Diyalog 2016/2
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Anlässlich der Gedenkfeier 'Zum 100. Geburtstag des Dichters Oğuz Tansel und die türkische Märchenwelt' fand an der Middle East Technical University (Technische Universität des Nahen Osten; kurz: METU/ODTÜ) in Ankara eine internationale Tagung statt. Im Rahmen einer zwei tägigen wissenschaftlichen Veranstaltung vom 20. bis 21. Oktober 2016 wurde der renommierte Volkskundler und Dichter Oğuz Tansel im Kultur- und Kongresszentrum von METU/ODTÜ feierlich geehrt. Organisiert wurde die Tagung von der Abteilung für 'Türkische Sprache' (Türk Dili Bölümü), METU/ODTÜ und dem Forschungszentrum für Kinder- und Jugendliteratur der Universität Ankara (kurz: ÇOGEM).
Das wissenschaftliche Interesse auf dem Feld der Germanistik ist in den letzten Jahren in Rumänien, besonders nach der politischen Umgestaltung des Landes sehr stark gestiegen. Der Fachbereich Germanistik der West-Universität Temeswar veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Österreich-Bibliothek Temeswar, der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens (Zweigstelle Temeswar) und dem Deutschem Kulturzentrum Temeswar zwischen dem 20.-22. Oktober 2016 ihre internationale Tagung zum Thema Germanistik zwischen Regionalität und Internationalität: 60 Jahre Temeswarer Germanistik.
Mit der Veröffentlichung des Romans Medea. Stimmen im Jahr 1996 nahm Christa Wolf eine radikale Umdeutung der mythischen Figur der Medea vor. Die Schriftstellerin korrigierte das eindimensionale Bild der wilden, fremden und blutrünstigen Kindsmörderin, wie sie in den Schriften von Euripides konstruiert wurde, indem sie die älteren Versionen des Mythos aufgriff und Medea als vielschichtige Figur wieder- und neubelebte: eine Göttin, die später zur Heilerin, zur „Guten-Rat-Wissenden”, Königstochter und (letztendlich) Rebellin gegen patriarchalische Herrschaftssysteme wurde. Mit dieser Neudeutung von Christa Wolf erscheint die Figur heute auch wieder aktuell, zumal die Schriftstellerin ihre persönlichen und politischen Erfahrungen der Entfremdung im geteilten Deutschland sowie der Wendezeit miteinfließen ließ.
Die auf die 1950er Jahre zurückreichende Arbeitsmigration nach Deutschland hat die gesellschaftliche Situation in Deutschland nachhaltig geprägt. Mittlerweile haben viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern, die zunächst als 'Gastarbeiter' nach Deutschland migriert sind, in diesem Land ihr Zuhause gefunden. Diese durch 'Interkulturalität' geprägte Situation und Lebenswirklichkeit der deutschen Gesellschaft zieht auch große Herausforderungen mit sich, die nicht nur die Politik oder etwa Wirtschaft betreffen, sondern vor allem auch bildungspolitische Fragen aufwerfen. Ist Interkulturalität lehr- bzw. lernbar? Wie und wann aber können interkulturelle Kompetenzen effektiv vermittelt werden? Die Dissertation von Inga Pohlmeier, die unter dem Titel Deutsch-türkische Erzähltexte im interkulturellen Literaturunterricht. Zur Funktion und Vermittlung literaturästhetischer Mittel in der Reihe Beiträge zur Literatur- und Mediendidaktik im Peter Lang Verlag erschienen ist, setzt sich im Grunde mit diesen Fragen auseinander und versucht somit den Anforderungen der interkulturellen Lebenssituation am Beispiel des deutschen Literaturunterrichts nachzukommen. Dabei geht es der Autorin vorrangig um die Hervorhebung des ästhetisch-literarischen Wertes von deutsch-türkischer Literatur im Rahmen der interkulturellen Literaturdidaktik.
Jedes literarische Werk wird durch seinen Titel identifiziert. Buchtitel sollen das Interesse des Lesers wecken und ihn zum Lesen des Werkes anregen. Sie sind wohl meist kurz, geben dennoch einen ersten Hinweis auf den Inhalt und wirken rezeptionssteuernd. Bekannt ist, dass literarische Werke in andere Sprachen nicht selten unter einem anderen Titel oder unter verschiedenen Titeln erscheinen. Ein Beispiel dafür ist Thomas Manns Erzählung Die Betrogene (1953). Sie ist zuerst von Kâmuran Şipal fast 'wortgetreu' unter dem Titel Aldatılmış Kadın [Die Betrogene] (1999) und sodann davon abweichend von Esen Tezel unter dem neuen Titel Aldanan Kadın [wörtlich: Die Sichtäuschende] (2012) ins Türkische übersetzt worden. Im Allgemeinen wird die nichtwortgetreue Übersetzung von Buchtiteln beanstandet und als ein Problem gesehen, was nach translationswissenschaftlich funktionalistischer Auffassung einer differenzierten Betrachtung bedarf. Vorliegende Fallstudie behandelt diverse translationswissenschaftliche Aspekte und Faktoren der unterschiedlichen Betitelungen von Kâmuran Şipal und Esen Tezel und leistet damit einen Beitrag zur Problematik des Übersetzens von literarischen Titeln.
