380 Handel, Kommunikation, Verkehr
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In Offenbach am Main wurde im Herbst 2018 eine Fahrradstraßen-Teststrecke eröffnet, die Teil des Vorhabens ist, die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten. Um herauszufinden, inwiefern das Design dieser Teststrecke einen Einfluss darauf ausübt, wie die Fahrradstraße von den Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen und genutzt wird, wurden im Rahmen dieser Forschungsarbeit im Mai 2019 zwei Fokusgruppengespräche mit Nutzer*innen durchgeführt. In den Fokusgruppen wurden unter der Betrachtung der Fragestellung unterschiedliche Konzeptvorschläge der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) thematisiert. In der Forschungsarbeit wird herausgearbeitet, wieso es sinnvoll ist, das Design der gebauten Umwelt näher zu betrachten und vor allem es gezielt zu verändern, wenn es darum geht, mehr Stadtbewohner*innen zum Fahrradfahren und hiermit zu einem umweltfreundlicheren Fortbewegen zu motivieren. Basierend auf den Ausführungen von JENSEN (2014, 2016) zum Mobilitätsdesign und unter Verwendung seines staging mobilities frameworks konnten die Erfahrungen der Teilnehmenden der Fokusgruppen ausgewertet und erste Aussagen über den Einfluss des Designs auf die Wahrnehmung und Nutzung der Teststrecke getroffen werden.
Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Teilhabe. Jedoch ist Mobilität mit Kosten verbunden, sodass die soziale Teilhabe bei geringen finanziellen Mitteln gefährdet sein kann. Das Projekt Social2Mobility begegnet dieser Problematik, indem es das Ziel verfolgt, die soziale Teilhabe von Menschen, die von finanzieller Armut betroffen oder bedroht sind, durch Stärkung ihrer Mobilität zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll im Rahmen des Projektes in der Region Hannover ein Reallabor eingerichtet werden. Das Arbeitspapier begleitet dessen Konzeption und geht der Frage nach, inwiefern in der Region Hannover ein Reallabor zum Thema mobilitätsbezogene soziale Exklusion eingerichtet werden kann. So werden in diesem Arbeitspapier die konzeptionellen Überlegungen zur räumlichen Verortung, zur Zielgruppenauswahl und zu möglichen Themen für das Reallabor dargestellt. Zudem werden die Spezifizierung auf die Zielgruppen Haushalte mit Kindern und ältere Menschen (ab 60 Jahren) sowie die Auswahl der Kommune Ronnenberg als Verortung für das Reallabor begründet.
Mit dem Ziel, Erkenntnisse zum individuellen Mobilitätsverhalten im Zusammenhang mit der Gestaltung des umgebenden Verkehrssystems zu gewinnen, wurde im Rahmen des vom Land Hessen geförderten LOEWE-Schwerpunkts „Infrastruktur – Design – Gesellschaft“ im März und April 2019 eine schriftliche Haushaltsbefragung in einem innerstädtischen Gebiet der Großstadt Offenbach am Main durchgeführt (n=701). Der vorliegende Bericht beschreibt die methodische Vorgehensweise bei der Umsetzung und Datenerfassung dieser Erhebung. Dabei wird auf die vorbereitenden Maßnahmen mit Hinblick auf die Erstellung des Fragebogens und weiterer Befragungsmaterialen sowie die Durchführung des Pretests und der eigentlichen Hauptbefragung eingegangen. Um die Bereitschaft einer Teilnahme zu erhöhen, wurden die Haushalte mittels Vorankündigungsschreiben, Pressemitteilung und Erinnerungsrundgang mehrfach kontaktiert. Außerdem wurde ein Teil der Rücksendeumschläge mit Sonderbriefmarken versehen. Abschließend befasst sich der Bericht mit dem Erhebungsrücklauf, der Dateneingabe und -aufbereitung sowie dem ermittelten Antwortverhalten und der Repräsentativität der Stichprobe.
