580 Pflanzen (Botanik)
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Es wird über die aktuelle Bestandssituation von Fritillaria meleagris sowie das soziologische Spektrum, in dem die Art vergesellschaftet ist, berichtet. Gegenwärtig existieren sieben Fundorte mit Individuenzahlen von einem bis ca. 1150 Exemplaren (2009). Die Prognose für den Fortbestand der Art ist je nach Standortbedingungen unterschiedlich und reicht von gesichert bei fortgeführtem derzeitigem Management bis stark gefährdet. Das soziologische Spektrum der Art in Sachsen-Anhalt umfasst folgende Vegetationsverbände: Phragmition australis, Caricion elatae, Calthion palustris, Filipendulion ulmariae, Arrhenatherion elatius sowie unspezifische lichte Gebüsche.
Zur Schließung von Kenntnislücken zur Flora der Gewässer Hessens wurden 2009 von der BVNH neun Altarme von Rhein und Main untersucht. Die Ergeb-nisse zeigen, dass viele als sehr selten oder verschollen geltende Gewässermakrophyten noch oder wieder in den Altarmen des hessischen Oberrheinabschnitts zu finden sind. Insgesamt wurden 51 Arten nachgewiesen, darunter fünf Armleuchteralgen.
Flechten gehören zu den herausragenden Indikatorgruppen für Veränderungen in Wäldern. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Biodiversität und Klima“ (BIOKLIM) wurden im Jahr 2007 im Nationalpark Bayerischer Wald entlang von 4 Forschungslinien 125 baumbewohnende Flechten, 5 lichenicole Pilze sowie 1 nicht lichenisierter Ascomycet festgestellt. Alte Wälder und Prozessschutzwälder wiesen dabei signifikant die größte Artendiversität und die höchste Anzahl an bedrohten Arten im Vergleich mit den noch gemanagten Wäldern auf. Die herausragende Bedeutung von alten Wäldern und Prozessschutzflächen für den Erhalt und die Ausbreitung gefährdeter Flechten und lichenicoler Pilze für den ostbayerischen Mittelgebirgsraum wird dargestellt. Die sehr seltenen und hochgradig gefährdeten lichenicolen Pilze Chaenothecopsis viridialba, Sphinctrina anglica und Sphinctrina turbinata und die Flechte Mycobilimbia sphaeroides werden als Neufunde für den Bayerischen Wald genannt. Der in der Bundesrepublik Deutschland als verschollen geltende Flechtenpilz Sphinctrina tubiformis wurde im „Rachelseeurwald“ wiederentdeckt. Für alte naturnahe Wälder des Bayerischen und Böhmischen Waldes werden folgende Zeigerarten beschrieben: Lecanactis abietina, Pyrenula nitida, Micarea cinerea, Microcalicium disseminatum, Loxospora cismonica und Thelotrema lepadinum. Abschließend werden für das Management montaner und hochmontaner Wälder Mitteleuropas Empfehlungen abgeleitet.
Von anthropogenen Sonderstandorten Südniedersachsens und Ostsachsens werden Federschwingel-Gesellschaften beschrieben. Das soziologische Spektrum von Vulpia myuros reicht im Leinebergland von trocken-warmen Trittgesellschaften über artenreiche, leicht ruderale Therophyten-Gesellschaften des Thero-Airion in Steinbrüchen bis zu lückigen Ruderalfluren an Bahnhöfen. In der Lausitz, wo Vulpia myuros häufig vorkommt, bestehen engere Verflechtungen zu Spergularia rubra-Trittgesellschaften und Silbergrasfluren. Vor dem Hintergrund der hier deutlich werdenden floristisch-soziologischen Differenzierung der Federschwingel-Gesellschaften wird der Frage nach der Abgrenzung und Untergliederung des Filagini-Vulpietum myuros Oberd. 1938 nachgegangen. Dazu werden in einer Übersichtstabelle die bisher aus Deutschland mitgeteilten Federschwingel-Gesellschaften abgebildet. Anhand dieser Tabelle wird die Syntaxonomie der Gesellschaften verhandelt und es wird die Untergliederung des Filagini- Vulpietum in mehrere Subassoziationen dargestellt.
Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze ist ab 1990 der grenznahe Raum im Altmarkkreis Salzwedel (Altmark, Sachsen-Anhalt) floristisch erforscht worden. Für 39 ausgewählte Arten werden die Fundorte und Angaben zum Populationsumfang mitgeteilt. Da die meisten Vorkommen mehrfach aufgesucht wurden, können Aussagen zu deren Entwicklung unter den veränderten Bedingungen getroffen werden.
Im Folgenden werden für den Bochum-Herner Raum bemerkenswerte Pflanzenfunde aus dem Jahr 2009 aufgeführt. Zur besseren Auswertung wurden hinter den Fundorten die MTB-Angaben
(Topographische Karte 1:25.000) angegeben und ggf. eine Bewertung des
floristischen Status sowie eine Bewertung des Fundes für den hiesigen Raum.
