830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Lange Zeit gab es in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteraturkritik keine Unterscheidung zwischen phantastischen Erzählungen und Fantasy. Diese Gattungsdifferenzierung beginnt sich erst ab der Jahrtausendwende durchzusetzen. Betrachtet man das deutsche Textkorpus, das bis dahin global als Phantastik bezeichnet wurde, so lässt sich feststellen, dass der mittlerweile herausgearbeitete Unterschied zwischen phantastischen Erzählungen und Fantasy schon in den 1950er und 1960er Jahren zu erkennen ist. Sowohl die gattungstheoretischen Unterscheidungen als auch die Gattungsbegriffe haben jedoch erst um die Jahrtausendwende eine gewisse Festigkeit gewonnen.
Ein zentrales Anliegen dieser Arbeit ist es, die nicht-realistischen kinder- und jugendliterarischen Werke der Nachkriegsjahrzehnte im Lichte der jüngeren gattungstheoretischen Differenzierungen neu zu bewerten und ggf. zuzuordnen. Gefragt wird, ob in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur der 1950er bis 1980er Jahre bereits Werke existieren, welche nach aktuellem Begriffsgebrauch als Fantasy zu bezeichnen sind. Ein dabei zu berücksichtigender Aspekt betrifft die Gattungsgeschichte, welche nicht mit der der englischer bzw. amerikanischer Kinder- und Jugendliteratur vergleichbar ist. Laut einer Definition von Ewers (2013) versuchte die deutsche Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft lange Zeit, dem Genre Fantasy „beizukommen“, indem sie diese als ein Sub-Genre der Phantastik ansah. Hierin sieht er einen Irrweg. Sicherlich gibt es Parallelen zwischen phantastischer Erzählung und Fantasy, doch seien diese rein äußerlicher Natur.
Anhand der Definition von Ewers untersucht diese Arbeit, ab wann von Texten gesprochen werden kann, die dem jüngeren Verständnis von Fantasy entsprechen und welche kinder- und jugendliterarischen Werke nach diesem Erkenntnisstand hinzuzuzählen sind. Dabei liegt das Augenmerk auf der Bedeutung und Vorgeschichte von Fantasy-Literatur für den westlichen deutschsprachigen Raum. Methodisch wurde wie folgt vorgegangen: Ein Korpus aus kinder- und jugendliterarischen Texten wurde gebildet. Anschließend wurde dieser im Hinblick auf die in Ewers‘ Definitionsansatz genannten Charakteristika untersucht. Hieraus entwickelte sich der Gedanke, eine für die weiterführende Forschung hilfreichen Klassifizierung der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur der Nachkriegszeit zu entwickeln, um den Stellenwert zeitgenössischer Fantasy verdeutlichen zu können.
Freundschaft und Liebe haben eines gemeinsam: die innige und wechselseitige Zuneigung zweier Personen zueinander. Das Mittelalter kennt die diskursive Trennung von Freundschaft und Liebe als Codes der Intimität nicht. Mit dem Terminus "minne" wird in der mittelalterlichen Literatur sowohl die Freundschaft zweier Männer als auch die Liebe zwischen Ritter und Dame beschrieben. Die Gesellschaft des Mittelalters um 1200 ist eine patriarchal organisierte und damit männlich homosozial geprägte Kriegergesellschaft. Vor diesem Hintergrund wird die These formuliert, dass Freundschaft im Mittelalter eher nicht der unwahrscheinliche Code der Intimität ist, sondern die Liebe. Mit dieser These wird die moderne Perspektive auf personale Zweierbeziehungen umgekehrt, die intuitiv die heterosoziale Beziehung und damit Liebe als Code der Intimität präferiert.
