580 Pflanzen (Botanik)
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Zur Geschichte, Cultur und Classification der Georginen oder Dahlien : nebst zwei colorirten Tafeln
(1836)
Zimmerblattpflanzen
(1908)
Die hier vorgelegte Liste ist als Ergänzung des dreibändigen Grundlagenwerkes „Die Moose Baden-Württembergs“ zu sehen (NEBEL & PHILIPPI 2000, 2001, 2005). In diesem ausführlichen Werk wurde erstmals für alle im Bundesland vorkommenden Moose eine Einstufung in verschiedene Gefährdungskategorien vorgenommen. Diese Einstufungen sind in der vorliegenden Roten Liste zusammengefasst. Da das Erscheinen der ersten beiden Bände des Grundlagenwerks bereits einige Jahre zurückliegt, ergaben sich inzwischen zahlreiche neue Funde zu einzelnen Sippen. Einige Taxa wurden in der letzten Zeit neu für Baden-Württemberg entdeckt, sie fehlen daher in NEBEL & PHILIPPI (2000, 2001), andere mussten aus dem Arteninventar gestrichen werden. Mehrere Sippen, die im Grundlagenwerk noch landesweit als verschollen oder ausgestorben eingestuft wurden (RL 0), ließen sich neuerdings wieder nachweisen. Das Artenverzeichnis wurde daher entsprechend aktualisiert. Ebenso wurden die Gefährdungseinstufungen dem aktuellen Kenntnisstand angepasst. Veränderungen gegenüber dem Grundlagenwerk sind unter anderem in den „Anmerkungen zu einzelnen Sippen“ (siehe Kapitel 13) erläutert. Zu wichtigen neuen Funden werden außerdem genauere Daten mitgeteilt (Fundstelle oder Fundregion, Zeitpunkt der Beobachtung und Finder).
Hiermit liegt nun nach 16 Jahren die 3. Fassung der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen vor. Für diese Aktualisierung gibt es vor allem zwei Gründe: Die Gefährdungssituation hat sich bei vielen Sippen seit 1983 verändert und das Wissen zur Flora Baden-Württembergs ist deutlich angewachsen, vor allem durch die Bearbeitung des achtbändigen Grundlagenwerks „Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs“ (SEBALD & al. 1990-1998). Die 3. Fassung der Roten Liste enthält einige Neuerungen: Erstmals wurden zusätzlich Gefährdungseinstufungen für naturräumliche Regionen vorgenommen und es wurden alle in Baden-Württemberg etablierten Arten und Unterarten aufgelistet, auch die ungefährdeten. Um die Vergleichbarkeit mit der entsprechenden bundesdeutschen Roten Liste zu gewährleisten (KORNECK, SCHNITTLER & VOLLMER 1996; SCHNITTLER & LUDWIG 1996), waren einige Änderungen bei den Definitionen von Gefährdungskategorien, vor allem aber die Einführung neuer Kategorien notwendig. Eigene Kategorien für Sippen, für die nicht genügend Informationen zur Beurteilung der Bestandessituation vorliegen, ermöglichen es, den Wissensstand genauer als bisher zu dokumentieren. Die Autoren hoffen, dadurch den Gebrauchswert der Roten Liste erhöht zu haben, möchten zugleich aber anregen, mehr als bisher neben der Gefährdung auch andere Aspekte, beispielsweise pflanzengeographischer Art, bei der Bewertung von Pflanzenvorkommen zu berücksichtigen, denn nicht nur Bestände gefährdeter Arten sind schützenswert!
Revision der in Europa vorkommenden Arten von Thalictrum subsectio Thalictrum (Ranunculaceae)
(2001)
Nach den Ergebnissen einer Revision kommen in Europa sieben Arten von Thalictrum subsect. Thalictrum vor: Th. foetidum in der Nominatsippe (daneben eine weitere Subspecies in Ostasien), Th. minus mit sechs Subspecies (zwei weitere Unterarten außerhalb Europas), Th. simplex mit vier Subspecies (zwei weitere Unterarten außerhalb Europas), Th. flavum, Th. speciosissimum mit zwei Subspecies, Th. maritimum sowie Th. lucidum. Die lange Zeit akzeptierte Sippe Th. morisonii ist auch als Subspecies nicht aufrecht zu erhalten.
Die Ergebnisse basieren auf Studien am natürlichen Standort der meisten Sippen, der Kultur mehrerer Hundert Pflanzen unter standardisierten Bedingungen sowie der Bearbeitung umfangreichen Herbarmaterials. Durch die Kombination dieser Methoden ließ sich die Variabilität anatomischer und morphologischer Merkmale dokumentieren. Es werden die Ergebnisse von 115 Chromosomenzählungen vorgestellt, die teils bisher bekannte Resultate bestätigen, teils neue Erkenntnisse darstellen, darunter etwa die Existenz von tetraploidem Th. minus auch in Europa, hexaploiden Populationen von Th. simplex und die erstmalige Dokumentation der Chromosomenzahl von Th. maritimum (tetraploid, 2n = 28). Bei Th. simplex deckt sich die morphologische Variabilität teilweise mit der cytologischen Differenzierung, nicht hingegen bei Th. minus. Die Untersuchung blühphänologischer Aspekte erwies sich zumindest bei Th. minus als hilfreich für die taxonomische Gliederung dieser Sippe. Die Bastardierung von Sippen konnte zum zweiten Mal cytologisch untermauert werden.
