Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 1 (1981)
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In der vorliegenden Untersuchung werden die Ackerunkraut-Gesellschaften des Mittelleine-Innerste-Berglandes beschrieben. Für die Ausbildung verschiedener Vegetationseinheiten erweisen sich die edaphischen Standortsfaktoren und die unterschiedliche Wasserführung des Bodens als besonders wichtig. Den Bewirtschaftungsmaßnahmen, die sich aus dem Anbau verschiedener Kulturarten ergeben, kommt dagegen nur eine untergeordnete Bedeutung zu.
Auf den flachgründigen Kalkverwitterungsböden stellen das Lathyro-Silenetum Oberd. 1957 und das Thlaspio-Veronicetum politae Görs 1966 die charakteristischen Ackerunkraut-Gesellschaften dar. Der Wert von Veronica polita und Aethusa cynapiwn als Kennarten einer reinen Hackfrucht-Gesellschaft muß auf Grund der Verbreitung dieser Arten im Untersuchungsgebiet kritisch beurteilt werden. Die Einbeziehung schutzwürdiger Ackerunkraut-Gesellschaften mit seltenen und von der Ausrottung bedrohten Pflanzenarten in den Natur- und Landschaftsschutz wird angesprochen.
Die ackerbaulich intensiv genutzten lößbedeckten Mulden und Unterhänge der Gebirgszüge sind Wuchsorte des Alopecuro-Matricarietum Meis. 1967, des Aphano-Matricarietum Meis. 1967 und des Thlaspio-Fumarietum Görs 1966, die sich nach den jeweiligen Standortsbedingungen in verschiedene Subassoziationen und Varianten gliedern lassen. Die im Mittelleine-Innerste-Bergland selten auftretende Subassoziation von Spergula arvensis bevorzugt die relativ nährstoff- und basenarmen Böden silikathaltigen Ausgangsgesteins.
Im Bereich der periodisch überschwemmten Flüsse und Bäche gedeiht das Rorippo-Chenopodietum polyspermi Köhler 1962, das mit der Ausbildung von Myosoton aquaticum des Matricarietum chamomillae durch den Fruchtwechsel eng verbunden ist.