In order to encourage a shift from the car to the more sustainable transport mode of cycling, cycle streets have been implemented in cities all over the world in the last few years. In these shared streets, the entire carriageway is designated for cyclists, while motorized traffic is subordinated. However, evidence on the impact of cycle street interventions related to travel behavior change has been limited until now. Therefore, the objective of this study was to evaluate whether cycle streets are an effective measure to facilitate bicycle use and discourage car use, thus contributing to the aim of promoting sustainable travel. For this purpose, we conducted a written household survey in the German city of Offenbach am Main involving participants affected by a cycle street intervention (n = 701). Based on two stage models of self-regulated behavioral change (SSBC), we identified the participants’ level of willingness to use a bicycle frequently and to reduce car use. By means of bivariate and multivariate statistical methods, we analyzed the influence of awareness, use, and perceptions of the cycle street on the willingness to change behavior towards more sustainable travel. The results show that the intervention has a positive impact on frequent bicycle use, while we observed only a limited effect on car use reduction. Traffic conflicts and car speeding within the cycle street adversely affect the acceptance of the intervention. The study’s findings provide new insights into the actual effects of a cycle street and its potential to encourage sustainable travel behavior.
Seit dem 1. Januar 2018 erhalten alle aktiven Beamt*innen, Richter*innen, Tarifbeschäftigte und Auszubildende des Landes Hessen eine Freifahrtberechtigung, sodass sie den öffentlichen Personennah- und Regionalverkehr im gesamten Bundesland kostenlos nutzen können.
Diese Umstellung stellt den aktuellen Anlass für eine Fallstudie zum Thema Verkehrshandeln am Beispiel der Beschäftigten der Goethe-Universität Frankfurt a.M. dar. Im Frühjahr 2019 wurde eine quantitative Online-Befragung an der Goethe-Universität durchgeführt (n=1686). Als Grundlage und Vergleichsdatensatz diente eine Studie, die im Jahr 2015 an der Gothe-Universität durchgeführt worden ist.
Ziel der Befragung war es, Informationen über die Verkehrsmittelnutzung sowie die Einstellungen zu unterschiedlichen Mobilitätsangeboten zu erhalten. Der Schwerpunkt der Befragung lag dabei auf der Nutzung des hessischen Landestickets.
Das folgende Arbeitspapier befasst sich mit der Methodik der Online-Befragung und dokumentiert das Vorgehen von der Fragebogenerstellung, die Stichprobenauswahl, über die Durchführung bis zur Datenaufbereitung und reflektiert die Repräsentativität der Daten.
Worldwide, academics and practitioners are developing ‘planning-oriented’ approaches to reduce the negative impacts of car traffic for more sustainable urban and transport development. One such example is the design of car-reduced neighborhoods, although these are controversial issues in the hegemonic ‘system’ of automobility. Despite the reduction of emissions and frequent recognition as ‘best practice examples’, ‘planning-critical’ research questions the underlying objectives and narratives of such sustainable developments. Our study contributes to this research perspective by improving the understanding of narratives that emerge along with car-reduced housing developments. For this purpose, we analyze two car-reduced neighborhoods in the City of Darmstadt (Germany) by conducting interviews with different actors involved in the planning and implementation processes. Our investigation reveals that the development of car-reduced neighborhoods (i) is consciously embedded in the context of sustainability, (ii) is characterized by power relations, (iii) follows normative indicators, and (iv) does not always correspond to lived realities. Altogether, the traced narratives of car-reduced neighborhoods are embedded in the overarching debate on sustainability, while at the same time revealing the dependence of society on the automobile. Thus, the hegemonic ‘system’ of automobility—although it is beginning to crack—continues to exist.
Im Frühjahr 2018 wurde innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „QuartierMobil“ eine Haushaltsbefragung im innenstadtnahen Stadtteil Frankfurt-Bornheim durchgeführt (N = 1027). Für die Stichprobenauswahl wurden das Random-Route-Verfahren und die Last-Birthday-Methode angewendet. Der Fragebogen wurde in Abstimmung mit den Projektpartner*innen, dem Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung der Stadt Frankfurt sowie dem Planungsbüro Planersocietät, entwickelt. Ziel der Befragung war es, die Dynamiken und Präferenzen der Bewohnenden des Quartiers hinsichtlich ihrer Alltagsmobilität, Verkehrsmittelnutzung und Einstellungen zu Konfliktsituationen zu erhalten. Der Schwerpunkt der Befragung lag auf dem Parken im urbanen Quartier und möglichen Gestaltungsoptionen des städtischen Parkraummanagements hin zu einer nachhaltigeren Mobilität und einer Erhöhung der Aufenthalts- und Lebensqualität im Quartier.
