Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 25.2019
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Carsten Müller untersucht in seinem Beitrag die Position des liberalen Pädagogen Karl Mager zum Junghegelianismus. Im Zentrum seines Beitrages stehen zwei in der Forschung wenig beachtete Briefe von Karl Mager an den Mitherausgeber der Rheinischen Zeitung, Dagobert Oppenheim, die Müller zu der Klärung der Frage nach Magers Position zum Junghegelianismus heranzieht. Deutlich wird, dass sich Magers skeptische Haltung gegenüber hegelianischen staatsorientierten Positionen vor allem in seinem Plädoyer für das Prinzip der Selbstverwaltung niederschlägt, mit dem er die Hoffnung auf einen evolutionären Weg der politischen Veränderung "von unten" verbindet und das mit einer ihm entsprechenden Pädagogik verbunden ist, die auf die Befähigung zur aktiven Teilhabe an gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen zielt.
Dass die bildungspolitischen Bedingungen im schweizerischen Kanton Zürich etwas freier waren, zeigt der Beitrag von Katharina Gather über den emigrierten Lehrer und Publizisten Karl Fröbel. Unter dem Eindruck des konservativen Züriputsches, den Fröbel auf bildungspolitischem Gebiet erfuhr und in der kritischen Beobachtung der obrigkeitsstaatlichen Restriktionen im Deutschen Bund, entwarf Fröbel eine egalitäre Idealstaatskonzeption, die an die Bildung ihrer Bürger und pädagogische Erfahrungsräume gebunden ist. Anders als Köchly unter den Bedingungen Sachsens konnte Fröbel Aspekte seiner pädagogischen Ideen in einer privaten Primar- und Sekundarschule in Zürich zunächst umsetzen, bis auch er in der Schweiz mit Sanktionen konfrontiert war, die ihn bewogen, das Projekt aufzugeben.