Refine
Year of publication
- 1994 (419) (remove)
Document Type
- Article (253)
- Part of Periodical (48)
- Part of a Book (37)
- Review (22)
- Working Paper (16)
- Book (13)
- Conference Proceeding (10)
- Report (7)
- diplomthesis (5)
- Doctoral Thesis (4)
Language
- German (304)
- English (99)
- Spanish (8)
- French (2)
- Multiple languages (2)
- Portuguese (2)
- Danish (1)
- mis (1)
Is part of the Bibliography
- no (419) (remove)
Keywords
- Deutschland (9)
- Hofmannsthal, Hugo von (9)
- Kollisionen schwerer Ionen (5)
- Rezeption (5)
- heavy ion collisions (5)
- Dialog (4)
- Europa (4)
- Single Crystal Structure (4)
- Bibliografie (3)
- Computerlinguistik (3)
Institute
- Physik (23)
- Präsidium (22)
- Extern (21)
- Medizin (18)
- Informatik (13)
- Mathematik (11)
- Gesellschaftswissenschaften (10)
- Biochemie und Chemie (9)
- Rechtswissenschaft (8)
- Universitätsbibliothek (8)
Die folgenden Überlegungen gelten einer literarischen Gattung, die in ihrer Entstehungs- und Primärrezeptions-Phase für das 15. und 16. Jahrhundert von größter Bedeutung war und die darüber hinaus durch ihre spätere Verbreitung in Form von billigeren Drucken als „Unterhaltungsliteratur“ zum Leserrepertoire auch der folgenden Jahrhunderte gehören sollte: dem frühen deutschen Roman, zur Unterscheidung von seinen versifizierten höfischen Vorläufern unter der aus neuzeitlicher Sicht scheinbar tautologischen Bezeichnung „Prosaroman“ bekannt.
Die Gralsthematik ist bei Wolfram, auch was die Geschichte des Grals angeht, wesentlich weiter ausgeführt als bei Chrétien: die Notwendigkeit einer Vorgeschichte, wie sie Robert de Boron wohl für Chrétien bieten will (...), war bei ihm daher nicht gegeben. Vergleichbares gilt für die Geschichte der Elterngeneration, die bei Wolfram (...) ebenfalls ausführlich berichtet ist.
Der Typus (...) [des] Liebesromans bildet das Gerüst von „Mai und Beaflor“, einem anonym überlieferten höfischen Roman des 13. Jahrhunderts, dessen genaue Datierung unsicher ist. (...) Die Vorlage ist unbekannt, sie dürfte französisch sein. (...) Eine Prosachronik als Quelle ist eher unwahrscheinlich und soll wohl die Authentizität der Geschehnisse verbürgen; Prosaromane vergleichbaren Inhalts sind nicht überliefert. Der Liebesroman erhebt – im Unterschied zum Artusroman – generell einen Faktizitätsanspruch: Flore und Blanscheflur sind in die Karls-Genealogie eingebunden, der „Partonopeus“ auf das Haus Blois bezogen, auch der „Willehalm von Orlens“ gibt sich als Historia.
[Volker Mertens greift] (…) auf die von Rainer Warning formulierte „doppelte Rollenhaftigkeit“ des lyrischen Ichs zurück (…), [die er] Performanz-Ich und Text-Ich (…) [nennt]. (…) Beide Ichs stehen in Spannung zum (biographischen)Autor (…), wobei seine Nähe zum Performanz-Ich dann besonders groß ist, wenn er selbst als Sänger seiner eigenen Lieder auftritt. Der Autor ist in hohem Maße sozial eingebunden, das Performanz-Ich fügt sich in eigene Traditionen und Konventionen, besitzt aber weitgehende Lizenzen im Vergleich zur sozialen Realität; am freiesten von äußeren Bedingungen ist das Text-Ich. Ein Beispiel aus Walthers Minnesang kann das verdeutlichen (…).
[Volker Mertens] Beitrag beschäftigt sich mit den Texten, die teils auf hoch- (Tristant), teils auf spätmittelalterliche Vorlagen (Melusine, Magelone) zurückgehen und deren letztbetrachteter Fall einer weitgehend autonomen Erfindung des Autors Jörg Wickram entspringt. (…) [Volker Mertens fragt] nach der Darstellung der Geschlechterliebe (…) im jeweiligen Werk und nach ihrer spezifischen Semantik im Rahmen der literarischen und gesellschaftlichen Situation der Entstehungszeit, die etwa einhundert Jahre umspannt – von der 1456 aus dem Französischen adaptierten Melusine des Thüring von Rigoltingen, über den Prosa-Tristant von 1484 und Veit Warbecks Magelone von 1527 bis zum 1557 gedruckten Goldfaden. Um das liebessemantische System des Hochmittelalters einzubeziehen, (…) [stellt Volker Mertens] den Tristant im Vergleich zur Versfassung Eilharts von Oberge von ca. 1190 an den Beginn.
[In seiner Studie will Volker Mertens] vor allem die konnotativen Bedeutungen darstellen, die für die ‚Jagd’ zu erschließen sind: es sollen als solche die gesellschaftlichen Traditionen der realen und der allegorischen Jagd in der Literatur gelten, die anthropologischen Deutungspotentiale der dargestellten Vorgänge und die mythische Dimension des literarischen Jagdmotivs.
[Volker Mertens] will den im Berliner Ms.germ.fol. 640 (Tristan-Hs. P, Eilhart-Hs. D) überlieferten Tristan-Roman als Ganzes interpretieren und [beschreibt] zu diesem Zweck zuerst die Textgestalt beider Komponenten. Die Komplexität von Gottfrieds Konzeption, ihre gewollte Ambivalenz ist im Berliner ‚Tristan’ zwar reduziert, aber nicht aufgegeben. Gottfried stellt die Uneindeutigkeit durch die Spannung von Erzählfabel und Kommentar einerseits und innerhalb der Kommentare durch sprachliche Momente her – dem gegenüber bedeutet die Eilhart-Fortsetzung allerdings eine Vereindeutigung, die nachträglich auch das Verständnis Gottfrieds überformt und die Ambivalenz reduziert. Der Verzicht auf jegliche Kommentierung bedeutet aber auch einen Appell an die Offenheit für Verstehensmöglichkeiten seitens des Lesers. Diese sind durch Ausdeutung der Fabel bereits sensibilisiert und präformiert und können dann bei der Lektüre des abschließenden Eilhart-Textes aktualisiert werden. Sein Schluß in seiner lapidaren Eindringlichkeit ist gar nicht so weit von Thomas’ überliefertem Ende – der ganze konsolatorische Apparat Ulrichs und Heinrichs bleibt ja weitgehend ausgespart. Der schaden für Gottfrieds ‚Tristan’ in der Berliner Fassung ist nicht so groß, wie es aufs erste scheint: seine kunstliche geschichte wirkt wie der Trank auch nach dem Tode des Autors weiter und gibt dem Eilhart-Schluß eine Minne-Konzeption vor, die Heil und Heil-Losigkeit der Geschlechterliebe umgreift.
In Lenzens Briefen, seinen „stets unmittelbar und originell hervorsprudelnden Herzensergüssen [...] spiegelt sich des Dichters innerstes Sein und Wesen in lebendiger Treue [...].“(...) Diese Ansicht formulierte Franz Waldmann 1894 in schöner Übereinstimmung mit der allgemeineren zeitgenössischen Überlegung zum sogenannten Sturm und Drang-Brief. (...) Als zunächst vielleicht paradox anmutende These sei vorangestellt: Waldmanns Aussage gilt um so weniger, je „unmittelbarer“ und persönlicher die Briefe erscheinen; sie dokumentieren des „Dichters innerstes Sein und Wesen“ nicht „unmittelbar“, sondern nur in vermittelter Weise, im Bewußtsein des Absenders von seiner Rolle als Schriftsteller und in seiner genauen Kenntnis der literarischen Gesetze des sogenannten Sturm und Drang-Briefes. (...) Nicht auf den Briefschreiber kommt es an, sondern auf den Brief. Dies wäre, wenn die Interpretation stimmt, dem literarischen Charakter der Briefe angemessen.
