930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie
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Rezension zu: Alison E. Cooley, The Cambridge Manual of Latin Epigraphy (Cambridge u.a. 2012)
(2015)
Responding to studies on prejudice in the Greco-Roman world, E. Gruen argues that Greeks and Romans had more nuanced and complex opinions about foreigners than often recognized. G. observes that the Greek and Romans could discover or invent links with these other societies through cultural appropriations of the past. These connections, G. contends, show that the Greeks and Romans cannot be ‘blanketed’ with xenophobia, ethnocentrism, and “let alone racism” (p. 3). G. argues that the Greeks and Romans were more interested in drawing connections with the other through cultural appropriation. G. contends that this approach reveals a positive outlook which does not reject or degrade the foreign other.
„The importance of the Epic Cycle in relation to the Iliad and Odyssey on the one hand, and on the other to lyric poetry, tragedy, and mythography, can hardly be overstated. Yet it has never been the object of a thorough commentary, and not often of a comprehensive study.“ Mit diesen Worten leitet M. L. West seinen Kommentar ein (V). Zwar hat M. Davies zu Beginn seiner ‚Epicorum Graecorum fragmenta‘ (1988) einen entsprechenden Kommentar angekündigt, erschienen ist dieser bislang aber nicht. Desto erfreulicher ist es, dass ein anerkannter Spezialist wie M. L. West sich dieses Unternehmens angenommen hat, nachdem bereits 2003 eine zweisprachige Ausgabe von ihm vorgelegt wurde...
Die erste Auflage dieser Einführung in die griechische Religion hat sich innerhalb der Forschung schnell zum Standardwerk entwickelt und kann inzwischen als Klassiker bezeichnet werden, da sie nicht nur die antiken Phänomene beschrieb und zu deuten suchte, sondern dies mit zum Teilen neuen wissenschaftlichen Herangehensweisen unternahm, die sich inzwischen vielfach bewährt haben. Seit ihrem Erscheinen im Jahre 1977 ist die Monographie in die englische (1985), griechische (1993), portugiesische (1993), spanische (2007), italienische (3. Auflage 2010) und französische (2011) Sprache übersetzt worden, wobei Burkert (meist zusammen mit den entsprechenden Übersetzern) jeweils die Chance genutzt hat, gewisse Teile dem neuesten Forschungsstand anzupassen. Erfreulicherweise gilt dies auch für die zweite deutsche Auflage...
Die politischen Beziehungsgeflechte im Alten Rom – neudeutsch: „Netzwerke“ – bildeten für John Nicols schon früh einen zentralen Ansatzpunkt seiner wissenschaftlichen Interessen. Ein formal klar abgrenzbarer Teilbereich dieses breiten Forschungsfeldes betrifft das patrocinium publicum („civic patronage“ bzw. „Stadtpatronat“), also das offizielle und formelle Patronat über Gemeinden, aber auch größere Gebiete wie etwa Provinzen im Imperium Romanum. Eine umfassende Untersuchung zu diesem Thema ist seit der immer noch wichtigen Arbeit von L. Harmand aus dem Jahr 1957 und seit der Freiburger Dissertation von F. Engesser aus demselben Jahr zum Stadtpatronat in Italien und im Westen des römischen Reiches trotz einer Reihe von regionalen Teilstudien oder solchen zu Einzelfällen nicht wieder vorgelegt worden. Hier schließt das Buch von Nicols eine Lücke auf aktuellem Stand. Ergänzt wird es durch eine Datenbank mit einem Corpus von ca. 900 Inschriften, Abbildungen und zusätzlichen Materialien, die auf einer bei der University of Oregon geführten Website hinterlegt ist und vorwiegend für den Spezialisten von Interesse sein dürfte. Bereits in der Vergangenheit hat sich Nicols wiederholt mit grundlegenden Aspekten des Themas auseinandergesetzt, was nicht wenige Beiträge aus seiner Feder vor allem aus den letzten beiden Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, dann aber auch wieder der jüngeren Vergangenheit dokumentieren...
