090 Handschriften, seltene Bücher
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Eine Lithografie mit einem von Alexandre Dumas (1802-1870) handgeschriebenen Gedicht ist bei Aufräumarbeiten im Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main gefunden worden. Es handelt sich dabei um das Gedicht "La Revue Nocturne", Dumas' wortgetreue Übersetzung des Gedichts "Die nächtliche Heerschau" von Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796-1869) ins Französische, das Dumas auf den breiten Rand der Lithografie schrieb.
Im N. Arch. XI, S. 409 - 410 theilt Dümmler aus der Hs. Nr. 544 der Gr. Hofbibliothek zu Darmstadt eine Reihe von Seelstiftungen mit; am Schlusse bemerkt er, er habe noch nicht ermitteln können, aus welchem Kloster diese Aufzeichnung stammt. Da ich dies nachzuweisen und ausserdem einige der vorkommenden Persönlichkeiten näher zu bestimmen vermag, wird man einen nochmaligen Abdruck des kurzen Eintrags entschuldigen. ...
Das Glossar des Chronisten Dietrich Engelhus hat das Gruppenschicksal der lateinisch-deutschen Wörterbücher des Spätmittelalters geteilt. Als im 18. Jahrhundert das gelehrte Interesse an diesen Denkmälern erwachte, waren es in erster Hinsicht Forscher mit Neigung zu etymologischen und wortgeschichtlichen Studien, die ihnen Beachtung schenkten. Sie erkannten, daß diese Texte bei der Erfassung und Deutung des Wortgutes der älteren Sprachstufen wertvolle Dienste zu leisten vermochten - eine Einsicht, die in der Frühzeit der germanischen Philologie dank den Arbeiten von Hoffmann von Fallersleben, Franz Joseph Mone, Wilhelm Wackernagel und Lorenz Diefenbach allgemeiner durchdrang. Seitdem haben Mundartforscher, Lexikographen und Grammatiker stetig auf diese Quellen zurückgegriffen und sich bemüht, ihnen Aufschlüsse über die Geschichte der Wortformen und Wortbedeutungen, über die zeitliche und räumliche Geltung im Wettbewerb stehender Bezeichnungen abzugewinnen. Unter diesen Gesichtspunkten rückte auch das Glossar des Dietrich Engelhus in das Blickfeld der deutschen und insbesondere der niederdeutschen Sprachforschung. ...
Hubrilugus und Huwilogus
(1964)
Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur. Bd. 1 - 2 [Rezension]
(1966)
Einführung und Bibliographie zu Johann Leonhard Frisch, Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch (1741)
(1975)
Im Jahre 1741 veröffentlichte der Rektor am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster Johann Leonhard Frisch sein ,,Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch". Der stattliche zweiteilige Quartband, 1169 dreispaltige Textseiten umfassend und durch ein ausführliches lateinisches Register erschlossen, war die Frucht gründlicher Vorarbeiten, die sich über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten erstrecken. Als Frisch sein sprachwissenschaftliches Lebenswerk vollendete, stand er im Alter von 75 Jahren. Auf den Gang der Vorstudien, auf Ziel und Methode der lexikographischen Arbeit hatten im Laufe der Jahrzehnte die Wörterbuchtheorie und die philologischen Forschungen der Zeit Einfluß gewonnen. Es prägt sich in dem Werk jedoch auch die Persönlichkeit Frischs aus. Als etwa Fünfundzwanzigjähriger hatte er den Mut gehabt, das große Vorhaben eines deutschen Wörterbuchs in Angriff zu nehmen. ...
Referat gehalten am 5. März 1975 in Stuttgart anläßlich einer von der Deutschen Forschungsemeinschaft veranstalteten Arbeitstagung von Handschriftenbibliothekaren. Das Vortragsmanuskript wurde für den Druck leicht überarbeitet und um einige ausgewählte Literatur- und Abbiidunganachweise erweitert. Der Charakter einer thesenhaften Ubersichtsskizze, die der angestrebten Diskussion lediglich Themen zur näherne Erörterung aufweisen sollte, ist beibehalten.
Textus cum commento
(1979)
Die Beobachtungen, über die ich an dieser Stelle berichten möchte, gelten der Texteinrichtung des handgeschriebenen und gedruckten Buches im späten Mittelalter. Zu einem buchtechnischen Problem eigener Art wird die Einteilung des Schriftraums dort, wo die Aufgabe gestellt ist, nicht den Text eines originären literarischen Werkes oder den Text eines Kommentars, sondern beide gleichzeitig - in synoptischer Anordnung - darzubieten. Mit dieser Schwierigkeit kann im 15. Jahrhundert der Schreiber einer Handschrift ebensogut wie der Setzer eines Druckes konfrontiert sein. Es handelt sich jedoch keineswegs nur um ein Problem des 15. Jahrhunderts. Die Aufgabe stellt sich überall dort, wo wissenschaftliches Denken, Lehre und Unterricht sich in der Form der Exegese, der Interpretation kanonischer Quellentexte vollziehen. Schon während der Karolingerzeit, stärker noch seit den Anfängen der Scholastik hatte das Buch, das als Lehr- und Studienmittel eng an die Unterrichtsformen der Kloster-, Dom- und Stiftsschulen, dann der Universitäten gebunden war, für die Koordination von Text und Kommentar eigene Darbietungsweisen entwickelt. Sieht man von einigen Sondererscheinungen ab, so lassen sich für das früh- und hochmittelalterliche Buchwesen fünf verbreitete Einrichtungstypen unterscheiden (1). Sie werden zur Grundlage auch für das handgeschriebene Buch und den Druck des 15. Jahrhunderts.