580 Pflanzen (Botanik)
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Im östlichen Südtirol wurden Wiesen entlang der Gradienten Meereshöhe, Bodenfeuchtigkeit, Bewirtschaftungsintensität über saurem bzw. basischem Gestein erhoben und in 12 Vegetationstypen gegliedert. Sie wurden durch numerische Syntaxonomie bzw. den rechnerischen Vergleich mit einer Auswahl von Tabellen aus der Literatur den entsprechenden Pflanzengesellschaften zugeordnet. Aus den Beschreibungen der jeweiligen Syntaxa wurde die Bewirtschaftungsintensität abgeleitet. Dies führte zur Differenzierung von extensiven (ungedüngten), halbintensiven (schwach bis mäßig gedüngten, ohne flüssige Wirtschafts- und Mineraldünger) und intensiven (reichlich gedüngten, meist mit Gülle) Wiesentypen. Da sich die Stickstoffzahlen signifikant unterschieden, stellen die Wiesentypen zuverlässige Indikatoren für die jeweiligen Bewirtschaftungsintensitäten dar. Intensivwiesen wiesen mittlere Stickstoffzahlen über 6,0 auf und wurden dem Poo-Trisetetum poetosum trivialis zugeordnet, halbintensive Wiesen mit Stickstoffzahlen zwischen 4,0 und 5,0 gehören dem Poo-Trisetetum arrhenatheretosum, dem Trisetetum flavescentis typicum bzw. -nardetosum und dem Angelico-Cirsietum oleracei an. Extensive Wiesen hatten durchschnittliche Stickstoffzahlen unter 4,0 und gehören dem Potentillo erectae-Brachypodietum pinnati brometosum erecti und -avenuletosum praeustae, dem Sieversio-Nardetum strictae typicum und -festucetosum nigricantis, dem Carlino-Caricetum sempervirentis, dem Campanulo scheuchzeri-Festucetum noricae und der Scheuchzerio-Caricetea fuscae-Gesellschaft an. Die extensiven und halbintensiven Pflanzengesellschaften entsprechen traditionell bewirtschafteten Wiesen, die eine größere Artenvielfalt und Variation an Vegetationstypen aufweisen als der floristisch triviale Intensivwiesentyp.
Um zu überprüfen, ob sich die Artenzusammensetzung alpiner Kalk-Magerrasen (Blaugras-Horstseggenrasen, Polsterseggenrasen) im Nationalpark Berchtesgaden während der letzten drei Jahrzehnte geändert hat, wurden Vegetationsaufnahmen aus den 1980er Jahren 2013/14 zum zweiten Mal wiederholt vegetationskundlich erfasst.
Ziel der Arbeit war es, durch den Vergleich der Aufnahmenkollektive Vegetationsveränderungen während der letzten drei Jahrzehnte aufzuzeigen und diese als allogene oder autogene Prozesse zu interpretieren. Dabei wurde insbesondere der Frage nachgegangen, ob anthropogene Stickstoff-Einträge als Hauptursache für mögliche Veränderungen angesehen werden können.
Tatsächlich konnten ausgeprägte floristische Veränderungen im Vergleichszeitraum aufgezeigt werden. So hat sich seit den 1980er Jahre die mittlere Artenzahl sowohl im Polsterseggenrasen als auch im Horstseggenrasen um mehr als 10 Arten pro Aufnahmefläche erhöht. Im Polsterseggenrasen wurde ferner eine signifikante Abnahme der mittleren Kontinentalitätszahlen nachgewiesen.
Die dokumentierten floristischen Veränderungen könnten auf die globale Erwärmung und die damit verbundenen Klimaeffekte zurückzuführen sein. Auch natürlich ablaufende Sukzessionsprozesse könnten die aufgezeigten Änderungen in der Artenzusammensetzung erklären, allerdings ist die Zeitspanne von 30 Jahren zu kurz, als dass eine autogene Sukzession als der Hauptfaktor angesehen werden kann. Denkbar ist aber, dass Sukzessionsprozesse durch die globale Erwärmung heutzutage beschleunigt ablaufen. Stickstoffeinträge oder Landnutzungsänderungen spielen als Erklärungsmodell für die Vegetationsveränderungen dagegen wohl eher eine untergeordnete Rolle.