Kathrin Jaschke hat eine mustergültige wirtschaftsgeschichtliche Analyse des antiken Puteoli vorgelegt. Ziel der Studie ist es, das Wirtschaftsleben der Stadt zur Gänze darzustellen: „Die meist allgemein getroffene Aussage der außergewöhnlichen Bedeutung der Stadt soll detailliert beleuchtet werden“ (7). Hierfür stellt sie verschiedene Fragen: Inwieweit wurde die Wirtschaft Puteolis durch die Einführung der annona beeinflusst? Wie waren die Verbindungen zwischen dem privaten Handel und der stadtrömischen Getreideversorgung? Hat die annona-Einfuhr die anderen Wirtschafts- und Handelszweige verändert? Wie gestalteten sich die Handelsbeziehungen nach Westen und Osten? Welche Personengruppen partizipierten an dem Handel? Welche Güter wurden in der Stadt und im Umland produziert? ...
Wim Broekaert, der bereits durch mehrere Aufsätze die Erforschung der kaiserzeitlichen Wirtschaftsgeschichte bereichert hat1, hat nun seine umfängliche Dissertation zu Schiffern und Kaufleuten/Händlern im lateinischen Westen vorgelegt. Das Buch ist eine prosopographische Arbeit, die es sich – wie Broekaert in der Einleitung (S. 6-8) formuliert – zum Ziel setzt, die sozialökonomische Organisation des wirtschaftlichen Handels zu beleuchten. Zu Recht wird einleitend bemerkt, dass eine Zusammenstellung des inschriftlichen Materials, das Aussagen über die sozialen Verknüpfungen und Strukturen, die wirtschaftlichen Handlungen zugrundliegen, bisher nicht erfolgt ist. Prospographische Untersuchungen als Bestandteil der Forschungen zur antiken Wirtschaft wurden gleichfalls bisher nicht unternommen. Broekaerts Untersuchung, das darf vorab gesagt werden, zeigt jedoch eindringlich den Mehrwert und das Potenzial der Prosopographie für die Erforschung der antiken Wirtschaft...
Rezension zu: Philip Matyszak, Legionär in der römischen Armee. Der ultimative Karriereführer
(2014)
Überblicksdarstellungen zum römischen Militärwesen erfreuen sich steter Beliebtheit. Meist wird dabei die Armee als Institution in ihrer Gesamtheit in den Blick genommen. Studien, die sich primär mit der Lebenswelt der Soldaten beschäftigen, finden sich hingegen selten, stattdessen tauchen sie in der Regel als Unterkapitel in den o.g. Überblicksdarstellungen auf. Philip Matyszak richtet in dem vorliegenden Buch den Blick ausschließlich auf den einfachen Soldaten und stellt dessen Alltagsleben in der römischen Armee dar. Das im Untertitel humorvoll als „Karriereführer“ bezeichnete Werk bietet eine Momentaufnahme des Dienstalltags in der Zeit um 100 n. Chr...
„Die Publikationen zum antiken Mythos sind fast unüberschaubar“ (5), bemerkt U. Reinhardt in der kurzen Einführung des mit „Der antike Mythos“ betitelten ersten Bandes seines zweiteiligen Werkes zum Komplex Mythos – Sagen – Märchen. Er selbst möchte sich von diesen abheben, indem er sich nicht nur mit dem Phänomen Mythos beschäftigt, sondern ausführlich diskutiert, was überhaupt unter diesem Begriff zu verstehen ist bzw. verstanden werden kann. Darüber hinaus behandelt Reinhardt auch die Ursprünge und konstitutiven Grund- sowie die wesentlichen Zusatzkategorien des frühgriechischen Mythos, um zuletzt die kulturhistorische Gesamtentwicklung darzulegen. Diesem Vorhaben sind insgesamt fünf Hauptkapitel und sechs Exkurse gewidmet. Zu Recht kann man somit von einem „systematischen Handbuch“ sprechen, welches sich deutlich abhebt von Lexika wie Roschers siebenbändigem „Ausführlichen Lexikon der griechischen und römischen Mythologie“ (1884-1937) und eher ‚erzählenden‘ Handbüchern wie Gantz’ zweiteiligem „Early Greek Myth: A Guide to Literary and Artistic Sources“ (1993)...
