Aussiger Beiträge : 13. Jahrgang
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Der Beitrag behandelt Aspekte ausgewählter aktueller DaF-Lehrbücher, die ander Grenze zwischen Sprachwissenschaft und Didaktik liegen, auf zweierlei Art. Einerseits geht es um eine methodologische Frage: Inwieweit sind die pragmatischen Elemente von Kommunikation in einem Fremdsprachenlehrbuch überprüfbar? Die andere Perspektive des Textes widmet sich wiederum den Ergebnissen einer Untersuchung, die sich mit Sprechakten in DaF-Lehrbüchern beschäftigt. In diesem Sinne stehen im Fokus des Artikels nicht nur methodologisch-theoretisch geprägte Fragen, die mit der Sprechakttheorie zusammenhängen, sondern auch die Ergebnisse einer Untersuchung, die den Makrosprechakt Instruktion und die Sprechakte in Gesprächen in DaF-Kursbüchern zum Gegenstand hat. Die Ergebnisse zeigen, dass das Spektrum der Sprechakte ziemlich komplex ist, auch wenn es im Zusammenhang mit der zu erzielenden Entwicklung der pragmatischen Kompetenz der Deutschlerner wünschenswert wäre, wenn diese noch breiter vertreten wären.
Die Tagung bot eine breite Themenvielfalt in insgesamt neun parallel verlaufenden Sektionen. Zwei davon waren praxisorientierten Fragestellungen gewidmet, in drei anderen wurden wiederum Projekte der Aussteller präsentiert und vier weitere Sektionen beschäftigten sich mit folgenden fachlichen Blickwinkeln: "Europäische Literatur im Zusammenhang der Sprach- und Kulturvermittlung", "Unterrichtsinteraktion und Zweitspracherwerb Deutsch", "Niederschwellige Deutschangebote im A1-/A2-Bereich" und Zielgruppenspezifik" und "Evaluatives Feedback und Qualitätsentwicklung".
Quo vadis Germanistik im 21.Jahrhundert? Diese Frage stellt man sich immer häufiger im Fach Germanistik. Die Probleme, die sich hinter einer so formulierten Frage verstecken, betreffen nicht nur curriculare Entwicklungen in Rahmenlehrplänen in den Grund- und Oberschulen in Polen, sondern auch sinkende Deutschkenntnisse und sinkende Studentenzahlen, die gewisse Änderungen in Studienprogrammen erzwingen. Die Curricula, die im Studiengang Germanistik dargeboten werden, scheinen jedoch den Veränderungen der heutigen Welt immer weniger gewachsen zu sein, daher werden in vielen Fällen vorläufige Korrekturen oder Neuerungen vorgeschlagen. Im Beitrag wird versucht, diese Lage zu diagnostizieren und nach den Ursachen und Gründen für diesen Zustand zu suchen. Den Hintergrund bilden Rahmenlehrpläne für polnische Schulen für alle Bildungsetappen sowie Studienprogramme für das Fach Germanistik, die in Bezug auf die grammatische Kompetenz hin beurteilt werden. Der zentrale Begriff ist die grammatische Kompetenz, deren Umsetzung auf allen Bildungsetappen im Lichte der genannten Vorgaben analysiert wird.
Diverse Facetten der Linguistik. Linguistische Juniorentreffen in Wrocław I, 23.–24. November 2018
(2019)
Diese Tagung initiierte den Zyklus "Linguistische Juniorentreffen in Wrocław" und richtete sich an StudentInnen und DoktorandInnen. Die Tagungssprachen waren Deutsch, Polnisch und Englisch. Die TeilnehmerInnen stammten aus Polen, Russland, Slowenien, aus der Schweiz, Deutschland, Rumänien, Österreich, aus der Slowakei und aus Brasilien.
Lexik und Diskurse rechtspopulistischer Wahlwerbung - Plakate der AfD aus den Jahren 2016 bis 2018
(2019)
Der vorliegende Beitrag widmet sich der politolinguistischen Analyse der Wahlplakate der Alternative für Deutschland (AfD). Zunächst wird das zugrunde gelegte Korpus von Plakaten aus den Jahren 2016 bis 2018 erläutert. Die hierin versammelten Plakate werden dann im Hinblick auf die Lexik statistisch aus-gewertet. Dabei werden als vorherrschende Diskurse Bedrohung, Heimat und Familie identifiziert. Mit Beispielen kann gezeigt werden, dass diese Diskurse in der AfD-Wahlwerbung eng miteinander verknüpft sind. Insbesondere wird dort eine Bedrohung von Heimat und Familie konstruiert und zugleich die Thematik der Migration negativ und als eine wesentliche Ursache dieser Bedrohung dargestellt. Auf diese Weise gelingt es der AfD, thematisch zu polarisieren und zugleich bei den Rezipienten der Plakate, den Wählern, eine Handlungsnotwendigkeit im Sinne einer entsprechenden Stimmabgabe zu erzeugen.
