580 Pflanzen (Botanik)
Refine
Document Type
- Article (3)
Language
- German (3) (remove)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- no (3)
Keywords
Lemna minuta (syn. L. minuscula) und Azolla filiculoides zeigen in Europa eine subatlantisch (-submediterrane) Ausbreitungstendenz bei noch andauernder Ausbreitung. Beide überwintern in standörtlich begünstigten Refugien, die bei A. filiculoides an Zahl offensichtlich noch zunehmen. Die 114 Aufnahmen mit L. minuta aus der Oberrheinebene und der Blies sowie 38 aus dem Niederrheinischen Tiefland und der Hase verteilen sich auf 8 Lemnetea-Gesellschaften. Die weitaus meisten Bestände gehören zu einer Assoziation, die zuerst als Lemno minusculae-Azolletum filiculoidis aus Mittelfrankreich beschrieben wurde. Sie läßt sich gut in Subassoziationen und Varianten gliedern. Die Inversion dieses Assoziationsnamens wird mit der Dominanz von L. minuta über A. filiculoides begründet. In Mitteleuropa kann im Gegensatz zu Mittelfrankreich nur L. minuta Charakterart des Azollo filiculoidis-Lemnetum minusculae sein. A. filiculoides zeigt trotz ähnlichen standörtlichen Verhaltens wie L. minuta eine größere Affinität zu Spirodela polyrrhiza und fehlt z.B. in der Typischen Subassoziation. Das Azollo filiculoidis-Lemnetum minusculae läßt sich auch ökologisch gut charakterisieren. Herausragende Eigenschaften sind die ausgeprägte Fließwassertoleranz, Schattenverträglichkeit und das späte jahreszeitliche Entwicklungsoptimum (September bis November). Die Assoziation kann im Herbst ein anderes Syntaxon ablösen, v.a. das Lemnetum gibbae. Die saisonale Entwicklung der 7 häufigsten Lemnetea-Arten am Oberrhein wird dargestellt, von 2 Probestellen auch der Jahresgang des Verhältnisses zwischen L. minuta-Vegetation und den Wasserparametern. Aus der unteren Erft mit ihrem künstlich erwärmten und häufig reißenden Wasser wird die Assoziation mit 45 Aufnahmen belegt. Sie läßt sich dort, trotz vorhandener floristischer Unterschiede, wegen der recht einheitlichen, aber extremen hydrologischen Bedingungen nicht standortbezogen untergliedern. Die Einbürgerung von L. minuta und L. turionifera verlangt eine Erweiterung des Synsystems der Lemnetea in Europa. Die Berechtigung des Azollo filiculoidis-Lemnetum minusculae als Neophyten-Assoziation wird diskutiert und bejaht. Sie eignet sich v.a. in regional abgrenzbaren Fließgewässersystemen zur Bioindikation, ebenso wie L. minuta als Art.
Thlaspi alliaceum gilt seit langem in Deutschland als verschollen. Seit 1970 wird in der Westpfalz ein neues, individuenreiches Vorkommen beobachtet. Standort ist eine Extensivweide an einem SW-Hang auf sandigem Lehm. Hier besiedelt die Art durch Viehtritt entstandene Lücken in der Vegetation. Diese besteht aus Fettwiesenarten, Ackerwildkräutern und Magerrasenarten. In solcher Vergesellschaftung wächst T. alliaceum auch in seinem submediterranen Areal. Die neue Population stellt pflanzengeographisch einen nordöstlichen Vorposten dar. Sie kann als eingebürgert betrachtet werden. - Abschließend werden einige neue Angaben zur Verbreitung in Europa mitgeteilt.
Es wird über einige Vorkommen von Eleocharis austriaca Hayek im Naturschutzgebiet "Wahner Heide" (in der Nähe des Flughafens Köln-Bonn) berichtet. Diese Art ist neu für den gesamten niederrheinischen Raum. Eleocharis austriaca besiedelt in der "Wahner Heide" Pfützen, wassergefüllte Mulden und Fahrspuren der Militärfahrzeuge auf tonigen Böden. Sie kennzeichnet eine noch wenig bekannte Kleinröhricht-Gesellschaft (Eleocharis austriaca-Gesellschaft).