Die Literatur hat, wenn sie sich der Beschreibung von Hölle, Vorhölle und Fegefeuer begibt (...) eine Darstellungstradition aufgegeben, die über das Mittelalter bis in die Zeit der Alten Kirchen zurückreicht. (...) Da es (...) [Jens Haustein] im folgenden um das Fortleben des Evangelium Nicodemi’ im Mittelalter gehen wird, (...) [gibt er] zunächst einen kurzen Überblick über Entstehung und Inhalt dieses spätantiken Textes (...). Im Rahmen eines (...) von typologischem Denken bestimmten Erzählzusammenhangs kommt (...) dem Bericht von der Höllenfahrt Christi aus dem ‚Evangelium Nicodemi’ eine zentrale Position zu, da in ihm ja das typologische Konzept in der Begegnung von Patriarchen und Propheten mit dem von ihnen gesehen oder vorausgesagten und nun auferstandenen Gott gewissermaßen Gestalt gewonnen hat. (...) Kaum ein Autor, der vergleichbar ausführlich die Höllenfahrt schildert, hat sich die Dramatik und das Pathos der Szene entgehen lassen: die Vorahnung des Teufels, seine Verzweiflung, das machtvoll-laute Zerstören der Höllentore, die endgültige Gefangennahme des Teufels, den freudigen Jubel der Erlösten. Der Autor der ‚Erlösung’ hat von all dem fast nichts aufgenommen.
A feature of the Northern Iroquoian languages is their especially rich inventory of particles. This paper is concerned with one particle in the Cayuga language which has a widespread distribution and performs a broad range of apparently unrelated functions. The particle ne:' is commonly .translated as 'it is/that is', 'this' or ' that'. In other instances it is translated as predominant stress, or is simply omitted in the translation. The particle can occur in almost any syntactic or semantic environment, but it is not obligatory in any context. The various functions that have been suggested in the literature include indication of declarative mood and assertion, marking of emphasis, focus or contrast, and expression of predicative and deictic force. I argue that the particle ne:' can be described successfully if its distribution is considered from a wider perspective, taking into account discourse structure and variation in scope. Its analysis as a focus marker can account for the variety of apparently unrelated functions. The analysis is based on a detailed study of the particle' s distribution in spoken language using a database of five Cayuga texts by four different speakers, including three narratives, one procedural text and a children 's version of a ceremonial text.
Valenz ist eine Zeitbombe, die im Lexikon deponiert ist und in der Grammatik detoniert. Im vorliegenden Beitrag geht es um die Grundlegung einer neuen Valenztheorie, der die Aufgabe zukommt, diese Bombe so empfindlich zu konstruieren, daß sie nicht mehr entschärft werden kann. Dabei möchte ich gleich am Anfang betonen, daß die Valenztheorie – genau und nur im Sinne der obigen Metapher – eine grammatische Teiltheorie darstellt, die nicht an ein bestimmtes Grammatikmodell gebunden ist. Zwar ist die Valenztheorie m enger Verbindung mit der Dependenzgrammatik entstanden, Valenztheorie und Dependenzgrammatik haben jedoch klar unterschiedliche Gegenstände. Auf die Bestimmung dieser Gegenstände komme ich am Ende meiner Erörterungen zu sprechen (vgl. 5.). Es soll von folgenden Arbeitsdefinitionen ausgegangen werden: (I) Valenzpotenz (kurz: Valenz) ist die Potenz relationaler Lexemwörter (Lexemwort' im Sinne von Coseriu), die zu realisierende grammatische Struktur zu prädeterminieren (vgl. auch Welke 1993; zur Relationalität vgl. Lehmann 1992:437f.). Aus dieser Arbeitsdefinition folgt, (a) daß Valenz für einen Teil der grammatischen Realisierung verantwortlich ist, aber auch (b) daß Valenz bei weitem nicht für alles in der grammatischen Realisierung verantwortlich ist. Eine ganze Reihe von morphologischen, syntaktischen, semantischen und konzeptuellen Prozessen wIe z.B. Derivation (verbale Präfixbildung), Konjugationstyp, syntaktische Konversion, Serialisierung, Graduierungen der Transitivität, Determinierung, Fokussierung usw. interagiert mit der Valenz, sobald diese eine grammatische Struktur mitzuerzeugen hat (vgl. auch 3.6).
In the last two decades Philippine languages, and of these especially Tagalog, have acquired a prominent place in linguistic theory. A central role in this discussion was played by two papers written by Schachter (1976 and 1977), who was inspired by Keenan's artcle on the subject from 1976. The most recent contributions on this topic have been from de Wolff (1988) and Shibatani (1988), both of which were published in a collection of essays, edited by Shibatani, with the title Passive and Voice. These works, and several works in-between, deal with the focus system specific to Philippine languages. The main discussion centers around the fact that Philippine languages contain a basic set of 5 to 7 affix focus forms. Their exact number varies not only in the secondary literature, but in the primary sources, i.e. Tagalog grammars, as well, where considerable differences in the number of affix focus forms can be found. All of these works, however, do agree on one point: the Philippine focus system basica1ly consists of agent, patient (=goal or object), benefactive, locative, and instrumental affix forms. Schachter/Otanes (1972) list a number of further forms, and in Drossard (1983 and 1984) we tried to show (in an attempt similar to those of Sapir 1917 and Klimov 1977) that the main criterion for a systematization of the Philippine focus system consists in the difference between the active and stative domains, an attempt which in our opinion was largely misunderstood (cf. the brief remarks in Shibatani (1988) and de Wolff (1988). The present paper is thus, on the one hand, an attempt to repeat and clarify our earlier position, and on the other, a further step towards such a systematization. A first step in this direction was an article on resultativity in Tagalog from 1991. In the present paper this approach will be extended to reciprocity. In the process we will show that it is valid to make a distinction between an active (=controlled action) vs. a stative (=limited controlled action) domain. First, however, we will take a brief look at what makes up the active and stative voice systems.
Das Phänomen der Inkorporation, spezieller Nominalinkorporation (NI), wurde ursprünglich in der Forschung vor allem in nordamerikanischen Indianersprachen untersucht und zu ihrer typologischen Beschreibung herangezogen. Daraus ergab sich eine Definition von NI als einem morphologischen Verfahren, bei dem ein prädikativer Ausdruck (V) einen referenzfähigen Ausdruck (N) inkorporiert, um einen komplexen prädikativen Ausdruck (V) abzuleiten. Nach heutigen Erkenntnissen jedoch gilt NI als relativ universell vertretenes Verfahren, das in den Sprachen der Welt mehr oder weniger prominent zu finden ist. Strittig ist dabei, ob das Inkorporat nur seinen syntaktischen Status – dies wäre als weit gefaßte Definition zu bezeichnen – oder auch seinen Wortstatus – dagegen eng gefaßte Definition (=Komposition) – verliert. Mit dieser Frage verbunden scheint die Diskussion um den Status von NI innerhalb eines Sprachmodells: Handelt es sich um ein syntaktisches Verfahren und ist als solches produktiv mit einer relativen Eigenständigkeit der Elemente (Sadock 1986/Baker 1988) oder um Lexikalisierung (Mithun 1984), also um einen Wortbildungsmechanismus mit einer zumindest tendenziellen Verfestigung der beteiligten Elemente? Allen diesen Modellen gemeinsam bleibt jedoch die Tatsache, daß sie im Bereich der Morphologie ansetzen. Wir wollen in dieser Arbeit den umgekehrten Weg beschreiten und anhand des von Mithun (1984) aufgestellten Katalogs von Charakteristika nach Phänomenen "nicht-morphologischer" NI suchen und sie am Material der jeweiligen Sprache erörtern.
Erfahrungswissen, das ins Logbuch eingeht, einerseits, das 'Wissenorganisationswissen' der auch heiligen Schriften andererseits treten, gleichsam hinter dem Rücken ihrer prätendierten Identität, auseinander. Dies wäre das Neue, das sich in Colóns Entdeckung des Bekannten abzeichnet.
