300 Sozialwissenschaften
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How can older adults participate equally in digitisation processes across Europe, and what inclusive research strategies are needed? This Zine summarizes findings from a “Research Innovation Lab on Ageing in a Digital Age”, funded by the VolkswagenStiftung, aiming to bring together 29 docs and postdocs anchored in 26 different disciplines coming from 11 countries, at all stages of their work, to address cutting edge questions relating to ageing in a digital age. Five groups worked together over five days in Frankfurt, Germany, in July 2023 in a creative and interactive hackathon, specific to developing non-technical solutions to social issues of this topic. Moreover, four distinguished experts presented keynote speeches and proposals from various conceptual, methodological and empirical perspectives.
Das partizipative Forschungsprojekt "Allein aber vernetzt? Digitale (Un)gleichheiten und soziale Netzwerke bei alleinlebenden Menschen" beschäftigte sich von 2021-2024 mit Alleinlebenden im Alter, ihren Beziehungsnetzwerken und der Frage welche Rolle digitale Geräte und die Digitalisierung aller Lebensbereiche in diesem Zusammenhang spielen. Durch die Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Ko-Forschenden in Frankfurt und Egelsbach stand die Perspektive der Gruppe im Mittelpunkt.
Im vorliegenden White Paper wird das Projekt sowie zentrale Ergebnisse und die erarbeiteten Handlungsempfehlungen der deutschen Teilstudie vorgestellt. Diese wurde vom BMBF gefördert und ist Teil des europäischen Verbundprojektes "EQualCare - Alone but connected? Digital (in)equalities in care work and generational relationships among older people living alone" der Joint Programming Initiative (JPI) “More Years Better Lives”.
Am 18. Juni wird Jürgen Habermas, der die Geistes- und Sozialwissenschaften der Goethe-Universität nachhaltig geprägt hat, 95 Jahre alt, und dazu sendet unsere wissenschaftliche Community, der er nach wie vor aktiv angehört, die herzlichsten Glückwünsche. Bis heute ist Habermas’ wissenschaftliche und intellektuelle Stimme national und international eine der meistgehörten, und wir wünschen von Herzen, dass es noch lange so bleiben möge.
ISOE-Newsletter Nr. 3/2024
(2024)
Ein Landkreis macht’s vor: So geht guter Umgang mit Grundwasser +++ Wie Kommunen nachhaltige Ernährung mit planetarer Gesundheit verbinden und fördern können +++ Ökosysteme im Klimawandel: Die Bedeutung von sozial-ökologischen Kipppunkten für die Savannen Namibias +++ Kunst erfahren – Biodiversität wertschätzen? Tanzperformance zur Bedeutung von Insekten in der Stadt +++ Kunststoffe in Lebensmittelverpackungen reduzieren +++ Aktuelle Beiträge im ISOE Blog +++ Aus dem ISOE +++ Das ISOE in den Medien +++ Termine +++ Publikationen
Zehn Jahre sub\urban sind ein Grund zum Feiern. Die kritische interdisziplinäre Stadtforschung in deutscher Sprache hat dank sub\urban einen Ort, an dem wir die mannigfaltigen Prozesse diskutieren und theoretisieren können, die Städte auf allen räumlichen Maßstabsebenen prägen. Kein Grund zum Feiern ist hingegen, dass viele dieser Prozesse dazu beitragen, dass wir in Verhältnissen leben, „in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ (Marx 1976: 385). Noch immer gilt, dass es radikaler Kritik bedarf, um diese „Verhältnisse umzuwerfen“ (ebd.). Noch immer bedarf es dafür eines Verständnisses des Kapitalismus in seiner je konkreten Ausprägung und in seiner Verwobenheit mit sich wandelnden Herrschaftsformen von Patriarchat, Rassismus und Nationalismus, Homo-, Queer- und Transfeindlichkeit sowie all den anderen Formen des hierarchisierenden Ausschlusses, die für so viele Menschen das Leben zur Hölle machen (Arruzza/Bhattacharya/Fraser 2020; Brown 2018; Federici 2012; Harvey 2017). Radikale Kritik hinterfragt diese im Zeitverlauf sich wandelnden und zwischen Räumen sich unterscheidenden herrschenden Verhältnisse, betreibt mithin Aufklärung über sie, um sie in emanzipatorischer Weise zu verändern, ja zu überwinden.
Mit einem Stadtbegriff tue ich mich schwer. Städte zu verstehen ist gleichbedeutend damit, Wandel zu verstehen. Städte haben sich über die Jahrhunderte, über die Kontinente und Gesellschaftsformationen hinweg so häufig gehäutet, dass an einem geronnenen Zustand orientierte Definitionen zum Scheitern verurteilt sind. So hat es immer wieder Versuche gegeben, Stadt aus ihrer Bevölkerungsgröße, ihrer Siedlungsstruktur oder ihrer Wirtschafts- und Bauweise abzuleiten, also aus ihren besonderen räumlich-physischen Eigenschaften, die aber allenfalls zeithistorischen Wert haben.
