Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 1 (1981)
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Im Jahre 1975 wurde (von G. Meyer) der Unkrautbestand der Kalkäcker bei Göttingen und im östlichen Meißnervorland aufgenommen. Zum Vergleich wurde der frühere Bestand soweit möglich nach der Literatur und Herbarbelegen rekonstruiert.
Während vor 1900 die Ackerunkrautflora um Göttingen mindestens so reich war wie im Meißnervorland, ist sie jetzt viel stärker verarmt. Von den 39 insgesamt untersuchten Arten (überwiegend typische Kalkacker-Unkräuter) sind heute im Göttinger Untersuchungsgebiet nur noch 16 anzutreffen, von denen nur eine (Euphorbia exigua) noch als häufig zu bezeichnen ist, während im Meißnervorland noch 25 Arten vorkommen und 4 davon häufig sind.
Die Ursachen für den Rückgang im allgemeinen und für die Unterschiede zwischen den beiden Gebieten werden diskutiert. Die Auflassung von Äckern auf flachgründigen Böden bei intensiverer Bewirtschaftung der restlichen ist als Grund für den besonders starken Rückgang um Göttingen anzusehen.
Niederschrift über die ordentliche Jahresversammlung 1980 in Utrecht (Niederlande) am 20.6.1980
(1981)
Ciaerbita alpina und Ranunculs platanifolius haben im Harz die nördlichsten Vorposten ihres mitteleuropäischen Verbreitungsgebietes. Der Bestandesaufbau und die pflanzensoziologische Eingliederung der von ihnen mitgebildeten Hochstauden - Gesellschaften (Ranunouloplatanifolii-Mulgedietum, und Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum) werden beschrieben und mit weiteren hercynischen Vorkommen verglichen.
In den Heften 11/12 (1967) und 17 (1974) berichtete ich über Änderungen der Vegetation, die im Laufe von 16 Jahren innerhalb eines Dauerquadrats eintraten, das ich 1957 in einer typisch ausgebildeten Schnabelsimsen-Gesellschaft (Rhynchosporetum) eingerichtet hatte. Die Beobachtungsfläche lag im Naturschutzgebiet "Heiliges Meer" bei Hopsten, Kreis Steinfurt (Westfalen), und zwar in einer Schlenke etwa 40 m von einem oligotrophen Gewässer, dem "Erdfallsee" entfernt. Die Untersuchungen setzte ich auch in der folgenden Zeit fort. Jährlich nahm ich die Vegetation zwischen dem 9. Juli und 5. August soziologisch auf (s. Tabelle). Das Dauerquadrat, das nach der Aufnahme des Jahres 1980 aufgegeben wurde, weil die Vegetationsentwicklung ihren Abschluss gefunden hatte, stand also insgesamt 23 Jahre unter Kontrolle.
Im Rahmen eines Projektes über die Niederwälder des Landes Nordrhein-Westfahlen wurden am Südrand des Teutoburger Waldes Hoch- und Niederwälder des Fagion silvaticae untersucht. Als natürliche Waldgesellschaften dominieren in diesem Raum: 1.) das Melico-Fagetum typicum, 2.) das Asperulo-Fagetum circaeetosum, 3.) das Melico-Fagetum lathyretosum.
Gartenunkraut-Gesellschaften
(1981)
Einleitend werden Merkmale des Gartenbaus und der Unkrautvegetation in Gärten herausgestellt. Für zwei Beispielgebiete wird die standortabhängige Zusammensetzung und Gliederung der Gartenunkraut-Gesellschaften: Erodio-Galinsogetum parviflorae, Euphorbio-Galinsogetum ciliatae und Aethuso-Euphorbietum pedlidis aufgezeigt (s. Tab. 1-5). Ein Vergleich mit den Assoziationen benachbarter Hackfruchtäcker unterstreicht die syntaxonomische Eigenständigkeit der Neophyten-reichen Vegetationseinheiten (s. Tab. 6-8) und rechtfertigt den neuen Unterverband Galinsogo-Euphorbenion peplidis.
Für eine moderne Biozönoseforschung wird vorgeschlagen: 1.) Schrittweise Erarbeitung der Zoozönosen, synzoozönosen und Biozönosen (Tab. 1); 2.) Übernahme der Braun-Blanquet'schen Nomenklatur für Syntaxa mit der Zooassoziation als Grundeinheit; 3.) Individuenzahl-bezogene Aufnahmeflächen. Am Beispiel von Lumbriciden-Zönosen: Lumbrici-Allolobophoretum, Octolasio-Lumbricetum, Octolasio-Lumbricion (s. Tab. 2, 3) werden die Gedanken erläutert.
Untersuchungen in den Jahren 1977-1979 ergaben, daß Veronica triloba (Opiz) Kerner, eine Sippe aus dem Veronica hederifolia-Aggregat, in Rheinhessen überraschenderweise weit verbreitet ist und bisher übersehen wurde. Sie siedelt vor allem in Ackerunkraut- und Felsgrus-Gesellschaften sowie lückigen Trockenrasen, ohne eine gesellschaftsspezifische Bindung zu zeigen. Gut ausgeprägte morphologische Merkmale gestatten eine sichere Differenzierung gegenüber den übrigen Sippenvertretern V. hederifolia L. s.str. bzw. V. sublobata M. Fischer. Eine über das Untersuchungsgebiet weit hinausgehende Verbreitung, besonders in süddeutschen Trockengebieten, wird vermutet.