580 Pflanzen (Botanik)
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Ziel der Arbeit ist eine zusammenfassende floristisch-pflanzensoziologische Darstellung der Wälder des Saarlandes. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Verbänden Carpinion betuli, Tilio platyphylli-Acerion pseudoplatani, Fagion sylvaticae und dem Deschampsio flexuosae-Fagion. Das Quercion robori-petraeae sowie das Quercion pubescenti-petraeae werden ebenfalls beschrieben und interpre-tiert. Hier besteht allerdings weiterer Untersuchungsbedarf, um die standörtlichen wie floristisch-soziologischen Details noch besser heraus zu arbeiten.
Das Aufnahmematerial (539 Aufnahmen) stammt von Dr. Erhard Sauer (erhoben in den 1960er und 1970er Jahren im Rahmen der forstlichen Standortkartierung) und vom Autor selbst (erfasst zwischen 2003 und 2014). Alle Vegetationsaufnahmen wurden nach der Methode von Braun-Blanquet erfasst. Zur Beschreibung und Interpretation der Waldgesellschaften im Untersuchungsgebiet werden zudem die vorliegenden Arbeiten aus Teilgebieten des Saarlandes mit herangezogen. Synsystematisch folgt der Autor im Wesentlichen Oberdorfer und Härdtle et al., in dem die azidophilen Buchenwaldgesellschaf-ten der Ordnung Quercetalia robori-petraeae zugeordnet werden.
Das gesamte Gesellschaftsspektrum weist mit seinen diagnostischen Arten auf die ausgesprochen subatlantische Klimatönung des Untersuchungsgebietes hin. Die Luzulo-Fagenion- sowie die Quercion roboris-petraeae-Gesellschaften werden der westlichen Teucrium scorodonia-Vikariante zugerechnet. In den wärmeliebenden Carpinion-Gesellschaften des West-Saarlandes kommen bereits die mediterran-atlantisch verbreiteten Arten Dioscorea communis und Viola alba vor und in den Tilio-Acerion-Gesellschaften Polystichum setiferum, ebenfalls eine submediterran-subatlantische Art. Floristisch gut charakterisierte Kalk-Buchenwälder in submontan-montaner Höhenlage gibt es im Saarland nicht, weshalb Hordelymo-Fagetum und Carici-Fagetum nur fragmentarisch ausgebildet sind. Das schwer-punktmäßig subkontinental verbreitete Galio-Carpinetum beschränkt sich im subatlantisch getönten Untersuchungsgebiet auf extrazonale wärmeliebende Standorte.
Über 130 Teilnehmer hatten sich zur Jahrestagung der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft in Münster eingefunden. Bei der Vorbereitung und Durchführung wurde der Tagungsleiter Prof. Dr. F. J. A. Daniels unterstützt von Prof. Dr. K. Burrichter (Münster), Prof. Dr. R. Pott (Hannover), Dr. F. Runge, Dr. E. Schröder, Dr. G. Vester, Dr. A. Vogel (Münster), Dr. J. Hüppe (Hannover), Dr. G. Verbücheln (Düsseldorf), Dr. R. Aerts und Dr. W. Koerselmann (Utrecht, NL), B. Stabenow (Kiel), G. Bremer, J. Pallas, S. Paus und Ch. Rückriem (Münster) sowie anderen Doktoranden und Diplomanden der Arbeitsgruppe Geobotanik in Münster. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Prof. Daniels im Hotel Lindenhof wurden einführende Vorträge gehalten. Danach fand die ordentliche Jahresversammlung der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft statt. Am Freitagnachmittag, dem 30.6., wurden 4 Exkursionen in die Umgebung von Münster durchgeführt. Am Samstag und Sonntag, dem 1. und 2.7., fanden ganztägige Exkursionen statt, zudem am Montag, dem 03.07. eine Nachexkursion in die Niederlande.