Daß aber dieses Neue gewissermaßen schon ein Altes ist, daß es – kategoriale Veränderungen des Schrift-, des Wissens- und des Erfahrungsbegriffs nur mitbedacht – weit zurückreichende Traditionen hat, dies (…) [soll aufgezeigt werden]. Mein Beispiel nehme ich aus der mittelalterlichen Erzähltradition vom heiligen irischen Abt Brandan aus dem 6. Jahrhundert. Er ist auf seiner Fahrt durch die westlichen Meere bis zum irdischen Paradies selbst vorgestoßen und wie Colón, der von ihm aller Wahrscheinlichkeit nach wußte, hat Brandan, so steht es in der mich hier interessierenden Legendenversion, dabei ein Bordbuch geführt.
The checklist contains records of spiders from the federal countries Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen and the northern plain of Lower Saxony which are compiled from published data, unpublished papers and personal communications. Among the total of 601 species Gnaphosa leporina, Marpissa nivoyi, Dictyna major, Baryphymamaritimum, Pelecopsisnemoraloides, Ozyptila westringi, Silometopus ambiguus and Micaria romana are species which occurin Germany mostlyin the north-western region. The species records in the checklist can be related to their informational sources and they can be localised in the TK25-grid, which represents sheets of the 1:25.000 topographical map.
Spinnen aus Malaisefallen
(1994)
The spider fauna of the higher vegetation strata is by far less well investigated than the bulk of epigeic spiders. The present paper refers to spiders collected in Malaise traps that were used during an insect sampling program in Brandenburg (Germany) in 1992-1993. In spite of a rather unusual sampling technique for spiders, the species report presented might add to our knowledge useful data on arboricolous spiders.
A faunistic study was carried out for three years in Zemen gorge (1984-1986). With the help of Barber-traps 675 gnaphosid spiders were caught in 4 localities, each with 2 habitats, meadow and forest. 23 species were found in total and their biotopical distribution was recorded. The investigated habitats are faunistically similar, mainly in qualitative respect. In addition data about the phenology of the most frequent species are presented. The males are most abundant in spring and summer and disappear in VIII, the females are most numerous after VII and can be found till the end of IX, whereas the juveniles can be found till the end of X. The species abundance reaches its peak in V-VI.
The checklist contains information about all species of spiders in Lithuania recorded in 1930-1992 and includes a bibliography of the spider fauna of Lithuania. A total of 233 spider species is known from Lithuania.
„Ich will zu diesem Vorkommnis aus dem psychischen Binnenleben das Seitenstück aus dem sozialen Leben suchen.“ Mit diesem Satz gelangt [Sigmund] Freud zum Begriff der Zensur und kann dann all dessen Ausdruckskraft nutzen – Unterdrückungsinstanz unangenehmer Wahrheiten, Zwang zur Mäßigung und Verstellung –, um seine neue psychologische Entdeckung zu erläutern: „eine bis ins einzelne durchzuführende Übereinstimmung zwischen den Phänomenen der Zensur und denen der Traumdeutung“. [André] Breton verdankt Freuds Zensurbegriff den entscheidenden Anstoß. Sein Programm des Surrealismus besteht im wesentlichen darin, traditionelle sprachreligiöse Idee auf moderne und provokante Art neu zu formulieren – und Freuds Zensurbegriff ist es, der dabei die Modernität und Provokation ausmacht. Die ‚écriture automatique’ folgt der literarisch-religiösen Idee von der sich selbst sagenden, sich selbst schreibenden Wahrheit. Die wichtigen Texte haben keinen Verfasser, heißt es, jedenfalls nicht einen Menschen bei wachem Verstand, sondern sind Offenbarungen aus göttlicher Quelle oder, sprachreligiös gewendet, der Sprache selbst.
Das Problem des Transfers in der maschinellen Übersetzung von Japanisch nach Englisch ist fehlende Information über Numerus und Definitheit im Japanischen, die für die Wahl der englischen Artikel und die Nomenmarkierung gebraucht wird. Obwohl dieses Problem signifikant ist, beschäftigt sich die Forschungsliteratur kaum damit. [...] Wir bsaieren unsere Untersuchungen auf experimentell erhobenen Daten aus einem Experiment über deutsch-japanische gedolmetschte Terminaushandlungsdialoge [...]. Auf diese Weise können Phänomene bestimmt werden, die für die Domäne von VERBMOBIL relevant sind. Wir sehen unser Vorgehen in Übereinstimmung mit dem 'Sublanguage'-Ansatz [...].
Some requirements for a VERBMOBIL system capable of processing Japanese dialogue input have been explored. Based on a pilot study in the VERBMOBIL domain, dialogues between 2 participants and a professional Japanese interpreter have been analyzed with respect to a very typical and frequent feature: zero pronouns. Zero pronouns in Japanese texts or dialogues as well as overt pronouns in English texts or dialogues are an important element of discourse coherence. As to translation, this difference in the use of pronouns is a case of translation mismatch: information not explicitly expressed in the source language is needed in the target language. (Verb argument positions, normally obligatory in English, are rather frequently omitted in Japanese. Furthermore, verbs in Japanese are not marked with respect to features necessary for pronoun selection in English.)
Ein einer Äußerung können Nullpronomina aus mehreren [...] Gruppen vorkommen. Die [...] Gruppen können auf die Ebenen eines Schicht-Dialogmodells bezogen werden; andererseits können sie Hinweise geben, welche Informationen in einem Dialogmodell verfügbar sein sollten. Dies wird in der Folgezeit genauer zu untersuchen sein. Im folgenden werden die genannten Typen von Nullpronomina genauer dargestellt und Lösungsverfahren zum Auffinden der Referenten genannt.
Den Romanen des "philosophischen Schriftstellers" Italo Calvino lassen sich grundlegende Fragen der zeitgenössischen Ästhetik entnehmen. Sie eröffnen einen Horizont, innerhalb dessen sich auch das theoretische und literarische CEuvre des "Roman-schreibenden Philosophen" Umberto Eco bewegt, ja es scheint fast, als befänden sich die Werke beider in einem Dialog. Jedes lebendige Kunstwerk ist, wie Eco betont, ein Kunstwerk in Bewegung, offen für neue interpretative und kommunikative Möglichkeiten sowie für neue Möglichkeiten des ästhetischen Genusses. Der Interpretationsprozeß gleicht einer Pendelbewegung zwischen der "Offenheit" der Rezeptionsmöglichkeiten und der "Geschlossenheit" bzw. Bestimmtheit des Werkes durch seine Struktur. Der Interpret steht demnach innerhalb einer nicht stillzustellenden Bewegung. in deren – immer erneut notwendigen – Nachvollzug er sowohl Erkenntnisse über die "kombinatorischen Möglichkeiten des Codes" gewinnt, als auch über "die Codes (...) einer bestimmten Periode der Kunstgeschichte." Daher ist es die Aufgabe der semiotischen Interpretation eines ästhetischen Textes, "das strukturierte Modell für einen unstrukturierten Prozeß eines kommunikativen Wechselspiels" zu liefern. Für Eco ist die Interpretation ein pragmatisch-hermeneutischer Prozeß, der im "Taumel der Möglichkeiten" bestimmte Bedeutungsmöglichkeiten ausschließt und andere privilegiert. Ein "epochales" Kunstwerk ist nach Eco eine "epistemologische Metapher", es repräsentiert ein "diffuses theoretisches Bewußtsein", das von den wissenschaftlichen und ästhetischen Theorien seiner Zeit gespeist wird. Dies gilt in besonderem Maße für die Romane Calvinos und Ecos: Der "Held" ihrer Romane ist der Interpretationsprozeß im Spannungsfeld zwischen Autor, Text und Leser. Dabei geht es um die Frage: Wie wird sich der Interpret im Verlauf der Interpretation seiner Rolle als Interpret bewußt? Die Absicht Ecos und Calvinos ist eine aufklärerische: Sie wollen einen "neuen Leser" schaffen, der sich seiner Rolle als Leser bewußt ist und der die Verantwortung für seine Lektürekonzeption übernimmt. "Ein Text will für seinen Leser zu einem Erlebnis der Selbstveränderung werden".