Im Zentrum des Interesses stehen männlich homosoziale Freundschaften und heterosoziale Liebesbeziehungen. Diese werden auf Basis linearer und triangulärer Figurenkonstellationen und unter Rückgriff auf Niklas Luhmanns Thesen, die er in „Liebe als Passion“ (1982) entwickelt, untersucht. Luhmann unterscheidet drei historische Stufen des Liebesdiskurses und ordnet diese Epochen zu: die höfische Liebe des Mittelalters, die passionierte Liebe der frühen Neuzeit und die romantische Liebe des 19. Jahrhunderts, die bis heute den Liebesdiskurs prägt. Die strikte Epocheneinteilung, die Luhmann vornimmt, wird für die Analyse der mittelhochdeutschen Texte aufgebrochen um zu zeigen, dass in der Literatur des Mittelalters Beispiele für alle drei Formen der Liebe zu finden sind. Die höfische Epik präsentiert Freundschaft und Liebe als Codes der Intimität, die sich einerseits wechselseitig bedingen, andererseits miteinander konkurrieren. Zwar stehen in den untersuchten Texten die heterosozialen Beziehungen im Fokus, doch mündet die Dominanz der Liebe als Code der Intimität nicht in der Verdrängung der Freundschaft. Im Gegenteil: Freundschaft dient der Liebe als Modell.
Anhand ausgewählter Materialien – insbesondere anhand von Vorträgen, die zwischen 1966/68 und 2001 auf den vom Deutschen Germanistenverband (DGV) veranstalteten sog. Deutschen Germanistentagen gehalten wurden – wird gezeigt, dass sich das Fach in seinem expliziten bzw. impliziten Diskurs über das Verhältnis der Germanistik zur Politik nach – den für den fachhistorischen Diskurs einschneidenden Daten – 1966/68 auf mehreren relevanten Ebenen auf der Suche nach einer neuen Identität befindet.
Zugleich führen Spezialisierungs-, Ausdifferenzierungs- sowie Entdifferenzierungsprozesse der Disziplin als wissenschaftssysteminhärente Prozesse das Fach an seine Grenzen bis hin zur (Selbst-)Auflösung. Diese Auflösung ist systemtheoretisch als Prozess der Szientifizierung und der Entkoppelung von Wissenschaft und Politik zu beschreiben – eine Koppelung, die für die Entstehung des Faches wesentlich war. Gleichzeitig zeigen sich – gegen den sog. Elfenbeinturm gerichtete – Diskurse, diese Abkoppelung zu kompensieren (z.B. Sprachenpolitik).
Die Arbeit diskutiert Goethes Gedichtzyklen 'Römische Elegien' und 'Venezianische Epigramme' im Kontext ihrer Entstehung und Publikation. Dabei fragt sie vor allem danach, wie diese beiden Textcorpora die Stabilisierung der Autorposition Goethes auf dem literarischen Feld zwischen dem Italienaufenthalt und der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Schiller begleiten. Während die bisherige Goethe- und Klassikforschung diese Jahre eher randständig behandelt hat, werden sie hier als wichtige Scharnierstelle zwischen einer Ästhetik der Überbietung und der Klassik in ihrer kanonisierten Form sichtbar, weil in ihrem Verlauf die Grundmuster einer umfassenden Schreibstrategie formuliert und etabliert werden, die bis zur Moderne die Funktionsweisen des literarischen Feldes prägen. Mithin wird die Klassik nicht nur als literaturgeschichtliche Epoche verstanden, sondern als eine Dynamisierung der literarischen Kommunikation, die seither selbstreferenziell und relativ autonom funktioniert.
Fünfzehnhundertsiebenundachtzig : Literatur, Geschichte und die Historia von D. Johann Fausten
(2014)
Ausgehend von der Beobachtung, dass die 1587 in Frankfurt am Main erschienene »Historia von D. Johann Fausten« überaus erfolgreich war, wird die These formuliert, dass dieser Erfolg auf der dichten Vernetzung mit zeitgenössischen Techniken, Praktiken und Diskursen beruht. Um Teile dieses Netzwerks zu rekonstruieren, beschränkt sich der Beobachtungszeitraum auf die 1580er und frühen 1590er Jahre. Innerhalb dieses Zeitraums wird etwa untersucht, wie man am »Faustbuch« weiterschreibt, welche Rolle die Hexen- und Zaubererverfolgung spielt, wie es um den Einfluss der Transformationen des Postsystems und des Kalenders bestellt ist und was man von außergewöhnlichen Zeichen zu halten hat, die auf dem Körperäußeren erscheinen. Methodisch ist die Arbeit dem New Historicism verpflichtet, dessen vermittelnde Stellung zwischen ›Literatur‹ und ›Geschichte‹ auch dazu genutzt wird, gängige disziplinäre Grenzziehungen in Frage zu stellen.