Die Dissertation greift das innerhalb der Verkehrs- und Mobilitätsforschung populär diskutierte Thema rund um einen Übergang von der automobilen hin zur multimodalen Gesellschaft auf. Mit Blick auf den individuellen Mobilitätsalltag geht es in dieser Diskussion um eine mögliche Abwendung von der tendenziell exklusiven Autonutzung für alle Wege hin zur flexiblen Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel. Dabei wird der übergeordneten Frage nachgegangen, inwiefern sich ein potentieller Übergang in individuellen Voraussetzungen für multimodales Verhalten widerspiegelt. Ausgang ist die Annahme, dass multimodales Verhalten stets von einer materiellen und mentalen Multioptionalität bei den Verkehrsteilnehmenden abhängt, d.h. einerseits dem ‚materiellen‘ Zugang zu mehreren Mobilitätsressourcen (Führerschein, Auto, ÖV-Zeitkarte, Fahrrad usw.) und andererseits eine ‚mentale‘ Offenheit gegenüber der Nutzung mehrerer Verkehrsmittel. Zur Überprüfung dieser These wurde im Frühjahr 2013 in Kooperation mit der sozialwissenschaftlichen und ökologischen Begleitforschung der Allianz Elektromobilität Rhein-Main eine Personenbefragung in der Großstadt Offenbach a.M. (rd. 115.000 EW) durchgeführt, bei der insgesamt 620 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten sowie ihren materiellen und mentalen Mobilitätsoptionen befragt wurden. Die Auswertungen ermöglichen die Aufstellung einer Reihe von neuen Thesen, mit denen der potentielle Übergang hin zur multimodalen Gesellschaft kritischer eingeordnet werden muss.
Werbung stellt in einer von Globalisierung und Transkulturalität geprägten Welt ein Phänomen dar, das nicht nur omnipräsent ist und uns mit Glücksversprechen und Idealbildern in Plastik(-schein-)welten verführt, sondern zunehmend als populäre Form der Kunst gepriesen wird, deren Wirkung durch ausgefeilte Formen der Rhetorik sowie eine suggestive bzw. manipulative Bildersprache gekennzeichnet ist. Fach- und insbesondere Fremdsprachen bilden einen wesentlichen Bestandteil im sprachlichen und stilistischen Repertoire der Werbesprache. Der Beitrag gliedert sich denn auch in zwei Abschnitte: Im ersten Teil der Untersuchung wird das sprachliche und stilistische Repertoire (Fachsprachen, Jugendsprache, Dialekt, Fremdsprachen (Anglizismen) der Werbesprache dargestellt. Der zweite Teil der Untersuchung beinhaltet eine exemplarische Analyse von türkischen und deutschen bzw. deutschsprachigen Werbeanzeigen im Hinblick auf die Verwendung von Anglizismen.
Die Förderung von Fahrradmobilität und öffentlichem Verkehr ist ein wesentlicher Baustein zur Gestaltung einer ökologisch nachhaltigeren, sozial verträglicheren und ökonomisch tragfähigen Verkehrs- und Siedlungsentwicklung in Deutschland. Mit einer verbesserten intermodalen Verknüpfung werden beide Verkehrsträger attraktiver und somit häufiger genutzt. Öffentliche Verkehrsunternehmen gewinnen dadurch vergrößerte Einzugsbereiche von Haltestellen, können Spitzenbelastungen abfedern und verbessern ihr Image. Fahrradfahrenden ermöglicht die Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln größere Reichweiten, was gerade auch in randstädtischen, suburbanen oder ländlichen Regionen bedeutsam werden kann. Letztlich leistet die Verknüpfung der beiden Verkehrsträger einen Beitrag zur Daseinsvorsorge und für den Klimaschutz.
Der Handlungsleitfaden wurde innerhalb des Forschungsprojektes „Verbesserte Integration des Fahrrads in den öffentlichen Verkehr – Systematische Erschließung von Handlungsoptionen und Bewertung von Best-Practices“ erarbeitet. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.