Die hier angezeigte Sammlung Kleiner Schriften des Althistorikers Gustav Adolf Lehmann enthält einen Großteil seiner publizierten Artikel und Rezensionen. Insgesamt 56 Beiträge, darunter eine Monographie, 46 fachliche Aufsätze, fünf Rezensionen, zwei biographische Beiträge zu Eduard Meyer, ein Nachruf auf Jochen Bleicken sowie eine Laudatio auf Hans Erich Stier, verteilen sich auf zwei Bände mit einem Gesamtumfang von 1074 Seiten. Die Anordnung der Schriften erfolgt in chronologischer Reihenfolge der behandelten Themen in insgesamt fünf großen Kapiteln: von der frühgriechischen Geschichte und derjenigen des Alten Orients bis zum frühen Principat (1-795). Im Anschluss folgen Beiträge zur antiken Historiographie (797-979) und zur Wissenschaftsgeschichte (981-1047). Den Beiträgen vorangestellt ist ein kurzes Vorwort (V-VI). Ein Schriftenverzeichnis (1049-1059) sowie ein Index (1061-1074, mit den erwähnten Namen und Orten), der „nur eine erste grobe Orientierung“ (V-VI) ermöglichen soll, beschließen den Doppelband...
Der von STEFFEN DIEFENBACH und GERNOT MICHAEL MÜLLER herausgegebene Tagungsband (zugleich Band 43 der Millenium-Studien) beschäftigt sich mit dem Westen des römischen Reichs in der Spätantike und fokussiert sich auf die tiefgreifenden Veränderungen vom frühen 5. bis zum ausgehenden 6. Jahrhundert, die zeitgleich, aber nicht unbedingt synchron abliefen und so gerade in der älteren Forschung den Eindruck eines katastrophischen Niedergangs aufkommen ließen. In der Einleitung plädieren DIEFENBACH und MÜLLER dafür, diese Zeit als einen „Strukturwandel mittlerer Reichweite“ anzusehen und erörtern die relevanten Aspekte wie die sichverändernden Formen der Herrschaftsbildung und der politischen sowie kulturellen Vergemeinschaftung, die Widerstand hervorrufende staatliche Durchdringung z.B. von ländlichen Regionen und die neuen kirchlichen Strukturen (S. 1)...
Rezension zu: Sara Stöcklin-Kaldewey, Kaiser Julians Gottesverehrung im Kontext der Spätantike
(2014)
Von einem nachlassendem Interesse an der Gestalt des letzten Kaisers der konstantinischen Dynastie, der sich vom Christentum abwandte, kann wahrlich nicht gesprochen werden. Erst im vergangenen Jahr (2013) ist die Arbeit von Th. Nesselrath erschienen, die nach den Konzepten und Vorbildern der Repaganisierung des Reiches fragte. Nun hat S. Stöcklin-Kaldewey eine Dissertation vorgelegt, die von M. Wallraff (Universität Basel, Kirchen- und Theologiegeschichte; evang.) betreut wurde und die allein schon durch ihren Umfang (456 Seiten) beeindruckt. Die Biographie des Kaisers wird nur ganz sporadisch behandelt, seine politischen Maßnahmen werden ausgeblendet (vgl. S. 13). Umso mehr ist das Buch für Philosophen und Religionswissenschaftler eine anspruchsvolle, aber auch höchst bereichernde Lektüre. Die große Zahl an Werken, die aus der Feder des Kaisers erhalten ist, bietet zweifellos eine hervorragende Basis, die die Vf. im besten Sinne genutzt hat für ihre Frage nach Julians Gottesverehrung im Kontext der Spätantike. Wer das Buch gründlich liest, wird schnell feststellen, dass ihm hier mehr geboten wird, als der Titel vermuten lässt. Die Vf. sieht in Julian mit Recht „eine Schlüsselfigur für das Verständnis der religiösen Kultur der Spätantike“ (S.2) mit ihrer „wechselseitigen Durchdringung verschiedener religiöser Sphären“ (S.4)...
