900 Geschichte und Geografie
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Dieser Band versammelt Beiträge zu Generationenbeziehungen und Generationenkonzepten in der Vormoderne, die auf eine Tagung des DFG-Graduiertenkollegs 'Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter' in Bamberg zurückgehen. Die behandelten Untersuchungsgegenstände reichen von den antiken Diadochenreichen über die ottonische Königsfamilie des 10. und 11. Jahrhunderts bis zum frühneuzeitlichen Landadel Westfalens. Dabei werden historische, literaturwissenschaftliche und soziologische Fragestellungen aufgegriffen, um den Erkenntniswert des Konzepts 'Generation' interdisziplinär zu diskutieren.
Das Gedächtnis arbeitet nicht für Historiker. Es dient dem Leben, und dieses bedarf fließender Anpassungen des erworbenen Wissens an die Anforderungen der Gegenwart und Zukunft. Die Erkenntnisse der Hirnforschung fordern die Historiker heraus: Sie sollten nicht nur erforschen, wie es war, sondern wie Erinnerungskulturen funktionieren. Dazu bedürfen sie der Kooperation mit den Kognitionswissenschaften.
Zeitungsberichte im Alltagsgespräch : Mediennutzung, Medienwirkung und Kommunikation im Kaiserreich
(2004)
Der Artikel untersucht Mediennutzung und Medienwirkung im Kaiserreich. Er prüft anhand von Polizeiberichten, die heimlich in Kneipen angefertigt wurden, ob und wie Unter- und Mittelschichten über die Zeitungsmeldungen kommunizierten. Eine Analyse von Gesprächen über ausgewählte Skandale ergänzt und vertieft diesen Fokus, der in Beziehung zu unterschiedlichen Ansätzen der Medienwirkungsforschung gesetzt wird. Als Hauptergebnis lässt sich für die Jahrzehnte um 1900 eine starke Medienwirkung ausmachen. Die Kneipengäste griffen schnell und ausführlich Medienthemen auf und entwickelten daraus politische Gespräche. Alle geprüften Skandalfälle fanden sich in verschiedenen Unterhaltungen wieder. Aus den Spitzelberichten lassen sich erstaunlich detaillierte Kenntnisse bei den Mediennutzern nachweisen, selbst wenn die Ereignisse nicht unmittelbar ihrer Lebenswelt nahe standen. Insbesondere die Arbeiter übernahmen zwar häufig Positionen aus der sozialdemokratischen Presse, zeigten dabei aber zugleich eine eigensinnige Aneignung. Die Zeitungsmeldungen wurden mit persönlichen Erfahrungen verbunden, spielerisch-humorvoll gewendet oder mit emotionalen Affekten übersteigert.
Der Elsassische Patriot. Erster Jahrgang 1776 : eine Wochenschrift zum Unterricht für alle Stände
(1776)
Stéphane Dufoix schreibt im Vorwort, das vorliegende Buch (das in etwas kürzerer Fassung 2003 auf französisch in der Reihe "Que sais je" erschien) habe "a somewhat schizophrenic character". Es handele von "Diaspora", sei aber von einem Autor verfasst, der an die Nützlichkeit von Diaspora als Forschungsbegriff nicht glaube. Nach der Lektüre von rund 100 Seiten luzidem und konzisem Text weiß man garantiert etwas über Diaspora, was man vorher nicht gewusst hat, und man wird vermutlich die Skepsis des Autors im doppelten Sinne teilen: gegenüber der Nützlichkeit des Begriffs als analytischem Instrument, und gegenüber der Annahme, dass der Begriff bald durch andere ersetzt werden wird. ...
Trotha: Schwarzes Schaf
(2007)