Insgesamt zwingt die sehr große morphologische Plastizität der meisten Sippen in Verbindung mit der ausgeprägten Tendenz zur Bildung geringfügig differenzierter, erbkonstanter Lokalpopulationen zu der Anwendung eines weiten Art- und auch Unterartkonzepts. Bedingt durch die Merkmalsarmut der Subsektion Thalictrum sind die akzeptierten Sippen dennoch in einigen Fällen nur schwer zu trennen. Die Abgrenzung von Varietäten wird nicht für sinnvoll erachtet.
Im Rahmen der Revision werden erstmals auch alle verfügbaren infraspezifischen Namen der untersuchten Taxa bis hinab zur Rangstufe der Varietät zusammengestellt (insgesamt rund 1300 Namen) und nomenklatorisch bewertet. Für viele strittige Namen soll durch Typisierung eine Stabilisierung erreicht werden. Aus den Resultaten lassen sich erste Schlüsse zur Phylogenie der Gruppe ziehen. Th. foetidum besitzt besonders durch die abweichende Fruchtstruktur eine Sonderstellung. Europa stellt für die Subsektion, deren Mannigfaltigkeitszentrum in Ostasien liegt, insofern ein sekundäres Entfaltungszentrum dar, als sich aus vornehmlich anemogamen Arten mehrere ausgeprägt entomophile Sippen entwickeln konnten. Da bisherige Konzepte der Gattungsgliederung nur bedingt die tatsächliche Phylogenie widerspiegeln dürften, ist eine endgültige Klärung darüber, ob Thalictrum subsect. Thalictrum monophyletisch ist, nur durch eine Revision aller altweltlichen Taxa zu erzielen.
Die Hessische Landesforstverwaltung hat mit Erlaß vom 14.4.1983 - Az.: III B 3 - 3378 - F 36 - die Verbandsbeteiligung gemäß § 29 Bundesnaturschutzgesetz freiwillig auf die Mitwirkung im Forsteinrichtungsverfahren erweitert. Damit haben erstmalig in der Bundesrepublik Deutschland Naturschutzverbände auch Gelegenheit, direkt bei dieser wichtigen forstlichen Planung aktiv mitzuwirken.
Es ist das Anliegen der Naturschutzverbände, auch bei der Bewirtschaftung der Wälder ökologische Wertvorstellungen zu verankern. Zwar gilt Wald als besonders naturnahe Form von Landbewirtschaftung, dennoch wissen wir, daß auch jede noch so naturnahe Bewirtschaftung von Waldbeständen mit einem erheblichen Artenverlust verbunden ist.
Darüber hinaus möchten die Naturschutzverbände alle Bemühungen unterstützen, den Laubwaldanteil in hessischen Wäldern zu erhalten und langfristig wieder zu erhöhen, denn die ursprünglichen, natürlichen Wälder Hessens sind nun einmal - auf ganz wenigen Standorten in Südhessen ausgenommen - reine Laubwälder, die den typischen, ursprünglichen Lebensraum für fast alle bei uns heimischen Waldpflanzen und -tiere darstellen. Die Verbände verkennen dabei nicht, daß auf vielen Standorten die nicht heimischen Nadelbaumarten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit einem nachwachsenden, unentbehrlichen Rohstoff darstellen. Für einen ökologisch orientierten Waldbau ist aber wesentlich, daß
- die noch vorhandenen Laubwaldflächen als solche erhalten bleiben,
- keine Nadelwald-Reinbestände mehr begründet werden,
- die naturnahen Laubwaldreste im Rahmen des bundesweiten Naturwaldreservate-Programms gesichert werden,
- von der Kahlschlagwirtschaft Abstand genommen und naturnahe Waldbewirtschaftung verbindlich gemacht wird und
- der Totholzanteil im Laubwald landesweit deutlich erhöht wird.
In diesem Sinne verstehen die Verfasser diesen Leitfaden, der für mehr "Naturschutz im Walde" und für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Forstleuten und Naturschützern in Hessen führen sollte.
Hermann Hoffmann (1819-1891) gilt als Pionier der Arealkunde und der Floristischen Kartierung auf Basis von Rasterfeldern. Seine "Nachträge zur Flora des Mittelrhein-Gebietes" erschienen in acht Folgen von 1879 bis 1889 und enthalten "bezifferte Täfelchen" (Erläuterung bei HOFFMANN 1879: 4), welche Vorläufer der heute üblichen Raster-Verbreitungskarten darstellen. Das von Hoffmann bearbeitete "Mittelrhein-Gebiet" umfasst einen quadratischen Ausschnitt Deutschlands, zu dem ein großer Teil des heutigen Bundeslandes Hessen sowie Teile angrenzender Bundesländer gehören (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern, zudem in geringem Maße Saarland). Hoffmann unterteilte das Gebiet in 7 x 7 gleich große Rasterfelder, die jeweils einer Fläche von ungefähr 25 x 25 km entsprechen. Die "Nachträge" enthalten für etwa 580 Sippen Raster- Verbreitungskarten. Die erste Folge enthält nach einer Einleitung auch ein Ortsverzeichnis (S. 18-21) sowie ein "Systematisches Verzeichniß der aufgenommenen Arten" (S. 21-27). Die letzte Folge enthält ein "Schriften-Verzeichniß zur Flora des Mittelrhein-Gebietes (S. 23-32). Die Digitalisierung der entsprechenden Bände der Berichte der Oberhessischen Gesellschaft erfolgte im Rahmen des Projektes Biodiversity Heritage Library. Für das vorliegende Konvolut wurden die entsprechenden Bände heruntergeladen, die einzelnen Folgen der "Nachträge" wurden herausgeschnitten und zu einer einzigen PDF-Datei vereinigt.