Das Verhalten ausgewählter hortifuger Taxa in der freien Landschaft ist über mehrere Jahre verfolgt worden. Die Beobachtungsergebnisse lassen den Schluss zu, dass die untersuchten Gartenflüchtlinge ausgeprägte Einbürgerungstendenzen aufweisen, die zu einer dauerhaften Etablierung in unserer Flora, wenn vorerst auch nur lokal begrenzt, führen können.
Die Möglichkeiten zum Recherchieren von botanischer Literatur über Hessen in sieben Online-Datenbanken werden vergleichend betrachtet. Unter anderem werden Testrecherchen zu Beiträgen in den Zeitschriften Hessische Floristische Briefe und Botanik und Naturschutz in Hessen ausgewertet. Es stellt sich heraus, dass im Feld der getesteten Datenbanken die Hessische Bibliographie sowie Biological Abstracts jeweils eine besondere Stellung einnehmen; mehrere weitere, überwiegend lizenzfrei nutzbare Datenbanken liefern ebenfalls substanzielle Beiträge. Die von der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main aufgebaute Virtuelle Fachbibliothek Biologie (vifabio) erleichtert den Zugang zu einigen wesentlichen Ressourcen; unter anderem können Hessische Bibliographie und Biological Abstracts sowie weitere Datenbanken in vifabio mit einer einzigen Suchanfrage parallel durchsucht werden.
Die Brackwasser-Armleuchteralge (Chara canescens) und die Faden-Armleuchteralge (Chara filiformis) wurden im Juni 2009 erstmals in Hessen im Borkener See, einem Restgewässer des Braunkohleabbaus in Nordhessen, nachgewiesen. Chara filiformis wurde erstmals in Deutschland in einem künstlichen Gewässer nachgewiesen. Chara canescens kommt hier in einem elektrolytarmen Gewässer vor.
Breutelia ist eine Gattung, die weltweit mit kanpp 100 Arten vertreten ist, vorwiegend in den tropischen Gebirgen und der südlichen Hemisphäre, wo sie besonders um die Waldgrenze artenreich vertreten ist. In Nordamerika ist die Gattung gar nicht vertreten, in Europa hingegen mit 2 endemischen Arten, Breutelia azorica nur auf den Azoren und B. chrysocoma (Abb. 1) in Westeuropa. Dafür gibt es zwei Hypothesen. Entweder sind diese Arten Tertiärrelikte, die sich über die Eiszeit in den milden ozeanischen Gebieten Westeuropas gehalten haben. Breutelia azorica hätte sich dann von dem damaligen Festland auf die vulkanischen Inseln verbreitet und dort überlebt, B. chrysocoma hätte in küstennahem Gebieten Westeuropas (die heute unter Wasser liegen) die Kaltzeiten überdauert. Oder beide Arten sind mit tropischen Arten identisch und über Sporen vermutlich von den Neotropen auf die Azoren bzw. nach Europa verbreitet worden. In vielen Fällen sind solche Arten wie Campylopus cygneus, C. shawii, Plagiochila heterophylla, P. bifaria, P. longispina u.a. zunächst in Unkenntnis ihres Vorkommens in den Tropen unter eigenem Namen aus Europa beschrieben worden.
Der Haupt Verlag hat sein Angebot zur Naturkunde der Alpen um einen weiteren speziellen Titel bereichert, der eine sowohl botanisch als auch geologisch vielfältige Region eingehend beleuchtet – das Gebiet zwischen Thuner und Genfer See. Während nicht nur das touristische, sondern häufig auch das botanische Interesse auf eher traditionelle „Highlights“ fokussiert ist, wie z.B. das Wallis als hot spot der Biodiversität oder die bekannten Gipfel und Hochlagen der Alpen, fristen nicht minder interessante Gebiete geringeren Bekanntheitsgrades oft ein unberechtigtes Schattendasein. Im vorliegenden Fall ist es dem günstigen Umstand zu verdanken, dass sich das Naturhistorische Museum Freiburg als anerkanntes Kompetenzzentrum für das Studium der regionalen Biodiversität seit geraumer Zeit der Erforschung der Voralpen widmet. Im Ergebnis dessen liegt nun ein inhaltsreiches und ansprechendes Kompendium in Form einer Regionalflora vor, die sicher dazu beitragen wird, den Interessentenkreis für diese Gegend erheblich zu vergrößern.
Nach der im Jahr 2001 von Werner Müller veröffentlichten und sehr erfolgreichen Flora von Hildesheim (der Band ist vergriffen), liegt nun eine Ergänzung und Aktualisierung vor, die der Flora der Stadt Hildesheim einen Gesamtumfang von mehr als eintausend Arten „beschert“. Umfasste der Bestand im Jahr 2001 immerhin bereits 960 Arten, konnten dank gezielter Suche bei den bisher als selten eingestuften Arten, besonderer Berücksichtigung kritischer Sippen sowie von Neophyten und der planmäßigen Bearbeitung besonders stark anthropogen geprägter Biotope, wie Friedhöfe, Weg- und Gartenränder weitere 80 Arten im Stadtgebiet nachgewiesen werden.
