Kaliwerk Zielitz nördlich von Magdeburg (Meßtischblatt 3636/3) die Produktion aufgenommen. Im Zusammenhang mit der Förderung von Rohsalz zur Herstellung von Kalidüngemitteln erfolgte die Anlage von zwei Rückstandshalden. Das auf die Rückstandshalden auftreffende Niederschlagswasser versickert im Haldenkörper und tritt als Salzlösung über den Untergrund in das Grundwasser ein. Ein geringer Anteil dieser Salzlösung tritt geologisch bedingt an wenigen Stellen der Haldenfüße und an Quellstellen am Rand des Ohre-Elbe-Tales zutage. Daher wurde im Umfeld der Rückstandshalden bereits in den 80er Jahren mit der Entwicklung anthropogener Binnensalzstellen gerechnet. Eine erste Suche nach Halophyten erfolgte am 15.09.1985 im Bereich wechselnasser Stellen einer Feuchtweide am Ramstedter Mühlengraben zwischen Rückstandshalde I und dem Dorf Loitsche.
Im Jahr 1996 wurde das Salzatal bei Langenbogen durch die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Halle einstweilig als Naturschutzgebiet gesichert. Im Rahmen der Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für das eNSG "Salzatal bei Langenbogen" (im folgenden als UG bezeichnet) erfolgte neben der Erhebung zahlreicher anderer Artengruppen eine umfassende floristische Bearbeitung (RANA 1998a). Dabei sind reiche Bestände von salzliebenden und salzertragenden höheren Pflanzenarten nachgewiesen worden. Der vorliegende Beitrag informiert über diese Funde und versucht an Hand der Angaben in den alten Florenwerken die Änderungen der Salzflora über fast zwei Jahrhunderte an diesem Fundort zu erfassen. Es wird versucht zu erklären, worin die Ursachen für das geradezu explosionsartige Auftreten der Salzflora innerhalb weniger Jahre bestehen könnten, nachdem ihr Bestand zwischenzeitlich auf ein Minimum abgesunken war.
Die in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa gewonnenen Kenntnisse in der Gattung Rubus haben den bis zum Beginn dieses Jahrhunderts vorhandenen und bis über die Mitte dieses Jahrhunderts hinaus fast unverändert bestehenden Wissensstand erheblich bereichert. Es handelt sich dabei im wesentlichen um die Untergattung Rubus, deren zahlreiche Arten in einigen Ländern Europas sowie in einigen Bundesländern Deutschlands kartiert wurden und noch werden. Über Einzelheiten der laufenden oder bereits abgeschlossenen Landeskartierungen der Gattung Rubus sei auf WEBER (1992 und 1998) verwiesen.