Die gediegene Qualität von Matthias Gelzers (* 1886, † 1974, Inhaber des Frankfurter Lehrstuhles für Alte Geschichte von 1919 bis 1955) Cicero-Biographie lässt sich bereits daraus ersehen, dass schon ihr Vorläufer, Gelzers RE-Artikel über Cicero aus dem Jahre 1939, ab den 1950er Jahren mehrfach, besonders für Studenten, nachgedruckt worden war. Dieser Artikel bildete dann den Grundstock für die 1969 veröffentlichte Biographie Ciceros, die Gelzer – erweitert vor allem um die philosophischenAspekte aus Ciceros Leben und Schaffen – seinen Biographien über Caesar (letzte Fassung 1960, erstmals 1921) und Pompeius (letzte Fassung 1959, erstmals 1944 bzw. 1949) an die Seite stellte...
Wenn eine Neuerscheinung von zwei renommierten Verlagen gleich beim Erscheinen angekündigt wird mit dem spektakulären ‚Aufmacher‘ „Das konkurrenzlose Handbuch zu den großen Mythen der Welt“ und mit den plakativen Tops: „Konkurrenzlos umfassend: berücksichtigt alle wichtigen Kulturkreise – Kompakte Einträge zu einzelnen Mythen und ihrer Wirkung – Erklärung von Begriff, Funktion und Deutung von Mythen – Informationen zum Mythos in Wissenschaft und Künsten“, so werden damit beim breiteren Publikum und auch in Fachkreisen einige Erwartungen geweckt. Daher sieht der Rezensent, nach langer ‚Arbeit am Mythos‘ unlängst Verfasser des ersten systematischen Handbuchs zum antiken Mythos (2011) und eines weiteren handbuchartigen Überblickswerks zu Mythen, Sagen und Märchen (2012), seine Aufgabe vor allem in der Beantwortung der Frage, inwieweit die Neuerscheinung diesen Erwartungen gerecht wird...
Der im Folgenden anzuzeigende Band ist aus der Tagung „Oratory and Politics in the Roman Republic“ hervorgegangen, die im September 2010 in Oxford veranstaltet wurde. Die Herausgeberinnen stellen in der „Introduction“ (1-7) heraus, dass man politische Reden zwar bislang durchaus untersucht, die Wirkung derselben aber eher vernachlässigt habe. Diesem Aspekt ist der Band gewidmet (2). Ferner stünden diesmal nicht Ciceros Reden im Zentrum der folgenden Artikel. Statt dessen habe man sich bewusst auf die weniger gut belegten orationes anderer Politiker konzentriert. Ein wichtiges, aber kaum überraschendes Ergebnis wird bereits hier verkündet: Zwar habe der römische Redner mit seinem Vortrag politischen Einfluss ausüben wollen, doch sei der Effekt einer Rede nicht immer vorhersehbar gewesen (2). Ein weiteres Resultat erstaunt ebenso wenig: Die Rhetorik habe in der politischen Karriere der römischen Politiker zum Teil ganz unterschiedlichen Zielen gedient. Cicero erscheine dabei in mehrfacher Hinsicht als Ausnahme, „both in his near-exclusive dependence on oratory to fuel his public career, and in the choices he makes about how to use oratory. […] and he exploited to an exceptionally high degree the possibility of preserving his oratory in textual form“ (3). Mit anderen Worten, die Sonderstellung Ciceros als erfolgreicher Redner wird erneut betont. Kurze Zusammenfassungen der insgesamt 19 Beiträge schließen die Einführung ab (4-6). Letzteres macht eine kurze Besprechung sämtlicher Artikel obsolet. Statt dessen sollen im Folgenden einzelne Studien detaillierter besprochen werden...
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die erste längere Monographie zu der Königin Teje überhaupt, wenn auch z.B. ihr Portraitkopf in Berlin des Öfteren in kürzerer Form Beachtung fand. Teje war die Große königliche Gemahlin von Amenophis III., Pharao der 18. Dynastie des Neuen Reiches, sowie die Mutter des Königs Echnaton und Schwiegermutter Nofretetes. Bei ihren Eltern handelt es sich um Juja und Tuja, deren Grab in Theben (KV46) bei der Auffindung 1905 noch mit zahlreichen Objekten versehen war, die heute im Ägyptischen Museum Kairo ausgestellt sind. So wurde z.B. neben den äußeren, mit Schlittenkufen versehenen Sarkophagen, Särgen, Kanopenkästen und vergoldeten Totenmasken einer der überaus wenigen heute vollständig erhaltenen Streitwagen aus pharaonischer Zeit in ihrem Grab gefunden...
