Komparatistik online 2013 : Weltentwürfe des Fantastischen ; Erzählen - Schreiben - Spielen
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Jeder gesunde Mensch als ein biologischer Organismus träumt in der Nacht. Träume sind also ein unentbehrlicher Teil unseres Lebens, infolgedessen sind ihnen sehr viele Forschungen im Bereich der Psychologie und Philosophie gewidmet. Ich als Literaturwissenschaftlerin möchte in diesem Beitrag den Traum als ein Element des literarischen Werks behandeln, unter Beachtung von dessen physiologischen und psychologischen Charakteristika. Besonders ausführlich sollen die Funktionen des Traums in dem Roman "Ypsilon Minus" von Herbert W. Franke analysiert werden, da in diesem Werk ganz neue Rollen des Traums und neue Mechanismen von dessen Aufkommen zu sehen sind. In das skizzierte Forschungsfeld sind aber auch andere deutschsprachige dystopische Romane einzubeziehen, die uns für dieses Thema interessant scheinen.
Dabei meinen wir, dass der literarische Traum als ein besonderer Chronotop betrachtet werden kann. Es hat einen spezifischen Raum (Oneiroraum) und spezifische Zeit (Oneirozeit). Es ist sehr interessant, dass H. W. Franke, der kein Literaturtheoretiker ist, bei der Beschreibung des Zustandes seines Helden unbewusst diesen Begriff definiert: "Als befände er sich in einer imaginären Zeit, in einem imaginären Raum, der das Reich der Träume von der Realität trennt".
Die Darstellung des Traums in der Literatur ist eine verbreitete Erscheinung, dessen Rolle und Funktionen ändern sich indessen, und zwar je nach der schöngeistigen Richtung, historischen Epoche, herrschenden Weltanschauung und konkreten Aufgabe des Autors. Im Altertum waren Träume eine Art von Orakel und wurden als Botschaften von den Göttern wahrgenommen. Wissenschaftler, die sich mit der Forschung der Träume in der Antike befassen (z. B. T. Teperik) teilen alle Träume in drei Gruppen: Wahrsagungen, Tröstungen und Erinnerungen.
Bei der Forschung des literarischen Traums werden auch Gattungsmerkmale des Textes beachtet. Z. B. haben die Träume nach Meinung von Michail Bachtin die Bedeutungen des Wahrsagens, der Ermunterung und der Ermahnung, und zwar nur in der Literatur, die auf der Karnevalbasis beruht; er schreibt, dass "solche Träume epische und tragische Ganzheit des Menschen und seines Schicksals zerstören", und sie erfüllen auf solche Weise psychologische Funktionen.
Dream worlds and cyberspace : intersubjective tertiary reality in fantasy and science fiction
(2013)
What is real? Or rather, is that which we perceive with our senses "real", in the sense that it objectively exists? This question has kept philosophy and literature busy for centuries. An obvious answer is mirrored by language: The German verb "Wissen" for instance, as well as the English "to wit", derive from Proto-Germanic *witanan, "to have seen": We know that which we have seen. Equivalent verbs in Romanic languages derive from Latin "sapere", "to taste, have taste". Sensory input determines our knowledge of the world - a practical truth proven also in scientific experiments.
For Plato, of course, it wasn't so simple. In his allegory of the cave, he shows that "to see" doesn't necessarily mean "to know" in the sense of "to have a correct view of objective reality". His cave dwellers perceive only shadows of artificial objects on a wall, while the true light of reality remains outside, unseen and unknown. Their knowledge of "the world" is an illusion, a fiction existing only in their (and the fiction-makers') heads – a shared sensory experience misleading to a limited, distorted and conventional view of reality. Because we're bound to the physical world by the limitations of our bodies, sensory experience is no valid proof for its ultimate reality.