Das Naturschutzgebiet „Kanzelstein bei Eibach“ ist ein Relikt der früher ausgedehnten Allmendeweiden des Dorfes Eibach (Stadt Dillenburg, Lahn-Dill-Bergland, Hessen). Die historische Nutzungsvielfalt, die sich bis in die frühindustrielle Zeit (um 1850) zurückverfolgen lässt, umfasste offene Bereiche, die vorrangig beweidet wurden, sowie Waldbereiche, in denen Bucheckern- und Eichelmast, die Schneitelung ausgewählter Baumarten sowie Niederwaldwirtschaft praktiziert wurden. Durch die über Jahrhunderte andauernde degradierende land- und forstwirtschaftliche Nutzung entwickelte sich ein kleinräumiges Mosaik aus Pioniergesellschaften (Airo caryophylleae-Festucetum ovinae), mageren Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum hypochaeridetosum radicatae) und deren Versaumungsstadien, mesophilen Schlehengebüschen (Crataego-Prunetum spinosae), Hudewald- und Niederwaldformen des Hainsimsen-Waldmeister-Buchenwaldes (Galio odorati-Fagetum luzuletosum).
Aufgrund der seit ca. 1960 aufgegebenen Nutzung sind die Nutzungs- und Vegetationsvielfalt durch Wiederbewaldung akut gefährdet. Zur Erhaltung und Entwicklung der Biodiversität des Naturschutzgebietes wird eine Wiedereinführung von Nutzungen in Anlehnung an das traditionelle Nutzungssystem empfohlen. Um ein Landschaftsbild zu entwickeln, wie es für 1959 rekonstruiert werden konnte, ist in den offenen Bereichen die kontinuierliche Weidenutzung mit Schafen und Ziegen und im Wald die Freistellung und -haltung der Schneitel- und Mastbäume unerlässlich.
Vegetationsdynamik verlandeter Biberteiche auf der Insel Navarino (Feuerland-Archipel, Chile)
(2009)
Die vorliegende Fallstudie veranschaulicht die Auswirkungen des invasiven Nordamerikanischen Bibers (Castor canadensis) auf den autochthonen Nothofagus-Wald der ca. 2500 km2 großen Insel Navarino im Feuerland-Archipel (Archipiélago de Tierra del Fuego), Chile. Dazu wurden auf den Sukzessionsflächen verlandeter Biberteiche (1) Diversität (absolute Artenzahl, mittlere Artenzahl, Artendichte, Shannon-Wert und Evenness), (2) Artenzusammensetzung, (3) Anteil gebietsfremder Pflanzenarten. (4) Baumartenzusammensetzung, (5) Dichte, (6) Stammdurchmesser und (7) die Wuchshöhe der Gehölzverjüngung untersucht. Die Ergebnisse zeigen auf den Sukzessionsflächen eine deutliche Zunahme der Diversität mit Ausnahme der mittleren Artenzahl. Die ehemaligen Biberteiche zeichnen sich durch eine charakteristische Artenzusammensetzung aus, die insbesondere durch Weide- und Überschwemmungszeiger bestimmt wird und sich erheblich von biberfreien Waldflächen unterscheidet. Der Anteil gebietsfremder Pflanzenarten variiert stark, wofür noch keine Determinanten festgestellt werden konnten. Im Unterschied zu von Bibern unbeeinflussten Nothofagus-Wäldern wird die Verjüngung auf den Sukzessionflächen von Nothofagus antarctica dominiert. Es wurden folgende fünf Faktoren identifiziert, die als wesentliche Steuergrößen für die Etablierung von Nothofagus in Betracht gezogen werden können: (1) relative Lage des Spenderbiotops, (2) Vorkommen von Totholz, (3) Beweidung, (4) Konkurrenz und (5) Überschwemmung.