European Vegetation Survey — ein neuer Anlauf für eine Übersicht der Pflanzengesellschaften Europas
(1992)
Überlegungen zur Erarbeitung einer syntaxonomischen Übersicht der Pflanzengesellschaften (Prodromus) Europas gibt es schon seit den 20er Jahren, also fast seit Beginn der Pflanzensoziologie. Heute gibt es sowohl positive wie negative Vorzeichen für einen Neuanfang: Wir verfügen über wesentlich bessere Informationen aus Gebieten, die noch vor 20 Jahren als wenig gut erforscht galten (z.B. Frankreich, Italien), oder doch über Anfänge einer syntaxonomischen Bearbeitung, vor allem aus dem Osten Europas. Gleichzeitig ist aber die Zahl der Vegetationsaufnahmen ins Unermeßliche gestiegen (geschätzt einige 100 000). Trotzdem erscheint eine Synthese heute mit Hilfe der EDV aussichtsreicher als mit der noch üblichen Handarbeit vor 20 Jahren - trotz Schwierigkeiten und Bedenken sollte zumindest ein neuer Anlauf gewagt werden.
Nach der Erörterung Von Problemen eines Gesellschaftssystems auf der Grundlage von Charakterarten wird festgestellt, daß nur so eine großräumige, überschaubare Gliederung möglich erscheint. Neben Assoziationen mit Charakterarten können gleichrangig "Gesellschaften" mit eigenständiger Artenverbindung gestellt werden, denen Charakterarten fehlen. Zwei neue, von anderer Seite gemachte Vorschläge zur Einengung des Gültigkeitsbereiches von Charakterarten werden aufgegriffen und diskutiert: (a) Beschränkung auf drei Strukturtypen (Gehölze, niederwüchsige Gefäßpflanzenvegetation, Kryptogamenvegetation); (b) Geographische Begrenzung auf das Areal des nächst ranghöheren Syntaxons. An Beispielen aus Mitteleuropa werden die Vorteile dieser Regelungen erläutert.
Eines der Ziele der angewandten Pflanzensoziologie ist die Vorhersage abiotischer Standortsfaktoren aus der floristischen Struktur einer Aufnahmefläche. In dieser Arbeit wird eine Möglichkeit vorgestellt, auf der Basis von Ordinationsmodellen mittels multipler Regressionsanalyse auf Standortsfaktoren zu schließen. Zusätzlich wird die Verarbeitung von ökologischen Zeigerwerten in der multiplen Regressionsanalyse und die direkte Korrelation von Zeigerwerten und Boden-pH-Wert diskutiert.
Als Beitrag zur Verknüpfung numerischer Klassifikationsmethoden sowie der objektiven Auswahl der Aufnahmeflächen mit der pflanzensoziologischen Tradition in Mitteleuropa wird eine Studie zur Klassifikation und Identifizierbarkeit hochalpiner Rasengesellschaften (Caricetea curvulae- und Elyno-Seslerietea-Gesellschaften) vorgestellt. Die zentrale Frage ist, ob eine Gruppe konkreter Phytozönosen, die bei der Aufnahme im Gelände mit einem "BRAUN-BLANQUET'schen" Syntaxon identifiziert wurde, auch als homogene Gruppe in einer numerischen Klassifikation erscheint. Zur numerischen Gruppierung wurde das Computerprogramm TWINSPAN verwendet. Das TWINSPAN-Ergebnis wurde mit dem Ergebnis einer numerischen Ordination (mittels Programm DECORANA) kombiniert, um das Resultat der Identifikation mit jenem der numerischen Klassifikation vergleichen zu können.
Die Gruppen der numerischen Analyse stimmen in weiten Grenzen mit den Syntaxa des BRAUN-BLANQUET'schen Systems überein. Es kommt also offenbar bei der Anwendung der numerischen Verfahren "nichts Neues" heraus, zumindest nichts grundsätzlich Neues. Diese Tatsache wird erklärt durch die Natur phytosoziologischer Daten als redundantes Informationssystem. Das heißt, eine gegebene Artenkombination impliziert bereits die Mengenverhältnisse, in denen die Arten in einer Gesellschaft miteinander vorkommen. Dadurch wurde bei der traditionellen Klassifikation relativ wenig Information verloren, da durch die Beachtung der Deckungsgrade zumindest der dominanten Arten der Rest an Arten automatisch miteinbezogen war. Das heißt, daß der Hauptvorteil der numerischen Methoden, nämlich die gesamte Artengarnitur für die Klassifikation zu berücksichtigen, eigentlich gar keinen essentiellen Informationsgewinn darstellt. Insgesamt sollte man die numerischen Methoden als eine Art "sauberere" Lösung eines multivariaten Problems betrachten, abgesehen von Vorteilen, die in einer leichteren und schnelleren Bearbeitung der Daten liegen, ebenso wie sie eine objektivere Basis zur Formulierung und Bewertung von Hypothesen liefern.