Die Großstadt als apokalyptischer Raum in der frühexpressionistischen Lyrik und Bildenden Kunst
(2013)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Apokalypse eine prominente Form der künstlerischen Artikulation. Ihre immanente Zerstörungsgewalt schlägt sich nicht nur sozial und politisch nieder, sondern auch ideengeschichtlich und ästhetisch, wobei Negation, Abkehr von mimetischen Darstellungen sowie Abstraktion und Destruktion gängige Darstellungsmittel sind. Besonders in der Zeit um den Ersten Weltkrieg lässt sich dabei eine "Hochkonjunktur apokalyptischer Bildlichkeit und Tonlagen" erkennen.
Doch was verstehen wir eigentlich unter Apokalypse? Im allgemeinen Sprachgebrauch wie auch in den Künsten operieren wir mit einem Begriff, der aus dem letzten Buch der Bibel stammt, welches seinen Namen aus dem ersten Wort im griech. Original erhielt: άποκάλυψις, was mit Enthüllung oder Offenbarung übersetzt wird. Als Gattungsbezeichnung Apokalyptik wird der Begriff auf religiöse Schriften angewandt, die geheimes Wissen über die Geschichte und Zukunft der Welt und deren Ende offenbaren. Obwohl sich apokalyptische Schriften schon im Alten Testament finden, ist die Johannesoffenbarung aus dem Neuen Testament Namensgeberin dieser literarischen Gattung und hat die europäische Geisteshaltung maßgeblich beeinflusst.
Die Johannesoffenbarung ist geprägt durch ein dichtes Handlungs- und Bildgeflecht. Mit einer Fülle an Bildfolgen werden die Schrecken der kommenden Endzeit, das Weltgericht und die Errichtung eines kommenden Heils dargestellt. Die Apokalypse enthält Motive, die zum kulturellen Gemeingut avancierten. So verbinden wir mit apokalyptischen Szenarien beispielsweise folgende Beschreibung aus der Offenbarung: "da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde" (Offb 6,12–13).
Ferner sind die apokalyptischen Reiter sowie Plagen, Sintflut und Finsternis Motive, die wir mit Zerstörung und Weltuntergang assoziieren. Zudem findet sich in der Apokalypse ein steter Dualismus zwischen Alt und Neu, Ende und Anfang, Gut und Böse, den wir auf qualitativer, moralischer sowie personaler und bildlicher Ebene auch in der expressionistischen Kunst finden.
Die Heldenfigur Batman wird in diesem Jahr nicht nur 75 Jahre alt, sondern hat in all ihren medialen Erscheinungsformen vom Comic bis zum Film, seit der Entstehung 1939 beständige Wandlungs- und Umdeutungsprozesse durchlaufen und dadurch ihre Aktualität erhalten. Dies beinhaltet sowohl die unterschiedliche Inszenierung des Helden, als auch die damit einhergehende differierende Konstruktion seines Heldentums.
Exemplarisch untersuchen, festhalten und nachzeichnen möchte ich diese Entwicklung entlang der Filme "Batman hält die Welt in Atem" von Leslie H. Martinson (1966) und der Batman-Trilogie von Christopher Nolan (2005–2012), wobei insbesondere der erste Teil "Batman Begins" (2005) herangezogen wird. Ausgespart werden in der Analyse die dazwischen entstandenen Filme von Tim Burton und Joel Schumacher. Dies ist einerseits des begrenzten Rahmens des Artikels, andererseits der bereits recht ausführlichen Betrachtung in der Forschung geschuldet.
Ridley Scott's "Blade Runner" ist eine lose Adaption von Philip K. Dicks Roman "Do Androids Dream of Electric Sheep?". Der Science-Fiction-Film spielt in der Stadt Los Angeles im Jahr 2019, obwohl in der Buchvorlage San Francisco Ort des Geschehens ist. Bereits seine einleitenden Szenen geben einen Vorgeschmack auf den folgenden Streifen und die Rolle der Metropole darin. In diesen wird eine düstere urbane Landschaft gezeigt, die von flackernden Schornsteinen und dem künstlichen Licht zahlreicher Fenster nur marginal erleuchtet wird. Der so entstehende, bedrohliche Eindruck wird durch die Klänge des Vangelis-Soundtracks, die stets patrouillierenden Polizeiflieger und die dominierenden Pyramiden der Tyrell Corporation zusätzlich unterstrichen. Es verwundert deshalb wenig, dass dieses Set von der Filmcrew "Hades" genannt wurde.