Ziel der vorliegenden Arbeit war, zu klären, ob es bei Altarmen aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoller ist, der natürlichen Sukzession durch Entlandung entgegen zu wirken und die aquatischen Lebensräume zu erhalten oder ob gerade das Nebeneinander unterschiedlicher Verlandungsgrade als besonders wertvoll anzusehen ist. Um einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen zu leisten, wurden 16 Altarmkomplexe entlang der Amper in Oberbayern ausgewählt und nach fünf verschiedenen Verlandungsgraden (Altarmtypen: „Tiefwasser“, „Flachwasser“, „Röhricht“, „Röhricht mit Gehölz“ und „Wald“) und dem Einfluss des Fließgewässer (angeschlossene Altarme, Hochwasser- beeinflusste und Totarme) in 48 Altarmabschnitte eingeteilt. Außerdem wurden die aquatischen Altarmabschnitte in kürzlich entlandete und nicht entlandete Altwasser unterschieden. Bei den Vegetationsaufnahmen im Jahre 2004 wurden pro Altarmabschnitt neben einer Gesamtartenliste drei bis zwölf Stichproben in Form 1 x 1 m großer Quadrate erfasst. Für die Bewertung wurden Artenzahlen, Anteile von Arten unterschiedlicher pflanzensoziologischer Einheiten sowie Anzahl und Anteil von Rote-Liste-Arten ermittelt. Insgesamt wurden 197 Arten gefunden, von denen 42 auf der Roten Liste Bayerns stehen. Die Gesamtartenzahl der Altarmabschnitte und die mittlere Artenzahl der Aufnahmequadrate steigen von den aquatischen Stadien über „Röhricht“ und „Röhricht mit Gehölz“ zum „Wald“ an. Die meisten Rote-Liste-Arten wurden dagegen in den aquatischen Pionierstadien gefunden. Der aus naturschutzfachlicher Sicht allgemein positiv bewertete Einfluss des Fließgewässers auf die Vegetation von Altwässern konnte bestätigt werden. Sowohl Artenzahl als auch Anzahl und Anteil der Rote-Liste-Arten steigen mit dem Einfluss des Fließgewässers von Totarmen über nur durch Hochwasser beeinflusste bis hin zu angeschlossenen Altarmen an. Auch der Anteil der Potamogetonetea-Arten steigt von Totarmen zu angeschlossenen Altwässern, während der Anteil von Phragmiti-Magnocaricetea-Arten sinkt. In entschlammten Altwässern sind die Artenzahlen tendenziell höher als in nicht entschlammten, dabei ist der Unterschied jedoch nicht signifikant. Der Anteil der Potamogetonetea-Arten ist in entlandeten Altwässern jedoch signifikant höher als in nicht entlandeten. In der Naturschutzpraxis sollte angestrebt werden, möglichst alle Verlandungs- und Altersstadien in einem zusammenhängenden Gebiet zu erhalten. Nach Möglichkeit sollten Altwasser an die Fließgewässer angeschlossen werden oder zumindest regelmäßigen Hochwasserereignissen ausgesetzt sein. In einem Altarmkomplex sollten Entschlammungen - soweit notwendig - zyklisch durchgeführt werden. Gegen die Entlandungsmaßnahmen spricht nichts, solange dabei bestmöglich Rücksicht auf die Fauna und die Vegetation angrenzender Flächen genommen wird.
