Sprach- und Kulturwissenschaften
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This article pinpoints the double being and doing of weapons, warriors and warrior fraternities as quite possibly a characterising trait from the onset of the Corded Ware period well into the mature Bronze Age and beyond. Exquisitely crafted weapons of bronze – many spirited with a life-energy of their own – were used to wage war and sometimes to hack victims into pieces with strong indications that the beautiful warrior with his trained well-groomed body was capable of extreme violence. The companionship of warrior peers in the fraternity was a social construct enabling effective waging of war as well as fulfilling other roles in Bronze Age society, contributing to rituals and social interaction.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht der Versuch der Klärung einiger für das LOEWE-Projekt zur bronzezeitlichen Burgenforschung zentraler theoretischer Begriffe und Konzepte wie Burg/Befestigung, Gewalt und Konflikt. Sie verweisen auf drei unterschiedliche und bislang nur ungenügend miteinander verknüpfte Forschungsfelder, nämlich die prähistorische Burgenforschung, die historisch-kulturwissenschaftliche Gewaltforschung und die politik- und sozialwissenschaftliche Konfliktforschung. Im Anschluss an eine kurze Vorstellung dieser Forschungsfelder, in der auch ihre jeweilige Genese beleuchtet wird, diskutiere ich vor allem die Frage nach möglichen Schnittstellen, aber auch nach existierenden Unverträglichkeiten bzw. Widersprüchen zwischen diesen Konzepten. Ein abschließendes Fallbeispiel kombiniert Ideen aus dem Bereich des frühneuzeitlichen Festungs- und Herrschaftsdiskurses (Machiavelli) mit zeitgenössischen Erklärungsansätzen zum bronzezeitlichen Burgenbau.
Das Fränkische Reich erreichte unter Karl dem Großen seine weiteste Ausdehnung und hatte sich in Europa als weitere Großmacht neben dem Byzantinischen Reich, den Slawen und den Arabern etabliert. Der Burgenbau spielte hierbei eine entscheidende Rolle. Wie sahen diese Burgen aus, sowohl die Befestigung als auch die Innenbebauung und –struktur? Welche Funktionen hatten die Anlagen, gab es Veränderungen in Funktion und demgemäß Struktur, eventuell neue Funktionen oder neuartig gestaltete, strukturierte Burgen? Welche Rolle spielte der Burgenbau vom 7. bis 10. Jh. ‒ auch aufgrund der politisch-sozialen Entwicklungen? Diesen Fragen wird vor allem unter archäologischen Gesichtspunkten nachgegangen, ohne dabei die historische Gesamtsituation und deren regionale und überregionale Ursachen und Auswirkungen aus den Augen zu verlieren. In einem Überblick wird zunächst auf die zeitliche und geographische Entwicklung des frühmittelalterlichen Burgenbaus eingegangen. Der Hauptteil behandelt verschiedene wichtige Funktionen mit einschlägigen Beispielen: Burgen als administrative Zentralorte, als Refugien, zur Sicherung von Verkehrswegen, in militärischer Funktion, in der Bedeutung für den Bau von Pfalzen, als fortifikatorische Absicherung von Bistumssitzen sowie von Königs- und Klosterhöfen, als frühe Adelsburgen oder die Rolle der Burgen in frühterritorialen Landesherrschaften sowie im frühmittelalterlichen Landesausbau und zuletzt bei der Herausbildung und Befestigung von Städten. Das 10. Jh. stellt eine Blütezeit für den Burgen- und Befestigungsbau dar, der wie nie zuvor im Frühmittelalter vielschichtig und differenziert-multifunktional war. Darüber hinaus waren die Burgen immer auch ein Symbol der Macht bzw. Herrschaft als Ausdruck des adligen Schutzverständnisses mit repräsentativer Funktion.