"The death of the Emperor Frederick Il in 1250 marked a tuming point in German affairs. When in 1212 the young King of Sicily had taken Germany by storm, driving north his Welf rival Otto IV of Brunswick and securing the support of the German princes, it had seemed that a new golden age had begun. Walther von der Vogelweide at last received his "lêhen", and praised his new patron as "der edel künec, der milte künec". ln Aachen a crusade was proclaimed for the liberation of Jerusalem. Comparisons were made with the Emperor's grandfather, Frederick Barbarossa. The house of Hohenstaufen was again in the ascendency. But these high expectations were always unrealistic. Frederick's crusading vows became a thom in his flesh; his enemies held him to them, but obstructed him as he sought to fulfil them. Much of his energy was taken up in a dual struggle against insurgency in his restive Lombard states, and against the bitter invective of the papal propagandists. Although Innocent lll had been the prime sponsor of the young Emperor, Honorius III became alan·ned at the prospect of a union of the crowns of Sicily and the Empire, and Gregory IX and Innocent IV became determined to break the power of the Hohenstaufen dynasty once and for all. The popes did not have it all their own way. For the most part, the German princes remained loyal, pleased to have an emperor who interfered so little in their affairs. Frederick‘s policy of diplomacy and compromise attracted more sympathy than that of the Pope who refused to meet and treat with him. His early death, however, left his son Conrad IV in a weak position from which he was unable to recover, and within twenty years the last Hohenstaufen rulerwas deposed. The impact of these events on the intellectual climate in Germany was immense. After Frederick's death, there was an upsurge in apocalyptic preaching, and much of the literature of the period was diffused with a sense of nostalgia. It is in this light that we must read the account of the life of Frederick II which is offered by the Viennese patrician, Jansen Enike. Enikel‘s Universal Chronicle ('Weltchronik') recounts the history of the world from Adam to Frederick. It was written about 1272, just four years after the death of Conradin, the last of the Staufen line. Enikel was probably born in the 1230s, and his own lifespan exactly coincided with the years of Hohenstaufen decline. His account ol Frederick's life has limited value as history, but casts an interesting sidelight on the confusion of impressions which had gathered in popular lore. In keeping with the rest of his chronicle, it is anecdotal, falling naturally into ten sections of differing lengths, most of which are to some extent self-contained units. Together, these fill over thirteen hundred lines, making Frederick Enikel's most comprehensively treated post-biblical protagonist; only Moses and David are dealt with at greater length."
A new genus is proposed within the family Geophilidae: Hyphydrophilus n. gen., for H. adisi n.sp. Four additional new species are described, i.e. the ballophilids ltyphilus crabilli n.sp. and Taeniolinllm arborum n.sp. and the schendylids Pecfiniunguis ascendens n.sp. and Schendyluflls amazonicl/s n.sp. The geophilid species Ribautia centralis (SILVESTRI, 1907) is redescribed, after material from Brazil compared with the holotype. The ballophilid Thalthybil/s perrieri BROLEMANN, 1909 is transferred to the genus ltyphi/us COOK, 1889 and a lectotype is designated here for it.
Gegenstand der Untersuchung ist die Veränderung der Struktur der personellen Einkom-mensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland. Die Grundlage der Analyse sind die vom Statistischen Bundesamt erhobenen Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS) der Jahre 1962/63, 1969, 1973, 1978 sowie 1983. Um zwischen Alters-, Perioden- und Ko-horteneffekten differenzieren zu können, wurden die Daten der einzelnen Querschnittser-hebungen verkettet und mit Hilfe der so gebildeten Zeitreihen, sogenannten „Repeated Cross-Section“-Daten (RCS-Daten), die Entwicklung und Strukturveränderungen der Ein-kommen geburtskohortenspezifisch untersucht. Es zeigt sich, daß die Struktur der Einkommen während der jeweiligen Zeit der Erwerbstätigkeit, d. h. bis zum 60. Lebensjahr, relativ beständig bleibt. Erst der Übergang in die Nacherwerbsphase führt zu einem Bedeutungswandel: die „Einkommen aus öffentlichen Transferzahlungen“ werden zu einer relevanten Einkunftsart. Verursacht wird dies vor allem durch Leistungen aus staatlichen Alterssicherungssystemen. Eine analoge Zunahme der Bedeutung von „Einkünften aus Vermögen“ im Alter, wie sie z. T. in der ökonomischen Theorie sowie von Sozialpolitikern unterstellt wird, kann nicht bestätigt werden. Zusätzlich zu den, getrennt für die Ein- und Zweipersonenhaushalte durchgeführten Analysen wurde ein Vergleich der Wohlstandspositionen zwischen diesen beiden Haushaltsgrößen mittels Äquivalenzeinkommenswerten vorgenommen. Als grundlegendes Resultat ergibt sich, daß die Zweipersonenhaushalte im Hinblick auf die „ausgabefähigen Einkommen und Einnahmen“ grundsätzlich eine höhere Position als die Einpersonenhaushalte innehaben. Darüber hinaus wurden ansatzweise die mit einer Haushaltsänderung einhergehenden Einkommensveränderungen untersucht. Hierbei zeigt sich, daß der Übergang von einem „Zweipersonen-Durchschnittshaushalt“ mit einer männlichen Bezugsperson zu einem „Einpersonen-Durchschnittshaushalt“ mit einer verwitweten Frau als Bezugsperson zu einer erheblichen Verringerung der Wohlstandsposition der verwitweten Frau führt.
The Tijanya brotherhood founded by Cheikh Ahmed TIJANI in the second half of the XVIIIth century achieved a spectacular breakthrough in West Africa by the middle of the XIXth century. It was adopted and championed by the main figures of the resistance to the French colonial penetration : Cheikh Umar al-Futi TALL and Ahmadou Mahdiyu BA who were introduced to it respectively by Mohamed el-Ghali in Medina and Mohamed el-Hafez, and Id-on-Ali in Mederdra, Mauritania. Mamadou Lamine Dramé from the Gajaaga and Samba Diadana Ac also were figures of the anticolonial resistance who embraced Tijanya. Ahmadou Cheikhou, Cheikh Umar TALL's successor and eldest son, too was a tijane anticolonial hero whom Archinard's men killed in 1891, after his empire had gone through a long period of turmoil.
In diesem Arbeitspapier werden Veränderungen der Wohlstandsverteilung während der Periode 1972 bis 1991 vor dem Hintergrund der ökonomischen und demographischen Entwicklung in Westdeutschland skizziert und die Wohlstandsverteilungen in Ostdeutschland vor und nach der Wiedervereinigung verglichen. Dabei beziehen wir uns auf das Äquivalenzeinkommen von Personen zur Erfassung individuellen Wohlstands. Die Analyse bezieht sich zum einen auf Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes, die auf einem mittleren Aggregationsniveau durchschnittliche Äquivalenzeinkommen nach sozio-ökonomischen Gruppen ausweisen. Zum anderen werden verschiedene Verteilungsmaße auf der Basis von Mikrodaten berechnet, wobei uns zwei Datenquellen zur Verfügung standen: die offiziellen Einkommens- und Verbrauchsstichproben (1973, 1978 und 1983) und das Sozio-ökonomische Panel (1983 bis 1990 für Westdeutschland, 1990, 1991 für Ostdeutschland). Auf mittlerem Aggregationsniveau zeigen sich wesentliche Änderungen in den relativen Wohlstandspositionen der zehn unterschiedenen sozio-ökonomischen Gruppen, aber eine nahezu unveränderte Rangfolge der Gruppen während des gesamten Beobachtungszeitraums. Auf der Mikroebene zeigt sich eine leichte Zunahme der Ungleichheit der Wohlstandsverteilung, die am Äquivalenzeinkommen der Personen gemessen wurde. Die Veränderungen sind allerdings sehr gering und weisen teilweise in den beiden Dekaden entgegengesetzte Richtungen auf. Aus der Dekomposition der mit dem Theil-Maß ermittelten Verteilungsungleichheit nach der sozialen Stellung des Haushaltsvorstands ergibt sich, daß mehr als 80% der Ungleichheit insgesamt auf Intra-Gruppen-Ungleichverteilungen zurückzuführen ist, und zwar mit steigender Tendenz. Dieses Ergebnis wird etwas gemildert, wenn man die sehr heterogene Gruppe der Nichterwerbstätigenhaushalte nach der überwiegenden Einkommensart des Haushalts disaggregiert.
