Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 33 (1996), Heft 1
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In einem Nationalpark hat laut der IUCN-Definition die natürliche Entwicklung der Natur ohne direkte Eingriffe des Menschen Priorität. Der Mensch ist Gast in diesem Gebiet und sollte dort keine Spuren hinterlassen. Da Nationalparke sowohl Bildungs- als auch Erholungseinrichtungen sind, sollte alles getan werden, um die Eigendynamik der Natur zu wahren und dabei auch die Besucherinteressen zu erfüllen.
Günter Tiede : 65 Jahre
(1996)
Am 13.05.1996 feiert Siegfried Meissner seinen 70. Geburtstag. Gleichzeitig kann er auf 40 Jahre aktive Arbeit im ehrenamtlichen Naturschutz und auf 35 Jahre Tätigkeit als Fachgruppenleiter der jetzigen Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Merseburg e.V. zurückblicken. Eine Würdigung seiner Leistungen und die Vorstellung seiner Biographie erfolgte ausführlich anlässlich seines 65. Geburtstages in der ornithologischen Zeitschrift "Apus".
Vorangestellt sei der Hinweis, dass die über 60 Mitglieder der Projektgruppe sowohl aus allen Teilen Deutschlands stammen als auch neben ehrenamtlichen Ornithologen aus allen relevanten Berufssparten Mitarbeiter integriert sind, z. B. aus Universitäten, aus Planungsbüros, aus Naturschutzbehörden aller Verwaltungsebenen und aus der Wirtschaft. Das bietet die große Chance für die Akzeptanz der vorgelegten "Qualitätsstandards", die von der Auswahl der Probeflächen und der Vogelarten über die Methoden der Erfassung und deren Auswertung bis hin zur Qualifikation der Bearbeiter und der Form der Fachgutachten Hinweise geben.
Bei Streifzügen durch den Wörlitzer Winkel findet man noch heute Hinweise auf die beispielhaften landschaftsgestalterischen Leistungen des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817). Neben zahlreichen Parkanlagen und Streuobstwiesen begleiten vielfältige Obstpflanzungen die Straßen, Feldwege, Gräben und Dämme. Ende des 18. Jahrhunderts galt es, gemäß dem Leitspruch des Fürsten "das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden". Neben der Erzeugung von Früchten sollte auch die Landschaft verschönert werden, was geradezu ideal mit dem Obstanbau gelang. Im Frühjahr lud die Obstblüte zu ausgedehnten Spaziergängen ein, und im Herbst gab es saftige Früchte. Somit konnten weite landwirtschaftliche Flächen effektiv genutzt werden. Obstbäume waren auch als Feldbegrenzungen zu finden, sofern das den Ertrag des Umfeldes nicht minderte (Lott 1991).
Ernst Hampe: Flora Hercynica
(1996)
Im Jahre 1873 erschien in Halle Ernst Hampes "Flora Hercynica oder Aufzählung der im Harzgebiete wildwachsenden Gefäßpflanzen". Man kann sie als Hampes Hauptwerk bezeichnen, und sie gilt als die bedeutendste Harzflora in der Zeit nach Linné. Die "Flora Hercynica" war lange Zeit ein Standardwerk für das floristisch und pflanzengeographisch interessante Harzgebiet und wird deshalb noch heute für vergleichende Betrachtungen herangezogen.
Im Jahre 1992 fand in Rio de Janeiro eine WeltUmweltkonferenz statt. Als ein Ergebnis dieser Konferenz wurde ein Übereinkommen zur Erhaltung und Nutzung der biologischen Vielfalt verabschiedet. Dieses Übereinkommen besagt, dass die innerartliche und zwischenartliche Vielfalt der Organismen sowie die Vielfalt der ökologischen Systeme eine lebensnotwendige Voraussetzung für die Existenz der menschlichen Zivilisation ist.
Die Autoren dieses Buches haben sich die Aufgabe gestellt, das Wissen über die Vegetation in Nordost- und Mitteldeutschland - d.h. leichter verständlich ausgedrückt der ehemaligen DDR - aufzuarbeiten und in Form eines Bestimmungsbuches auch nicht vegetationskundlich ausgebildeten Leserkreisen zu erschließen. Dies ist einerseits eine sehr beachtliche Aufgabe, da bekanntlich zwischen den nordostdeutschen und mitteldeutschen "vegetationskundlichen Schulen" große theoretisch-methodische Unterschiede bestehen, die dem Außenstehenden den Zugang zur Problematik erheblich erschweren. Andererseits sind jüngste Versuche, eine gesamtdeutsche Beschreibung der Vegetation vorzulegen, aus ostdeutscher Sicht nicht gerade als Erfolge einzuschätzen, so dass das Bemühen der Autoren, hier auch zur Abgleichung an südwestdeutsche und nordwestdeutsche vegetationskundliche Auffassungen beizutragen, sehr wertvoll ist.