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der historischen Überlieferung zu Burgen und anderen Befestigungen zwischen ca. 750 und 900 u. Z. Anhand von vier Beispielen aus unterschiedlichen Quellengattungen wird gezeigt, dass Befestigungen ein zentraler Bestandteil der karolingischen Welt waren. Die Bezeichnungen für Befestigungen umfassen ein großes terminologisches Spektrum, das sich mit den Begriffen deckt, die auch für städtische Siedlungen verwendet wurden (urbs, civitas, castellum, oppidum). Dies zeigt, dass Befestigungen und städtische Siedlungsformen zeitgenössisch nicht konsequent unterschieden wurden. Sie müssen daher zusammen betrachtet werden. Im zweiten Teil des Beitrags geht es um die Träger von Befestigungen, zunächst um die fränkischen Könige, die man in der Forschung zumeist für die alleinigen Träger des Burgenbaus hält. Aber auch andere Träger waren bedeutend: Bischöfe übernahmen die Verantwortung für die Befestigungen ihrer Städte, wie an den Beispielen Worms und Rom gezeigt wird, und auch Laien, wie etwa die bayerische Familie der „Waltriche“ und der Franke Iring, verfügten über Burgen. Unterhalten und erbaut wurden Burgen in fränkischer Zeit mithilfe von Dienstverpflichtungen, die für alle Freien galten, aber auch im Rahmen von Grundherrschaften.
Die archäologische Forschung zu befestigten Anlagen der Vorgeschichte, vor allem zu jenen Komplexen der Bronze- und Eisenzeit Mitteleuropas, basierte in der Vergangenheit maßgeblich auf Postulaten, die sich von Analogien zu antiken Quellen ableiteten. Demnach waren Befestigungen vor allem Ausdruck zentralisierter Sozialsysteme, errichtet auf Weisung von Führungspersönlichkeiten, die an der Spitze einer Hierarchie standen und mit den Befestigungen ihre Zentralorte gegen feindliche Übergriffe absicherten. In dem Beitrag wird jedoch gezeigt, dass sowohl die Notwendigkeit einer hierarchischen Sozialstruktur zur Errichtung von Fortifikationen als auch die vermutete zentralörtliche Funktion von Befestigungen im Lichte ethnographischer Quellen durchaus keine Universalien darstellen.
Das Anliegen des Beitrages ist es, auf wissenschaftliche Metanarrative als vernachlässigten Faktor bei der Interpretation archäologischer Funde und Befunde im Allgemeinen und bronzezeitlicher im Besonderen hinzuweisen. Diese Narrative zeichnen kohärente Bilder von Epochen, in welche neue Evidenzen eingepasst werden, denen so kaum die Möglichkeit eingeräumt wird, die voreingerichteten, in sich plausiblen und suggestiven Deutungsmuster und Deutungsroutinen in Frage zu stellen. Kontrastierend diskutiert werden die dominanten Metanarrative bezüglich des Neolithikums und der Bronzezeit: Während Ersteres das einer friedlicher Zyklizität beschreibt, ist Letzteres eines der Agonalität und des Fortschritts, dessen Wirkmächtigkeit und Hermetik anhand zweier populärwissenschaftlicher Darstellungen beispielhaft aufgezeigt wird.
This paper considers archaeological evidence for warfare and conflict in Bronze Age Ireland, with specific reference to the destruction of hillforts during the later second millennium BC. These centres were built at a time of growing militarism, reflected in an increased output of bronze weaponry, including the first use of swords. The indications are of a society obsessed with power and status, with competitive tendencies that on occasion led to open warfare. Recent fieldwork has uncovered evidence of conflict at a number of hillforts across Ireland, the significance of which is considered in relation to the political landscape of the Middle and Late Bronze Age.