Es kann gezeigt werden, daß die pflanzensoziologische Schule nach BRAUN-BLANQUET (1921 ff.) zu einem durchgängig extrinsischen und hierarchischen System führt, durch das ein sehr realistischer Abgriff an der Natur erreicht werden kann. Die verschiedenen hierarchischen Ebenen des Systems entsprechen verschiedenen Abstraktionsniveaus. Das System basiert auf der zentralen Erkenntnis, daß Pflanzen, die gemeinsam auf engem Raum wachsen, sich gegenseitig beeinflussen. Eine Aussagenlogik auf der kategorialen Ebene von Existenzsätzen, die sich auf diese Tatsache gründet, ist das durchgängige Agens des Systems. Nachbesserungen der Methoden im Detail sind notwendig, Erweiterungen in den Anwendungsbereichen möglich: Die Methode ist geeignet, fragmentarische Ausbildungen, Übergänge, Unikate ebenso zu repräsentieren wie inhomogene Bestände; das Kriterium des "einheitlichen Standortes" als Bedingung für die pflanzensoziologische Aufnahme ist begrifflich unscharf und im Gelände kaum jemals zu verwirklichen. Im Gegensatz zu den so genannten exakten Wissenschaften wird die Erfassung von Gesetzmäßigkeiten durch eine historische Komponente erschwert. Viele Fragen aus dem Problemfeld der a-Diversität und ihrer Dynamik, deren Beantwortung auch für den Naturschutz bedeutsam ist, sind noch unzureichend geklärt.
Syntaxonomische Klassifizierung von Pflanzengesellschaften unter Anwendung der deduktiven Methode
(1992)
Es werden die allgemeinen Voraussetzungen für die Anwendung der deduktiven Methode bei der syntaxonomischen Klassifizierung behandelt. 1. Die deduktive Methode (s. KOPECKY 1978, KOPECKY & HEJNY 1978) stellt eine Weiterentwicklung der Schule von BRAUN-BLANQUET dar. 2. Die deduktive Methode kann man nur in Gebieten anwenden, deren Vegetation schon auf induktive Weise bearbeitet wurde (z.B. das mitteleuropäische Gebiet im weitesten Sinne). 3. Die nach der deduktiven Methode beschriebenen Gesellschaftstypen (Basal- und Derivatgesellschaften) werden in das System der induktiv erarbeiteten höheren Einheiten (Klassen, Ordnungen und Verbände) von oben (deduktiv) eingereiht, und zwar nach dem Vorkommen der Bestimmungsmerkmale (Kenn- und Trennarten) der betreffenden höheren Einheiten. Deshalb muß der diagnostische Wert einzelner Arten im gegebenen Gebiet genügend bekannt sein. Das "Hilfsnetz" der abstrakten höheren Einheiten wird nach einer der bereits vorhandenen Gebietsmonographien definiert. 4. Bei der Anwendung der deduktiven Methode kann jeder aufgenommene Bestand (jede Phytozönose) in das System von höheren Einheiten eingereiht werden. Es kann jedoch nicht jede Phytozönose (jeder Bestand) als eine selbständige Basal-, Derivatgesellschaft oder Assoziation angesehen werden. Als einen Gesellschaftstyp (Basal-, Derivatgesellschaft oder Assoziation) bezeichnen wir nur eine solche Gruppe von Phytozönosen (mindestens 5 Aufnahmen), die zu einer sich wiederholenden Reproduktion in einer ähnlichen Artenzusammensetzung an mehreren Fundstellen fähig sind. 5. Für eine Typisierung und Einreihung der Basal- und Derivatgesellschaften in das System ist die Stetigkeit der in den aufgenommenen Beständen vorkommenden Arten entscheidend. 6. Die Basal- und Derivatgesellschaften, die eine "Zwischenstellung" zwischen zwei oder mehreren höheren Einheiten des Systems einnehmen, werden zu den Einheiten (im Rahmen der betreffenden Klassen) eingereiht, deren Kenn- und Trennarten mit höchster Stetigkeit in den Beständen vorkommen (Tab. 2). 