Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 26 (2006)
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Ziel der Untersuchungen war die Dokumentation und Bewertung des derzeitigen Zustandes der Wildkrautflora von Getreideäckern einer typischen Mittelgebirgslandschaft sowie die Erprobung einer Methodik, mit der in angemessener Zeit größere Landschaftsausschnitte mit ausreichender Genauigkeit bearbeitet werden können. Die Wildkrautgesellschaften werden anhand der gültigen pflanzensoziologischen Typisierung beschrieben. In einem ca. 50 km2 großen Beispielsraum im Hunsrück südlich von Trier wurden über 400 Wintergetreideflächen im Frühjahr (April/Mai) und Sommer (Juni/Juli) des Jahres 2003 auf ihre Wildkrautflora hin untersucht. Durch gestaffeltes Gewichten der vorkommenden Wildkräuter nach ihrem Anteil an gefährdeten und allgemein selten werdenden Arten wurde jedem Wintergetreideschlag einer Ackerwildkrautwertklasse (3 Klassen) mit jeweils 3 Abstufungen zugeordnet. Das Vorkommen seltener Wildkräuter ist eng mit der Gesamtartenzahl und der Wildkrautdeckung insgesamt korreliert. Durch Herbizideinsatz in Herbst bzw. Frühjahr kann die floristische Ausstattung der Ackerschläge an den beiden Zeitpunkten voneinander abweichen, so dass eine Kombination beider Listen die Bewertung der Flächen besser absichert. Es ergaben sich keine gesicherten Unterschiede zwischen Artenreichtum und verschiedenen Feldfrüchten. Im Untersuchungsraum enthielten nur noch ca. 20 % der Wintergetreidefläche regelmäßig seltene bzw. viele unterschiedliche Arten, während 50 bis 65 % schon sehr an Arten verarmt sind. Die Gesamtartenzahl unserer Listen umfasst nur ca. 160 Arten, d. h., dass auch in für den Ackerbau ungünstigen Mittelgebirgsräumen die Wildkräuter stark an Vielfalt und Menge abgenommen haben.