The article presents an interdisciplinary project that is focussed on an important cultural monument, namely a fortified hilltop settlement in the cadastre of Hradiště near Pilsen. This fortification is attested by five phases, which correspond to the main epochs of the erection of west Bohemian ramparts during the time span from the turn of the early to the Middle Bronze Age until the early medieval period. Geophysical prospection and trial excavations conducted there in 2012 and 2013 revealed important and new information on the stratigraphy and natural environment of the site. The project is particularly directed towards collaboration between archaeology and scientific studies. Geophysical and geochemical aspects of archaeological contexts, archaeobotanical and archaeozoological finds as well as geological composition of the materials from the fortification were analysed. Special attention was given to the problematic of the so-called vitrified walls (Schlackenwälle) associated with this site.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Quellenlage zur Organisation der Bronzemetallurgie in West-, Süd- und Nordwestböhmen. In allen Regionen kommen Belege für den Herstellungsprozess während der gesamten Bronzezeit kontinuierlich vor. In Nordwestböhmen stammt die Mehrheit der Quellen aus der Urnenfelderzeit. Hier zeigen sich der gute Zugang zu den Rohstoffvorkommen (Zinn, Kupfer) im Erzgebirge/Krušné hory und die Beziehung zu den Flüssen Elbe/Labe und Eger/Ohře. Westböhmen bildet in der Bronzezeit ein Randgebiet mit nur wenigen metallurgischen Belegen, aber mit sehr guten Bezügen zu Zinn und Kupfer (vor allem im nördlichen Teil). In Südböhmen, wo der Schwerpunkt in der Frühbronzezeit (fast keine Funde aus Ha B) liegt, lassen sich die Kommunikationswege und Verbreitung entlang der Moldau/Vltava beobachten. Die Mehrheit der Produktionsorte fügt sich in das Siedlungsnetz ein und nutzte lokale Lagerstätten. Es konnten einige potenzielle Zentralorte der Metallurgie identifiziert werden. Allgemein überwiegen die Funde aus den Flachsiedlungen gegenüber den Höhensiedlungen (vor allem in Nordwestböhmen). Es gibt folglich keine ausschließliche Beziehung der Bronzemetallurgie zu den Burgwällen, womit Vorstellungen, die Elite organisiere die Bronzemetallurgie, widerlegt werden. Die Organisation der bronzezeitlichen Metallurgie war sicher komplexer.
In Böhmen kommen Burgwälle fast während der ganzen Bronzezeit vor (Bz A2-Ha B3). Ihre Anzahl kulminiert in Perioden, die ausgeprägte Kulturveränderungen begleiten, also am Übergang von der älteren zur mittleren Bronzezeit (Bz A2/Bz B1) und auch in den Umbruchsphasen der Urnenfelderzeit (Bz C2/Bz D, Ha B1 und Ha B3). Ihre Lage in der Landschaft ist variabel: Burgwälle sind Teil eines zugehörigen Siedlungsverbandes, sie liegen an Grenzen von Siedlungskammern und auch in strategisch bedeutenden Lagen ohne direkte Verbindung zu den zeitgleichen Siedlungen in der Umgebung. Diese Variabilität weist eine chronologisch-geographische Abhängigkeit auf und deutet auf unterschiedliche Funktionen der Burgwälle in den einzelnen Kulturen der Bronzezeit hin. Variabel ist auch ihre Gestaltung: Während der älteren Bronzezeit war ihre Konstruktion durch südöstliche Einflüsse inspiriert, in der mittleren Bronzezeit begegnen wir auch befestigten Siedlungen mit modifizierter primärer Funktion, in der Urnenfelderzeit ist die morphologische Variabilität der Burgwälle am ausgeprägtesten. Am Ende der Bronzezeit gibt es Burgwälle, deren Konstruktion schon die Gestalt der mächtigen hallstattzeitlichen Herrensitze hervorruft. In Böhmen kennen wir aktuell fast zweihundert Burgwälle aus der Bronzezeit. Ihre tiefergehende Auswertung ist allerdings schwierig, weil die zugänglichen Daten nur von Surveys oder kleinen Sondierungen stammen.