Seit dem Erscheinen der letzten deutschen Florenliste für Farn- und Samenpflanzen im Jahr 1998 haben sich zahlreiche Änderungen ergeben: Erstnachweise, Streichungen und Neubeschreibungen von Sippen, taxonomische Neubewertungen und nomenklatorische Änderungen. Das neue Verzeichnis listet alle in Deutschland etablierten Sippen (Indigene, Archäophyten, Neophyten) der Rangstufen Art und Unterart auf sowie eine Auswahl an Synonymen. Akzeptiert werden 4165 Sippen. Die Kriterien für etablierte Neophyten wurden geringfügig modifiziert. Durch den Bezug zum "Kritischen Band" der Rothmaler-Exkursionsflora ist im Gegensatz zu früheren Florenlisten eine eindeutige taxonomische Verknüpfung hergestellt; Abweichungen werden kommentiert. Eine Reihe taxonomisch kritischer Taxa wurde von Spezialisten bearbeitet.
Grünlandvegetation im Hessischen Ried : Pflanzensoziologische Verhältnisse und Naturschutzkonzeption
(1991)
Die vorliegende Arbeit beschreibt die heutige Grünlandvegetation des Hessischen Oberrheintieflands. Grünland gibt es hier zum einen in der Rheinniederung, der heute weitgehend durch Deiche geschützten Aue des Rheins, und zum anderen im Neckarried, das ehemalige Niederungsbereiche und verlandete Flußschlingen des spätpleistozänen bis frühholozänen Neckars umfaßt. Unter den extrem wechselfeuchten Bedingungen in der Rheinaue waren früher Cnidion- und Molinion-Gesellschaften verbreitet, die zahlreiche Arten mit mehr oder weniger kontinentalen Arealen sowie Stromtalpflanzen enthielten. Das Cirsio tuberosi-Molinietum, als damals wohl sehr verbreitete Grünlandgesellschaft landseits der Winterdämme, bildete Übergänge zu Halbtrockenrasen (Mesobrometum) und zu seltenen Kalkflachmoorgesellschaften (Juncetum alpini). Rheinseits der Dämme spielten die Gesellschaften des Cnidion-Verbands eine größere Rolle. Auf dauernassen Wiesen des Neckarrieds kamen je nach Nutzung und Nährstoffreichtum typische Calthion-Wiesen oder Naßwiesen mit Anklängen an Gesellschaften der Caricetalia davallianae vor. Heute, nach Grundwasserabsenkung und Nutzungsintensivierung, sind diese Gesellschaften entweder vollständig verschwunden oder es gibt nur noch äußerst kleine Restbestände von ihnen. Das heutige Dauergrünland wird von Glatthafer-Wiesen (Arrhenatheretum elatioris) und Quecken-Wiesen (Potentillo-Agropyretum) beherrscht und im Neckarried dominieren auf den wenigen intakten Dauergrünlandflächen, die sich im wesentlichen im südlichen Teil befinden, ebenfalls Glatthafer-Wiesen.
Die heutigen, noch weiter verbreiteten Grünlandgesellschaften der rezenten Rheinaue (rheinseits der Winterdämme) werden in ihrer Abhängigkeit von Überschwemmungsdauer und Nutzungsintensität beschrieben. Dazu wurden die mittleren und maximalen Überschwemmungszeiten für die Vegetationsperiode und für das ganze Jahr bestimmt. Von den am tiefsten liegenden und damit am längsten überschwemmten Flächen bis zu den höchsten Rücken, die nur äußerst selten von Hochwasser erreicht werden, treten zunächst verschiedene Ausbildungen der Quecken-Wiese auf und bei Überschreiten einer bestimmten Höhe über dem Mittelwasserstand des Rheins folgen dann Glatthafer-Wiesen. Die hier erstmals als Potentillo-Agropyretum beschriebenen Quecken-Wiesen können als bezeichnende Flutrasengesellschaft größerer Flußtäler vor allem in kontinental geprägter Klimalage gelten. Dies ergab ein Vergleich mit veröffentlichten Aufnahmen hauptsächlich von der Donau und der Eibe. Der Name Ranunculo-Agropyretum, mit dem TÜXEN 1977 Auenwiesen an der Weser beschrieben hat, kann nicht verwendet werden, da er nur provisorisch und damit nach den Nomenklaturregeln nicht gültig eingeführt wurde. Er wurde zudem in letzter Zeit sehr mißverständlich gebraucht. TÜXENs
1977 veröffentlichten Aufnahmen können als floristisch verarmte randliche Ausbildungen der kontinental getönten Quecken-Wiesen aufgefaßt werden. Die bei DISTER (1980) als Cnidion-Gesellschaften beschriebenen Wiesen gehören dagegen eindeutig zum Potentillo-Agropyretum.