Goethe and the Sublime
(2013)
The dissertation situates the Goethean sublime in an obscured countermovement of resistance to the aestheticization the concept underwent in the 18th century. Before the encounter with the English aesthetic concept of the sublime, the German notion of das Erhabene (the sublime) named not a category of aesthetic experience, but a social affect. In contrast to the Sublime of Edmund Burke's theory, which explicitly excludes melancholy from the sources of the Sublime, das Erhabene is an affect related to the self-overcoming of melancholic subjectivity. As the aestheticized notion of the sublime displaced das Erhabene, Goethe became one of the most radical innovators of the aesthetics of the sublime. But as is demonstrated in chapters on The Sorrows of Young Werther, Elective Affinities, Faust and Wilhelm Meister, he did so with the aim of recovering the displaced meaning of das Erhabene as social affect. Goethe's sublime aims to show at every turn that the so-called "aesthetic experience" of the sublime is really displaced social affect. His treatment of the sublime therefore constitutes a radical critique of the establishment of aesthetics as an independent sphere of inquiry. There is for Goethe no way to understand aesthetic experience independently of its social context. By reconnecting the sublime it to the original social meaning of das Erhabene, Goethe recovers the aesthetics of the sublime as a means of mediating and facilitating the movement of subjectivity from frustrated stasis to divine creativity; i.e., from exclusion to participation in the material creation of reality.
This dissertation examines the portrayal of China in German modernist literature, as well as the adaptation of said literature in post-Mao China. It analyzes how the German texts of the modernist period negotiate cultural and political identity in the age of imperialism and Orientalism, and how their Chinese interpretations approach similar issues of representation and reform in different decades of China after Mao. How do the de-nationalizing elements of the original German-language writings create resonance with the nationalist aspects found in their contemporary Chinese counterparts? Drawing upon specific examples, I situate the German-language sources and their Chinese adaptations within their literary, cultural and historicopolitical contexts, and implement a multidisciplinary approach that combines textual analysis with postcolonial theory and cultural studies on global capitalism. Demonstrating how each work addresses and challenges the dominant discourse of its day, my thesis shows the continued influence of Germany literary modernism upon culture and politics in present day China, and argues in support of the existence of dynamic cultural transference between Germany and China.
German-language works discussed include: Arthur Schnitzler’s fragment “Boxeraufstand” (1926), Bertolt Brecht’s drama Der gute Mensch von Sezuan (1953), Franz Kafka’s short story “Beim Bau der Chinesischen Mauer” (1917), and Stefan Zweig’s novella Brief einer Unbekannten (1922). Chinese works discussed include: the Sichaun opera Sichuan Haoren (1987), Can Xue’s essay “Building in Sections: The Artist’s Way of Life” (1997), and Xu Jinglei’s film Letter From an Unknown Woman (2004).
Cheating and Cheaters in Pfaffe Amis and Reinhart Fuchs An Alsatian poet named Heinrich, writing around 1180, composed a beast epic, based on French sources, about a trickster fox named Reinhart. Some sixty years later, a poet known to us only as Der Stricker composed a work of similar length and structure, about a trickster priest named Amis, and his diligent efforts to cheat various anonymous individuals out of their money. Other works by this poet bear out the Stricker's consistent emphasis on strategy over brute force, prudence and intelligence over unconsidered actions. These stories both illustrate that power, when not directed by intelligence, is useless or dangerous, even to the one who wields it. Tricksters and cheating also appear in a surprising range of works contemporary to the Stricker's Pfaffe Amis and Heinrich's Reinhart Fuchs. Romances have their own trickster characters, conducting their cheats using methods and structures that recall those of these two Schwank-type epics. Cheaters like Amis, and Tristan's Isolde generate twin situations. One of them is true/hidden, and can influence the characters, and one is false/apparent, to which the victim characters are forced to respond. This artificial, apparent reality persists even after the cheater has left the scene, occasionally taking on a truth of its own. Both Reinhart and Amis, whatever their motivations, work evil everywhere they go; and yet the audience is expected to treat them as sympathetic characters. Because the trickster universe functions to turn systems upside-down, it also rejects the concepts of good and evil, forming a universe in which all that matters is who wins and who loses. The place of the villain belongs now to the fool; any character who becomes deceived deserves to be, and is treated with indignation by the narrator, just as the traditional villain might be.