7. Die Nomenklatur der Basal- und Derivatgesellschaften richtet sich nach den von KOPECKY (1978) oder KOPECKY & HEJNY (1978) angeführten Regeln. Es sind weitere Ergänzungen angeführt.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde in den drei für die Weidewirtschaft Westafrikas wichtigsten Naturräumen das Umweltklassifikationssystem von Weidewirtschaft betreibenden und für die Region repräsentativen autochthonen und allochthonen Fulbegruppen erfaßt. Motiv für diese Untersuchung war dabei, im Zuge der derzeit stattfindenden Neubewertung mobiler pastoraler Betriebssysteme das diesen Strategien zugrundeliegende traditionelle Wissen zu dokumentieren und so einen Beitrag zum besseren Verständnis der jahrhundertealten Weidestrategien zu leisten. In den drei Gebieten wurden bei den autochthonen Gruppen jeweils zwischen 70 und 100 Einheiten erhoben, mittels derer die Fulbe die natürliche sowie die anthropogen beeinflußte Umwelt klassifizieren. Für jede Einheit wurde die genaue Beschreibung durch die Fulbe ermittelt. Der Klassifikation liegt ein dichtes Kriteriengefüge zugrunde, dessen Grundkriterien - Relief, Hydrologie, Böden, Vegetation, anthropogene und zoogene Beeinflussung - durch eine große Zahl weiterer Kriterien verfeinert werden. Das hieraus resultierende Gesamtsystem ist ein von allen Mitgliedern der jeweiligen Gemeinschaft geteiltes geoökologisches System, mit dem sich alle für einen Standort relevanten Umweltfaktoren präzise und vollständig beschreiben lassen, und das sämtliche Größenordnungen von Einheiten einbezieht. Gleichzeitig enthält es implizit die für Pastoralisten besonders wichtige Information über den Weidewert einer Einheit. Parallel zum Klassifikationssystem der Fulbe wurde mittels pflanzensoziologischer Aufnahmen die Vegetation der drei Untersuchungsgebiete dokumentiert. Die Aufnahmen wurden in allen traditionellen, von den Fulbe mit Namen bezeichneten Einheiten durchgeführt. Im Sahel wurden 4 Gehölz- und 22 Krautgesellschaften ausgeschieden, im Nordsudan 5 Gehölz- und 12 Krautgesellschaften und im Südsudan 7 Gehölz- und 12 Krautgesellschaften. Die pflanzensoziologischen Aufnahmen ermöglichen eine botanische Referenzierung der Fulbe-Einheiten: Ihnen konnten die jeweils für sie typischen Vegetationseinheiten zugeordnet werden. In zahlreichen Fällen zeigte sich eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß einer Fulbe-Einheit eine oder einige wenige Pflanzengesellschaften entsprechen. Eine vollständige Übereinstimmung zwischen Fulbe-Einheiten und pflanzensoziologischen Gesellschaften, d.h., einer Fulbe-Einheit entspricht zu 100 % einer Pflanzengesellschaft und gleichzeitig tritt letztere ausschließlich in dieser Fulbe-Einheit auf, ist aber selten. Im Rahmen der ethnobotanischen Untersuchungen wurde die Bedeutung der Vegetation für die Bevölkerung der drei Regionen untersucht. Es wurden bei allen Fulbegruppen Namen und Nutzungen der angetroffenen Arten erhoben. Der Schwerpunkt lag dabei auf Weidearten, die für die Fulbe als Pastoralisten einen besonders wichtigen Aspekt darstellen, Medizinalpflanzen für human- und tiermedizinische Zwecke sowie sonstigen Verwendungen als Nahrungsmittel, Werkstoffe etc. Bei den Weidearten zeigte sich, daß der Anteil der auf diese Weise genutzten Arten und Pflanzenfamilien im artenarmen Sahel im Vergleich zu den anderen beiden Regionen am höchsten ist. Im artenreichen Südsudan umfaßt die Weidenutzung dagegen die wenigsten Arten. Dieses