Das Potentillo-Agropyretum gliedert sich entlang eines Gradienten abnehmender Überschwemmungsdauer in drei gut getrennte Subassoziationen. Die nassesten werden im Mittel (1978-1987) im Jahr über 64 Tage überschwemmt (1987 waren es über 97 Tage). Bei einer mittleren Überschwemmungsdauer von weniger als 9 Tagen schließt das Arrhenatheretum an die Quecken-Wiese an, entweder als Arrhenatheretum brometosum oder als Arrhenatheretum centrale, das aus dem Arrhenatheretum brometosum bei stärkerer Düngung hervorgeht. Auf den wenigen sandigen Böden der Aue ist zwischen Quecken- und Glatthafer-Wiese das Chrysanthemo-Rumicetum thyrsiflori eingefügt, das noch nicht aus dem südwestdeutschen Raum bekannt war. Die mittlere Überschwemmungsdauer ist in dieser Gesellschaft etwas länger als auf den Flächen der Glatthafer-Wiesen. Die Abfolge der Gesellschaften wurde im Gebiet "Maulbeeraue" beispielhaft
kartiert und ihre oft nutzungsbedingten Abwandlungen werden diskutiert. Stichprobenartige Messungen der Chloridkonzentrationen des Überstauungswassers lassen vermuten, daß hohe Chloridgehalte des Wassers das Vorkommen des Potentillo-Agropyretum begünstigen.
Unmittelbar landseits der Winterdämme finden sich heute die letzten Restbestände des Cirsio tuberosi-Molinietum. Die Gesellschaft kann sich bekanntlich nur dort entwickeln, wo sie ausschließlich von austretendem, nährstoffarmem Grundwasser Überstaut wird. Ihre nasse Subassoziation (Subassoziation von Scutellaria hastifolia) zeigt im Untersuchungsgebiet bereits Anklänge an den Cnidion-Verband. Während andere Autoren solche brachliegenden oder nur gelegentlich und erst spät gemähten Bestände daher dem Violo-Cnidietum anschließen, ähneln sie aufgrund ihrer Gesamtartengarnitur und auch bezüglich der reichlich vertretenen Molinion-Charakterarten dem Cirsio tuberosi-Molinietum, zu dem sie deshalb auch gestellt werden müssen. Es gibt aber auch noch vereinzelte Bestände (und zwar sowohl rheinseits als auch landseits der Winterdämme), die tatsächlich dem Violo-Cnidietum zuzuordnen sind. Cnidion-Wiesen sind im typischen Fall zweischürige Wiesen nährstoffreicher Standorte im Überflutungsbereich großer Flüsse, vorwiegend im kontinental geprägten Klima.
Am Auenrand in verlandeten Altrheinarmen ist nach Grundwasserabsenkung der Grünlandanteil noch in jüngster Zeit stark zurückgegangen. Stark gestörte Grünlandbestände herrschen auf den verbliebenen Flächen vor, bei geringeren Störungen sind es vor allem fuchsschwanzreiche Molinietalia- und Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaften.
Im Neckarried sind heute nach Grundwasserabsenkungen die Grünlandflächen in den verlandeten Altneckarschlingen weitgehend verschwunden. Nur zwischen Griesheim und Büttelborn gibt es noch nassere Gebiete mit Kohldistel-Wiesen (Angelico-Cirsietum oleracei). Größere Grünlandflächen gibt es nur noch im Süden, im Rückhaltegebiet der Weschnitz. Dort herrschen Glatthafer-Wiesen vor. Auf von Flugsanden überdeckten Auenlehmen der Weschnitzniederung kommen grasnelkenreiche Ausbildungen vor, die bisher aus dem Oberrheingebiet nicht bekannt waren. Der Vergleich mit grasnelkenreichen Glatthafer-Wiesen am Untermain und im Gebiet zwischen Bamberg und Erlangen führte zur Ausscheidung einer eigenen Subassoziation. Für die in der Weschnitzniederung auf grundwassernäheren Standorten an die Glatthafer-Wiesen anschließenden "Silau-Wiesen" wird die synsystematische Stellung zwischen den Molinietalia einerseits und den Arrhenatheretalia andererseits erörtert und aus der Sicht des Untersuchungsgebiets ein neuer Vorschlag zur Diskussion gestellt: die silaureichen Wiesen ("Sanguisorbo-Silaetum") in einen nur durch Differentialarten gekennzeichneten Verband Silaion innerhalb der Arrhenatheretalia zu stellen.
Für die Gesellschaften der Weschnitzniederung wurde die Abhängigkeit vom Grundwassergang untersucht; die jeweiligen Grundwassergänge wurden über einen 5-Jahres-Zeitraum verfolgt und für die Jahre 1986 und 1987 wurden Grundwasserdauerlinien angegeben.