Auf Weidezaunstreifen innerhalb von Koppelkomplexen herrschen aufgrund fehlender Bodenverdichtung und stärkerem Verbiss gegenüber der Weidenarbe besondere Standort- und Konkurrenzbedingungen. In einer neu begründeten Grünlandnarbe reichern sich in den von uns untersuchten Cynosurorion-Gesellschaften bereits 3-5 Jahre nach der Zaunziehung Festuca rubra agg., Dactylis glomerata, Holcus lanatus und Arrhenatherum elatius an. Etwa 7-9 Jahre nach der Zaunziehung geht die Deckung des Rotschwingels langsam auf etwa 45 % zurück. In den entstehenden Lücken und an Auswurfhügeln bestehen gute Ansiedlungsbedingungen für Moose. Das höhere Porenvolumen kann zu höheren Mineralisierungsraten führen und begünstigt damit die Ansiedlung von Eutrophierungszeigern und Weideunkräutern. Durch schwache oder späte Beweidung werden im Weidezaunstreifen die Entwicklung von Weideunkräutern und Dominanzen von Obergräsern gefördert. Bei zeitig im Jahr genutzten Weiden ist der Verbiss auf dem Weidezaunstreifen etwa doppelt so hoch oder höher als auf den angrenzenden Weidenarben. Dieser starke Verbiss bedingt, bei kontinuierlicher Bewirtschaftung, eine Zunahme von Arten mit einer hohen Störungstoleranz. Die Düngergaben im Rahmen der Weidepflege führen im Weidezaunstreifen nur zu einer schwachen Kompensation des Nährstoffentzuges, sodass sich nach weniger als 9 Jahren die Festuca rubra- Agrostis capillaris-Gesellschaft mit einem hohen Anteil von Rosettenpflanzen, Geophyten und Arten, die ein hohes Regenerationsvermögen aufweisen, etabliert.
Sechs Untereinheiten des Spergulo-Corynephoretum in den Niederlanden und vier in Norddeutschland werden untersucht. Neben Frequenz und Deckung der Arten in den Vegetationsaufnahmen werden ausgewählte abiotische Faktoren gemessen. Die Vegetationsdaten werden mittels einer synoptischen Tabelle, Ordination und Artmerkmals-Spektren bezüglich des bekannten Sukzessionschemas analysiert. Die meisten der Einheiten sind durch progressive Sukzession verbunden, die von Humusakkumulation begleitet wird. Einige zeichnen sich durch abweichendes Makroklima oder Substrat bzw. die außergewöhnliche Invasion des neophytischen Mooses Campylopus introflexus aus. Die Sukzession ist von einem kumulativen Auftreten neuer Arten geprägt. Die meisten Pionierarten überdauern in späten Stadien in Lücken, die durch kleinräumige Störungen oder in Form von absterbenden Grashorsten entstehen. So ist der Artenreichtum im letzten Stadium am größten. Viele Pionierflechtenarten bilden Sporen und Soredien aus, während Thallusfragmentation der wichtigste Ausbreitungsmodus in den späteren Sukzessionsstadien der Erdflechtenvegetation ist.
Die Erdflechtenvegetation kalkarmer bzw. kalkfreier Standorte in Nordhessen gehört in die Klasse Ceratodonto-Polytrichetea piliferi und die Ordnung Peltigeretalia. Diese läßt sich in drei Federationen unterteilen. Das Baeomycion rosei umfaßt Pioniergesellschaften, die sich beispielsweise auf abgeplaggten Heideflächen ansiedeln. Rentierflechtenbestände innerhalb von Heiden und lichten Wäldern, die Endglieder der Flechtensukzession darstellen, sind in das Cladonion arbusculae einzuordnen. Dieser Federation gehören darüber hinaus auch intermediäre, von stiftförmigen Cladonien geprägte Sukzessionsstadien sowie Strauchflechten-dominierte Bestände einiger Standorte auf Vulkanitfelsen an. Gesellschaften des Cladonion rei werden ebenfalls von stiftförmigen Arten geprägt und sind bevorzugt auf Ruderalstandorten wie z.B. Bergbauflächen zu finden. Die meisten Erdflechtengesellschaften sind sowohl in Nordhessen wie auch in ganz Deutschland sehr selten. Es werden Angaben zur Bestandssituation der Gesellschaften sowie zu möglichen Schutzmaßnahmen gemacht.
