Slowakische Zeitschrift für Germanistik 2.2010,2
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Das Lehrwerk Deutsch für Physiotherapeuten ist das Ergebnis des KEGA-Projektes Nr. 3/5114/07. Ružena Kozmová und ihr Kollektiv, zu dem Daniela Drinková, Lucia Sabová und Astrid Hanzlíčková gehören, nahmen sich vor, ein Werk zu schaffen, das "den Bereich der komplexen Krankenbehandlung anspricht" (S. 3). Als solches entspricht es dem Bedarf des Instituts für Physiotherapie, Balneologie und Krankenrehabilitation an der Universität der Hl. Kyrill und Method (von der die Autorinnen stammen), es könnte jedoch auch in allen anderen Bildungseinrichtungen Interesse erwecken, in denen Deutsch als Fremdsprache für Berufe im Gesundheitswesen unterrichtet wird.
Das 2009 erschienene Lehrwerk für Deutsch als Fremdsprache IDIAL. Deutsch im interkulturellen Dialog ist im Rahmen eines gleichnamigen internationalen Projektes entstanden, das von der Europäischen Union im Rahmen des Bildungsprogramms "Lebenslanges Lernen" gefördert und parallel in mehreren Staaten Europas durchgeführt wurde. An dem Projekt beteiligt waren Schulen und Institutionen aus Deutschland sowie germanistische Abteilungen polnischer, slowakischer und bulgarischer Universitäten und Hochschulen. Wie der Titel bereits verrät (Interkultureller DIALog), reflektieret das Lehrwerk die steigende Notwendigkeit des interkulturellen Lernens im europäischen, also sprachenvielfältigen Raum, in dem die Interaktion zwischen den Kulturen die Voraussetzung für einen zufrieden stellenden Austausch zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen darstellt. Das Lehrbuch des slowakischen Teams zielt also nicht nur darauf, die Fremdsprache zu vermitteln und die Deutschkenntnisse der Lernenden zu vertiefen, sondern bietet einen Austausch zwischen der Eigenkultur und der Fremdkultur, wodurch die interkulturelle Kompetenz der Lernenden entwickelt bzw. weiterentwickelt wird. Das Lehrwerk richtet sich an Studierende der Stufe B2 des Europäischen Referenzrahmens und die ersten positiven Erfahrungen an Hochschulen bestätigen, dass sowohl das Gesamtkonzept erfolgreich verfolgt als auch die partiellen Ziele, die das Buch verfolgt, erfolgreich erreicht werden können.
Das Stadtbuch der Stadt Prešov ist ein Buch der Einträge aus den Jahren 1424 – 1509. In einem verhältnismäßig gut erhaltenen Zustand befindet es sich im Staatlichen Archiv Prešov unter dem Titel "Nota liber secretarii civitatis Eppries" im Fonds des Magistrats der Stadt Prešov unter der Nr. 2677. Als Bestandteil des Kulturerbes bietet dieses Buch historisch wertvolle Informationen über die Bewohner der Stadt Prešov und deren Lebensweise, bietet Einsicht in Erbvereinbarungen, Schulden, Geldangelegenheiten sowie Ehrenbeleidigungssachen.
Die Sprichwortdidaktik wird in der Fachliteratur gewöhnlich im Rahmen der Phraseodidaktik thematisiert. Die Problematik der Sprichwortdidaktik wird dabei meist nicht von allgemeinen Problemen der Didaktik der Phraseologismen getrennt. Der von Kühn (1992) für die Vermittlung von Phraseologismen erarbeitete phraseologische Dreischritt, den auch Ettinger (2007) in seinem Beitrag über die „Phraseme im Fremdsprachenunterricht” thematisiert, kann jedoch auch auf Sprichwörter angewandt werden. Nach diesem didaktischen Dreischritt sollten das Erkennen, das Verstehen und das Verwenden bei der Vermittlung und Aneignung der Phraseologismen einzeln berücksichtigt werden. Lüger (1997) betont allerdings, dass die aktive Beherrschung der Sprichwörter – im Gegensatz zu den Routineformeln – unangebracht sei. Dementsprechend sollten das Erkennen und das Verstehen bei der Vermittlung von Sprichwörtern im Vordergrund stehen. Auch Baur/Chlosta (1996b) heben die rezeptive Kompetenz in Bezug auf Sprichwörter hervor, während sie den Fremdsprachenlernern von der Verwendung von Sprichwörtern in der mündlichen Kommunikation abraten. Den phraseologischen Dreischritt hat Lüger (1997) durch einen vierten wichtigen Schritt ergänzt - die Festigungsphase. Auch auf der SprichWort-Plattform wird dieser Vierschritt (Erkennen – Verstehen – Festigen – Anwenden) beachtet und die Aufgaben werden nach diesen vier Phasen gruppiert bzw. einer der vier Phasen zugeordnet.