Revised version of a paper presented at the Conference "The Distribution of Economic Well-Being in the 1980s - an International Perspective", June 21 - 23, 1993, in Fiskebäckskil, Sweden. This paper sketches changes in the distribution of well-being during the period from 1972 to 1991 against the background of West Germany's economic and demographic development, and compares the distribution of well-being in East Germany before and after reunification. We rely on equivalent income of persons as the main indicator to measure well-being, but we also look at the distribution of gross wage income of workers and employees. Estimates of the Federal Statistical Office referring to the mesolevel of average equivalent income of socio-economic groups as well as various distributional measures computed by us at the micro-level are used to gauge changes of the distribution. The computations are based on two sets of micro-data available to us, the official Income and Consumption Surveys (1973, 1978 and 1983), and the German Socio-economic Panel (1983 to 1990 for West Germany, 1990, 1991 for East Germany). At the meso-level we find substantial changes in the relative welfare positions of the ten socio-economic groups distinguished, but a nearly constant ranking of the groups during the whole period under review. At the micro-level our computations indicate slight increases in the inequality of gross earnings during both decades. The distribution of well-being as measured by equivalent income of persons seems also to have become slightly more unequal during the whole period but the changes are very small, and partly reversed during subperiods. A decomposition of overall inequality by occupational status of the heads of household using the Theil measure shows that more than 80 percent of overall inequality is due to within-group inequality with rising tendency. This result is mitigated a little when dis aggregating the heterogeneous group of not gainfully employed with regard to the main income source of the household.
Im vorliegenden Arbeitspapier werden alternative normative Grundpositionen der Familienpolitik diskutiert und die Entwicklung der relativen Verteilungspositionen von Haushalten unterschiedlicher Größe bzw. von Familien mit und ohne Kinder untersucht. Die empirische Analyse stützt sich zum einen auf veröffentlichte Tabellen des Statistischen Bundesamtes und zum anderen auf eigene Auswertungen der Einkommens- und Verbrauchsstichproben 1973, 1978 und 1983 sowie des Sozio-ökonomischen Panels für einzelne Stichjahre der späteren Periode und insbesondere für die Ausgangssituation und die bisherigen Veränderungen in den neuen Bundesländern. Als Indikator für die Einkommenslage von Personen wird ein Äquivalenzeinkommen in Relation zum jeweiligen Gruppen- oder Gesamtdurchschnitt, die sogenannte Wohlstandsposition, herangezogen. Personen in Haushalten mit drei oder mehr Personen - das sind hauptsächlich Familien mit Kindern - schneiden erwartungsgemäß im Durchschnitt schlechter ab als Personen in kleineren Haushalten. Allerdings sind die Diskrepanzen innerhalb der Gruppen, die überwiegend von Transfers leben, mäßiger als innerhalb der Gruppen mit erwerbstätigem Haushaltsvorstand; anscheinend wirkt der Familienlastenausgleich in den sozial schwächeren Gruppen stärker. Zwischen 1972 und 1992 (Westdeutschland) hat sich die relative Position der größeren Haushalte allerdings tendenziell etwas verschlechtert. Die Verteilungsanalyse auf der Basis der erwähnten Mikrodaten zeigt zudem, daß Familien mit Kindern wesentlich häufiger unterhalb der durchschnittlichen Wohlstandsposition und unterhalb der relativen Armutslinie von 50 % einzuordnen sind als (Ehe-)Paare ohne Kinder. Besonders ungünstig sieht die Situation bei den Alleinerziehenden aus; die Armutsquote dieser Gruppe schwankt zwischen einem Fünftel und einem Viertel. In der ehemaligen DDR scheint die relative Position der Familien mit Kindern überwiegend besser gewesen zu sein; die Strukturen in den neuen Bundesländern haben sich aber bereits denen in Westdeutschland angenähert.
One of the most interesting domains of feedforward networks is the processing of sensor signals. There do exist some networks which extract most of the information by implementing the maximum entropy principle for Gaussian sources. This is done by transforming input patterns to the base of eigenvectors of the input autocorrelation matrix with the biggest eigenvalues. The basic building block of these networks is the linear neuron, learning with the Oja learning rule. Nevertheless, some researchers in pattern recognition theory claim that for pattern recognition and classification clustering transformations are needed which reduce the intra-class entropy. This leads to stable, reliable features and is implemented for Gaussian sources by a linear transformation using the eigenvectors with the smallest eigenvalues. In another paper (Brause 1992) it is shown that the basic building block for such a transformation can be implemented by a linear neuron using an Anti-Hebb rule and restricted weights. This paper shows the analog VLSI design for such a building block, using standard modules of multiplication and addition. The most tedious problem in this VLSI-application is the design of an analog vector normalization circuitry. It can be shown that the standard approaches of weight summation will not give the convergence to the eigenvectors for a proper feature transformation. To avoid this problem, our design differs significantly from the standard approaches by computing the real Euclidean norm. Keywords: minimum entropy, principal component analysis, VLSI, neural networks, surface approximation, cluster transformation, weight normalization circuit.
Quels sont les sources et les ressorts principaux de l'art de Courbet ? A partir de la découverte d'une image d'Epinal dont la composition est très proche de celle de l''Enterrement à Ornans',ce travail s'interroge sur l'élaboration des oeuvres du peintre et propose des hypothèses nouvelles sur ses toiles les plus célèbres,tout en procédant à la révision générale nécessitée par la publication de sa 'Correspondance' par Petra ten D.Chu en 1992. La démarche créatrice de Courbet se fonde sur deux axes principaux,une volonté affichée de trangression et un intérêt marqué pour les processus de la création. De l''Enterrement' à 'L'origine du monde',son regard trangressif impose son témoignage dans une exigence jusqu'au-boutiste de tout voir pour pouvoir tout montrer. Renouant avec la lignée des peintres français qui,tel Gueuze,se sont insurgés contre l'Académie,et se sont plus nourris en Hollande qu'en Italie,Courbet,au même titre que Balzac et Flaubert,apparaît comme l'un des grands témoins de son temps. What are the sources and the principal forces of Courbet's art ? Starting from the discovery of an Epinal image whose composition is very close to that of the 'Burial at Ornans',this study examines the elaboration of the painter's works and proposes new hypotheses about this most famous canvases...
A new species of the genus Megacormus Karsch from the Mexican state of Oaxaca is described. The new species is most similar to M. segmentatus Pocock, with which it is compared; the two species are most readily separated by male characters. The male of M. segmentatus is also described, based on material from two new localities in Veracruz. Hemispermatophores of three of the four species in the genus are illustrated, providing evidence of their usefulness in species level taxonomy. Finally, new records for M. gertschi Diaz, including the first accurate localities in Puebla, are given.
The blind click-beetles are the larger tenebrionids of Cuba. In our territory there are two species described, Zophbas rugipes Kirsch with a wide distribution in other West Indies, Central and South America, and Z. cubanus Marcuzzi, endemic to Cuba. Other authors had exposed the variability of Z. rugipes. We have compared all the available material from Cuban collections and have reached the conclusion that the diagnostic characters exposed for z. cubanus, based on a small series, are not valid. Therefore, we consider this taxon as an individual variation of Z. rugipes, and synonymize Z. cubanus under Z. rugipes.
There are four previously described species of the genus Echinohelea Kieffer in the Western Hemisphere. The following species are described as NEW SPECIES: aitkeni from Brazil, blantoni and panamensis from Panama, jamaicensis from Jamaica, and leei and neotropica from Colombia. Echinoideshelea NEW SUBGENUS is described with E. aitkeni n. sp. as type-species. The hitherto unknown pupal stage of the genus is described fro E. lanei Wirth, which was reared from a pond margin in New York, USA. Diagnoses are presented for the genus Echinohelea and the subgenus Echinoideshelea, a key is given for the identification of the 11 species, descriptions or diagnoses are given for all species, and diagnostic characters of the male genitalia are illustrated.