Neben den Grünlandgesellschaften werden die Vegetationseinheiten entlang der Gräben und größeren Hauptentwässerungskanäle, der Weg- und Straßenränder und Ackerraine beschrieben. Dies geschah vor allem im Hinblick auf die Frage nach einer möglichen Refugiumsfunktion solcher Strukturen für Grünlandarten. Die zahlreichen Wasserpflanzengesellschaften der Grabensysteme blieben daher unberücksichtigt.
In tief eingeschnittenen Gräben mit langer oder ständiger Wasserbedeckung und an ihren unteren Böschungen spielen sowohl Magnocaricion- als auch Phragmition-Gesellschaften eine große Rolle. Innerhalb des Phragmition-Verbandes kann zwischen Pionierröhrichten sowie mahdempfindlichen und weitgehend mahdunempfindlichen dauerhafteren Gesellschaften unterschieden werden. Die Pionierröhrichte sind in der Aue mit ihren wechselnden Wasserständen von besonderer Bedeutung. Neben ihren Fundorten auf austrocknenden, schlammigen Grabensohlen sind sie auch auf zeitweise Überschwemmten Äckern und zertretenen Weiden häufig anzutreffen. Besonders ausgeprägten Pioniercharakter besitzt zum Beispiel das Scirpetum maritimi, das in der nördlichen Rheinniederung sehr häufig ist und dessen bestandbildende Art Bolboschoenus maritimus auf zeitweise vernäßten Ackerrainen zur Massenentwicklung kommen kann. Möglicherweise ist diese Art auch durch das besonders mineralhaltige Grundwasser bevorzugt (Salztoleranz).
Die Gesellschaften der trockenen Grabenböschungen und der Wegränder sind in der Rheinniederung meist dem Convolvulo-Agropyrion anzuschließen; in den durch Grundwasserabsenkung veränderten Niedermoorgebieten des Neckarrieds beherrschen dagegen Galio-Urticenea-Gesellschaften - meist Basalgesellschaften - das Bild der Gräben.
Der weitgehende Verlust der Molinion- und Cnidion-Gesellschaften in der Rheinniederung, und ebenso der Rückgang der artenreichen, relativ nährstoffarmen Calthion-Wiesen im Neckarried waren der Grund dafür, die linearen landschaftlichen Kleinstrukturen auf ihre mögliche Funktion als Refugium für Grünlandarten der genannten Verbände und als Quellen für eine Wiederausbreitung detailliert zu untersuchen. Als Grundlage wurden in vier exemplarisch ausgewählten Gebieten (je zwei in der Rheinniederung und im Neckarried) floristische Kartierungen durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, daß für Arten des Molinion-Verbands, aber nur für diese, zahlreiche Gräben Rückzugsräume darstellen. Etwa der Hälfte dieser Arten werden aufgrund ihres Individuenreichtums
und der Wirksamkeit ihrer Diasporenverbreitung Chancen für eine (Wieder-) Ausbreitung in zu regenerierende Grünlandflächen eingeräumt. Die untersuchte Abhängigkeit der Refugiumsfunktion von der Grabenunterhaltung und der angrenzenden Nutzung zeigt, daß nur bei recht regelmäßiger jährlicher (aber jahreszeitlich später Mahd) und bei Vorhandensein einer mindestens fünf Meter breiten Pufferzone zu den angrenzenden Nutzflächen ein Überdauern möglich war. Den Cnidion-Arten bieten die Gräben kaum eine Überdauerungsmöglichkeit. Ebensowenig haben sich an den Gräben und Wegrändern des Neckarrieds Arten der Calthion-Wiesen in nennenswertem Ausmaß halten können.
Die pflanzensoziologischen Befunde, die Erhebungen zur Refugiumsfunktion der Gräben sowie eine Kartierung der Grünlandgesellschaften der nördlichen Rheinniederung (Trebur-Riedstädter Rheinaue) lieferten die Grundlagen für ein Grünlandschutzkonzept, das exemplarisch für die Trebur-Riedstädter Rheinaue dargestellt wird (Karte 6.2). Eine weitere wichtige Grundlage für dieses Konzept wurde durch die Bewertung der Gefährdungsgrade der bearbeiteten Gesellschaften geschaffen. Es entstand somit eine Rote Liste der Pflanzengesellschaften des Grünlands, der Röhrichte und Großseggenrieder sowie ausdauernder Ruderal- und nitrophytischer Saumgesellschaften für das Hessische Ried.