Im Beitrag werden sog. Internationalismen bzw. Europäismen am Beispiel deverbaler Derivate von Verben auf "-ieren" thematisiert, die sowohl mit dem Suffix "-ung" als auch mit "-ation" auftreten können. Dabei werden Ergebnisse einer empirischen Studie unter Germanistik-Studierenden der Universität Ostrava präsentiert. Zum einen wird eine metatranslatorische Analyse von 40 studentischen Übersetzungen von kurzen Online-Zeitungstexten mit jeweils einem deverbalen Derivat auf "-ace" aus dem Tschechischen ins Deutsche und eine quantitative Auswertung des Vorkommens verschiedener Varianten durchgeführt. Zum anderen wird ein Fragebogen ausgewertet, der im Anschluss an die oben erwähnte Übersetzung an die Studierenden ausgehändigt wurde und zum Ziel hatte, festzustellen, welchen Einfluss die Verwendung verschiedener Hilfsmittel (ein- und zweisprachiger Wörterbücher u.Ä.) und die Kenntnis verschiedener Fremdsprachen (insbesondere des Englischen) auf die Wahl der entsprechenden Variante mit "-ung" oder "-ation" hatte. Vor dem Hintergrund einer Fehleranalyse der Übersetzungen werden verschiedene metalexikografische, korpuslinguistische, morphosyntaktische und semantische Aspekte in Bezug auf ausgewählte Doppelformen erörtert und zusammenhängende didaktische Perspektiven dargelegt.
Spielfilme stellen für die meisten Lernenden ein attraktives Medium dar, das ein großes Potenzial für sprachliches, interkulturelles, filmästhetisches sowie mediales Lernen besitzt. In der Fremdsprachendidaktik wurden exakte Kriterien für die Filmauswahl sowie vielfältige Methoden zum produktiven Umgang mit Film-werken entwickelt. Trotzdem werden Spielfilme im schulischen Fremdsprachenunterricht relativ selten eingesetzt und noch seltener evaluiert. Das Ziel des vor-liegenden Beitrags ist deshalb, neben einer theoretischen Auseinandersetzung mit der Filmdidaktik, Evaluationsergebnisse eines schulischen Filmprojekts anzwei PASCH-Schulen und zwei deutschen bilingualen Gymnasien in der Slowakei zu präsentieren. Mittels didaktischer Tests wurden Effekte der Filmarbeit auf die Wortschatzerweiterung, den Ausbau des kulturspezifischen Hintergrundwissens sowie den Einfluss auf die "Filmlesefähigkeit" erhoben. Überdies wurden mit je-der Schülergruppe Interviews zu subjektiven Lernerfahrungen durchgeführt. Die Testergebnisse weisen auf positive Effekte hin, die durch die qualitativen Daten noch differenzierter betrachtet werden können.
In unserem Alltag stehen wir im ständigen Kontakt mit multimedialen und visuellen Medien. Diese beeinflussen unser kommunikatives Handeln innerhalb eines kulturellen Bereichs mit seinen Zeichensystemen und Konventionen. Daher sollte die visuelle Kultur auch im Bildungskontext verstärkt berücksichtigt werden und folglich Eingang in Bildungsstandards finden. Visual Literacy beschäftigt sich mit den Objekten, Prozessen und Strategien im Umgang mit visuellen Medien und ihrer Integration in pädagogische Prozesse. Dieser Artikel befasst sich konkret mit der Visual Literacy im DaF-Unterricht. Beim Fremdsprachenerwerb sollten Bilder nicht nur als Unterstützung für ein besseres Verständnis eingesetzt werden – als rein instrumentales Medium werden ihre Möglichkeiten nicht adäquat genutzt. Ausgehend vom interdisziplinären Charakter der visuellen Kompetenz bieten die engere fächerübergreifende Zusammenarbeit sowie die systematische Verbindung mit neuen Medien in einem Diskurs zum Thema Visual Literacy eine Lösung zur Überwindung der üblichen Verfahren. Die theoretischen Überlegungen werden durch praktische Beispiele ergänzt.