Die von J. Wiesehöfer herausgegebene Reihe Oriens et Occidens ist um einen neuen, wissenschaftsgeschichtlich wie kulturhistorisch wertvollen Band bereichert worden, den inzwischen 22. der 2001 begonnenen Reihe. Verfasst hat ihn der emeritierte amerikanische Gelehrte Lawrence J. Baack (* 1943), der sich u.a. durch seine Forschungen zur deutschen Geschichte des frühen 19. Jhs. einen Namen gemacht hat und auch über dänische und schwedische Sprachkenntnisse verfügt. Schon der fünfte Band der Reihe war derselben Thematik gewidmet. Er ist als Begleitband höchst wertvoll mit seinen zahlreichen Spezialbeiträgen, die in dieser Ausführlichkeit vom Vf. nicht behandelt werden konnten. Der Titel darf – auch wenn in der Forschung oft von der „Arabischen Reise“ gesprochen wird – nicht darüber hinwegtäuschen, dass zwar das Hauptziel der von J. D. Michaelis, einem Professor für Philosophie an der damals neu gegründeten Universität Göttingen, angeregten, vom dänischen König Friedrich V. († 1766) finanzierten Expedition von sechs Personen der Jemen war, der am 27.12.1762 mit der Ankunft in al-Luḥayya erreicht wurde. Doch durch den Tod des Philologen und des Botanikers am 25.5. bzw. am 11.7.1763 entschloss man sich bereits am 24.8.1763, nach Indien abzusegeln, aber durch den Tod des Zeichners und des Assistenten nur wenige Tage später kamen nur noch Niebuhr und der Arzt am 11.9.1763 in Bombay in Indien an, und nachdem auch dieser im Februar 1764 verstarb, setzte Niebuhr als Einzelforscher die Reise durch den Vorderen Orient bis zu seiner Rückkehr im Herbst 1767 fort...
Man wird das Gefühl nicht los, dieses Buch wisse selbst nicht so genau, was es eigentlich will. Folgt man seinem Titel, wäre eine Studie zur Darstellung des Kaisers Marcus Aurelius in der Historia Augusta und insbesondere den danach verfassten Werken zu erwarten. Tatsächlich aber handelt es sich hauptsächlich um einen Kommentar zur Vita Marci, angereichert um Kapitel zur Darstellung des Marcus Aurelius in der Historia Augusta und – angesichts dessen, dass Adams der Datierung derselben in das späte vierte Jahrhundert folgt – bei (fast ausnahmslos) früheren Autoren...
Das anzuzeigende Buch ist eine Aufsatzsammlung basierend auf einer internationalen Konferenz, die 2011 an der Keio Universität Tokio stattgefunden hat. Von den insgesamt elf Konferenzbeiträgen sind neun in dieser Sammlung vorgelegt. In seiner Einleitung gibt David Sugimoto die Beweggründe für die Wahl des Themas an und erklärt, weshalb die drei Göttinnen im Buchtitel als eine Göttin dargestellt werden, auch wenn er sogleich einräumt, dass noch weitere Göttinnen – Inanna, Isis, Hathor, Tanit und Venus sowie eine nicht näher bestimmte Himmelsgöttin – hätten mit aufgenommen werden können, da auch sie, ebenso wie zahllose lokale Göttinnen der antiken Welt, Aspekte der Ištar, Astarte und Aphrodite besäßen...
Mit Christa Steinby beschäftigt sich in der vorliegenden Arbeit eine Kennerin der Materie mit der Geschichte der römisch republikanischen Flotte und Seekriegsführung in der Zeit der Punischen Kriege. Steinby ist bereits 2007 als Autorin der nach den ausführlichen Studien von Thiel einzigen jüngeren monographischen Betrachtung der republikanischen Flotte in Erscheinung getreten, und in vielerlei Hinsicht schließt auch das hier anzuzeigende Werk an diesen Vorgänger an...