Textgemeinschaften : der "Gregorius" Hartmanns von Aue in mittelalterlichen Sammelhandschriften
(2013)
In der Handschriftenkultur des Mittelalters werden Texte in aller Regel in Sammelhandschriften tradiert und nicht – wie dies heutige Editionen meist suggerieren – separat. Die materiellen und medialen Qualitäten der allgegenwärtigen Sammelhandschriften können sich, so die grundlegende These der Dissertation, auf die Form und den Inhalt der jeweils niedergeschriebenen Texte auswirken. Aus diesem Grund können je spezifische Sammlungskontexte nicht nur das Bedeutungsspektrum einzelner Texte beeinflussen; auch Varianzen im Wortlaut eines Textes lassen sich mitunter durch die Interaktion mit mitüberlieferten Texten erklären.
Anhand der mittelalterlichen Bücher, die den „Gregorius“ Hartmanns von Aue enthalten, werden Sammelhandschriften als ein bedeutendes Medium der vormodernen Schriftkultur in den Fokus gerückt und die Effekte dieser Tradierungsform untersucht. Zudem werden verschiedene Lektüren vorgestellt, die sich dem „Gregorius“ und seinem Bedeutungspotenzial von den jeweiligen Manuskriptkontexten her nähern, diese in die Interpretation einbeziehen und neue Einsichten in einen der meistbeforschten Texte der deutschsprachigen Literatur ermöglichen.
Hinsichtlich der Politischen Romane erscheint das allgemein schwer zu bestimmende Verhältnis von Gattungstheorie und Gattungsgeschichte als geradezu widersprüchlich: In unmittelbarer zeitlicher Nähe zu einer Anweisungspoetik entsteht eine ganze Reihe von Texten, die sich ostentativ auf diese Poetik beziehen, aber nur selten deren Anweisungen folgen. Die vorliegende gattungsgeschichtliche Untersuchung „Die Politischen Romane, eine populäre Gattung des 17. Jahrhunderts“ von Andrea Wicke legt deshalb eine rekursive Bestimmung der Gattung zugrunde: Erstmals werden grundsätzlich alle Texte herangezogen, die durch ihre paratextuelle Präsentation einen Gattungszusammenhang evozieren. Ebenfalls zum ersten Mal werden die Paratexte in umfassender Weise für eine dichte Beschreibung des historischen Gattungsdiskurses ausgewertet. Folgende Forschungsergebnisse lassen sich resümieren:
Das Phänomen der Politischen Romane ist besser zu verstehen, wenn man den literarischen Gattungsbegriff konsequent historisiert und die Politischen Romane wie Moden und Bewegungen als Ausdruck eines kulturellen Wandels begreift. Der wie eine epidemische Kurve zunächst langsam, nach 1680 stark ansteigende, nach 1684 wieder abfallende Publikationsverlauf der Politischen Romane indiziert eine besonders geartete Kommunikationssituation, als deren Produkt die populäre literarische Gattung erscheint.
Die allgemeine Frage, wie unbekannte Bücher zu Bestsellern werden, lässt sich hinsichtlich der Politischen Romane wie folgt beantworten: Mit der Adaption der satirischen Romane Christian Weises durch Johannes Riemer erreicht dessen satirische Erzählung "Der Politische Maul-Affe" Anfang des Jahres 1680 eine außergewöhnlich große Öffentlichkeit. Dafür sind außerliterarische Umstände maßgeblich, insofern die im Schüler- und Studentenmilieu angesiedelte Erzählung einen Skandal verursacht. Riemer referiert als Erster im Rahmen gattungsgenerierender imitatio auf zwei Romane Weises. Sein Verfahren, Weises Werke gegen dessen Intentionen als legitimierte Praetexte für eine satirische Schlüsselerzählung mit politischen Implikationen zu nutzen, etabliert sich und Weises Versuch, mit dem "Bericht" das Schreiben lustiger Bücher unter rhetorischen Prämissen als propädeutische Gattung für zukünftige Politici zu normieren, befördert gegen dessen Intentionen die spezifische Dynamik der Politischen Romane: Von 1680 bis 1684 erlangen die Politischen Romane durch ihr dauerndes Changieren zwischen anspielungsreicher, angriffiger Satire, kurzweiligem Schwank und prudentistischem Ratgeber eine große Wirkung. Die erstmalige Synopse aller Politischen Romane lässt