Das im Jahr 1995 begonnene Projekt der floristischen Kartierung Hamburgs hat vor kurzem mit der Herausgabe des Hamburger Pflanzenatlas einen fulminanten Höhepunkt erreicht. Als Abschluss sollten solche Kartierungen schließlich nicht bezeichnet werden, da die Herausgabe von Floren letztlich nur Zwischenstände markieren und eher zu weiterem Suchen, Vergleichen und Aktualisieren anregen, als dass damit ein tatsächliches Ende der Bearbeitung markiert wird.
Die Nationalparkverwaltung Harz als Herausgeberin des vorliegenden Werkes hat sich ein weiteres Mal verdient gemacht bei der Initiierung und Veröffentlichung fundierter Forschungsergebnisse aus ihrem Wirkungsbereich. Mit der umfangreichen Publikation über die Großpilzflora des Nationalparks Harz liegt für diese biogeografisch interessante Region eine erste geschlossene Darstellung im Ergebnis der Bestandserfassung dieser ökologisch außerordentlich bedeutsamen Organismengruppe vor, deren Rolle wegen ihrer kryptischen Lebensweise oft kaum wahrgenommen bzw. unterschätzt wird. Nicht ganz so stark außerhalb der allgemeinen Wahrnehmung sind die fruchtkörperbildenden Großpilze, die zumindest dank ihrer Formen, Farben und nicht zuletzt kulinarischen Bedeutung Aufmerksamkeit erregen.
Gegenstand dieses Berichts ist der Erstfund des Großfrüchtigen Hornkrautes Cerastium lucorum (Schur) Möschl in Niedersachsen im Jahre 2008, einer bisher nur in Ost- und Süddeutschland vereinzelt nachgewiesenen und wohl übersehenen Sippe aus der Artengruppe des Gewöhnlichen Hornkrautes (Cerastium fontanum agg.). Als differenzierende Bestimmungsmerkmale von C. lucorum vs. C. holosteoides sind nach eigenen Beobachtungen u. a. die Drüsenbehaarung der Kelchblätter und der oberen Stängelabschnitte, die Größe der Kapsel, die Oberfläche des Samens sowie die Bewurzelung der seitlichen Sprosse von Bedeutung. Im Fundgebiet besiedelt C. lucorum bevorzugt Standorte wie Säume an Forstwegen, Holzlagerplätze und andere Lichtungen auf frischem bis feuchtem, basenreichem Substrat. Vegetationsaufnahmen belegen die Vergesellschaftung von C. lucorum in frischen Waldsäumen (Impatienti noli-tangere-Stachyion sylvaticae), insbesondere im Stachyo sylvaticae-Impatientetum noli-tangere und außerdem in Trittrasen (Prunello vulgaris-Ranunculetum repentis). – C. lucorum ist in Europa endemisch, mit einem Verbreitungsschwerpunkt im östlichen und südöstlichen Mitteleuropa mit isolierten Vorkommen in Nordspanien. Seine Verbreitung ist in Deutschland nur sehr lückenhaft dokumentiert, was teilweise der möglichen Verwechslung mit dem vielgestaltigen Gewöhnlichen Hornkraut (C. holosteoides) geschuldet sein kann.
Das Gnadenkraut (Gratiola officinalis) gehört zu den seltensten hessischen Pflanzenarten und gilt seit der ersten hessischen Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten als vom Aussterben bedroht. Im Rahmen der von der Botanischen Ver-einigung für Naturschutz in Hessen durchgeführten Artenhilfsprogramme sollte eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt und für die letzten Bestände Maßnahmen zur Sicherung und Erhaltung vorgeschlagen werden. Zwar konnten aktuell keine Vor-kommen mehr nachgewiesen werden – die Art muß deshalb für Hessen als verschollen gelten – doch erscheint es möglich, aus der noch vorhandenen Samenbank des letzten bekannten Wuchsortes neue Bestände zu begründen.
Die Pflanzensammlungen im Osnabrücker Museum am Schölerberg dokumentieren auf einzigartige Weise die Entwicklung der Flora Nordwestdeutschlands. Das Herbarium des Naturforschers Matthias Brinkmann (1879-1969) zählt mit zu diesen stummen Zeitzeugen. Die vorliegende Arbeit listet alle von Brinkmann in der Zeit zwischen 1945-1960 in Nordwestdeutschland gesammelten Belege mit ihren Fundangaben auf. Die Daten werden mit Karten aus bereits vorhandenen Verbreitungsatlanten verglichen und alle Neufunde sowie interessante Belege bemerkenswerter Arten werden kommentiert.
Im Jahre 2009 wurde erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme der ehemaligen und aktuellen hessischen Vorkommen des inzwischen vom Aussterben bedrohten Lungen-Enzians (Gentiana pneumonanthe) durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass etwa 85 % der früheren Wuchsorte verloren gingen und alle heutigen Vor-kommen – trotz ihrer Lage in südhessischen Schutzgebieten – auch in jüngster Zeit noch Verluste aufweisen. Für das Überleben dieser sich offenbar nur generativ vermehrenden Art in Hessen ist es deshalb notwendig, dass geeignete Schutz- und Hilfsmaßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der letzten Bestände ergriffen werden, wobei unbedingt auch phänologische Aspekte zu berücksichtigen sind.