Das vorliegende Buch behandelt den Kleinhandel in der Stadt Rom und schließt damit eine Lücke in der Erforschung der antiken Wirtschaft. Wie Holleran in ihrer Einleitung mit Recht schreibt, hat die Forschung bisher den überregionalen Handel deutlich umfänglicher in den Blick genommen, während der „retail trade“, auch aufgrund der schwierigen Quellenlage, nur wenig bearbeitet worden ist (4f.)...
Bei der hier anzuzeigenden Monographie handelt es sich um die Habilitationsschrift von St. F. P(fahl), mit der er 2011 im Fach Alte Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der historischen Hilfswissenschaften an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf habilitiert wurde. Die Dissertation und die weiteren Veröffentlichungen weisen den Autor als provinzialrömischen Archäologen aus...
Eine Monographie zur Geschichte der römischen Provinz Germania Superior existiert bislang nicht, wenngleich zahlreiche Artikel, Einzelstudien und auch Bücher sich mit einzelnen Aspekten oder der Provinz insgesamt beschäftigen. Insofern kann man dem Klappentext des hier besprochenen Buches von M. K(lee) durchaus zustimmen, dass es sich um eine „längst überfällige“ Studie handelt, wobei zugleich ein „neuer Blick“ auf die „Gründung und Entwicklung“ der Provinz versprochen wird...
Bei den Baustrukturen der Pyramiden des Alten Reiches sind sehr große Unterschiede erkennbar, weist doch jede ein individuelles Inneres auf. Während die Cheops- Pyramide über ein sehr komplexes Kammersystem verfügt, das während des Baus sicherlich größere Komplikationen und damit auch einen höheren Zeitaufwand verursachte, ist bereits unter Chefren eine weitaus weniger komplexe Innenstruktur gewählt worden. In dessen Pyramide befindet sich die Sargkammer in Bodenhöhe, bei Mykerinos sind alle Kammern gänzlich unterhalb des Bodenniveaus. Diese Änderung der Bauweise resultierte sicher aus den Erfahrungen und Problemen beim Bau der Cheopspyramide. Diese ist über einem natürlichen Steinkern unbekannter Größe errichtet, wodurch sehr viel Baumaterial gespart werden konnte. Die Pyramiden der 5. und 6. Dynastie zeichnen sich wiederum durch eine gänzlich andere Bauweise als die der 4. Dynastie aus und sind weitaus kleiner konzipiert. Sehr selten sind Hinweise auf die zeitlichen Abläufe eines Pyramidenbaues zu finden, wie sie z.B. im Verlauf der Grabungen des Deutschen Archäologischen Institutes unter R. Stadelmann an der Roten Pyramide zutage kamen...
Dank einer entsprechenden Kurzbiographie des Sophisten Philostratos (soph. 2,7) steht der Name Hermogenes von Tarsos in der Forschung zur griechischen Kulturgeschichte der Kaiserzeit zumeist als Musterbeispiel für das schlussendliche Scheitern und damit einhergehende Absinken in die Unbedeutsamkeit eines vielversprechenden Sophisten nach einer kometenhaften Karriere. Trotz dieser wechselvollen Karriere des Redekünstlers haben, wenn auch nicht seine Reden, so doch zumindest einige seiner redetheoretischen Schriften nach einer erneuten Blüte ab der byzantinischen Epoche bis einschließlich ins 16.Jh. die Zeiten überdauert. Sie bereichern somit das heutige Bild der Kultur der Zweiten Sophistik...
Wie kaum ein Medium war (und ist) die Oper geeignet, Rezeptions- und Transformationsprozesse antiker Stoffe zu untersuchen. Jan Assmann gebührt das Verdienst, mit seiner Analyse von Mozarts Zauberflöte als einer der Vorreiter auf diesem Gebiet gelten zu dürfen. Mit ihrer Monographie „Nero in opera. Librettos as Transformations of Ancient Sources“ hat Gesine Manuwald einen weiteren Grundstein für eine Beschäftigung der Oper als Rezeptionsmedium historischer Persönlichkeiten der Vormoderne gelegt. Sie bietet eine Analyse des Nero-Stoffes primär aus philologischer Perspektive und versammelt in chronologischer Reihung alle Libretti, die sich vom 17. bis zum 20 Jh. mit diesem römischen Imperator auseinandersetzten, wobei das Pseudo-Seneca Drama „Octavia“ den Ausgangpunkt bildet...