Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins für das Jahr 2015 - Band 7 (2016)
Refine
Year of publication
- 2016 (4)
Document Type
- Article (4)
Language
- German (4)
Has Fulltext
- yes (4)
Is part of the Bibliography
- no (4)
Keywords
- Aachen (2)
- Asienfetthenne (1)
- Bochum (1)
- Candelariella (1)
- Crassulaceae (1)
- Einbürgerung (1)
- Geologie (1)
- Geomorphogenese (1)
- Kreis Recklinghausen (1)
- Persicaria nepalensis (1)
Es wird über ein mindestens seit dem Jahre 2009 bestehendes Vorkommen des Neophyten Persicaria nepalensis (MEISN.) H. GROSS (Polygonaceae) im Waldgebiet "Die Haard" (Haltern am See, Kreis Recklinghausen) berichtet. Die Art stammt ursprünglich aus den gemäßigten und tropischen Zonen Asiens. Vorkommen in NRW waren bereits aus dem Sauerland und der Wahner Heide bekannt. Die Art stammt aus Wildacker-Ansaaten und ist in der Haard entlang schattiger Waldwege eingebürgert.
Geologische Entwicklung und Geomorphogenese des Bochumer Raums werden anhand von Aufschlüssen und zahlreichen Abbildungen erläutert. Die präquartäre Entwicklung lässt sich wie folgt umreißen: 1.) Sedimentation der flözführenden Schichten des Oberkarbons in einem großen Delta in einer Randsenke vor dem sich bildenden variskischen Gebrige, 2.) Faltung der Deltasedimente im Zuge der variskischen Orogenese am Ende des Oberkarbons, 3.) flächenhafte Abtragung vom Perm bis in die Unterkreide, 4.) Meerestransgression und Ablagerung mariner Sedimente in der Oberkreide, 5.) flächenhafte Abtragung im Tertiär. Im Quartär führte eine erneute Hebung zur Einschneidung der Täler. In der Saale-Eiszeit erreichte das nordische Inlandeis das Ruhrtal, veränderte den Ruhrlauf im Osten Bochums und hinterließ eine Grundmoräne und Schmelzwasserablagerungen. In der Weichsel-Kaltzeit wurde das Gebiet von Löss bedeckt. Zu den ruhrgebietstypischen Reliefveränderungen der jüngsten Vergangenheit zählen Spuren der Kohlengräberei und Bergsenkungen.
Kultivierte und verwildernde Arten von Phedimus subgen. Aizoon im Aachener Raum und im Ruhrgebiet
(2016)
Phedimus subgen. Aizoon stellt einen komplizierten Formenkreis dar, dessen Arten vielfach verwechselt oder verkannt werden. Morphologie und Entwicklungsrhythmus von in Nordrhein-Westfalen kultivierten und verwilderten Sippen wurden in Vergleichskulturen untersucht. Die beobachteten Sippen werden anhand von Beschreibungen, Abbildungen und eines Bestimmungsschlüssels vorgestellt. P. ellacombeanus verwildert am häufigsten und zeigt deutliche Etablierungstendenz, insb. im Ruhrgebiet. P. hybridus (inkl. vorläufig hierzu gestellte schmalblättrige Sippen wie 'Weihenstephaner Gold') verwildert regelmäßig, zeigt aber nur lokale Etablierungstendenz. Zwei Sippen aus dem Umfeld von P. middendorffianus konnten ebenfalls verwildert beobachtet werden. Die eine wird als Phedimus diffusus (PRAEGER) BOMBLE in den Artstatus gehoben. Von typischem P. kamtschaticus ('Variegatum' und nahe stehende Sippen) konnte nur eine Verwilderung nachgewiesen werden. P. aizoon wurde nur innerhalb eines Privatgartens, in dem er ursprünglich gepflanzt wurde, verwildert beobachtet.
Die epiphytischen Candelariella-Arten wurden im Aachener Stadtgebiet und benachbarten Gebieten untersucht. Nachgewiesen wurden sterile Flechten aus dem C. efflorescens-Aggregat, C. reflexa s. str., C. xanthostigma, C. xanthostigmoides (zu C. efflorescens agg.) und C. vitellina. C. reflexa s. str. ist im Untersuchungsgebiet selten und bisher offensichtlich mit dem hier allgegenwärtigen C. efflorescens agg. verwechselt worden. Es konnten sechs fertile Vorkommen aus dem C. efflorescens-Aggregat gefunden werden, die zu C. xanthostigmoides gehören. Von C. efflorescens agg., C. xanthostigma und C. vitellina lassen sich Formen, wahrscheinlich modifikativen Ursprungs, beobachten, die einen flächigeren Thallus mit stärkerer Lappigkeit ausbilden und im habituellen Eindruck deutlich abweichen.