Archive for Bryology
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018
Phascum vlassovii LAZ. (Pottiaceae, Bryophytina) in Hessen und Rheinland-Pfalz, neu für Mitteleuropa
(2006)
P. vlassovii ist bisher nur aus Nordamerika, Spanien, Armenien und der Ukraine bekannt. In den Jahren 2002 und 2006 wurden insgesamt vier Standorte im nördlichen Oberrheintal, in Hessen und Rheinland-Pfalz, festgestellt. Die Art wächst in intensiv bewirtschafteten Weinbergen und an einer Weinbergsböschung. Das wichtigste morphologische Merkmal von P. vlassovii sind hohe, oft 2-3fach gegabelte, flaschenförmige Papillen auf der oberen Hälfte der Blätter. P. vlassovii kann leicht mit P. cuspidatum verwechselt werden. Bei letzterer Art sind die Papillen jedoch wesentlich kleiner und höchstens 2fach gegabelt. Obwohl P. vlassovii sehr selten ist, wird angenommen, dass die Art weiter verbreitet ist und zusätzliche Funde auch in anderen klimatisch bevorzugten Gebieten erwartet werden können.
017
Im November 2006 wurden im Rahmen von Epiphytendauerbeobachtungen in der Haardt nördlich von Recklinghausen (NRW, Ruhrgebiet) an Buchen Dicranum tauricum-Polster gefunden, die eigenartige Auswüchse an den Blattspitzen zeigen. Bei näherem Betrachten entpuppen sich diese als einzellreihige, verzweigte Brutkörper, die an den stumpfen Enden solcher Blätter gebildet werden, deren Spitzen zuvor abgebrochen sind.
016
Binnenländische Vorkommen von Salzmoosen beschränkten sich bislang auf die Umgebung von Salzquellen. 2005 wurden erstmalig Nachweise der Salzmoose Desmatodon heimii und Conardia compacta von zahlreichen Bachrändern in Rheinhessen beschrieben. Dabei stellte sich die Frage, inwieweit diese Vorkommen von Salz beeinflusst sind, ob es sich dabei um Kochsalz oder andere Salze handelt, und woher das Salz stammt. Im Folgenden wird zusammenfassend über bereits veröffentlichte und über neue Ergebnisse berichtet.
015
Am Mittelrhein kommen vier Cinclidotus-Arten vor: C. mucronatus, C. fontinloides, C. riparius und C. danubicus. Die Standorte sind nach der Höhe über der Mittelwasserlinie differenziert. Am deutlichsten setzt sich C. mucronatus ab, welche in Lagen vorkommt, die nur gelegentlich von Hochwässern erreicht wird. Darunter steht C. fontinaloides, welche bis über der Mittelwasserlinie zu finden ist. Cinclidotus riparius schließt sich im Bereich darunter an. In den tiefsten, am häufigsten überschwemmten Lagen steht C. danubicus.
014
013
Moos überwintert im Eis
(2006)
012
Die Moosflora von Rolandseck
(2006)
Rolandseck liegt am linken Rande des Mittelrheintales gegenüber von Bad Honnef und dem Siebengebirge. Die vorliegenden Ausführungen beziehen sich auf einen 3 km langen und 2 km breiten Abschnitt des Rheintals, was die linksrheinischen Höhen und das rechtsrheinische Ufer einschließt. Sie sollen ein Bild von der im Zeitraum von 1994-2005 festgestellten Moosflora geben.
011
Nachdem der Verfasser bereits früher genaue Aufzeichnungen zur Moosflora von einigen Exkursionszielen aus der Umgebung Bonns publiziert hat, die im wesentlichen besondere, interessante Standorte betrafen, hat er im vorliegenen Beitrag Beschreibungen von "Normalstandorten" zusammengestellt, die zunächst trivial erscheinen, die aber beispielsweise bei Veränderungen der Moosflora in der Zukunft aufschlussreiche Vergleiche ermöglichen können. Die Ausführungen gelten für die Bereiche des „Rheinischen Schiefergebirges“, also Devonschiefers, der von Bonn bis Bingen das Rheintal herauf reicht sowie die Bereiche des Westerwaldes, der Eifel und des Hunsrück umfasst.
010
009
In den letzten Jahren kamen im Rhein bei extremen Niedrigwässern Mengen von einer Fontinalis-Sippe zum Vorschein, die überall – soweit fester felsiger Grund vorhanden war, mehrere Meter unter Normalwasserspiegel wächst. Diese Sippe zeichnete sich durch zierliche Größe und flache bis rundliche, aber nicht gekielte Blätter aus, wie sie sonst für F. antipyretica typisch sind. Sie wurde vorläufig als Fontinalis gracilis bzw. F. antipyretica var. gracilis benannt. Der Kulturversuch gibt aber Hinweis darauf, dass es sich bei allen ebenfalls um Modifikationen handeln könnte.