300 Sozialwissenschaften
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Konflikte erfüllen eine wesentliche Funktion in der Zusammenarbeit der Menschen. Sie werden meistens allgemein nur als negativ angesehen, sie können jedoch auch positive Funktionen haben. Dieser Beitrag fokussiert sich auf die Rolle des Translators als "Mittler/Mediator" und der Translation als eines Produkts, d. h. eines zielsprachlichen Textes, der auf der Grundlage eines ausgangssprachlichen Textes entstanden ist, in Bezug auf verschiedene mögliche Konfliktsituationen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht auch die interkulturelle Funktion der Übersetzung als einer sog. sprachlichen "Mittlerin" zwischen unterschiedlichen Welten und Kulturen in der heutigen globalisierten Welt.
Die Dissertation stellt das Machtgeflecht in der Islamischen Stadt Marawi City (Mindanao, Philippinen) dar, in die die dortigen Gender-Debatten involviert sind. In einer Umgebung, die als Konsequenz des Mindanao Konfliktes als “no war, no peace”-Umgebung definiert werden kann, gibt es drei Hauptdarsteller: die nationale Regierung des mehrheitlich christlichen Staates der Philippinen (GRP), die Autonome Regierung im Muslimischen Mindanao (ARMM), zu der auch Marawi City zählt, und die islamische Rebellengruppe Moro Islamic Liberation Front (MILF), die einen islamischen (unter-)Staat fordert. Die GRP unterstützt Re-Islamisierungs- und Re-Traditionalisierungsbewegungen in der ARMM, um die Opposition zur MILF zu stärken. Die Konsequenz ist jedoch keine Kollaboration zwischen der GRP und der ARMM. Stattdessen nutzen Politiker ihre Privilegien aus, um ihren eigenen Absichten zu folgen. Sei dies, um politische Gegner auszuspielen oder das traditionelle Sultanatssystem zu fördern. Für Gender-Debatten gibt es in diesem Kontext der ungelösten nationalen Frage kaum Spielraum außerhalb einer Islamischen Narrative; dies bedeutet jedoch nicht, dass Gender nicht debattiert wird, sondern, dass die Debatten inner-Islamisch sind, hauptsächlich zwischen Repräsentanten des traditionell synkretistischen Islam und Vertretern Islamischer Revitalisierungsbewegungen. Speziell erstere erscheinen sehr einflussreich bezüglich Gender Strategien in der Region. Dies ist nur teilweise auf die Unterstützung der nationalen Regierung zurückzuführen, sondern ist vor allem eine Frage von Identität. Diese wiederum wird nicht vorranging über Religion, sondern nach ethnischen Maßstäben und im Speziellen im Rahmen von Clanstrukturen definiert.