Die bedrückende Atmosphäre der Startsequenz wird in den engen Häuserschluchten der Stadt weiter betont. Dort drängen sich Menschen unterschiedlichster Herkunft auf engstem Raum. Dies lässt auf eine starke Überbevölkerung schließsen, obwohl die oberen Gesellschaftsschichten sich größtenteils von der Erde zurückgezogen haben.
In Außerweltkolonien lassen sie Replikanten für sich arbeiten. Diese Androide werden von der Tyrell Corporation hergestellt. Weil die neuesten Modelle ihren Machern körperlich und intellektuell überlegen sind, wird ihnen zum Schutz der Menschheit eine maximale Lebensdauer von vier Jahren einprogrammiert. Zudem ist es Replikanten verboten, auf die Erde zurückzukehren. Diejenigen, die es trotzdem tun, werden von speziellen Kopfgeldjägern, sogenannten Blade Runnern, gejagt und "in den Ruhestand versetzt", also getötet. Im Film spielt Harrison Ford einen solchen Detektiven. Als Rick Deckard jagt er eine Gruppe von Replikanten, welche auf die Erde gekommen ist, um mehr Leben von ihrem Schöpfer einzufordern.
Im Folgenden wird untersucht, wie die Stadt Los Angeles im Film dargestellt wird. Dabei wird auch abgeklärt, warum die jeweiligen Darstellungsformen von den Filmschaffenden gewählt wurden und die Handlung des Films ausgerechnet nach Los Angeles verlegt worden ist. Zudem werden ausserdiegetische Entwicklungen, welche durch den Film und die darin dominierenden urbanen Bilder angesprochen und kritisiert werden, erörtert. Hierfür wird auch auf mögliche Vorbilder eingegangen, die auf die Gestaltung der Stadt in Ridley Scotts "Blade Runner" eingewirkt haben.
Dieser Arbeit liegt der im Jahr 2007 veröffentlichte "Final Cut" des Films zu Grunde. Dieser ist die bislang letzte Fassung von "Blade Runner" und somit wohl auch diejenige, welche den persönlichen Vorstellungen des Regisseurs am meisten entspricht. Wenn es für diese Untersuchung relevant ist, wird aber dennoch auf frühere Versionen verwiesen.
From New Corbuzon to UnLondon, China Miéville's works show a preoccupation with the city which transcends the function of setting and serves as a subtext to the plot. As one of the most prominent representatives of weird fiction Miéville constructs cityscapes that fascinate the reader with their eccentricity and strangeness, but also with their social, historical and architectural complexity. In "Perdido Street Station" the eponymous landmark in New Corbuzon is essential for the denouement of the plot rather than merely a backdrop. The city is a character in its own right. This is also and especially true for Miéville's 2009 novel "The City and the City". Here, the city seems at first normal, then alien and in conclusion utterly quotidian. The way the literary space and place is built permeates everything in the novel: the way the characters act, the crime plot, the philosophy and mood. At the core, "The City and the City" captures the everyday creation and maintenance of social space and illustrates the human capacity to deal with conflicting, layered realities of communal life and the human condition.
The "City and the City" is set in the twin city states of Besźel and Ul Qoma that occupy much of the same geographical space, but are perceived as two very different cities. The borders between the cities are invisible and intangible, but reinforced by citizens by "unseeing" and "unsensing" the other one. Meaning: someone in Besźel must ignore everything Ul Qoman even what is right next to them. Some parts of the cityscape are totally in one city but quite a few are "cross-hatched", meaning in either city depending on what is unseen. Unsight is an acquired habit, but one that is performed unconsciously. To unsee the other city is an integral part of being a citizen and important in the socialiation of children. Acknowledging the other city even accidentally is a serious crime called breaching punished by an all-seeing, all-powerful agency named Breach. Why and how the state of separation between the cities came to pass is unknown: an event ambiguously called "cleavage" split or united the cities.
