580 Pflanzen (Botanik)
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Das Junco baltici-Schoenetum nigricantis nimmt eine Schlüsselstellung bei der Verlandung feuchter Dünentäler auf den Watteninseln der niederländischen und deutschen Nordseeküste ein. Da zahlreiche, z.T. sehr seltene Arten am Aufbau dieser Gesellschaft beteiligt sind, ist ihr Naturschutzwert außerordentlich hoch. Von Kaninchen intensiv beweidet, kommt das Junco baltici-Schoenetum nigricantis auf den Ostfriesischen Inseln nur noch sehr vereinzelt vor und ist in seinem Bestand stark gefährdet. Es entwickelt sich im Regelfall aus den Initialgesellschaften der Hygroserie, dem Parnassio-Juncetum atri-capilli bzw. dem Centaurio litoralis-Saginetum nodosae. Auf der Nordseeinsel Borkum wurden drei Bestände mit Schoenus nigricans, die erst wenige Jahre alt sind, vor dem Hintergrund syndynamischer Aspekte untersucht. Die entsprechenden Flächen liegen alle in sehr peripheren Inselbereichen, wo sich in den letzten Jahrzehnten umfangreiche Neubildungen von Dünen, Dünentälern und Salzwiesen vollzogen haben. Um die Vegetation zu dokumentieren, wurden im August 1996 insgesamt 26 pflanzensoziologische Aufnahmen angefertigt und im Bereich „Ronde Plate“ zusätzlich eine Kartierung durchgeführt. Drei Vegetationsprofile unterstreichen den Zusammenhang zwischen einer sehr kleinräumigen Reliefierung des Geländes und einem komplizierten Vegetationsmosaik, der sich für alle Flächen ergibt. Ergebnis dieser Untersuchung ist die Hypothese, daß sich das Junco baltici-Schoenetum nigricantis aus einem „halophilen“ Jugendstadium entwickeln kann und daß die Sukzession dieser Assoziation z.T. schon im Bereich primärer Dünentäler einsetzt, deren Entwicklung in landschaftsgenetischer Hinsicht noch nicht abgeschlossen ist.