580 Pflanzen (Botanik)
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Panicum riparium wurde 2002 als neoindigene Art aus Deutschland neu beschrieben. Die Merkmale der Art werden kritisch untersucht und mit denen von P. capillare verglichen. Eine Karte zeigt erstmals die bislang bekannte Verbreitung von P. riparium in Europa. Es wurden historische Herbarbelege gefunden, die bis in das 18. Jahrhundert zurückreichen. Ein Merkmalsvergleich bestätigt die weitgehende Übereinstimmung mit amerikanischen Pflanzen. Eine taxonomische Klärung der amerikanischen Sippen des P.-capillare-Aggregats lässt keine Zweifel: die Merkmale des P. riparium sind weitgehend identisch mit denen des P. barbipulvinatum NASH. P. riparium ist somit in die Synonymie dieser Art zu stellen.
Erstnachweis von Dryopteris affinis s. str. (Dryopteridaceae, Pteridophyta) für Nordrhein-Westfalen
(2013)
Neuerdings werden fünf Sippen des Dryopteris-affinis-Komplexes in Mitteleuropa als eigenständige Arten bewertet, wovon vier auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) vorkommen. Dazu gehören die triploide D. bor - reri, die offenbar die mit Abstand häufigste Art repräsentiert, und zwei weitere triploide Arten, D. pseudodisjuncta und D. lacunosa. Letztere wurde erst vor kurzem neu beschrieben und ist in NRW bislang nur von einem Fundpunkt bekannt. Mit Hilfe der Flow-Cytometrie gelang es nun, eine auf Grund der kleinen Sporen verdächtig erscheinende Pflanze aus dem Schwalm- Nette-Gebiet als diploide D. affinis s. str. zu identifizieren. Die anfängliche Vermutung, diese Art sei auf Tiefland-Vorkommen im deutlich atlantisch getönten äußersten Nordwesten von NRW beschränkt, haben sich als unzutreffend erwiesen; die Art konnte nachfolgend auch mehrfach im Süderbergland gefunden werden. Ebenfalls mit Hilfe der Flow-Cytometrie wurden eine Reihe von Vorkommen von D. borreri bestätigt sowie tetra- und pentaploide Hybriden (D. ×complexa und D. ×critica) nachgewiesen, die durch Bastardbildung mit D. filix-mas entstehen. Während Vorkommen der pentaploiden D. ×critica bereits seit längerer Zeit aus NRW bekannt sind, handelt es sich bei denjenigen von D. ×complexa ebenfalls um Erstnachweise. Das nordrhein-westfälische Areal dieser Sippen wird in drei Fundortkarten dargestellt (für den D.-affinis-Komplex insgesamt sowie für cytologisch bzw. flow-cytometrisch bestätigte Vorkommen der beiden Arten D. affinis s. str. und D. borreri sowie der beiden Hybriden D. ×complexa und D. ×critica). Aus einer mit der räumlichen Verteilung der Jahresniederschläge kombinierten Verbreitungskarte wird die enge Bindung an niederschlagreichere Lagen (zumeist mehr als 800mm) deutlich. Dies und weitere standortökologische Besonderheiten weisen darauf hin, dass die Sippen des D.-affinis-Komplexes in größerem Maße von der Wasserversorgung abhängig sind als D. filix-mas. Zwar repräsentieren die D.-affinis-Sippen offenbar typische Waldfarne und zeigen eine Präferenz für bodensaure Buchenwald-Gesellschaften, vor allem D. affinis s. str. kommt aber auffallend häufig an anthropogen überformten Sekundärstandorten vor, so an Weg- und Grabenböschungen, in Abgrabungen sowie an einem künstlichen Steilhang und in einem Steinbruch.
Stachys (Ziest) ist eine Gattung der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Blüten sind typische Lippenblüten mit deutlich ausgeprägter Ober- und Unterlippe. In Nordrhein-Westfalen ist die Gattung mit sieben Arten vertreten. Neben den hier besprochenen Arten kommen noch S. germanica (Deutscher Ziest), S. arvensis (Acker-Ziest), S. annua (Einjähriger Ziest) und S. recta (Aufrechter Ziest) vor (HAEUPLER & al. 2003). Stachys sylvatica und S. palustris sind deutlich verschiedene Arten, die kaum verwechselt werden können. Anders ist dies bei ihrer Hybride, S. x ambigua, die besonders S. palustris sehr ähnlich sein kann. Aufgrund dieser Erkennungsproblematik werden beide Arten und ihre Hybride hier ausführlich behandelt. Im Anschluss wird noch S. alpina kurz angesprochen, die mit S. sylvatica und S. x ambigua verwechselt werden könnte.