In den Jahren 2006-2007 wurde die epiphytische Flechtenflora im Nordbezirk Moskaus erneut untersucht, um sie mit den Ergebnissen aus den Untersuchungen der Jahre 1988-1991 zu vergleichen. Statt 18 konnten nun 55 Flechtenarten nachgewiesen werden. Als Hauptursache für diese Zunahme wird die erhöhte Eutrophierung der Standorte angenommen.
Die Ergebnisse umfangreicher floristischer Kartierungen von Farn- und Blütenpflanzen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Oranienbaumer Heide in den Jahren 2008 bis 2010 werden vorgestellt. Dabei wird vor allem auf naturschutzfachlich wertgebende Pflanzenarten fokussiert. Die Oranienbaumer Heide zählt heute aufgrund ihrer Nutzungsgeschichte, der Überschneidung kontinentaler und subatlantischer Verbreitungsareale sowie vielfältiger Standortbedingungen zu den artenreichsten Gebieten in Sachsen-Anhalt. Durch umfangreiche Literaturrecherchen sowie über die Auswertung historischen Kartenmaterials konnten die Nutzungsgeschichte des Gebietes sowie die historische Flora seit Beginn des 18. Jahrhunderts, zumindest in Teilen, rekonstruiert werden. Die Recherchen ergaben unter anderem, dass über einen langen Zeitraum ein Kontinuum an mehr oder weniger großen Offenflächen (Heiden, Magerrasen) im Gebiet vorhanden war. Eine Auswertung historischer Daten zu Pflanzenfunden für die Oranienbaumer Heide hat ergeben, dass ein großer Teil der schon früher für das Gebiet bekannt gewesenen Flora auch heute noch vorzufinden ist. Nur 18 Taxa konnten seit 1990 nicht wieder nachgewiesen werden. Insgesamt wurden für die Oranienbaumer Heide über 800 Pflanzenarten erfasst, darunter 74 Arten der Roten Liste des Landes Sachsen-Anhalt (FRANK et al. 2004), 38 Arten der Roten Liste Deutschlands (KORNECK et al. 1996) und 22 Arten nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV 2005). Viele der im Untersuchungsgebiet naturschutzfachlich wertgebenden Pflanzenarten kommen darüber hinaus in außergewöhnlich großen Populationen vor.
Die Südwesteifel, das Gebiet des sog. Naturpark Südeifel, grenzt im Westen an die Sauer (= Grenze von Luxemburg) und im Süden an die Mosel. Das Gebiet ist von einer besonderen geologischen Diversität: in einer Schichtstufenlandschaft ist hier fast das ganze Mesozoikum auf kleinstem Raum vertreten. Ursprünglich haben Jura (Lias), Keuper, Muschelkalk und Bundsandstein konkordante Ablagerungen auf dem eingerumpften variszischen Gebirge hinterlassen, welches aus devonischen Schiefern und Kalken bestand. Durch Anhebung dieses Rumpfes wurden die mesozoischen Schichten im Norden und Süden der Eifel gekippt und abgetragen. Am Rande haben sich die Reste nach dem Alter gestaffelt erhalten. So haben wir dort saure nährstoffarmen Buntsandstein, kalkreichen Muschelkalk und Keuper sowie teils sauren, teils leicht basischen Liassandstein. Dies führt bei den Moosen zu einer enormen Artenvielfalt, unterstützt durch einen atlantischen Floreneinschlag.
Es hat den Anschein, als wenn in den letzten Jahrzehnten (von Ausnahmen abgesehen) der nötige Bryologen-Nachwuchs ausbleibt und damit auch die Möglichkeit, nicht nur praktische Artenkenntnis im Gelände sondern auch die Kenntnis besonderer Fundorte und besonderer Arten weiterzugeben. Waren bei den ersten Exkursionen der Bryologisch-Lichenologischen Arbeitsgemeinschaft vor 30-40 Jahren noch viele junge Leute vertreten (die Autoren eingeschlossen), so sind diese jetzt in die Jahre gekommen oder schon gestorben. Problematisch erscheint, dass die Kenntnis von Vorkommen interessanter Arten, welche diese Bryologen akkumuliert haben, verlustig geht. Dazu kommt, dass Artenlisten von interessanten Standorten heute nicht nicht publiziert werden können, so dass sie der Nachwelt erhalten bleiben. Gab es früher noch Veröffentlichungen von Fritz Koppe, Fridolin Neu u.a. über die Moosflora bestimmter Gebiete, so besteht heute keine Chance mehr so etwas gedruckt zu bekommen, da Floristik in völliger Verkennung der Situation als minderwertig eingestuft wird. Sie ist zwar keine eigentliche Wissenschaft, mit der man sich habilitieren könnte, aber durchaus wissenschaftlich. Selbst Artenlisten von Exkursionen wie z.B. der jährlichen Exkursionen der BLAM sind nur ausnahmsweise publiziert oder vervielfältigt worden, die dabei erhobenen Daten nicht mehr verfügbar, ganz im Gegenteil zu den bryologischen Vereinen in Großbritannien und den Niederlanden, wo über die Jahrzehnte sämtliche Exkursionen dokumentiert sind und damit die Arten bestimmter Gebiete.