Ergebnis belegt die Bedeutung breitgefächerter Nutzungsstrategien gerade in Regionen mit prekärer Ressourcensituation. Die Erhebung der traditionellen Heilpflanzen stellt einerseits einen Beitrag zur Bewahrung traditionellen Wissens dar, das in allen drei Regionen durch sich rasch veränderte Lebensumstände bedroht ist. Außerdem hat sie gezeigt, daß eine traditionelle Lebensweise nicht immer den Erhalt dieser Kenntnisse garantiert. Im Rahmen der Arbeiten wurden 896 sicher bestimmte Arten und Unterarten aus insgesamt 104 Familien dokumentiert. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Erfassung der Biodiversität Westafrikas. Auch die Benennung der Arten wurde erhoben und analysiert: Für insgesamt 752 Arten konnte mindestens ein Vernakulärname erhoben werden. Im einzelnen wurden in den verschiedenen Dialekten erfaßt: Jelgoore (Sahel) 210 Vernakulärnamen, Jelgoore (Nordsudan) 259, Nommaare (Nordsudan) 348, Gu-urmaare (Südsudan) 97, Jugureere (Südsudan) 452. Anhand einer Analyse dieser Bezeichnungen sowie der bei den verschiedenen Fulbe-Gruppen gebräuchlichen Bezeichnungen der Umwelteinheiten wurde untersucht, wie bei Migration zwischen verschiedenen Naturräumen sprachlich mit der vorgefundenen neuen Umgebung und ihren Elementen (Landschaftseinheiten, Arten) umgegangen wird. Die Erhebungen zu Umweltwahrnehmung und -kenntnissen der Fulbe ergaben, daß diese die Standortansprüche zahlreicher Arten genau kennen und nach dem Prinzip der Indikatorarten anhand der Vegetation auf den Zustand des Bodens und sonstige Umweltbedingungen rückschließen. Gleichzeitig sind viele in der Umwelt ablaufenden Prozesse genau bekannt. Auch Faktoren, die die Böden von außen beeinflussen und unter deren Einwirkung es zu Degradationserscheinungen kommt, werden genau analysiert. Bezüglich der Degradation der Vegetation werden im Sahel mit Abstand die meisten zurückgehenden Arten genannt, die meisten von ihnen wichtige Nutzarten. Abschließend konnte durch den regionalen Vergleich der Weidepraktiken festgestellt werden, daß Umweltbedingungen und deren Wahrnehmung durch die Fulbe sich weniger als erwartet auf die Weidestrategien auswirken. Sie beeinflussen hauptsächlich Route und Dauer der Tageswanderungen. Ob und wie dagegen Transhumanz (saisonale Weidewanderungen) praktiziert wird, hängt mindestens ebenso sehr von sozialen und ökonomischen Faktoren wie von den ökologischen Bedingungen ab.
"Pflanzengesellschaft" als Allgemeines beinhaltet sowohl einen Typus- als auch einen Klassenbegriff. Der pflanzensoziologische Typus (Vegetationstypus) wird als (maximales) Merkmalskorrelat begriffen, das eine bestimmte Taxakombination und deren standörtliche Bindung umfasst. Das Modell des Vegetationstypus, das einen Aspekt des Typus darstellt, wird im allgemeinen lediglich auf einer Taxaverbindung begründet. Es basiert auf der Abstraktion von ähnlichen Vegetationsausschnitten. Der Typus ist nicht durch einen einzelnen Pflanzenbestand individualisierbar. Pflanzengesellschaft als Klasse (Gruppe), hier auf den Begriff „Vegetationseinheit" festgelegt, meint demgegenüber eine Gesamtheit von ähnlichen Vegetationsausschnitten. Diese verkörpern, allgemein gesprochen, die "Elemente" der Klasse. Die Definition der "künstlichen Vegetationseinheit" erfolgt anhand eines einzelnen Merkmals oder einiger weniger Merkmale. Die "natürliche Vegetationseinheit" wird über den Vegetationstypus, d.h. über eine maximale Merkmalskombination, definiert.