Auf Betonmauern siedeln sich mit der Zeit kleine Moospolster an. Sechs häufige Arten werden in diesem Pflanzenportrait näher vorgestellt. Unter diesen ist Grimmia pulvinata, Polster-Kissenmoos, das Moos des Jahres 2007. Dieser Text richtet sich an Leser, die einen allerersten Einstieg wünschen oder nur ein paar häufige Arten kennen lernen wollen. Wenn man sich eingehender mit Moosen beschäftigen möchte, wird man um das Mikroskopieren nicht herum kommen. Jedoch lassen sich viele Arten auch habituell und mit einer Lupe im Gelände sicher erkennen. Hierzu ist jedoch die Unterstützung eines Mooskenners von Vorteil. Die besprochenen Moose haben verwandte, ähnliche Arten. Sie sind meist weniger häufig, aber nicht unbedingt so selten, dass man ihnen nicht begegnet. Zur Bestimmung ist Spezialliteratur nötig. Dies gilt umso mehr für meist als Unterarten oder Varietäten aufgefasste, abweichende Sippen (manche der besprochenen Arten sind polymorph), die hier nicht betrachtet werden. Deutsche Artnamen sind bei den meisten Moosarten nicht geläufig. Neuerdings werden Übersetzungen der wissenschaftlichen Namen verwandt. Sie wurden SCHMIDT & al. (2010) und NEBEL & PHILIPPI (2000 & 2001) entnommen, wobei der nach Ansicht des Autors passendere Name gewählt wurde. Für diejenigen, die sich näher mit Moosen beschäftigen möchten, werden im Literaturverzeichnis Standardwerke und wichtige Internetquellen genannt.
Die im Aachener Stadtgebiet (Nordrhein-Westfalen) heimischen und etablierten Symphytum-Sippen der Verwandtschaft um S. officinale und S. asperum werden vorgestellt und abgebildet. Neben den bekannten Arten S. bohemicum und S. officinale s. str. wird eine vermittelnde, teilweise selbständige Sippe zur Hybride S. x rakosiense gestellt. Außer dem typischen S. uplandicum werden zu den Eltern S. asperum und S. officinale vermittelnde Sippen unterschieden, die vermutlich aus Rückkreuzungen hervorgegangen sind, aber weitgehend selbständig auftreten.
Die Gattung Tragopogon (Bocksbart) gehört zu den zungenblütigen Korbblütlern (Asteraceae Unterfamilie Cichorioideae). In diesem Verwandtschaftskreis fällt sie durch schmale, parallelnervige, grasartige Blätter auf (Abb. 3). In Kultur und im Mittelmeerraum gibt es neben gelb blühenden Arten (wie in dieser Arbeit besprochen) auch Arten mit rötlichen bis lilafarbenen Blüten. Ein Beispiel ist der als Wurzelgemüse kultivierte T. porrifolius (Gemüse- Haferwurz). In Nordrhein-Westfalen sind drei Tragopogon-Arten etabliert: der Große Bocksbart (T. dubius) sowie die nah verwandten Wiesen-Bocksbart (T. pratensis) und Orientalischer Bocksbart (T. orientalis). Neben diesen Arten wird in dieser Arbeit noch der Kleine Bocksbart (T. minor) besprochen, für den abweichende Pflanzen von T. pratensis immer wieder gehalten werden.
Funde von Portulaca granulatostellulata, P. nitida und P. papillatostellulata in Nordrhein-Westfalen
(2013)
Von den bisher zu Portulaca oleracea subsp. oleracea gestellten Sippen konnten bisher in Nordrhein-Westfalen mehrfach P. granulatostellulata und jeweils zweimal P. papillatostellulata und P. nitida nachgewiesen werden. Ausschließlich Mittelwerte der Samenlänge, nicht jedoch Einzelwerte, Minima und Maxima, erlauben eine Zuordnung bei einem Teil der Funde. Die Rotfärbung von Pflanzenteilen ist in Nordrhein-Westfalen nicht zuverlässig mit Samenmerkmalen korreliert und fällt als Bestimmungsmerkmal aus.
Während einer mehrere Jahrzehnte umfassenden Beobachtungszeit konnten im Raum Salzwedel an 45 Fundorten, verteilt auf 10 Messtischblatt-Quadranten, Verwilderungen von Sorbus intermedia ermittelt werden. Die Fundorte werden mitgeteilt, Angaben zur Individuenzahl, zum Habitus und zur Beständigkeit vervollständigen die Aussagen. Die Herkunft der Verwilderungen wird an einigen Beispielen diskutiert.
Im Beobachtungsgebiet, das hauptsächlich den Altkreis Salzwedel umfasst, ist das Genus Asplenium L. mit den Arten A. ruta-muraria und A. trichomanes vertreten. Es werden ausschließlich Sekundärstandorte besiedelt. An einigen Fundorten konnte die Entwicklung der Populationen über mehrere Jahrzehnte verfolgt werden. Während der Beobachtungszeit (1967–2013) wurden von A. ruta-muraria 40 und von A. trichomanes lediglich 3 Vorkommen ermittelt, die 19 bzw. 3 Messtischblatt-Quadranten zuzuordnen sind. Durch die seit 1990 vermehrt durchgeführten Sanierungsmaßnahmen an Bauwerken sind etliche Vorkommen vernichtet bzw. ist deren Individuenzahl stark dezimiert worden. Die aktuelle Bestandssituation wird mitgeteilt.
Der Kaffeestrauch gehört zu der großen, weltweit verbreiteten Pflanzenfamilie der Rubiaceae (Rötegewächse) und hier zur Gattung Coffea. Die am häufigsten kultivierten Arten sind C. arabica (Arabica-Kaffee), ursprünglich aus Äthiopien und Sudan, und C. canephora (Robusta-Kaffee), der ursprünglich aus West- und Zentral-Afrika, Sudan, Uganda und Angola stammt.