Das Gebiet ist nahezu ein bryologisches Niemandsland. Zu Niedersachsen gehörig ist das Emsland durch die Moosflora von Koppe (1964) abgedeckt. Schwerpunktmäßig wurde im niedersächsischen Flachland von Bremen, Hannover und Hamburg aus gesammelt, auch in Ostfriesland. Aus dem Emsland liegen nur wenige verstreute Angaben älterer Autoren aus dem 19. Jahrhundert von Ehrhart oder Brockhausen vor. Offenbar um die Lücke für die Erstellung seiner Moosflora von Niedersachsen zu füllen, hat Fritz Koppe das Emsland von 1948 an mindestens acht Mal besucht. Hinzu kommen neben Einzelangaben Funde von Alex von Hübschmann aus den Jahren 1951, 1953, 1954 und 1958, der das Emsland vielleicht beruflich besucht hat. Außerdem gibt es Angaben von Fridolin Neu aus Coesfeld im benachbarten Westfalen, ebenfalls aus den Fünfziger Jahren. Seitdem sind nach meiner Literaturlage nur wenige bryologische Beiträge für das Emsland geleistet worden (Dierßen 1972, Klinger 1979, Muhle 1982, de Bryun 2005).
Das Gebiet ist eines der am wenigsten durchforschten Gebiete Deutschlands. Es gibt keinerlei Gesamtflora. Es gibt vier spezielle Publikationen, und von denen datieren drei aus den Jahren 1990-1994. Einige besondere Funde wurden von Lauer (1968) und Werner & Holz (1994) angegeben. Lauer führte Timmia bavarica, Calypogeia arguta und Tortula atrovirens an, Werner und Holz u.a. Nardia compressa und Hyocomium armoricum. Caspari (1994) gab in seiner Diplomarbeit eine detailierte Bearbeitung der Moose der Moore und Feuchtgebiete des südwestlichen Hunsrücks. Danach enthält die Moosflora von Feld (1958) „erstmals zahlreiche konkrete Angaben zu Moosvorkommen aus dem Hunsrück“, bei denen es sich aber zumeist um Angaben aus den Moselseitentälern und das Nahetal handelt. Matzke (1990) führte Lepidozia cupressina und Anastrepta orcadensis an.
Das Siegerland ist für seinen früheren Bergbau bekannt. Obgleich auch in anderen Gegenden des devonischen Schiefergebirges Gangerze abgebaut wurden, ist dies im Siegerland in besonderem Ausmaß geschehen. Bereits auf der Generalkarte sind südlich von Siegen mehr als ein Dutzend entsprechende Kartensymbole verzeichnet. Und das sind nur die größeren Plätze. Allein auf dem Messtischblatt 5214 (Burbach) sind es 14 solcher Orte. Und dennoch ist aus dieser Gegend bislang nichts über Schwermetallmoose bekannt geworden.
Die Moosvegetation des Herrscherbergs und des Bocks bei Nebra (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt)
(2010)
Im Gebiet des Herrscherbergs und des Bocks bei Nebra, im südlichen Sachsen-Anhalt gelegen, wurden auf Sandsteinblöcken, Mineralböden, Borke lebender Gehölze und morschem Holz die Moosgesellschaften und die Moosflora erfasst. Charakteristische Gesellschaften sind azidophytische Assoziationen der Verbände Grimmion commutatae, Isothecion myosuroidis und Dicranellion heteromallae, basiphytische Assoziationen der Verbände Grimmion tergestinae, Grimaldion fragrantis, Neckerion complanatae und Fissidention gracilifolii, epiphytische Gesellschaften der Verbände Dicrano scoparii-Hypnion filiformis, Ulotion crispae und Syntrichion laevipilae sowie auf morschem Holz Gesellschaften des Verbandes Bryo-Brachythecion. Alle Gesellschaften sind durch zahlreiche Aufnahmen in 22 Tabellen dargestellt. Insgesamt konnten 42 Moosgesellschaften und 155 Moosarten (9 Lebermoose, 146 Laubmoose) nachgewiesen werden.
Diese Flechtenart gehört zu der umfangreichen Gattung Cladonia, den Becher-, Säulen- und Rentierflechten. Innerhalb dieser Gattung bilden die Rentierflechten eine eigene Gruppe nah verwandter Strauchflechten, die aufrechte, reich verzweigte Stämmchen aufweisen und an ein unbelaubtes Bäumchen oder ein übermäßig gegliedertes Geweih erinnern. Sie werden auch als eigene Gattung Cladina in einigen Bearbeitungen abgetrennt.