erkennen, wie extensiv populäres wie elitäres Material in die Erzählungen integriert wird: Viele Episoden und Geschichten der Politischen Romane leben vom Kontrast zwischen der Vermittlung politischen Wissens mit gesellschaftsethischem Anspruch und grobianischen Sequenzen, anstößigen Motiven und vulgärem Sprachgebrauch. Die satirische Perspektive gilt meist dem traditionalen Verhalten bildungsferner Schichten; die Erzählungen thematisieren insbesondere die spezifische Zukunftserwartung junger Akademiker. Mit größerer zeitlicher Distanz zum Weißenfelser Skandal werden die Texte tendenziell stärker folklorisiert. Es scheint eine Öffentlichkeit für milieuspezifische Unterhaltungsliteratur zu entstehen, in der Autoren und Leser zur gleichen –studentischen – Ingroup gehören. Die außerliterarischen Bezüge der Texte bilden indes auch einen destabilisierenden Faktor des Gattungszusammenhangs: Skandale sind kurzlebig und 1684 hat die Popularität der Gattung ihren Scheitelpunkt erreicht. Christian Weises Stellungnahme in der Vorrede zum "Neu=erleuterten Politischen Redner" wider die Politischen Romane verstärkt den Niedergang der Gattung maßgeblich und Johannes Riemer sieht sich gezwungen, Weise in seiner abweisenden Haltung zu folgen. Mit diesen beiden Widerrufen verlieren das schillernde Epitheton politisch, der satirische Impetus und die versteckten Anspielungen auf eine gelehrte Autorschaft quasi ihren Resonanzboden. Zwar entsteht nun auch der nötige Spielraum, um den gattungsspezifischen Rahmen der Politischen Romane zu verändern und – wie Kuhnau und Ettner es tun – positiv an Weises Vorgaben anzuknüpfen. Doch bleibt es bei einzelnen Versuchen, Alternativen zu der provozierenden Performanz zu entwickeln, die den Erfolg der Gattung zu Beginn der 80er Jahre des 17. Jahrhunderts geprägt hat.
This thesis examines the literary output of German servicemen writers writing from the occupied territories of Europe in the period 1940-1944. Whereas literary-biographical studies and appraisals of the more significant individual writers have been written, and also a collective assessment of the Eastern front writers, this thesis addresses in addition the German literary responses in France and Greece, as being then theatres of particular cultural/ideological attention. Original papers of the writer Felix Hartlaub were consulted by the author at the Deutsches Literatur Archiv (DLA) at Marbach. Original imprints of the wartime works of the subject writers are referred to throughout, and citations are from these. As all the published works were written under conditions of wartime censorship and, even where unpublished, for fear of discovery written in oblique terms, the texts were here examined for subliminal authorial intention. The critical focus of the thesis is on literary quality: on aesthetic niveau, on applied literary form, and on integrity of authorial intention. The thesis sought to discover: (1) the extent of the literary output in book-length forms. (2) the auspices and conditions under which this literary output was produced. (3) the publication history and critical reception of the output. The thesis took into account, inter alia: (1) occupation policy as it pertained locally to the writers’ remit; (2) the ethical implications of this for the writers; (3) the writers’ literary stratagems for negotiating the constraints of censorship.
Während der nationalsozialistischen Zeit und beginnend schon die Jahrzehnte davor, beobachtet man eine auffallende Zunahme von Jugendschriften aller Art, die auf altnordischer Literatur basierten. Es waren Adaptionen von Isländer- und Königssagas sowie der Snorra- und Lieder-Edda. Die Arbeit versucht Ursachen dafür zu finden und beschreibt dazu auch das Umfeld der Jugendlichen und die Strategien und Ziele, die man in der Erziehung im völkischen und nationalsozialistischen Sinn anhand der behandelten Literatur verfolgte.