The subfamily Asopinae of the stinkbug family Pentatomidae is revised for the Old World with a key to the genera and a review of the species with nomenclatural changes. The genus Tahitocoris is removed from the Asopinae and placed tentatively with the Podopinae. The genus Breddiniella is reduced to a synonym of Cazira. The genus Incitatus is reduced to a synonym of Martinina. The genus Platynopus is divided into three genera by the restriction of Platynopus to include only five Indo- Pacific species; the elevation of the subgenus Montrouzieriellus to the level of full genus, and the erection o fa new genus Platynopiellus for the African species formerly placed in Platynopus. A new genus Australojalla is erected for Jalla versicolor. The genera Cantheconidea and Eocanthecona are defined and their respective species aligned in concordance with their definitions. Fourteen species are thus transferred from Cantheconidea to Eocanthecona creating the following new combinations: Eocanthecona japanicola, Eocanthecona binotata, Eocanthecona latipes, Eocanthecona mitis, Eocanthecona neotib ialis, Eocanthecona ornatula, Eocanthecona parua, Eocanthecona plebeja, Eocanthecona robusta, Eocanthecona rufescens, Eocanthecona shikokuensis, Eocanthecona thomsoni, Eocanthecona tibialis, and Eocanthecona uollenhoueni. Eocanthecona migratoria is transferred to the genus Afrius creating the new combination Afrius migratorius. Also, Canthecona populusi is transferred to Eocanthecona giving the new combination Eocanthecona populusi. Anasida ikrami is transferred to the genus Pseudanasida giving the new combination Pseudanasida ikrami. Afrius discolor glypsoides is placed in synonymy under Cantheconadiscolor. Asopus rufus is synonymized under Amyotea malabarica. Arma neocusta and Arma neoinsperata are synonymized under Arma custos.
Life or death in amber?
(1994)
Because I've studied Dominican Amber for 25 years, this article began as a simple request for me to review a recent book: "Life in Amber" by George 0. Poinar, Jr., Stanford university Press. 350p.; 37 color and 154 black and white photos; 8 maps. Publication date: Sept. 25, 1992. Price: $55.00. It was soon obvious that the volume and nature of my comments precluded a simple review. My paraphrased title is a minor semantic difference with Dr. Poinar's, although I doubt that he would write of "Life in Egyptian Tombs". Creatures preserved for 30 to 40 million years should at least be "Former Life in Amber". So much for trivia.
A new species of an endemic tenebrionid beetle, Opatrinus armasi, is described from the environs of San Antonio de los Banos, Havana Province. The new species is found living syntopically in this area with the more widespread 0. pullus. Comparisons with various populations of this latter species are made. Photographs of the beetles, drawing of pronotum, as well as males genitalia of both species are given.
A cladistic analysis of the New World tribe Brachynemurini has resulted in several new taxonomic designations. The tribe is divided into 3 tribes, 2 of which are newly described. The Brachynemurini S.S. now contains 12 genera of which Argentoleon, Atricholeon, Mexoleon and Venezueleon are newly described. The Gnopholeontini (NEW TRIBE) includes 4 North American genera whereas the Lemolemini (NEW TRIBE) contains 6 South American genera of which Ecualeon and Galapagoleon are newly described. Descriptions of genera in the 3 tribes, based on adults and known larvae, are given. Keys to the genera in each tribe are provided, as well as a key to the tribes of Myrmeleontidae.
Dajoz (1988) recently described Dacne montana from Colorado. In an attempt to identify this species, I have compared the description with specimens of previously described Dacne, including paratypes of Boyle's species and specimens identified by Boyle (1956) in his revision. Dajoz's habitus illustration of Dacne montana is identical to paratypes of Dacne cyclochilus Boyle; the male genitalia match Boyle's drawing of those of D. cyclochilus; and the female genitalia match Boyle's illustration of those of Dacne californica (Horn).
The genera Cryptodacus, Haywardina, and Rhagoletotrypeta are revised, and the cladistic relationships among their species are analyzed. Cryptoplagia Aczel is synonymized with Haywardina, and Lezca Foote with Cryptodacus. Twenty-one species, including ten new species, are recognized. Keys, diagnoses, and illustrations to identify them are presented. Solanum trichoneuron is reported as a host plant of H. cuculi, and Celtis iguanaea as a host of R. pastranai.
Atrichopogon Kiefer, subgenus Rostropogon Remm, is a junior synonym of the subgenus Lophomyidium Cordero (NEW STATUS, NEW SYNONYMY). Monohela ocumare Ortiz from Venezuela is transferred to Atricopogon (Lophomyidium) (NEW COMBINATION). The Holarctic species Atrichopogon polydactylus Nielsen is a junior synonym of A. fusculus (Coquillet), a widespread and common species previously reported from only the Western Hemisphere. Four Nearctic species are described as NEW SPECIES: A. jamnbacki from salt and brackish marshes along the Atlantic coast from Nova Scotia to North Carolina; the following freshwater species A. deyrupi from southern Florida; A archboldi, from southern Florida, Texas and California, and southward well into the Neotropical Region and A. borkenti, from western Canada. The larvae of A. (Lophomyidium) are found on wet wood, soil, and stones in marshy habitats. Adults of A. fusculus have been observed feeding on insect carrion in spider webs.
Phenacoccus parvus Morrison is recorded from Florida for the first time. Specimens were collected at Miami on Cestrum diurnum (Solanaceae),l-IX-1883 by J. Frankel, and on an unidentified plant of the family Apiaciae (Umbelliferae), 4-XI-1983, by D. Barger. These records are also the first for the continental US. Phenacoccus parvus material from Hawaii on Sida fallax has been examined. This mealybug was described from the Galapagos Islands. Williams and Cox (1984) synonymized the name P. surinamensis with P. parvus. This species has been recorded from the West Indies, Central America, and South America on many hosts (Williams and Granara de Willink 1992). It has been recorded recently from Africa, the tropical South Pacific area, Australia, and southern Asia. The distribution was mapped, with references, by CAB International Institute of Entomology (1990).
In attempting to reconstruct the morphosyntax of Proto-Sino-Tibetan, one of the most basic questions to be answered is what was the unmarked word order of the proto-language? Chinese, Bai, and Karen are verb-medial languages, while all of the Tibeto-Burman languages except for Bai and Karen have verb-final word order. lf these languages are all related, as we can assume from lexical correspondences, then either Chinese, Bai and Karen changed from verb-final to verb-medial word order, or the other Tibeto-Burman languages changed trom verb-medial to verb-final order. How we answer the question of which languages changed their word would then give us the answer to the question of word order in Proto-Sino-Tibetan.
In chapters seven and eight of his book Language, Sapir talked about what he called ‘drift’, the changes that a language undergoes through time [...]. Dialects of a language are formed when that language is broken into different segments that no longer move along the same exact drift. Even so, the general drift of a language has its deep and its shallow currents; those features that distinguish closely related dialects will be of the rapid, shallow currents, while the deeper, slower currents may remain consistent between the dialects for millennia. It is this latter type that Sapir felt is ‘fundamental to the genius of the language’ (p. 172), and he said that ‘The momentum of the more fundamental, the pre-dialectal, drift is often such that languages long disconnected will pass through the same or strikingly similar phases’ (p. 172).
Adam Bernd (1676 - 1748), der nach der Publikation zweier Traktate, die den Unwillen der Amtskirche hervorriefen, von seinem Amt als Prediger an der Leipziger Peterskirche resignierte, scheint mit seiner Klage recht zu haben: Zwar gehört der Selbstmörder seit der Antike zum Bild des Melancholikers, doch sind die Erklärungen der Zusammenhänge bis heute spärlich geblieben.
Hofmannsthals Aufsatzentwurf "Die neuen Dichtungen Gabriele d’Annunzio’s" aus dem Jahre 1898, der hier zum ersten Male abgedruckt ist, belegt anhaltendes Interesse und eine um die Jahrhundertwende noch einmal aufllammende Sympathie, die erst 1912 in offene Ablehnung umschlagen wird. Gegenstand des ersten Teiles "Zwei Verherrlichungen der Stadt Venedig", welcher als beinahe abgeschlossen gelten kann, ist ein Bändchen von D’Annunzio mit dem Titel "L’Alllegoria dell’ autunno" (1895). Hofmannsthal kaufte es auf seiner Italienreise 1898. Über welche Dichtungen er darüber hinaus noch schreiben wollte, ist nicht bekannt. Einer genaueren Rekonstruktion der Beziehung zwischen D’Annunzio und Hofmannsthal bis zu diesem Zeitpunkt gelten die folgenden Hinweise.