Wir untersuchten den Einfluss der Umwelt und Landnutzung auf die Vegetation artenreicher Wiesen und Weiden im nordwestdeutschen Mittelgebirgsraum in Südniedersachsen. In drei Teilgebieten (Ith, Rühler Schweiz, und Wangelnstedter Berge) wurden 152 Vegetationsaufnahmen von artenreichen Wiesen und Weiden erstellt und für jede Aufnahmefläche der pH-Wert, die Meereshöhe, Hanglage, Hangneigung, Ellenberg-Zeigerwerte für Nährstoffe, Feuchte, Reaktion und Temperatur, Nutzungswertzahlen nach Briemle sowie die aktuelle Landnutzung bestimmt. Die meisten Bestände im Ith und in den Wangelnstedter Bergen stellen magere Glatthaferwiesen des Arrhenatheretum ranunculetosum dar. In der Rühler Schweiz kommen vor allem magere Kammgrasweiden des Cynosuro-Lolietum luzuletosum vor. Magere Grasländer auf mäßig sauren Böden wurden als Borstgrasrasen des Polygalo-Nardetum sowie Rotschwingelrasen innerhalb der Arrhenatheretalia klassifiziert. Die floristischen Hauptgradienten in der Vegetation sind mit Variablen, die die Nährstoffversorgung der Standorte anzeigen, aber auch mit dem pH-Wert des Bodens und der Bodenfeuchte eng korreliert. Die Meereshöhe der Flächen (130–385 m ü. NN) hat nur einen mäßigen Einfluss auf die Variation der Vegetation, ist aber für das Vorkommen mehrerer Montanzeiger wichtig. Der Pflanzenartenreichtum der Grasländer ist positiv mit der Hangneigung der Flächen und dem pH-Wert des Bodens und negativ mit den Zeigerwerten für Nährstoffe und Feuchte korreliert. Die Nutzungswertzahlen zeigen bei Borstgrasrasen niedrige und sonst hohe Pflegebedürftigkeit. Hohe Trittzahlen der Glatthaferwiesen können auf ihre Nutzung als Extensivumtriebsweide zurückgeführt werden. Anscheinend eignet sich diese Nutzungsform in Untersuchungsgebiet zum Erhalt magerer Wiesen.
Nach einer kurzen Einführung wird das Untersuchungsgebiet im Südteil von Sachsen-Anhalt umgrenzt. Bei den Untersuchungen konnten 15 Characeen-Arten nachgewiesen werden. Darunter waren mit Chara braunii und Nitella syncarpa zwei Arten für die aus Sachsen-Anhalt noch keine sicheren Nachweise vorlagen. Die Häufigkeiten der einzelnen Sippen werden in einer Tabelle und die Artenzahlen in einer Karte dargestellt. Für die seltenen Arten werden die konkreten Fundorte genannt.
Es werden 66 Neu- oder Wiederfunde sowie nicht publizierte Funde von Flechten und flechtenbewohnenden Pilzen in Hessen gemeldet und kurz kommentiert. Sechs Arten sind zugleich Neufunde für Deutschland: Absconditella pauxilla, Acremonium antarcticum, Calicium adaequatum, Psammina inflata, Ramonia chrysophaea und Tubeufia heterodermiae. Die hessische Artenliste umfasst mittlerweile annähernd 1200 Flechten und flechtenbewohnende oder flechtenähnliche Pilze.
Das unter Naturschutz stehende Gebiet des Bövinghauser Bachtals (NSG Oberes Ölbachtal in Bochum, NSG Ölbachtal in Dortmund) wurde floristisch, vegetationskundlich und avifaunistisch untersucht. Insbesondere die Ergebnisse der botanischen Untersuchungen werden hier vorgestellt und zur Analyse herangezogen, um Veränderungen festzustellen, die sich seit ersten Untersuchungen Anfang der 1980er Jahre ergeben haben. Insgesamt wurden 437 Sippen an Höheren Pflanzen festgestellt, 366 davon wurden als dauerhaft ansässige Arten gewertet. 19 Arten stehen in einer der Roten Listen, 5 Arten werden auf der Vorwarnliste Nordrhein-Westfalen geführt. Festgestellt wurde insbesondere ein Rückgang oder sogar der Verlust von Arten, die nährstoffarme und/oder eine niedrige Vegetation benötigen. Pflanzensoziologisch wurden die gebietstypischen und dominierenden Pflanzengesellschaften erfasst. Fünf der gefundenen Pflanzengesellschaften stehen in einer Kategorie der Roten Liste. Zu den regional wichtigsten und auch für die Tierwelt bedeutendsten Biotopen gehören die großflächig ausgebildeten Röhrichtgesellschaften im Haupttal des Bövinghauser Baches, die in Form des Scirpo-Phragmitetums sowie der Großseggenrieder des Caricetum gracilis und des Caricetum acutiformis landesweit gefährdet sind. Auffällig ist die "Verbrennnesselung" der Gesellschaften, die sich insbesondere an Wegrändern und in den Feuchtgebieten bemerkbar macht. Hierauf weist auch das reichliche Auftreten von Gesellschaften hin, die aufgrund der Bevorzugung eutropher Standorte landesweit in Ausbreitung begriffen sind. Diese Befunde weisen auch auf die starke Nährstoffbelastung, insbesondere Stickstoffbelastung, des Gebiets hin. Gründe hierfür sind insbesondere der Eintrag durch die angrenzende Landwirtschaft sowie durch Hunde- und Pferdekot. Die Kartierung des Vogelbestands ergab insgesamt 70 Arten. Unter ihnen wurden 44 Brutvogelarten mit 230 Paaren festgestellt. Von den Vogelarten des Gebietes stehen insgesamt 22 auf der Roten Liste, davon 9 Brutvögel. Das Gebiet bietet durch seine Vielgestaltigkeit und hier insbesondere durch die großflächig ausgebildeten Feuchtgebiete einen in der näheren Umgebung einzigartigen Lebensraum für viele seltene Brutvogelarten. So wurden im Untersuchungsjahr Bruten von Feldschwirl, Schwarzkehlchen, Rohrammer und Teichrohrsänger festgestellt. Insgesamt ist festzustellen, dass die Anzahl der Brutpaare besonders in den Röhricht- und Hochstaudenbereichen vor allem auf Grund der häufigen Störungen durch Spaziergänger und freilaufende Hunde relativ niedrig bleibt. Auch für die Gewässerbrüter bestehen derzeit keine ausreichenden Ruhezonen.