Abnormitäten oder Analogien bei Übersetzungen deutscher und türkischer Nebensatzkonstruktionen
(2016)
Jede Sprache hat ihre eigene grammatikalische Struktur und dementsprechend unterscheidet sich auch der Aufbau der Sätze. Was in der Grammatik als ein Teilsatz bezeichnet wird, ist ein Nebensatz, welcher in jeder Sprache seine eigene Struktur besitzt. Diese strukturellen Merkmale, Unterschiede und Ähnlichkeiten im Deutschen und im Türkischen werden in dieser Arbeit dargestellt und miteinander verglichen. In dieser Arbeit werden die deutschen Nebensatzarten samt den dazugehörigen Beispielen dargestellt. Nach denselben Gesichtspunkten werden auch die jeweiligen türkischen Übersetzungen wiedergegeben. Diese Aufteilung soll als Mittel zum Zweck der übersichtlicheren Darlegung der Nebensätze und zur Erklärung der Übersetzungsmöglichkeiten dienen. Es ist klar, dass eine konkrete Übersetzung mehr oder weniger angleichend bzw. mehr oder weniger verfremdend erscheint, welche auf Varietät der Zielsprache zurückzuführen ist. Die Gegenüberstellung zwischen von Grund aus unterschiedlichen Sprachen scheint in erster Linie in Bezug auf den Wortschatz (z. B. kulturspezifische Begriffe) und Redeweisen getroffen worden zu sein. Sie ist jedoch auch für den grammatikalischen Bereich relevant. Nach diesem Exkurs werden einige deutsche Märchen mit ihren türkischen Übersetzungen verglichen und analysiert
Im Rahmen dieser Studie wurden jeweils ein türkischer und deutscher Gebrauchs-und Informationstext und einige Sätze von literarischen Texten mit Hilfe der Online-Übersetzungsprogramme "google translate", "Babylon", "Almanca Sözlük" und "İngilizceturkce.gen" übersetzt und überprüft, ob, wenn man die Texte in der Zielsprache mit den Ausgangstexten vergleicht, syntaktische und semantische Fehler aufträten und welche der Online-Übersetzungsprogramme beim Übersetzen zuverlässig sind.
Die Daten haben dargelegt, das bei der Sprachkombination Deutsch-Türkisch/Türkisch-Deutsch Gebrauchstexte und Informationstexte, auch wenn sie einige syntaktische und semantische Fehler beinhalten, im Ganzen und Großen in die Zielsprache richtig transferiert werden, wobei literarische Texte einen höheren Anteil an Fehlern beinhalten. Laut der Untersuchungsergebnisse sollten die übersetzten Texte zur Sicherheit immer von jemand Fachkundigem gelesen werden, da beim Übersetzen von ganzen Sätzen bzw. Textpassagen aus der türkischen Sprache ins Deutsche und umgekehrt aus der deutschen Sprache ins Türkische der Sinn nicht immer erfasst wird.
Zur Kontrolle könnten außerdem noch übersetzte Passagen mit verschiedenen Programmen stückweise mehrmals oder in eine Drittsprache z. B. ins Englische übersetzt werden. Bei feststehenden Aussagen bzw. Ausdrücken hingegen ist ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erforderlich.
Georg Forster took part in Captain Cook's second journey of the world (1772) with his father at the age of 17. After his return, he published his impressions and observations in a comprehensive book. The book contains not only the observations on the nature of the places they visited, but also numerous philosophical notes on the culture of the people. A closer reading of these observations shows that Forster developed a method according to which he assessed the foreign cultures. The criteria of this method enables Forster even to understand and objectively assess cannibalism in New Zealand. Forster developed this method after questioning the conditions which can have a significant effect on the origin and the development of a particular culture in a particular space. His observations on the different cultures and the comparison of them with the Western culture which brought him to the conclusion that the geographical location, in which the human being lives, has a great effect on human existence. The aim of this paper is to show how Forster perceives the foreign culture and how he deals with it.