Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück, Band 12 (1898)
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Nach den Kräften, welche die Oberflächenformen schufen, sondere ich das Diluvium im Westen der Weser nach horizontaler Richtung in ein glaciales, glacialfluviatiles und fluviatiles Diluvium. Von diesen drei Bezirken ist das glacial-fluviatile als eine nur unvollkommen zu begrenzende Zwischenzone zwischen dem nördlichen, glacialen und dem südlichen, fluviatilen Diluvium belegen.
Meine vergleichenden Untersuchungen über das Diluvium im Westen der Weser führten mich betreffs der Gliederung desselben zu Ergebnissen, welche mit den Anschauungen der holländischen Autoren nur teilweise sich decken. So weichen unsere Ansichten über das Alter derjenigen Flussablagerungen voneinander ab, aus denen südlich der Vecht die Mehrzahl der Höhen aufgebaut ist. Auch hinsichtlich der Stellung des "Sanddiluviums" kann ich jenen Forschern nicht in allen Punkten beipflichten. Ferner vermisse ich bei ihnen Angaben über das Vorhandensein einer Innenmoräne, und endlich, glaube ich, ist die Nomenklatur, welche in der niederländischen Diluvialliteratur sich eingebürgert hat, keineswegs einwandfrei. Da ich im Rahmen meiner vorigen Arbeit die Ansichten anderer Autoren nicht in erschöpfender Weise berücksichtigen konnte, so sei es meine Aufgabe, das dort unterlassene hier nachzuholen.
Die Ostrakoden bilden eine der niederen Ordnungen der Krebstiere. Der Panzer ist in eine zweiklappige Schale umgewandelt und erinnert so an die Schale der Muscheltiere. Die Systematik hat sich zwar bei Aufstellung der Gruppen und Gattungen von inneren Merkmalen des Tierkörpers leiten lassen, aber der Bau der Schale geht so sehr mit dem der Weichteile Hand in Hand, dass es im allgemeinen möglich, in den meisten Fällen verhältnismäßig leicht ist, die Tiere nach der Schale allein zu bestimmen, ein Umstand, der für die geologischen Funde von der größten Bedeutung ist. Ostrakoden finden sich nämlich in fast allen geologischen Formationen, welche überhaupt organische Überreste führen. In unseren nordischen Silur Geschieben sind sie beispielsweise von den Herren R. Jones und A. Krause zur Genüge nachgewiesen. Häufiger kommen sie bereits in der Steinkohlenformation vor, wie besonders die Arbeiten des Herrn Professors T. R. Jones dartbun. Am häufigsten treten sie jedoch in der Kreide und besonders im Tertiär auf. Aus dem nordwestdeutschen Tertiär habe ich z. B. 96 Species beschrieben.