Das Schutzkonzept sieht sofort in Angriff zu nehmende Maßnahmen für die Molinionund Cnidion-Restbestände vor, bei gleichzeitiger Sicherung ausreichender Pufferzonen um diese herum. Die Regeneration von extensivem, vor allem einschürigem Grünland (Molinion) sollte im räumlichen Kontakt zu den noch existierenden Restflächen und zu Gräben, die das Artenpotential noch besitzen, so bald wie möglich eingeleitet werden. Die Probleme, die mit der Regeneration, insbesondere der Aushagerung der Auenlehmböden verbunden sind, werden diskutiert und es wird für eine mehrmals jährliche Mahd mit Abtransport des Mähgutes plädiert. Eine Erfolgskontrolle ist unbedingt erforderlich. Die Ausweitung mäßig intensiv genutzten Auengrünlandes (Glatthafer- und Quecken-Wiesen) auch auf heutige Ackerflächen erscheint dringend nötig, und es wird vorgeschlagen dies durch kommunale Extensivierungsprogramme zu fördern. Die Flächen eines solchen Programms sollten schwerpunktmäßig in aus botanischer Sicht besonders geeigneten Gebieten liegen. Solche Gebiete (kurz als "Extensivierungsgebiete" bezeichnet) werden für die Trebur-Riedstädter Rheinaue flächenmäßig abgegrenzt (Karte 6.2). Dabei werden zwei Prioritätsstufen unterschieden. Für das Gesamtgebiet werden ebenfalls Extensivierungsgebiete vorgeschlagen, die allerdings zum Teil als etwas vagere Vorschläge zu verstehen sind. Weitere konkrete Vorschläge zur Förderung der Gräben als Vernetzungselemente und zur Gestaltung der Extensivierungsprogramme werden entwickelt. Auf Probleme, die mit der Realisierung der Extensivierungsprogramme zusammenhängen, wird hingewiesen, insbesondere auf die im Untersuchungsgebiet stattfindende Entwicklung zum viehlosen Marktfruchtbetrieb. Es wird vorgeschlagen, dem Naturschutz in der nördlichen Rheinniederung besonderes Gewicht dadurch zu verleihen, daß man ihm Modellcharakter zukommen läßt und die Trebur-
Riedstädter Rheinaue als exemplarisches Schutz- und Renaturierungsgebiet für die Lebensgemeinschaften des Grünlands großer Flußtäler entwickelt, sozusagen als Ergänzung
des größten hessischen Naturschutzgebietes "Kühkopf-Knoblochsaue", in dem die Wiederherstellung naturnaher Auenwälder im Vordergrund stehen könnte.
Sträucher und Bäume in der freien Landschaft zu pflanzen – dafür gibt es viele Gründe: Ufersicherung an Bächen und Flüssen, Böschungsbefestigung, Lärm- und Sichtschutz an Straßen und Wegen, Einbindung von Bauwerken, Belebung der Landschaft, Gliederung der Feldflur, Abschirmung sensibler Biotope oder die Entwicklung von Lebensstätten für Pflanzen- und Tierarten. So unterschiedlich wie die Gründe für eine Gehölzpflanzung, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an die zu pflanzenden Gehölzarten. Im einen Fall sollen es raschwüchsige, Sichtschutz bietende Gehölze sein, im anderen überflutungstolerante, im nächsten sollen Sträucher wichtige Nahrungspflanzen für die Tierwelt sein. Stets gilt aber der Grundsatz, dass die Pflanzung von Gehölzen nicht durch Einbringung naturraumfremder Arten zu einer Beeinträchtigung der heimischen Pflanzen- und Tierwelt führen darf oder die Eigenart der Landschaft verändert wird. Bei der Auswahl der Gehölzarten sind daher andere Aspekte von Bedeutung als im besiedelten Bereich, in Parks und Gärten, wo ästhetische oder individuelle Gesichtspunkte Vordergrund stehen können. Bei Pflanzungen in der offenen Landschaft ist dagegen ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung naturraumtypischer Arten und auf die Herkunft des Pflanzguts zu werfen.
Die Florenliste von Deutschland enthält die akzeptierten Namen der in Deutschland gefundenen Gefäßpflanzen-Sippen, einschließlich Hybriden, Synonyme in der floristischen Literatur (im Aufbau), Verbreitung in den Bundesländern (im Aufbau), Status der Vorkommen, Angabe zur Betonung der wissenschaftlichen Namen, deutsche Namen (im Aufbau) und Zitate der Erstbeschreibungen (im Aufbau). Nicht enthalten sind die nur kultiviert auftretenden Sippen. Die hier dokumentierte Version 10 wurde am 18. August 2018 unter https://www.kp-buttler.de/ veröffentlicht. Sie enthält 62.620 Namen, die sich auf 11.530 akzeptierte Sippen und 51.090 Synonyme verteilen.
Der 14. Band der fünften Auflage der von Schlechtendal, Langethal und Schenk herausgegebenen Flora von Deutschland wurde durch Ernst Hallier revidiert und erweitert. Er behandelt die Kaperngewächse sowie den ersten Teil der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae, Cruciferae) und enthält neben Beschreibungen der Pflanzen und Angaben zu ihrer Verbreitung 97 Farbtafeln.
Flora im Winterkleide / bearbeitet von H. Kniep, mit einer Biographie Roßmäßlers von K. G. Lutz
(1908)
Flora des tropischen Arabien
(1939)
Ein Vorläufer dieses bebilderten Bestimmungsbuchs über die Flechten (Lichenes) Madeiras, der Kanaren und Azoren war als Gedächtnisstütze zur Mitnahme bei Exkursionen entstanden und enthielt zunächst nur die Gattungen Parmelia s.lat. und Ramalina. Später hat der Verfasser die Artenzahl erweitert, so dass jetzt Repräsentanten aller auffallenden Flechtengattungen abgebildet sind. Die Information sollte knapp, jedoch so vollständig sein, dass das Werk auch zum Nachbestimmen zu Hause dienen kann. Es ist nicht für Spezialisten oder absolute Anfänger geschrieben.