Das Felsenmeer bei Hemer (früher auch als Felsenmeer bei Sundwig bezeichnet) liegt im Bereich eines devonischen Massenkalkzuges (nicht Tertiär, wie bei Wikipedia steht), der sich von Wuppertal mit Unterbrechungen über Iserlohn bis nach Brilon erstreckt. Durch Karsterscheinungen (man vergleiche die zahlreichen Höhlen speziell im umgebenden Gebiet) sind große unterirdische Höhlungen entstanden, die im Gebiet östlich Hemer eingestürzt sind, so dass mit Felsblöcken gefüllte Vertiefungen entstanden sind (Abb. 1). Zudem ist im Mittelalter hier Bergbau betrieben worden, wobei zusätzlich Schächte und Stollen entstanden sind. Das Gebiet ist 35 ha groß und wurde 1958 unter Schutz gestellt. Wegen Lebensgefahr sind alle Wege eingezäunt, so dass heute kaum mehr Gelegenheit zur bryologischen Erforschung besteht. Das Felsenmeer ist schon lange Ziel von Bryologen gewesen. Wie Carsten Schmidt (2004) in seiner peniblen Auflistung der bryologischen Aktivitäten in seinem Arbeitsgebiet schreibt, war H. Müller bereits am 18.9.1859 dort, dann 1879 noch einmal. Es folgten Brockhausen (1908), Grebe (1900), H. Schmidt (1928), F. & K. Koppe (1934), F. Koppe (1936, 1961), W. Kleinewächter (1935) und R. May (1988).
Das Untersuchungsgebiet wurde ausgewählt, da die Harpener Teiche eine lokale Kuriosität darstellen. Sie wurden einst als Klärteiche für die Bergbauabwässer der nahegelegenen Zeche Robert Müser genutzt. Heute dient der Schacht der zentralen Wasserhaltung. Hier wird Grubenwasser gehoben und in die Harpener Teiche geleitet, damit die Grubenbaue der weit entfernten Zechen, in denen heute noch Kohle gefördert wird, nicht unkontrolliert voll laufen. Das Grubenwasser enthält gelöste Mineralien, welche die grauweißen Ablagerungen im Bereich des Ausflusses bilden und das Wasser türkisblau färben.
Die Einleitung des salzhaltigen Wassers bedingte früher das Auftreten einiger Halophyten (salztolerante Pflanzenarten, vgl. GALHOFF & KAPLAN 1983), die aber heute aufgrund von Sukzession (natürliche Entwicklung) verschwunden sind. Die direkte Umgebung der Harpener Teiche zeichnet sich außerdem durch verschiedene heimische und gebietsfremde Gehölzarten auf. Die Nähe zum Siedlungsbereich führt zum Auftreten einiger interessanter, nicht einheimischer Pflanzen, die durch den Menschen eingeführt bzw. abgelagert wurden (Adventivarten, Gartenmüll). Zu diesem engeren Untersuchungsgebiet (Gebiet 1), in dem auch die zentrale Anlaufstation bzw. der Infostand eingerichtet wurde, wurde außerdem aus Gründen der Strukturvielfalt die Industriebrache der ehmaligen Zeche Robert Müser (Gebiet 2) und der Bereich der Halde mit einem Teil des Geländes der ehemaligen Zeche Amalie (Gebiet 3) miteinbezogen.
Der Bochumer Stadtpark zeichnet sich durch eine große Anzahl von seltenen Gehölzen aus, die in vielen Fällen schon eine bemerkenswerte Größe erreicht haben. Eine von den etwa 100 unterschiedlichen Baumarten des Parks ist der Oregon-Ahorn, der als direkte Übersetzung des lateinischen Namens auch Großblättriger Ahorn genannt wird. Das Exemplar steht im Südwesten des Parks oberhalb des Weges der nördlich des Museumsteiches verläuft. Die Art wird außerhalb von Gehölzsammlungen in Deutschland nicht gepflanzt und ist daher bei uns selten. Der Baum im Stadtpark dürfte mit seiner Größe von ca. 25 m und einem Stammumfang von 2,50 m auch bundesweit zu den Raritäten gehören.
