580 Pflanzen (Botanik)
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Entwicklung der Flora im Raum Osnabrück im Hinblick auf mögliche Klimaveränderungen : mit 6 Tabellen
(1992)
Die Entwicklung der Flora im Lauf des Jahrhunderts im Raum Osnabrück wurde untersucht, um eine eventuelle Wirkung einer für diesen Raum recht geringen Klimaveränderung zu finden. Die Ergebnisse zeigen, daß ein solcher Einfluß auf keinen Fall nachgewiesen, aber für einige Arten auch nicht ausgeschlossen werden kann. Die menschlichen Aktivitäten sind fast für die ganzen Änderungen der Vegetation verantwortlich und überdecken andere Ursachen. Die Ab- oder Zunahme einiger Arten bleibt jedoch unerklärt und vollständigere Untersuchungen würden vielleicht erlauben, sie als Zeiger der Klimaveränderungen zu benützen.
Zur Nomenklatur der Brombeeren in Norddeutschland (Gattung Rubus L. sect. Corylifolii, Rosaceae)
(1990)
Auf der Basis der Regeln des International Code of Botanical Nomenclature (ICBN) wird die Gültigkeit der Veröffentlichungen von Namen für Brombeeren der Sektion Corylifolii (Gattung Rubus L.) bei FRIDERICHSEN & GELERT (1887) und KRAUSE (1888, 1890) diskutiert. Hierbei wird deutlich, daß, wie bei der Anwendung von Gesetzesparagraphen auf konkrete Rechtsfälle, in bestimmten Fällen ein Ermessensspielraum gegeben ist, ob ein Name als gültig oder als nicht gültig veröffentlicht anzusehen ist.
Als Nachtrag zur "Flora von Südwest-Niedersachsen und dem benachbarten Westfalen" (Weber 1995) werden neuere Fundorte bemerkenswerter Farn- und Blütenpflanzen mitgeteilt. Dipsacus pilosus (L.) Swartz, Filago arvensis L., Leersia oryzoides L. und Schoenoplectus pungens (Vahl)Palla, die im Gebiet längere Zeit verschollen waren, wurden an vorher meist unbekannten Wuchsorten entdeckt. Erstmals nachgewiesen wurden Hieracium flagel/are Willd. und Senecio sarracenicus.
Das Grasmoor bei Achmer im Landkreis Osnabrück ist ein von Kiefernforsten geprägtes Dünengebiet mit zahlreichen nassen Senken. Es kommen Stillgewässer, Bruchwälder, Anmoore, Nieder- und Übergangsmoore sowie wechselnasse Standorte vor, die eine unterschiedliche Ausprägung in bezug auf die Nährstoffversorgung, den Wasserhaushalt und den Grad der menschlichen Beeinflussung aufweisen. Das Gebiet wurde von April 1993 bis Februar 1994 untersucht. Seit der Unterschutzstellung von Teilen des Gebietes im Jahre 1937 haben sich erhebliche Veränderungen vollzogen. Der Flächenanteil der Feuchtgebiete ist durch die Anlage von Gräben deutlich zurückgegangen. Es sind nahezu überall Degenerationserscheinungen festzustellen, doch sind noch ausgedehnte naturnahe Feuchtgebiete erhalten geblieben, und das Gebiet weist insgesamt einen hohen Wert für den Arten- und Biotopschutz auf. Besonders groß ist derzeit die Gefährdung zweier Moorkomplexe, die nördlich des bestehenden Naturschutzgebietes liegen und von denen nur noch Teilbereiche als wachsendes Übergangsmoor anzusehen sind. Sie stellen potentielle Erweiterungsflächen des Naturschutzgebietes dar. In den letzten 20 Jahren hat eine starke Verbuschung eingesetzt, die seit etwa 1987 extrem zunimmt. Es wird deutlich, daß die bestehende Naturschutzgebietsverordnung keinen effektiven Schutz der Feuchtgebiete darstellt. Zudem zeigt es sich, daß in großen Teilbereichen eine forstliche Nutzung mit den Belangen des Naturschutzes nicht vereinbar ist. Das Grasmoor stellt noch eines der wertvollsten Heideweiherund Moorgebiete im Landkreis Osnabrück mit Pflanzen und Tieren der Nieder-, Übergangs- und Hochmoore dar. Ohne sofortige, umfassende Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ist eine nachhaltige Sicherung vermutlish nicht möglich.
Fritillaria meleagris L. ist eine in Norddeutschland seltene und in ihrem Vorkommen stark gefährdete Art feuchter bis nasser extensiv genutzter Grünlandstandorte. Es wird ein relativ junges Vorkommen innerhalb einer Crepis paludosa-Juncus acutiflorus-Geselischaft beschrieben. Der etwa 1O-jährige Bestand zeigt eine Ausbreitungstendenz. Neben Untersuchungen zum Standort und zur Vergesellschaftung der Schachblume konnten einige Beobachtungen zur Ausbreitungsbiologie durchgeführt werden, die, unter Einbeziehung des Lebenszyklus, eine streßmeidende Lebensstrategie erwarten lassen. Von 124 blühenden Individuen gelangten nur 18 zur Fruchtreife. Die Fruchtkapseln beinhalteten jeweils durchschnittlich 114 flug- und schwimmfähige Samen. Von den Samen konnten 11-20 % innerhalb eines Radius von 25 cm um die Mutterpflanze wiedergefunden werden. Rund 45 % der Individuen traten truppweise in Gruppen von 3 bis 9 Exemplaren auf.
Die Moosflora von 326 Findlingen sowie 176 Megalithgräbern im westlichen Niedersachsen und Westfalenwurde kartiert. Eserfolgten pflanzensoziologische Aufnahmen. Bei den Moosen ist ein starker Artenrückgang zu verzeichnen. Ursächlich sind Aufforstungsmaßnahmen, Verringerung der Luftfeuchte, Eutrophierung, Siedlungsnähe und mechanischer Abrieb. Schutzmaßnahmensowie eine Aufnahme der Megalithgräber in die Liste der Biotope unter besonderem Schutz nach § 20c Bundesnaturschutzgesetz werden vorgeschlagen.