The EU Commission proposed a regulation on artificial intelligence (AI) on 21 April 2021, which categorizes the use of AI in “social credit” as a prohibited application. This paper examines the definition and structure of the Social Credit System in China, which comprises various systems operating at different levels and sectors. The analysis focuses on two main subsystems: the database and one-stop inquiry platform for financial credit records, and the social governance tool designed to facilitate legal and political compliance. The development of the commercial customer credit reference is also explored. This paper further discusses the impacts and concerns associated with the implementation of the Chinese social credit system to raise awareness. The objective is to offer insights from the existing system and contribute to the ongoing discussion on regulating AI applications in social credit within the EU.
In this paper, we use the “gender as a social structure” framework to assess macro-, interactional-, and micro-level mechanisms explaining the stalled revolution in gender ideologies. Using the European Values Study 2008 data and latent class analysis, we look at the spread of gender ideologies and examine their association with national levels of gendered ascription of work and care roles, work–family compatibility, social inequality and societal affluence, individual characteristics, and cross-level interactions with gender and education in 36 (post-)industrialized countries. By including a large number of Central, Eastern, and South-Eastern European countries, we provide a new and comprehensive picture of the gender ideology landscapes of Europe, reflected in two unidimensional classes—egalitarian and traditional—and four multidimensional classes, covering more than 60 percent of respondents—family oriented, choice egalitarian, intensive motherhood, and neotraditional. By modeling key features of macro-level variation, we show how the spread of gender ideologies is associated with distinct contextual conditions. We consolidate previous findings on multidimensional gender ideologies, which were based on fewer countries.
Mitigating climate change necessitates global cooperation, yet global data on individuals’ willingness to act remain scarce. In this study, we conducted a representative survey across 125 countries, interviewing nearly 130,000 individuals. Our findings reveal widespread support for climate action. Notably, 69% of the global population expresses a willingness to contribute 1% of their personal income, 86% endorse pro-climate social norms and 89% demand intensified political action. Countries facing heightened vulnerability to climate change show a particularly high willingness to contribute. Despite these encouraging statistics, we document that the world is in a state of pluralistic ignorance, wherein individuals around the globe systematically underestimate the willingness of their fellow citizens to act. This perception gap, combined with individuals showing conditionally cooperative behaviour, poses challenges to further climate action. Therefore, raising awareness about the broad global support for climate action becomes critically important in promoting a unified response to climate change.
Der eurozentrische Blick des 18. und 19. Jahrhunderts, den es hier zu untersuchen gilt, definiert und interpretiert das Wahrgenommene über vergleichende Studien. Stets steht eine Differenz in der Subjekt-Objekt Beziehung zwischen Beobachtendem und Wahrgenommenem. Dies gelingt am ehesten, wenn das Objekt der Betrachtung abstrahiert und verallgemeinert und zugleich aus einer sicher wirkenden Distanz beschrieben wird. Beschreibungen von Menschen verschiedener Herkunft basieren auf Vergleichen, deren Kriterien die Untersuchungsergebnisse von vornherein festlegen. Sie fokussieren sich auf Körpermerkmale und deren unterstellte Einflüsse auf intellektuelle und kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten. Sie betrachten gesellschaftliche Strukturen und ziehen daraus ihre verallgemeinernden Schlüsse. Solche Untersuchungen entstehen auf unterschiedlichen Ebenen: Im bildungsbürgerlichen Haushalt finden sich populärwissenschaftliche Publikationen wie Lexika für Erwachsene und Kinder. Die sich etablierende Anthropologie bedient sich ebenfalls der Vergleichsmodelle in der Beschreibung des Andersseins. Versuche, die Perspektive zu ändern und einen kulturellen Transfer überhaupt erst zu denken, lenken den Blick auf ein weiteres wichtiges Phänomen der Wahrnehmung in Selbsterkenntnis. Als Quellentexte und Anschauungsmaterialien sind solche Publikationen zusammengestellt, in welchen die Differenz zwischen Europäer:innen und Afrikaner:innen herausgearbeitet wird. Der afrikanische Kontinent gewinnt im 19. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Das Innere des Kontinents lockt Forschungsreisende, Missionare und später Kolonialmächte an. Aus den Begegnungen und Beschreibungen leiten sich nicht nur Bilder, sondern zugleich Argumentationslinien für europäische Handlungsstrategien ab, die bis heute nachwirken.
The paper presents the findings of two recent books on the financial history of the Frankfurt School: Jeanette Erazo-Heufelder, Der argentinische Krösus: Kleine Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule, 2017, and Bertus Mulder, Sophie Louisa Kwaak und das Kapital der Unternehmerfamilie Weil. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule, 2021 (Dutch original 2015). In contrast to the “court histories” of the school, the two authors tell the story of the money that brought the school to life and secured its existence throughout a turbulent period of history. At the center of the books are individuals who have been sidelined until now or even completely ignored by the literature on the Frankfurt School: on the one hand, Felix Weil, who founded and financed the Institute of Social Research and, on the other hand, Erich A. Nadel and Sophie L. Kwaak, two employees of the holding company who managed the accounts of the Weil family and the Institute’s foundations and were responsible for protecting the assets from being seized by Nazis. The books’ thick descriptions induced the author of the present paper to consider an alternative perspective on the Frankfurt School by contemplating Max Horkheimer and Friedrich Pollock as playing confidential games with Weil and others.
Soziodizee des Kapitalismus
(2024)