Der folgende Beitrag will anhand der exemplarischen Lektüre zweier Aufsätze zeigen, was Lou Andreas-Salomés beschäftigte, wie und in welche Diskussionen sie sich einmischte und warum die Rezeption ihrer Texte schwierig ist; er will aber auch die Richtung andeuten, in der sich Fragen und Auseinandersetzungen Lou Andreas-Salomés bis in die Gegenwart fortgeschrieben haben. Am Beispiel der beiden beinahe zeitgleichen, thematisch so verschiedenen Texte "Grundformen der Kunst" (1898) und "Der Mensch als Weib" (1899) soll im folgenden Lou Andreas-Salomés Stimme, wie sie in der Polyphonie der Jahrhundertwende erklang, wieder zu Gehör gebracht werden. Daß die Aufsätze trotz ihres thematischen Unterschieds in denselben lebensbejahenden Versuch nach anthropologischer Selbstbestimmung münden, macht sie zu exemplarischen Texten für ihr Werk insgesamt.
Die Sprachsituation in der deutschsprachigen Schweiz wird in neuerer Zeit mit dem Begriff "mediale Diglossie" gekennzeichnet (vgl. P. Sieber/H. Sitta 1986, S. 20). Damit wird zum Ausdruck gebracht, daß der Deutschschweizer Mundart spricht, aber Standardsprache schreibt und liest; R. Schwarzenbach (1969, S. 24-27) gebraucht deshalb für das gesprochene Schriftdeutsch auch den Begriff "Lese- und Vortragssprache". Im allgemeinen stimmt diese Verteilung, sie wird aber auch durchbrochen: in den Massenmedien (vgl. M. Ramseier 1988), in der Schule bzw. Universität (vgl. P. Sieber/H. Sitta 1986) und in öffentlichen Reden (vgl. R. Schwarzenbach 1969, S. 241-312) wird auch Standardsprache gesprochen, andererseits sind private Briefe und Werbetexte teilweise in Mundart (R. Schwarzenbach 1969, S. 344-377) verfaßt. Es gibt seit den späten 1960er Jahren auch eine wiedererstarkte Mundartliteratur und gedruckte mundartliche Chansons. Daß das Sprechen der Standardsprache relativ unüblich ist, zeigt die paradoxe, aber fast alltägliche Aussage jemand habe Schriftdeutsch gesprochen.
Since the study of economic development began in earnest at the close of the Second World War, academics and policymakers have debated the appropriate role of public policy in developing economies. East Asia has a remarkable record of high and sustained economic growth. From 1965 to 1990 its 23 economies grew faster than those of all other regions. Most of this achievement is attributable to seemingly miraculous growth in just eight high performing Asian economies (HPAEs)-Japan; the "four tigers": Hong Kong, the Republic of Korea, Singapore, and Taiwan; and the three newly industrializing economies (NIEs) of Southeast Asia, Indonesia, Malaysia, and Thailand. The East Asian economies provide a range of policy frameworks-extending from Hong Kong's nearly complete laissez faire to the highly selective policy regimes of Japan and Korea. The coexistence of activist public policies and rapid growth in some of the East Asian economies-especially Japan, Korea, Singapore, and Taiwan-has raised complex and controversial questions concerning the relationship between government, the private sector, and the market. This essay looks at four public policy lessons of the East Asian miracle. Section 1 argues that the eight HPAEs can be grouped together and distinguished from other low- and middle-income countries on the basis of their rapid, sustained, and shared growth. Section 2 examines the controversy over the sources of growth in the HP AEs and presents evidence on the relative roles of accumulation and total factor productivity (TFP) change. Section 3 discusses two aspects of public policy in East Asia that conform to the conventional wisdom concerning good development policy-macroeconomic management and broad-based educational policies. Section 4 examines two more controversial issues -the significance of the HPAEs' export push strategies and industrial policies for TFP change. It concludes that export orientation rather than selective intervention played the dominant role in increasing economywide TFP growth rates.
The genus Maculinea van Eecke, 1915 (Lepidoptera: Lycaenidae) from the East Palaearctic Region
(1994)
We revise the classification of taxa belonging to the genus Maculinea from the East Palaearctic Region. In this region, in addition to the well-known three species: M. arion (Linnaeus, 1758), M. ationides (Staudinger, 1887) and M. teleius (Bergstriisser, [1779] 1778-1780), two additional species occur: M. alcon ([Denis & Schiffermiiller], 1775) (upper and middle Amur River, Primor'e, China Northeast/Manchuria and North Korea) and M. kurentzovi sp. nov. (upper and middle Amur River, Primor'e, China Northeast and North Korea). Lycaena kondakovi (Kurentzov, 1970) described from Primor'e is a composite species: the lectotype if' designated here represents an East-Asian subspecies of M. alcon, but its single paralectotype is a female to be assigned to M. kurentzovi sp. nov. Only limited numbers of specimens have been known with M. alcon kondakovi from lowlands of "Far-Eastern" Russia and China Northeast, but in North Korea we found a conspicuous allied taxon arirang nov. (female unknown), which we treat here as a highland subspecies of M. alcon but which may actually represent a good species. Of kurentzovi, we have found a series of specimens which have so far been mostly confused with M. teleius in various collections. We treat Glaucopsyche xiaheana Murayama, 1991 from western Gansu as a subspecies of M. arion along with other subspecies from the central and western parts of China: M. adon philidor (Fruhstorfer, 1915) from the east end of the Qilian Range as well as Mongolia, the type locality, and M. arion inferna nom. nov., a replacement name for Lycaena talsienluica (OberthUr, 1910) (praeoccupied) from Tibet, Sichuan and Qinghai. Because of the similarity of male genitalia and existence of intermediate forms, we regard M. sinalcon Murayama, 1992 described from Qinghai as a subspecies of M. teleius despite a few significant characteristics of the holotype. East continental Asia may be regarded as the headquarter of the genus Maculinea.
Wunschkonzert
(1994)
Das Interesse der vorliegenden Arbeit ist theaterpraktisch. Die Frage lautet, in welcher Form die Komödie "The Rivals" auf gehobenen deutschsprachigen Bühnen der Gegenwart einen Platz haben kann. Das Theater kümmert nur die Qualität eines Dramas für seine Rezeption beim Publi-kum. So zielt auch diese Untersuchung auf eine rezeptionsästhetische Bewertung von "The Rivals" für „uns heute“. Ausgeschlossen sind alle Überlegungen zur literar- oder die sozialhistorischen Bedeutung von Werk oder Autor. Eine Stückbewertung wird noch anspruchsvoller, wenn das Werk fremdsprachig ist. Es ergibt sich die Notwendigkeit einer Prüfung vorhandener Übersetzungen oder das Anfertigen einer neuen. Die Prüfung verkompliziert sich nochmals, falls die Übersetzung zugleich eine Bearbeitung des Originals ist.
Es gehört zu den bleibenden Leistungen der "Kinder- und Hausmärchen", daß sie die fiktionalisierte Moralförmigkeit älterer Kinder- und Jugendliteratur in eine poetisierende Märchenförmigkeit überführen - auf diesem Wege das kollektive Imaginäre ihrer Epoche als Ermöglichungsgrund jeglichen Bilderbewußtseins neu besetzend und umformulierend. Anders gesagt: die "Kinder- und Hausmärchen" öffnen – wiewohl sie sich nicht allein für die intentionale Kinderliteratur reklamieren lassen - deren Bereich nachdrücklich der Geltung der sog. “Ästhetik-Konvention”, die sich im Literatursystem um 1800 allgemein durchgesetzt hat. Sie bewirken damit eine folgenreiche Lockerung der für die Kinderliteratur immer noch verbindlichen Pädagogik-Konvention.
Angenommen, Literatur sei der unalltägliche Ausdruck dessen, was in der Luft liegt. Angenommen weiterhin, es verhalte sich so, wie unser alltägliches Sprechen über Literatur es nahelegt: das in den Wissenssystemen anwesende Wissen sei tendenziell defizitär, bedürfe daher der steten korrigierenden Ergänzung durch ein irreguläres Medium, und die freie, sprich keiner Sparte des Wissens und Handelns, allein der Öffentlichkeit verpflichtete Literatur sei dieses Medium, so ergibt sich daraus zweierlei. Erstens müßte verständlich gemacht werden können, welches Potential gerade die Literatur befähigt, immer neue Lücken im jeweiligen Wissensgefüge ihrer Zeit aufzuspüren und gemäß den eigenen Möglichkeiten zu benennen. Zweitens sollte es möglich sein, die Erfindung dieser Literatur im Zuge der europäischen Aufklärung so zu beschreiben, daß erkennbar wird, welche alle folgenden präjudizierende Lücke sie in ihren Anfängen auf den Plan ruft.