Im Natura 2000-Gebiet Valsertal/Nordtirol wurden auf südexponierten Hanglagen zwischen 1350 und 2440 m bewirtschaftete und brachliegende Bergwiesen (Bergmähder) pflanzensoziologisch untersucht und hinsichtlich ihrer Veränderung nach Aufgabe der Mahd bewertet. Bemerkenswert ist das unmittelbare Nebeneinander von basiphilen und acido-toleranten Arten auf engstem Raum, das einerseits zu sehr artenreichen Gesellschaften sowie zur engen Verzahnung von Vegetationstypen und Ausbildung von zahlreichen Ubergangsgesellschaften führt. CCA-Analysen zeigten, dass für die Differenzierung der Gesellschaften in erster Linie der pH-Gradient, gefolgt von der Meereshöhe und erst in weiterer Folge der Bewirtschaftungseinfluss eine Rolle spielt. Nach Aufgabe der Bewirtschaftung konnten unterschiedliche Typen der Sukzession erkannt werden: In Kalkmagerrasen über mäßig sauren Böden wandern hauptsächlich Gräser ein, unterhalb 1800 m vor allem Molinia caerulea, Calamagrostis varia und Brachypodium pinnatum, darüber Carex sempervirens. Über stark sauren Böden verbrachen die Mähder mit Zwergsträuchern, allen voran mit Calluna vulgaris. Die Verbuschung mit Grünerlen ist auf frische nord- bis westexponierte Hanglagen beschränkt.
DieNaturschutzgebiete Hainholz und Staufenberg am südwestlichen Harzrand wurden mit den Methoden der Naturwaldforschung untersucht. Beim Hainholz handelt es sich um eines der letzten naturnahen Buchenwaldgebiete in der Gipskarstlandschaft des Zechsteins. Vorherrschend sind trockenheitsertragende bis mäßig frische Kalkbuchenwälder (Carici-Fagetum, Hordelymo-Fagetum ). Der kegelförmige Staufenberg wird durch basenarme Grauwacken- und basenreiche Diabasstandorte geprägt, auf denen von der submontanen bis zur montanen Stufe oligo- bis mesotrophe Buchenwälder (Luzulo-Fagetum, Galio odorati-Fagetum) in allen Expositionen auftreten. Während der Staufenberg seit Ausweisung als Naturwald sich mehr als drei Jahrzehnte weitgehend ungestört entwickeln konnte, wurden im Hainholz 1997 durch einen Sommergewittersturm Buchenbestände z.T. großflächig geworfen. Die Ergebnisse der floristischen und vegetationskundlichen Untersuchungen konzentrieren sich auf drei Aussagen im Zusammenhang mit dem Mosaik-Zyklus-Konzept zur Dynamik von Buchenwäldern: 1. Mit der Einstellung der forstlichen Nutzung gehen die Artenzahlen in Buchenwäldern der Optimalphase zurück. Erst bei großflächigen Störungen wie z.B. Windwurf mit freigelegtem Mineralboden steigen die Artenzahlen wieder an. 2. Fehlende Nutzung begünstigt in der Optimalphase die Buche. Ohne großflächige Störung erfolgt auch die Verjüngung überwiegend durch die schattentolerante Buche. Erst bei großflächiger Störung treten typische Pioniersträucher auf, aber auch dann dominieren auf den basenreichen Böden des Hainholzes die schattentoleranten Baumarten, die bereits vor dem Windwurf in der Verjüngungsschicht des geschlossenen Altbestandes reichlich vorhanden waren. Ein Baumartenwechsel findet nicht statt. 3. Nichtwaldarten verschwinden nach Einstellung der forstlichen Nutzung in Buchenwäldern der Optimalphase. Sie treten nach großflächigen Windwürfen erneut auf, allerdings standörtlich stark unterschiedlich in Raum und Zeit. Insgesamt lassen die Ergebnisse aus dem Hainholz den Schluss zu, dass ohne forstliche Eingriffe auch bei katastrophalen, großflächigen Störungen die Regenerationsprozesse in mitteleuropäischen Buchenwäldern rascher verlaufen als bisher vielfach angenommen wird. Da dies gleichzeitig mit einem Anstieg der Artendiversität verbunden ist, der ohne großflächige Störung ausbleibt, sollte man solchen Katastrophen aus der Sicht des Naturschutzes eher positiv und gelassen gegenüberstehen.