Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 41 (2004), Sonderheft
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Für die Wasserfledermaus wird eine Körpermasse von 7-17 g sowie eine Unterarmlangen von 3,5-4,2 cm angegeben (Schober & Grimmberger 1998). Das Fell ist locker mit dunkel graubrauner Haarbasis, wobei die Körperoberseite braungrau bis dunkel bronzefarben ist. Die meist scharf abgegrenzte Unterseite ist silbergrau, die Schnauze rötlichbraun und die Ohren und Flughaute sind dunkel graubraun. Die Wasserfledermaus ist z.B. von den Bartfledermäusen besonders gut durch ihre großen Füße, die nicht mit der Schwanzflughaut verwachsen sind, zu unterscheiden.
Die mittelgroße Myotis-Art weist eine Körpermasse zwischen 5 -1 2 g auf, sie erreicht Unterarmlangen von 4,2 - 5,5 cm (Schober & Grimmberger 1998). Charakteristika der Fransenfledermaus sind ihr S-förmig gebogener Sporn, welcher etwa die Hälfte der Schwanzflughautlange erreicht, sowie der freie Schwanzflughautrand mit zwei dichten Reihen starrer Borsten ("Fransen"). Das Fell ist auf der Körperoberseite hell grau mit nur geringer bräunlicher Tonung. Auf der Unterseite ist es hell weißgrau und deutlich gegen die Oberseite abgegrenzt. Die Schnauze ist relativ lang und meist hell fleischfarben. Der Tragus ist hell gelblich, zur Spitze hin dunkler und langer als die halbe Ohrlänge.
Für diese kleinste europäische Fledermausart beträgt die Körpermasse 3,5 - 8 g und die Unterarmlange 2,8 - 3,4 cm (Schober & Grimmberger 1998). Die Ohren sind kurz, dreieckig und an der Spitze abgerundet. Die Färbung des Fells ist an der Haarbasis dunkel- bis schwarzbraun. Die Körperoberseite ist rot-, kastanien- oder dunkelbraun, die Unterseite erscheint gelb- bis graubraun. An der Schnauze, den Ohren und den Flughauten ist die Art schwarzbraun gefärbt. Wie sich in den letzten Jahren herausstellte, muss man bei der Zwergfledermaus, ähnlich wie bei den Bartfledermäusen, zwei Arten unterscheiden. Das ist zum einen die gewöhnliche Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und zum anderen die in Deutschland anscheinend seltenere sogenannte Hochrufende Zwerg- oder Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) (z.B. Häussler et al. 2000, Braun & Häussler 1999). Wichtige Kriterien zur Unterscheidung der beiden sehr ähnlichen Arten sind die Ortungslaute (bei Pipistrellus pipistrellus meist bei 4 5 - 50 kHz, nie über 55 kHz), die Penisform, die Färbung sowie bestimmte morphologische Messwerte. Die ebenfalls sehr ähnliche Rauhautfledermaus ist eindeutig anhand der Länge des V. Fingers und der Behaarung der Schwanzflughaut von der Zwergfledermaus zu unterscheiden.
Der Luchs ist eine mittelgroße Katzenart. Da die Schulterhohe in etwa der Rückenlange entspricht, erhalt der Körperumriss nahezu quadratische Proportionen (Hemmer 1993b). Charakteristisch sind die etwa 4 cm langen Haarpinsel an den Ohren (Pinselohren) und der hellgraue Backenbart. Das dichte Fell kann in der Färbung zwischen rotbraun und gelb- bis hellgrau variieren, wobei die Körperunterseiten (Bauch, Brust, Kehle und Kinn) meist weislich gefärbt sind. Der Schwanz ist vergleichsweise kurz und erscheint am Ende wie abgeschnitten (Stummelschwanz). Die Kopf-Rumpf-Lange ausgewachsener Tiere beträgt 80 - 130 cm. Die Körpermasse adulter Weibchen erreicht 15 - 20 kg, die der Männchen 20 - 25 kg (Hemmer 1993b).
Das Liegende Buchsenkraut (Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae) ist eine krautige Pflanze von recht unterschiedlicher Größe. Kümmerliche Pflanzen sind unverzweigt und 2 - 3 cm hoch, Mastexemplare erreichen bei starker Verzweigung und niederliegendem Wuchs (Artname!) Sprosslängen von 15 - 25 cm. Die elliptischen Blätter sind ganzrandig und dreinervig. Im traubigen Blütenstand überragen die Bluten- und später die Fruchtstiele ihre Tragblätter deutlich. Von den aus dem Kelch ragenden Blütenzipfeln ist besonders die dreiteilige Unterlippe zart violett gefärbt. Alle vier Staubblätter sind fertil. Die schlanke, eiförmige Kapsel enthält viele kleine Samen.