Zu den Besonderheiten der europäischen Moosflora gehören tropische Arten. Damit sind nicht die Neophyten gemeint, die alle aus gegenden der Südhemisphäre durch den Menschen zu uns gelangt sind und aus vergleichbaren Klimaten stammen. Das gilt auch nicht für an Baumfarnstämmen aus Neuseeland in Teilen Englands und Irlands eingeschleppte Arten oder durch Gärtnereien eingeschleppte Arten wie Sematophyllum adnatum in Oberitalien. Echt tropische Arten sind z.B. das im nördlichen Süd- und Mittelamerika beheimatete Heterophyllium affine, welches im 19. Jahrhundert einige Male in Mitteleuropa gefunden wurde und dann nie wieder. Ein weiteres Beispiel ist erst vor einigen Jahren an das Licht der Öffentlichkeit gekommen, als sich die Population von Bartramia stricta an der Mosel als Anacolia laevisphaera herausstellte. Ein weiterer Vertreter ist Hyophila involuta.
Die Einführung gebietsfremder Taxa durch direkte oder indirekte Mithilfe des Menschen kann zu biologischen Invasionen führen. Aufgrund der möglichen negativen Folgen für heimische Ökosysteme, den Menschen und seine Umwelt müssen gebietsfremde Taxa besonders sorgfältig studiert werden. Dabei haben sich in der Vergangenheit häufig Probleme bezüglich der Klassifizierungssysteme zur Bestimmung des Status eines Taxons und der dafür verwendeten Terminologie ergeben, auch in der internationalen Zusammenarbeit.
Hier wird ein Barrierekonzept-basiertes Klassifizierungssystem für gebietsfremde Pflanzenarten, das von Richardson et al. (2000) entwickelt, von Pyšek et al. (2004) verbessert und von Geltman (2006) ins Russische übersetzt wurde, in die Sprachen Deutsch, Französisch und Spanisch übersetzt, wobei auch Vor- und Nachteile kurz diskutiert werden. Seine praktische Anwendbarkeit wird am Beispiel der Verbreitung und Einstufung des Eschenahorns (Acer negundo L.) in der südwestsibirischen Altai-Region (Russland) nachvollzogen. So konnte der Eschenahorn in diesem sekundären Verbreitungsgebiet, der Altai-Region, mit einfachen Mitteln als invasiv in (semi-) natürlichen Habitaten eingestuft werden.
Das Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins e. V. (Zitiervorschlag: Jahrb. Bochumer Bot. Ver.) erscheint einmal jährlich und umfasst Berichte über die Aktivitäten des Vereins. Regelmäßige Beiträge betreffen die folgenden Rubriken:
1. Veröffentlichungen des Bochumer Botanischen Vereins: Die Veröffentlichungen erscheinen im Laufe des Jahres zunächst online. Vor dem Erscheinen werden sie von der Schriftleitung bzw. externen Gutachtern beurteilt. Nach Erscheinen werden keine inhaltlichen Änderungen mehr vorgenommen. Am Ende des Jahres werden die "Veröffentlichungen" ins Jahrbuch übernommen. Durch das Erscheinen als Printversion bekommen dann die ggf. in den Veröffentlichungen publizierten taxonomischen Umkombinationen oder Neubeschreibungen von Sippen nomenklatorische Gültigkeit.
2. Exkursionsberichte: Kurzberichte und Artenlisten zu den im Jahr durchgeführten Exkursionen des Bochumer Botanischen Vereins.
3. Bericht zum regionalen GEO-Tag der Artenvielfalt: Kurzbeschreibung des untersuchten Geländes im Bochumer Raum mit der Gesamtartenliste der Pflanzen, Tiere und Pilze.
4. Floristische Funde: Zusammenstellung interessanter Pflanzenfunde des jeweiligen Jahres aus Bochum und Umgebung.
5. Pflanzenporträts: Die Pflanzenporträts werden von Vereinsmitgliedern geschrieben. Sie bieten eine mehr oder weniger ausführliche Zusammenstellung von Informationen zu einer Art, die oft Schwerpunkte auf Ökologie, Bestimmung und Verbreitung in Nordrhein-Westfalen legen sowie aussagekräftige Fotos zeigen. Darüber hinaus werden am Anfang des Jahres die Pflanzen der "Natur des Jahres" behandelt, am Ende Weihnachtspflanzen oder winterblühende Arten. Im Unterschied zu den "Veröffentlichungen" können die Porträts im Laufe des Jahres noch verändert bzw. ergänzt werden. Am Ende des Jahres werden sie ins Jahrbuch übernommen. Danach werden keine Änderungen mehr vorgenommen.
Das Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins für das Jahr 2009 (erschienen 2010) enthält neun bereits vorab online publizierte Veröffentlichungen des Bochumer Botanischen Vereins. Darüber hinaus bietet das Jahrbuch eine Zusammenstellung "bemerkenswerter Pflanzenvorkommen im Bochum-Herner Raum im Jahr 2009", einen Bericht zum Regionalen GEO-Tag der Artenvielfalt, sowie zahlreiche Pflanzenporträts und Berichte über durchgeführte Exkursionen.