Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 26 (2006)
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In der vorliegenden Studie wird die Gehölzentwicklung eines Eichen-Hainbuchenwald-Gebietes bei München während der letzten zwei Jahrzehnte untersucht. Eine Vorhersage der künftigen Gehölzartenzusammensetzung kann aus der Entwicklung der Verjüngung abgeleitet werden. Für die Zukunft wird ein Wechsel in der Baumartenzusammensetzung prognostiziert. So wird insbesondere der Berg-Ahorn an Bedeutung gewinnen, als Nebenbaumarten werden Esche, Ulme und Hainbuche vorhanden sein. Die für das Galio-Carpinetum charakteristische Stiel-Eiche kann sich nicht mehr erfolgreich verjüngen. Diese Arbeit gibt für den Münchener Großraum Hinweise, dass das Galio-Carpinetum seine Verbreitung der Nieder- bzw. Mittelwaldwirtschaft verdankt, also nicht in erster Linie Ausdruck der abiotischen Umweltbedingungen im Sinne des PNV-Konzepts ist. Eine syntaxonomische Neubeurteilung (insbesondere zur Abgrenzung vom Adoxo-Aceretum) dieser Pflanzengesellschaft scheint notwendig zu sein.
Unter diesem Titel trafen sich mehr als 180 Tagungsgäste aus allen botanischen Gruppierungen - Naturschutzfachvereinigungen, Universitätsinstitute, Sammlungen, Behörden und Ämter sowie Freiberufliche - vom 18. bis 20. November 2005 im Göttinger Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften der Georg-August-Universität. Eingeladen hatte die Abteilung Vegetationsanalyse und Phytodiversität (Erwin Bergmeier) des AvH-Instituts und der Bundesfachausschuss Botanik des NABU in Zusammenarbeit mit den botanischen Vereinigungen der Länder (Christian Berg, Michael Ristow). Ausgangspunkt der Tagung war die Einsicht, es mangele in Deutschland zunehmend an Strukturen, um Konzepte und Ziele aufzugreifen, die im internationalen Naturschutz angestoßen worden sind, und sie als Chancen zu nutzen. So sind die Ziele der ,Globalen Strategie zum Schutz der Pflanzenwelt' (Global Strategy for Plant Conservation, GSPC), dem wohl wichtigsten Instrument des internationalen Florenschutzes, bei uns noch viel zu wenig bekannt. Auch fehlt ein nationales Forum, in dem Ideen und Erfahrungen im botanischen Naturschutz ausgetauscht werden können. Ziel der Tagung war es daher, Wege zur Umsetzung der GSPC zu diskutieren und allgemein einen Prozess in Gang zu bringen, um den Informations- und Ideenaustausch zu verbessern, eben ein Netzwerk für alle, die dem Florenschutz verpflichtet sind, zu fördern.
Tuexenia erscheint jährlich in einem Band, der möglichst im Frühjahr fertiggestellt sein soll. Autoren erhalten von jeder Arbeit gemeinsam 50 Sonderdrucke kostenlos; weitere können gegen Rechnung bezogen werden.
Manuskripte sollten möglichst früh, spätestens bis Ende September des Vorjahres in zwei Exemplaren eingereicht werden. Später eintreffende Manuskripte werden nur akzeptiert, wenn sie vorher mit Angabe des Umfanges angemeldet sind und noch Platz zur Verfügung steht.
Jedes Manuskript wird von zwei Gutachtern beurteilt, die über Annahme, eventuelle Korrekturen und Verbesserungen oder Ablehnung entscheiden. Bei zu hohem Eingang angenommener Manuskripte entscheidet für die Aufnahme das Datum der ersten Einreichung.
Ziel der Untersuchungen war die Dokumentation und Bewertung des derzeitigen Zustandes der Wildkrautflora von Getreideäckern einer typischen Mittelgebirgslandschaft sowie die Erprobung einer Methodik, mit der in angemessener Zeit größere Landschaftsausschnitte mit ausreichender Genauigkeit bearbeitet werden können. Die Wildkrautgesellschaften werden anhand der gültigen pflanzensoziologischen Typisierung beschrieben. In einem ca. 50 km2 großen Beispielsraum im Hunsrück südlich von Trier wurden über 400 Wintergetreideflächen im Frühjahr (April/Mai) und Sommer (Juni/Juli) des Jahres 2003 auf ihre Wildkrautflora hin untersucht. Durch gestaffeltes Gewichten der vorkommenden Wildkräuter nach ihrem Anteil an gefährdeten und allgemein selten werdenden Arten wurde jedem Wintergetreideschlag einer Ackerwildkrautwertklasse (3 Klassen) mit jeweils 3 Abstufungen zugeordnet. Das Vorkommen seltener Wildkräuter ist eng mit der Gesamtartenzahl und der Wildkrautdeckung insgesamt korreliert. Durch Herbizideinsatz in Herbst bzw. Frühjahr kann die floristische Ausstattung der Ackerschläge an den beiden Zeitpunkten voneinander abweichen, so dass eine Kombination beider Listen die Bewertung der Flächen besser absichert. Es ergaben sich keine gesicherten Unterschiede zwischen Artenreichtum und verschiedenen Feldfrüchten. Im Untersuchungsraum enthielten nur noch ca. 20 % der Wintergetreidefläche regelmäßig seltene bzw. viele unterschiedliche Arten, während 50 bis 65 % schon sehr an Arten verarmt sind. Die Gesamtartenzahl unserer Listen umfasst nur ca. 160 Arten, d. h., dass auch in für den Ackerbau ungünstigen Mittelgebirgsräumen die Wildkräuter stark an Vielfalt und Menge abgenommen haben.