Theodor Storm (1817 – 1888) gehört zu den bedeutendsten Repräsentanten des poetischen Realismus in Deutschland. Er schrieb zahlreiche Novellen und Erzählungen sowie ästhetisch wertvolle Gedichte. Die bisherigen literarhistorischen Arbeiten betonen seine eindeutige Verankerung im deutschen Kulturraum, obwohl Storm aus der Stadt Husum (heute Bundesland Schleswig-Holstein) stammte, die bis zur Mitte der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts ein Teil des Königreichs Dänemark war. Nach mehreren Kriegen, in denen Preußen und Österreich gegen Dänemark kämpften, wurde Schleswig zur preußischen Provinz und nach 1871 Teil des Deutschen Reichs. Diese Region prägte den jungen Storm wesentlich: Hier lebten Dänen neben Deutschen. Es handelte sich um diverse Formen der dänisch-deutschen Zweisprachigkeit und Biliterarität, was letztendlich zu einem regen interkulturellen Transfer führte.
Die Grundfrage, die sich angesichts der derzeitigen und künftigen Entwicklung stellt, ist die nach den Perspektiven der Auslandsgermanistik in Mittel- und Osteuropa. Sieht man ab von den bereits an anderer Stelle angeregten strukturellen Änderungen, die die Effizienz, Relevanz und Qualität der Germanistik merklich steigern könnten, (vgl. Schuppener 2009: 29f.) kann man darüber nachdenken, welche Reaktionsmöglichkeiten die Auslandsgermanistik besitzt, um auf den einsetzenden Wandel zu reagieren und damit neue Potenziale und Aufgabenfelder zu eröffnen.
Von entscheidender Bedeutung ist zunächst die Frage, an welche Zielgruppen sich die Studienangebote der Auslandsgermanistik bislang richten. Auf dieser Grundlage lässt sich dann erörtern, ob und ggf. wie eine Veränderung bzw. Verbreiterung dieser Zielgruppen erfolgen kann.
Vom 25.-26. Februar 2010 organisierte der Lehrstuhl für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Pavol-Jozef-Šafárik-Universität (UPJŠ) in Košice im Rahmen der DAAD-Partnerschaft mit dem Institut für Germanistik der Universität Regensburg (initiiert von Prof. Albrecht Greule und Frau Doz. Mária Papsonová, das internationale germanistische Symposium Perspektiven der Auslandsgermanistik. Die Konferenz, die im historischen Hauptgebäude unserer Universität stattfand, eröffnete Frau Dr. Ingrid Puchalová, die Leiterin einer der jüngsten germanistischen Ausbildungsstätten in der Slowakei und Organisatorin der Veranstaltung, mit aktuellen Fragestellungen zum Germanistikstudium und der Germanistikforschung im Ausland: "Soll dieses Studium eher didaktisch ausgerichtet werden, im Sinne von Deutsch als Fremdsprache, oder eher dem Germanistikstudium in Deutschland und Österreich ähneln? Wie sollen die Literaturwissenschaft, ihre Forschung und Themenwahl sowie das Phänomen Medien-Literatur in Zukunft angegangen werden?"
Ergebnis der Tagung, die am 11. und 12. Juni 2008 am Institut für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität Prešov anlässlich des 70. Geburtstages und 40. Dienstjubiläums von Prof. Šimon stattfand, ist auch ein Sammelband von 395 Seiten, der insgesamt 44 Beiträge umfasst, deren Verfasser in den Ländern Slowakei, Tschechien, Deutschland, Ungarn und Österreich im Bereich der Germanistik wissenschaftlich tätig sind. Die Laudatio und die darauf folgenden Notizen zur literaturwissenschaftlichen Germanistik in der Slowakei von Prof. Šimon leiten den Band ein und stellen in Kurzform nicht nur den unschätzbaren nationalen und internationalen Beitrag des Jubilars in den Bereichen der germanistischen Literaturwissenschaft und Translatologie vor, sondern beinhalten ebenfalls einige Anregungen von Prof. Šimon zur eigentlichen Definition, Bestimmung und zu den Realisierungsmöglichkeiten der Germanisten und germanistischen Literaturwissenschaftler in der Slowakei.
Vom 01. bis 04. September 2010 fand in Prešov die zehnte Tagung des Slowakischen Deutschlehrer- und Germanistenverbandes SUNG statt. Sie stand im Zeichen zweier Jubiläen. Zum einen wurde zum 10. Mal eine Konferenz des SUNG organisiert, zum anderen wurde die Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen Bestehens der zweitältesten Germanistik in der Slowakei am Institut für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität Prešov durchgeführt. Unter der Leitung der Tagungspräsidentinnen Júlia Paračková und Katarína Fedáková wurde die Tagung in Zusammenarbeit mit dem SUNG veranstaltet.
Jede der linguistischen Teildisziplinen bemüht sich, im Rahmen ihrer Forschung zu bestmöglichen Ergebnissen zu kommen. Dies zeigt sich sowohl im theoretischen Bereich, in dem bis dahin ungelöste Fragen beantwortet werden, als auch in der Praxis, die auf der Theorie beruht. Das Ziel bestmöglicher Ergebnisse verfolgen auch die sprachwissenschaftlichen Disziplinen Lexikographie und Wörterbuchforschung, deren Weiterentwicklung von der breiten Öffentlichkeit besonders positiv bewertet wird.