580 Pflanzen (Botanik)
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Langjährige Veränderungen der Krautschicht eines Kalkbuchenwaldes : (Dauerflächenuntersuchungen)
(1988)
Seit 1981 werden sechzehn Dauerflächen (je 1 m2 groß) in den drei wichtigsten Krautschicht-Ausbildungen eines frischen Kalkbuchenwaldes in der Altersphase mindestens einmal jährlich aufgenommen. An Hand von Angaben über den Deckungsgrad und der Zahl der Sprosse und Blüten werden die jährlichen Veränderungen in der Waldbodenvegetation dargestellt. Von 1981 bis 1987 veränderte sich der Deckungsgrad von Allium ursinum kaum. Nur auf einer Dauerfläche nahm A. ursinum leicht ab, während Mercurialis perennis zunahm. Starke Veränderungen in der Zahl der Blütenstände von A. ursinum treten vermutlich infolge von Unterschieden in der Nettoprimärproduktion des vorangegangenen Jahres auf. M. perennis schwankte sowohl im Deckungsgrad als auch in der Zahl der fertilen und sterilen Sprosse sehr stark. Nach einem trockenen und heißen Sommer sowie nach starker Pilzinfektion reduziert sich zunächst der Deckungsgrad, später auch die Zahl der Sprosse. Langfristig angestiegen ist der Deckungsgrad von Anemone nemorosa. Als Ursache wird die verminderte Beweidung durch Rehe in dem gezäunten Untersuchungsgebiet angenommen. Die Zahl der blühenden A. nemorosa-Pflanzen schwankte vermutlich auf Grund der unterschiedlichen Licht- und Nährstoffverhältnisse sehr stark sowohl von Dauerfläche zu Dauerfläche als auch von Jahr zu Jahr.
In den Allgäuer Alpen wurden in einer Schneepestwurz-Halde, in einer Ruprechtsfarn-Steinflur, auf einem Torfmoos-Bult, in einer Borstgras-Matte, in einer Waldlichtung und auf einer kleinen Brandstelle Dauerquadrate angelegt. Die Vegetation der abgegrenzten Flächen wurde 3-6 Jahre lang jährlich einmal soziologisch aufgenommen. Sie änderte sich in allen Quadraten erheblich.
14 Kalk-Buchenwälder des Teutoburger Waldes wurden pflanzensoziologisch nach der Methode von BRAUN-BLANQUET aufgenommen. Zusätzlich wurde die Deckung der krautigen Arten auf jeder Untersuchungsfläche in Anlehnung an die LONDO-Skala in 20 jeweils 1 qm großen Klein-Quadraten notiert und die mittlere Deckung für jede Art berechnet. Anhand ihrer Artenzahlen, Gesamtdeckungen, Homogenitäten, Dominanzstrukturen und mittleren Zeigerwerte werden beide Aufnahme-Methoden miteinander verglichen.
Die Klein-Quadrate weisen signifikant geringere Artenzahlen und Gesamtdeckungen auf. In ihrer Dominanzstruktur, die durch Vielfältigkeits-Diagramme dargestellt wird, und in ihren mittleren Zeigerwerten unterscheiden sich beide Aufnahme-Methoden jedoch nicht. Belastungen der Untersuchungsflächen sind nach langjährigen Beobachtungen dann zu vermuten, wenn sich die Dominanzstrukturen auf zahlreichen Probeflächen gegenüber Kontrollflächen gleichgerichtet verändert haben. Die Berechnung der mittleren Zeigerwerte kann erste Hinweise auf die Art der Belastung geben, ökologische Standortsuntersuchungen aber nicht ersetzen.