Übersicht
(2004)
In Sachsen-Anhalt kommen nach gegenwärtigem Kenntnisstand 59 Tier- und Pflanzenarten vor, die im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt sind, 24 davon zugleich im Anhang II der FFH-Richtlinie. Weitere 18 Arten müssen als bereits ausgestorben angesehen werden, der Luchs wurde wiedereingeführt, der Schwarzapollo gilt derzeit als verschollen. Für die Anhang IV-Arten sind über 12.300 Nachweise, überwiegend seit 1960, bekannt geworden.
Der Große Abendsegler zahlt mit zu den größten einheimischen Fledermausarten. Seine Körpermasse beträgt 19 - 40 g, die Unterarmlange liegt zwischen 4,8 - 5,8 cm (Schober & Grimmberger 1998). Die Ohren von Nyctalus noctula sind groß, breit und dreieckig mit einem charakteristischen kurzen, pilzförmigen Tragus. Das Fell ist im Gegensatz zu dem der Myotis- Arten kurz und eng anliegend, wobei die Haare einfarbig sind. Die Körperoberseite ist im Sommer rostbraun glänzend, nach dem Haarwechsel im Herbst matt fahlbraun mit einem zum Teil leichten grauen Schimmer gefärbt. Auf der Unterseite ist das Fell matt hellbraun. Zum Kleinabendsegler differenziert sich der Große Abendsegler durch seine größere Unterarmlange (deutlich über 4,6 cm) und die Fellfärbung am Rucken (Kleinabendsegler mit zweifarbigem Rückenhaar).
Die Rauhautfledermaus zahlt mit ca. 6 - 15 g Körpermasse zu den kleineren der einheimischen Fledermausarten. Die Unterarmlange liegt zwischen 3,2 - 3,7 cm (Schober & Grimmberger 1998). Das Fell ist im Sommer auf der Körperoberseite rot- bis kastanienbraun, nach dem Haarwechsel im Herbst mehr dunkelbraun, oft mit deutlich grauem Überflug. Die Unterseite ist hell- bis gelbbraun. An der Schnauze, den Ohren und den Flughauten ist die Art schwarzbraun gefärbt. Von der ähnlichen Zwergfledermaus unterscheidet sich die Rauhautfledermaus eindeutig anhand der Lange ihres V. Fingers (langer als 4,2 cm) und der Behaarung der Schwanzflughaut.
Die Art erreicht eine Körpermasse zwischen 6,5 - 9,2 g, die Unterarmlange liegt zwischen 3,7 - 4,2 cm (Schober & Grimmberger 1998). Auffällig an der Gattung Plecotus sind die langen Ohren, die besonders bei Tageslethargie oder im Winterschlaf zusammengefaltet und nach hinten umgelegt werden können. Es ragt aber immer der lange, lanzettförmige Tragus heraus. Die Augen sind relativ groß. Das Fell des Braunen Langohrs ist locker und lang mit dunkel graubrauner Haarbasis. Die Körperoberseite ist hell braungrau gefärbt, die Unterseite eher hellgrau (z.T. gelblich überhaucht). Die Lippen sind hell fleischfarben, Nase und Augenregion sind hellbraun. Von der Schwesternart Graues Langohr unterscheidet sich das Braune Langohr u.a. durch die größeren Füße, die längeren Daumenkrallen (über 2 mm), die lange Zehenbehaarung und den gelblichweisen Tragus (nur an der Spitze leicht pigmentiert, bei P. austriacus insgesamt grau pigmentiert). Des Weiteren zeichnet sich das Braune Langohr durch ein eher braunes Gesicht aus.
Die mittelgroße Fledermausart weist eine Körpermasse zwischen 13 - 20 g auf. Erwachsene Tiere erreichen eine Unterarmlange zwischen 3,9 - 4,6 cm (Schober & Grimmberger 1998). Die Ohren besitzen den gleichen typischen pilzförmigen Tragus wie die aller Nyctalus-Arten. Das Fell ist kurz, wobei die Haare zweifarbig mit schwarzbrauner Haarbasis sind. Auf der Körperoberseite erscheint das Fell rotbraun, meist etwas dunkler und weniger glänzend als bei Nyctalus noctula. Die Färbung der Unterseite ist gelbbraun, die des Gesichts, der Ohren und der Flughaute schwarzbraun.