Um die Jahrtausendwende bestand bereits weitgehende Einigkeit darüber, dass Thalictrum als monophyletische Gattung innerhalb der Ranunculaceae nächstverwandt mit Isopyrum, Dichocarpum, Enemion, Leptopyrum, Aquilegia und Paraquilegia ist. Befunde basierend auf Morphologie, Anatomie, Cytologie, Phytochemie und molekularbiologischen Analysen stützen dies. Die Gattung bildet, einschließlich der bisweilen abgetrennten monotypischen Gattung Anemonella aus dem östlichen Nordamerika, eine eigene Subtribus Thalictrinae innerhalb der Unterfamilie Isopyroideae oder eine eigene Unterfamilie Thalictroideae.
Ranunculus sect. Auricomus umfasst außer den heimischen Vertretern der R. auricomus-Gruppe und R. pygmaeus eine Reihe weiterer, temperat bis arktisch verbreiteter Arten in Nordamerika und in den Zentralasiatischen Gebirgen. R. sect. Auricomus ist daher nicht mit der/dem vorwiegend apomiktischen R. auricomus-Gruppe / -Komplex (R. auricomus agg.) gleichzusetzen, sondern hat einen größeren taxonomischen Umfang.
Die Ranunculus auricomus-Gruppe umfasst im Gebiet der Flora von Zentraleuropa zwei der insgesamt fünf sexuellen Arten des Komplexes sowie eine Reihe von apomiktischen, hybridogenen Taxa. Diese beiden diploiden bis tetraploiden Arten (R. cassubicifolius und R. notabilis) repräsentieren zwei unterschiedliche Morphotypen, die früher als Artengruppen (R. cassubicus L. s.l. und R. auricomus L. s.l.) unterschieden und von manchen Autoren als Subsektionen innerhalb Ranunculus sect. Auricomus klassifiziert oder auch als informelle Artengruppen (Großgruppen, Sammelgruppen, Aggregate, Komplexe) behandelt wurden. Jedoch haben neuere genetische Untersuchungen gezeigt, dass diese morphologisch definierten Gruppen keine Abstammungsgemeinschaften darstellen. Sie werden daher hier nicht aufrechterhalten. Die in manchen Publikationen auch als gleichwertig eingestuften und unterschiedenen Artengruppen des R. fallax und des R. monophyllus werden hier ebenfalls nicht berücksichtigt. Umfassende phylogenomische Untersuchungen zeigen, dass in Europa drei große, unscharf getrennte genetische Cluster vorliegen, die eine West-Ost-Differenzierung zeigen.
Die Gattung Ranunculus L. gehört zur Tribus Ranunculeae, die durch meist zwittrige Blüten, eine kelchblattartige äußere Blütenhülle, flächige innere Blütenhüllblätter (Kronblätter), eine Samenanlage mit einem Integument, Chromosomen vom Ranunculus-Typ und die Chromosomen-Grundzahlen x = 7 und 8 charakterisiert ist. Im Gebiet gehören außer Ranunculus s. str. noch Ficaria Schaeffer, Myosurus L. und Ceratocephala Moench zu den Ranunculeae. Ranunculus ist in der Familie die artenreichste Gattung. Die Zahlenangaben schwanken zwischen 400 und rund 800 Arten. Die zahlreichen apomiktischen Taxa des R. auricomus agg. sind in der vorliegenden Bearbeitung nicht berücksichtigt.
Die Gattung Isopyrum enthält niedrige, frühjahrs- bis frühsommergrüne Stauden mit unterirdisch kriechendem Ausläufer-Rhizom; es handelt sich um Geophyten. Die Blätter sind mehrfach dreiteilig oder fiederig. Der Blütenstand ist eine foliose oder bracteose Traube, wobei die einzelnen Blüten meist in den Achseln von laubblattähnlichen Tragblättern sitzen. Die äußeren Blütenhüllblätter sind kronblattartig ausgebildet; sie sind weiß.
Schon sehr früh wurde die Verwandtschaft um Ficaria verna [Ranunculus ficaria] wegen einer Reihe morphologischer Besonderheiten (ein einzelnes, apikal gekerbtes Keimblatt, meist nur 3 äußere, aber vermehrte innere Blütenhüllblätter, Wurzelknollen) als Satellitengattung von der formenreichen Gattung Ranunculus abgetrennt, bei einer Vereinigung mit ihr aber zumindest als eigene Sektion hervorgehoben. Jüngste, auf molekular-genetischen Analysen von Kern- und Chloroplasten-Gensequenzen beruhende, phylogenetische Untersuchungen bekräftigen die Separierung als eigene, monophyletische Gattung, die am engsten mit Coptidium (mit ebenfalls 3-zähligem Kelch) als eher basaler Gattung der Ranunculeae und nicht unmittelbar mit Ranunculus verwandt ist.
Die Ranunculaceae sind eine der sieben Familien der Ordnung Ranunculales. Mit ca. 2500 Arten in 55 Gattungen sind sie die größte Familie der Ordnung. Da Gattungsgrenzen teilweise unklar sind, kann keine endgültige Gattungszahl angegeben werden.