"The City and the City" won several awards for fantasy writing, although it is fantastic only in one aspect and – plotwise – the novel is crime fiction: a police procedural with noir and hard-boiled touches – genres that lay claim on gritty realism. It is precisely this uncertainty of genre that allows a subversive reading of the text and contributes to the social criticism therein. In the novel Inspector Tyador Borlú from Besźel investigates the murder of foreign student Mahalia Greary across the cities and uncovers a conspiracy to exploit the cities' cultural heritage for profit.
At first glance, "The Name of the Wind" and "The Wise Man's Fear", volumes I and II of Patrick Rothfuss' as yet incomplete trilogy "Kingkiller Chronicles", appear to fulfill many conventions of heroic fantasy. The books are set in a world called the Four Corners (of civilization), consisting mostly of feudal states, a mostly rural and agrarian landscape. This world has a distinct but slightly vague "old-timey" atmosphere – there is little technology, transport is mainly by horse-power, there seem to be no fire-arms and no media. However, a form of postal service exists, science and medicine are taught at university and women have access to university education, so it is hard to place this fictional universe within a "real-life" historical epoch.
In 2013 Disney released its 53rd animated movie "Frozen". (Very) loosely based on Hans Christian Andersen's fairy tale "The Snow Queen", it tells the story of two sisters, one of which, Elsa, has the power to manipulate ice. Instead of making her the real villain of the film, Disney opted for a misunderstood and suppressed young woman, who flees her castle, which she deems a prison, when her subjects find out about her powers. Her younger sister Anna vows to bring her back and to show everyone that her "sister's not a monster. [i]t was an accident. [...] So [Anna] needs to go after her." "Frozen" is the story of the re-bonding of two sisters and Elsa even saves her kid sister eventually by showing Anna that she truly loves her and not some prince. According to Stephen Holden, it is supposed to be a story that "shakes up the hyper-romantic "princess" formula that has stood Disney in good stead for decades and that has grown stale." Holden's review reverberates a general agreement that "Frozen" is finally a movie that can be truly enjoyed by both sexes and that does not promote the idea that love triumphs over anything else.
Ever since the European discovery of the Hawaiian Islands by Captain James Cook in 1778, this island state has been shamelessly exploited economically and reimagined for a wide, mainly white, audience in the media. The island state continues to occupy a unique place in public consciousness, evoking escapist fantasies of dazzling long, sandy beaches, spectacular sunsets, swaying palm trees, and beautiful hula dancers as well as skilled surfers enjoying perfect waves. Numerous novels, TV series, and movies have helped to foster this positive image, at the same time suppressing the dark side of colonial Hawaiian history in favor of a more convenient paradise image. Especially the American movie industry with films such as "Waikiki Wedding" (1937), "Blue Hawaii" (1961), "Paradise Hawaiian Style" (1966) or more recently "50 First Dates" (2004) and "Forgetting Sarah Marshall" (2008) has helped to create Hawai'i as a "fantasy-scape" for a larger audience. The majority of movies set on the island state imagine this place as a tropic paradise resort, mainly for wealthy white Americans, thus almost completely erasing the native population from the screen.
Disney's animated movie "Lilo and Stitch" (2002) can be read along the lines of those preceding movies representing the islands solely as an ideal holiday destination and multicultural paradise as well. Thus, it seems not surprising that in 2002 Disney signed a $3.9 million marketing contract with the Hawaiian Visitors and Conventions Bureau (HVCB), which markets the islands under the control of the Hawai'i Tourism Authority, to promote Hawai'i as a family destination. However, on closer scrutiny, the movie indeed depicts trouble in paradise as it does not only depict Hawai'i as a heterotopic space where intergalactic immigration is possible but – on a more subtle level – criticizes American colonial practices and the forced annexation of the former independent kingdom, thereby rendering the island state still a highly contested space.