The political, the urban, and the cosmopolitan : the 1970s generation in Romanian-German poetry
(2010)
This study is an introduction to the body of work produced by the German poets who were born during or after World War II in Romania and whose almost simultaneous debut lies in the relatively liberal period 1965 – 1971. Helped onto the Romanian-German literary scene by a propitious environment and informed by the socialist ideology they were born “into,” the poets born between 1942 and 1955 formed a remarkable generation unit which sought to significantly renew German-language literature in Romania. Rejecting identification with the insulary Romanian-German communities, the young poets strove to create a socially and politically relevant verse expressing an urban and cosmopolitan attitude. The growing nationalist rhetoric and isolationist stance of Romania's regime and the material and psychological hardships endured by its population through the 1970s and 80s forced the generation to revise its incipient enthusiasm for Romanian socialism. Increasingly, the poets' work came to depict the threatened existence of the German minority and the harsh general living conditions in Romania and to provide an alternative to the absurd official proclamations of a “golden age” under Ceauşescu, despite the poetry's growing reliance on obscuring literary techniques. The emigration of most of the generation members in the mid to late 1980s brought about the eventual unravelling of the generation unit and marks the end of my study. By following the evolution of three themes – social and political engagement, the German minority, and the urban environment – which define the poets as a generation throughout their literary careers in Romania, the analysis illuminates not only the generation's development from identification with Romanian socialism and rejection of the German minority to criticism of the country's policies and a renewed interest in the fate of the German community but also the changing possibilities and limits of literary expression under communism. In addition to providing an introduction to the body of work created by the 1970s generation in Romania, the study also expands the understanding of German literature in the 20th century by providing new material on literature written under totalitarianism and of intercultural German literature.
This study analyses five British translations of Bertolt Brecht's 'Mutter Courage und ihre Kinder'. Two of these translations were written by speakers of German, and three by well-known British playwrights with no knowledge of the source text language. Four have been produced in mainstream British theatres in the past twenty-five years. The study applies translation studies methodology to a textual analysis which focuses on the translation of techniques of linguistic "Verfremdung", as well as linguistic expression of the comedy and of the political dimension in the work. It thus closes the gap in current Brecht research in examining the importance of his idiosyncratic use of language to the translation and reception of his work in the UK. The study assesses the ways in which the translator and director are influenced by Brecht's legacy in the UK and in turn, what image of Brecht they mediate through the production on stage. To this end, the study throws light on the formation of Brecht's problematic reputation in the UK, and it also highlights the social and political circumstances in early twentieth century Germany which prompted Brecht to develop his theory of an epic theatre. The focus on a linguistic examination allows the translator's contribution to the production process to be isolated. Together with an investigation of the reception of each performance text, this in turn facilitates a more accurate assessment of the translator and director's respective influence in the process of transforming a foreign-language text onto a local stage. The analysis also sheds light on the different approaches taken by speakers of German, and playwrights creating an English version from a literal translation. It pinpoints losses in translation and adaptation, and suggests how future versions may avoid these.
Through an examination of Joseph Roth’s reportage and fiction published between 1923 and 1932, this thesis seeks to provide a systematic analysis of a particular aspect of the author’s literary style, namely his use of sharply focused visual representations, which are termed Heuristic Visuals. Close textual analysis, supplemented by insights from reader-response theory, psychology, psycholinguistics and sociology illuminate the function of these visual representations. The thesis also seeks to discover whether there are significant differences and correspondences in the use of visual representations between the reportage and fiction genres. Roth believed that writers should be engagiert, and that the truth could only be arrived at through close observation of reality, not subordinated to theory. The research analyses the techniques by which Roth challenges his readers and encourages them to discover the truth for themselves. Three basic variants of Heuristic Visuals are identified, and their use in different contexts, including that of dialectical presentations, is explored. There is evidence of the use of different variants of Heuristic Visuals according to the respective rhetorical demands of particular thematic issues. It has also been possible to establish synchronic correspondences between the different genres, and diachronic correspondences within genres. Although there are examples within the reportage where the entire article is based on an Heuristic Visual, the use of Heuristic Visuals cannot be seen as a key organizing principle in Roth’s work as a whole. As his mastery of the technique reaches its highest point in the early 1930s, Heuristic Visuals are often incorporated into the reconstruction of a complete sensory experience. Analysis of Roth’s heuristic use of visual representations has led to important insights, including a reinterpretation of the endings of Roth’s two most famous novels: Hiob and Radetzkymarsch.
Das Projekt zum Thema - literarisch-essayistische Reisen zu Beginn der 70er Jahre bei Rolf Dieter Brinkmann, Rom, Blicke und Bernward Vesper, Die Reise stellt ein Experiment dar. Es geht um die wissenschaftliche Bestandsaufnahme des Phänomens 1968 und um das Motiv "Resignation". Die Annäherung erfolgt im Teil A auf wissenschaftlicher Basis, die sich im Teil B in eine literarische Herangehensweise wandelt.