Die vorliegende Bearbeitung behandelt vor allem die Morphologie und Ökologie der Vertreter der Familie und enthält auch einen Schlüssel zum Bestimmen der im Gebiet verbreiteten Gattungen der Familie Ranunculaceae.
Die Publikationsgeschichte der vielbändigen "Illustrierten Flora von Mitteleuropa", begründet durch Gustav Hegi (1876-1932), wird bis zur Beendigung der Print-Ausgabe nachgezeichnet. Der Band III/3, betreffend die Paeoniaceae, Ceratophyllaceae, Nymphaeaceae und Ranunculaceae, war im Jahr 1974 in der zweiten Auflage herausgegeben worden. Die Arbeiten an einer dritten Auflage waren noch nicht zu einem Abschluss gekommen, als der Verlag entschied, die Publikation von Hegi-Neubearbeitungen ganz einzustellen. Um bereits vorliegende Bearbeitungen zur Familie Ranunculaceae zugänglich zu machen, werden diese als Online-Publikationen in Kooperation mit der "Gesellschaft zur Erforschung der Flora Deutschlands" (GEFD) realisiert.
Die vorliegende Schrift verfolgt das Ziel, in weiteren Kreisen unseres Volkes Verständnis und Interesse für den volkswirtschaftlichen Wert unserer Kolonien zu wecken. Vor allem möchte sie auch der Jugend einen Einblick geben in die weiten Gebiete neuer Arbeit und nationaler Aufgaben, vor die wir durch den Erwerb überseeischer Besitzungen gestellt werden. Zu dem Zweck ist das für unsere Kolonien wichtigste Arbeitsgebiet, der Anbau und die Gewinnung pflanzlicher Erzeugnisse, in den Vordergrund gestellt und ausführlicher behandelt worden.
Die Gattung Taraxacum (Asteraceae) im östlichen Deutschland : eine vorläufige Zusammenfassung
(2003)
Die vorliegende Arbeit gibt eine vorläufige Zusammenfassung der bisherigen taxonomischen und pflanzengeographischen Kenntnisse der Gattung Taraxacum im östlichen Teil Deutschlands, ausgenommen das norddeutsche Tiefland. Gegenwärtig sind aus dem Untersuchungsgebiet 166 beschriebene Arten und 13 Arten, die einen Arbeitsnamen besitzen, bekannt, die sich auf sechs Sektionen und drei weitere Gruppen verteilen. Für alle aufgeführten Arten wird ein Bestimmungsschlüssel und eine Habitusabbildung gegeben.
Die Hessische Botanische Arbeitsgemeinschaft ist ein privater Kreis von Pflanzensoziologen aus Hessen und angrenzenden Gebieten, der seit dem Juni 1984 in verschiedenen Teilen des Landes an jedem zweiten Sonntag während der Vegetationsperiode Arbeitsexkursionen durchführt. Ziel dieser Exkursionen ist es, Pflanzengesellschaften der besuchten Regionen kennenzulernen und so einen überörtlichen Eindruck von der Vegetation Hessens zu gewinnen, aber auch Erfahrungen unter den Teilnehmern auszutauschen und persönliche Kontakte zwischen den pflanzensoziologisch interessierten Botanikern zu erhalten. In kleinen Gruppen werden an den Exkursionssonntagen ganztägig Vegetationsaufnahmen unterschiedlicher Pflanzengesellschaften angefertigt und von einem Teilnehmer anschließend in einem Protokoll zusammengestellt und ausgewertet.
Im vorliegenden Heft wird das umfangreiche pflanzensoziologische Aufnahmematerial aus den Sonntagsexkursionen der Jahre 1984 bis 1987 (teilweise auch aus 1988) zum größten Teil veröffentlicht. Wir möchten damit einen Beitrag zu der immer noch geringen Kenntnis der Pflanzengesellschaften in Hessen leisten. Berücksichtigt sind Vegetationseinheiten, zu denen wir eine größere Zahl Aufnahmen erstellt haben. Daneben werden einige seltene oder aus anderen Gründen interessante Gesellschaften behandelt, zu denen nur wenig Material vorliegt.
Die einzelnen Teile des Werkes sind von 13 Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft jeweils eigenverantwortlich erarbeitet worden. Die Texte sind keine umfassende Beschreibung der Pflanzengesellschaften, sondern sollen in erster Linie eigene Beobachtungen wiedergeben und Fragen zur Systematik der Syntaxa ansprechen.
Besonderer Wert wurde bei der Ausarbeitung auf einige syntaxonomische Gesichtspunkte gelegt. So werden nur solche Pflanzengesellschaften als Assoziationen behandelt, die über eigene Charakterarten verfügen. Alle übrigen Vegetationseinheiten werden einer höheren Rangstufe im System (Verband, Ordnung, Klasse) zugeordnet und als "Basalgesellschaften" (nicht im Sinne von Kopecký & Hejný 1978) bezeichnet. Dabei kann es sich sowohl um eigenständige, ihrem Standort gemäß floristisch vollständig entwickelte Gesellschaften handeln, als auch um rudimentäre oder verarmte Bestände.