Manche Weltanschauung ist von ihren Inhalten so sehr überzeugt, dass sie glaubt, die von ihr postulierte Entwicklung komme mit so unabänderlicher Zwangsläufigkeit, dass sie unausweichlich ist. Begründet wird das dann damit, dass die Zielvorstellung, beispielsweise einjenseitiges oder auch ein irdisches Paradies, der Entwicklung inhärent sei und den Gesamtprozess determiniere. Eine teleologische Entwicklung ist dann, mit Michael Hampe gesprochen, "eine Dekodierung von Informationen und kein bloßes Wachstum". Derartige Vorstellungen sind als Teleologien in die Ideengeschichte eingegangen, benannt nach dem griechischen Wort für Ziel, telos. Neben einer Teleologie des Handelns und einer Anschauung von Kausalitätsgeschehen als teleologisch ist es vor allem die Teleologie in der Geschichte, die sich als wirkmächtige Idee erwiesen hat und es im Bereich des Glaubens auch immer noch ist.
Eine Telosidee begreift einen Gegenstand von seinem Ende her. Irgendetwas zieht eine Welt, eine Gesellschaft, ein Lebewesen oder ein beliebiges Ding Richtung Endziel. Ursache und Wirkung sind dabeidurchaus noch zu beobachten, indem etwa auch in den frühen Überlegungen zur Biologie noch ein Mutter- und ein Vatertier eine Kindergeneration zeugen, aber eigentlich ist Leben für die Antike und das Mittelalter, bis zum "Verlust der Naturteleologie" in der Neuzeit, in der Nachfolge der Entelechie des Aristoteles eine "Zielverwirklichung im Sinne der Entfaltung des in der Form des Einzeldings grundgelegten Wesens" (ebd.). Oder, bezogen beispielsweise auf teleologische Überlegungen in der Geschichtsphilosophie, indem Hegel die Menschheitshistorie betrachtet und eine stetige Zunahme der Zivilisationsstufen von der Vorgeschichte über Antike und Mittelalter bis zur Neuzeit konstatiert, die letztlich Ausdruck eines "Naturwillens" sein sollen, in dem sich als Telos "die Werkzeuge und Mittel des Weltgeistes, seinen Zweck zu vollbringen, ihn zum Bewusstsein zu erheben und zu verwirklichen" manifestieren. Oder indem die Bibel sagt, die "Ursache" Gott schuf die "Wirkung" Erde in sechs Tagen. Doch all diese Dinge – Tier, Gesellschaftsgeschichte, die Welt – werden durch göttlichen Willen oder eine andere inhärente Kraft auf ihr Ziel zu bewegt, nachgerade so, als ziehe ein Magnet sie an. Und das lässt sich bekanntermaßen nicht einmal widerlegen. Gerade dadurch aber hat sich die Teleologie als ein mit wissenschaftlichen Mitteln untersuchbarer Gegenstand erledigt und ist längst von der Vorstellung evolutionärer Prozesse als Ursache von Ist-Zuständen abgelöst worden. Was von der Teleologie des Handelns übrig blieb, ist spätestens seit Max Weber in dessen Zweckrationalität aufgegangen. Teleologische Vorstellungen innerhalb von Kausalitätsabläufen haben sich angesichts der wissenschaftlichen Entdeckungen der letzten hundert Jahre im Mikro- wie im Makrobereich als nicht haltbar erwiesen. Erwähnt sei hier als berühmtestes Beispiel nur die vom Vitalismus des Aristoteles vertretene und schon erwähnte Entelechie, die spätestens durch die Entdeckung der DNS als Erbinformationsträger gegenstandslos geworden ist.