Nichts ist für die heutige Situation der fiktionalen Literatur bedeutsamer, nichts greift tiefer in ihr Verhältnis zur Realität ein als die Tatsache, daß von immer mehr Menschen Selbstzeugnisse erscheinen. Briefe, Tagebücher, Memoiren, Erlebnisberichte - was lange Zeit nur von Prominenten zugänglich war, erreicht uns heute zunehmend auch von Unbekannten. Wo aber die Erlebenden selbst und unverstellt von ihren Erlebnissen berichten, sind Fiktionen überflüssig bzw. müssen, um bestehen zu können, mehr sein als biographische Mimikry. Der Roman, soweit er 'Literatur' sein will, hat darauf auch längst reagiert. Mehr denn je betont er statt seines Mitteilungs- seinen Kunstcharakter, ersetzt also seinen Mangel an originärer Information durch den immer virtuoseren Gebrauch der erzählerischen Mittel. Ob diese Entwicklung wirklich so unbegrenzt weitergehen kann, wie man derzeit noch unterstellt, kann hier offen bleiben - allzu viele folgen jenen Erzähl-Experimenten ja schon heute nicht mehr. Nur der Zusammenhang als solcher sollte unstrittig sein, zumal man ihn jüngst noch einmal wie in einer Zeitraffer- Aufnahme an dem Bedeutungsverlust beobachten konnte, den gleichsam über Nacht die DDR-Literatur erlitten hat. Lange Zeit allein erzählberechtigt (und deshalb gern für einen höheren Kulturzustand in Anspruch genommen), ist mit der neuen Mündigkeit auch sie vom authentischen Erzählen eingeholt worden, und mit jedem weiteren Bericht, der über Flucht-, Stasi- und Wende-Schicksale jetzt erscheint, wird unwahrscheinlicher, daß Romane der alten Art zu solchen Schicksalen noch entstehen.
Geschichte von Dialogformen
(1994)
Die Forschungslage zur Geschichte von Dialogformen muß differenziert beurteilt werden. Einerseits gibt es vielfältig verstreute Arbeiten zu einzelnen historischen Dialogen und Dialogformen, vor allem aus den Bereichen der Literaturgeschichte, der Rhetorikgeschichte und der Philosophiegeschichte. Diese sind aber kaum systematisch erfaßt, so daß es schwierig ist, einen allgemeinen Überblick über den Stand der Forschung in diesem Sektor zu gewinnen.
Die Hauptaufgabe einer Dialogtheorie ist die Beantwortung der folgenden Frage: Worin besteht die Fähigkeit von Dialogteilnehmern, Dialogzusammenhänge zu produzieren und zu verstehen? So einfach und selbstverständlich das dialogische Reden oft praktiziert wird, so komplex erscheinen dem Analysierenden die Mittel und Organisationsprinzipien, deren sich die Sprechenden bedienen, um in zusammenhängender Rede ihre kommunikativen Ziele zu verfolgen. Sie verwenden bestimmte Satzformen und Intonationsmuster , um hervorzuheben, worum es ihnen gerade besonders geht; sie benutzen bestimmte syntaktische und lexikalische Mittel, um Verknüpfungen zwischen Teilen längerer Äußerungen zu verdeutlichen; sie bereiten die Bezugnahme auf Gegenstände des Gesprächs vor, indem sie notwendiges Wissen sichern; sie entfernen sich in kleinen Schritten, fast unmerklich, von einem Hauptthema und steuern ein anderes an; sie kontrollieren ihre eigenen Dialogbeiträge und die ihrer Dialogpartner auf Relevanz und auf Widersprüche hin; sie klären Mißverständnisse auf; sie wählen aus alternativen Reaktionsmöglichkeiten virtuos diejenigen aus, die ihre Ziele zu fördern versprechen. Manchmal mißlingen allerdings auch Teile dieser komplexen Aktivität.
Formale Dialogspieltheorien
(1994)
Das Feld der Dialoganalyse umfaßt sehr unterschiedliche theoretische und methodische Ansätze, von der hermeneutischen Erschließung eines bestimmten Einzeldialogs über die quantitative Analyse bestimmter Typen von Dialogverläufen und die systematische Analyse der Grundstrukturen von Dialogformen bis hin zur formalen Theorie eines bestimmten Fragments einer Dialogform. Diese unterschiedlichen Ansätze können miteinander durchaus verträglich sein, insofern als sie unterschiedliche Aspekte des dialogischen Redens zum Gegenstand haben oder unterschiedliche Reichweite beanspruchen. Die in den bisherigen Artikeln dieses Handbuchs behandelten dialoganalytischen Ansätze erheben alle den Anspruch auf Systematizität der Analyse, sind aber keine formalen Theorien im strengen Sinne. Das heißt allerdings nicht, daß sie nicht formalisierbar sind, wie etwa die Formalisierung der Sprechakttheorie in Searle/ Vanderveken (1985) und die formale Beschreibungssprache für Handlungen in Heringer (1974) zeigen.
Das Jahresgutachten 1994 des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen ist in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil (Standardteil) werden neue Entwicklungen aus verschiedenen Bereichen globaler Umweltveränderungen vorgestellt und kommentiert. Neben Ergebnissen aus den Naturwissenschaften werden vor allem aktuelle Bezüge zu bereits verabschiedeten oder derzeit noch verhandelten internationalen Konventionen hergestellt. Der zweite Teil des Gutachtens (Schwerpunktteil) behandelt die globale Gefährdung der Böden. Die Böden werden in ihrer Bedeutung für die Natur und die Anthroposphäre auf der Basis bodenbezogener globaler Umwelttrends und ihrer Wechselwirkungen dargestellt. Böden bilden eine essentielle, bisher zu wenig beachtete Lebensgrundlage der Menschheit. In sehr unterschiedlicher Ausprägung führen menschliche Aktivitäten an vielen Stellen der Erde zu einer Degradation der Böden, die in graduellen Abstufungen von abnehmender Fruchtbarkeit bis zur unumkehrbaren Zerstörung reicht. Viele lokale Prozesse summieren sich zu einem globalen Umwelttrend, dem dringend mit politischen Maßnahmen begegnet werden muß. Im Vorfeld einer noch 1994 abzuschließenden internationalen „Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation“ („Wüsten-Konvention“) – einem ersten wichtigen Schritt – möchte der Beirat mit diesem Gutachten auf die wachsende, weltweite Gefährdung der Böden aufmerksam machen. Die langsame, für die menschlichen Sinne nur schwer wahrnehmbare Zerstörung der Böden hat bisher zu einer eher randständigen Behandlung dieses Themas in der Umweltdiskussion geführt. Der Bedrohung der Böden muß auf der umweltpolitischen Agenda eine deutlich höhere Bedeutung beigemessen werden: für das Schutzgut Boden müssen national wie international bessere rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Zur Zeit erweckt die Frage großes Interesse, wie die Semantik und die Syntax von Kasusrahmen zusammenhängen. Dabei geht es darum, herauszufinden, nach welchen Regeln bestimmte thematische Rollen mit bestimmten syntaktischen Positionen verknüpft werden. Dieser Vorgang wird als Argumentselektion oder auch argument linking bezeichnet.
Im folgenden Beitrag werden die Möglichkeiten der Bildung des Progressivs im Aja dargestellt sowie die zur Bildung des Progressivs verwendeten Formen in ihrer Grammatikalisierungskette vorgestellt. Das Aja gehört zu einer Gruppe von Sprachen/Dialekten, die lange Zeit unter dem Begriff "Ewe" zusammengefaßt wurden, in jüngster Zeit aber auch als Gbe(-Kontinuum) bezeichnet werden. Dabei ist "Gbe" ein in allen sprachlichen Einheiten des Kontinuums anzutreffendes Lexem mit der Bedeutung "Sprache".