580 Pflanzen (Botanik)
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Buchbesprechungen
(2023)
Betrachtet man die Anzahl der in Hessen ausgestorbenen Pflanzenarten über den gesamten Zeitraum ab Beginn der floristischen Erforschung, so scheint ein Zusammenhang zwischen der geringeren Anzahl ausgestorbener Arten in den letzten Dekaden und den gleichzeitig vermehrt ausgewiesenen Naturschutzgebieten zu bestehen. Es stellt sich daher die Frage, ob es auch einen kausalen Zusammenhang gibt, oder ob andere Faktoren einen Einfluss auf das Ausmaß an ausgestorbenen Pflanzenarten haben. Für die Entwicklung der Aussterberate in den kommenden Jahrzehnten wird es nötig werden, alle Vorkommen der derzeit vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten dahingehend zu überprüfen, ob ihr Bestand gesichert und erhalten werden kann. So kann dann die Frage beantwortet werden, ob es gelungen ist, das Aussterben von Pflanzenarten in Hessen zu stoppen oder lediglich zu verlangsamen.
Unsere bisherige Kenntnis zur Situation von Crepis praemorsa (Abbiss-Pippau) war ungenügend und wurde im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erheblich verbessert. Die Untersuchungen zeigen, dass es in Hessen offenbar nur noch acht Vorkommen dieser Art gibt: Drei sehr kleine Reliktpopulationen an der Bergstraße, eine im nordhessischen Bergland und vier in der Rhön, davon zwei sehr kleine. Keine der Populationen kann als groß bezeichnet werden, die Anzahl der Individuen liegt zwischen wenigen Exemplaren bis zum niedrigen dreistelligen Bereich. Lediglich eine Population erscheint aktuell ungefährdet. Fehlende Nutzung oder Pflege und in der Folge Verbrachung und Verbuschung sowie Lichtmangel durch Beschattung sind maßgebliche Gefährdungen. Ohne aktive Hilfsmaßnahmen werden vier dieser acht Populationen in naher Zukunft erlöschen.
Buchbesprechungen
(2022)
Es werden folgende Publikationen rezensiert: Jansen W. & T. Gregor 2021: Rubi hassici – die Brombeeren Hessens; Schmidt M. & P. Meyer (Gesamtredaktion) 2019: Hessische Naturwaldreservate im Portrait. Waldgebiet östlich Oppershofen; Schmidt M. & P. Meyer (Gesamtredaktion) 2020: Hessische Naturwaldreservate im Portrait. Schloßberg; Schmidt M., J. Evers, T. Hövelmann, K. Lorenz, U. Paar, R. Starke & P. Meyer 2021: Hessische Naturwaldreservate im Portrait. Niestehänge; Stützel T. 2021: Botanische Bestimmungsübungen. 4. Auflage; Ssymank A., G. Ellwanger, M. Ersfeld, J. Ferner, S. Lehrke, C. Müller, U. Raths, M. Röhling & M. Vischer-Leopold 2021: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG). Zweite, erweiterte und geänderte Auflage. Band 2.1: Lebensraumtypen der Meere und Küsten, der Binnengewässer sowie der Heiden und Gebüsche; Tietze A., C. Hepting, V. Hollmann, L. Jeske, I. Leyer, S. Liepelt, A. Peters & J. Weise 2020: Wilde Arnika – Ein Leitfaden für die Praxis; Verband Botanischer Gärten (2021): Neue Wilde – Globalisierung in der Pflanzenwelt.
Die Fundmeldungen in Band 34 von Botanik und Naturschutz in Hessen stammen von: Dirk Bönsel, Martin De Jong, Klaus Dühr, Uta Engel, Benjamin Feller, Christian Feuring, Thomas Gregor, Arthur Händler, Karsten Horn, Diemut Klärner, Julia Kruse, Eric Martiné, Hasko Friedrich Nesemann, Kai Uwe Nierbauer, Uwe Raabe, Susanne Raehse, Felix Reischmann, Bernd Sauerwein, Petra Schmidt, Fabian Schrauth, Christof Nikolaus Schröder, Helmut Siebert, Michael Thieme, Otto Wacker und Rüdiger Wittig.
2020 und 2021 wurden Kalksümpfe im Main-Kinzig-Kreis untersucht, für die meisten Gebiete liegen Daten aus der zweiten Hälfte der 1980er Jahre vor. Ein Großteil der Gebiete konnte durch Pflege erhalten werden. Das wichtigste Gebiet, die Lietebachquelle bei Ahlersbach, ist allerdings durch mangelnde Pflege deutlich beeinträchtigt. Ein isoliert liegendes Gebiet bei Meerholz wurde durch die Anlage von Tümpeln völlig zerstört. Insbesondere konkurrenzschwache, kleinwüchsige Arten wie Carex pulicaris sind stark rückläufig.
Buchbesprechungen
(2021)
Es werden folgende Publikationen rezensiert: Heinrich Blatt (Hrsg.) 2020: Orchideen in Hessen; Bönsel, D. et al. 2019: Leinblatt, Ehrenpreis, Knabenkraut & Co., Hessische Verantwortungsarten; Peter N. Klüh 2019: Der Götterbaum in Darmstadt; Thomas Moos 2020: Invasive Wasserpflanzen in Hessen; NABU – Gruppe Rodgau e. V. (Hrsg.) 2018: Schönheiten der Natur in Rodgau; Starke-Ottich, I. 2019: Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen Hessens; Roland Szabo 2019: Blütenpflanzen der Rhön.