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Nicht nur diese Gefahr beschwört Adolf Zeising in einem Artikel für die "Blätter für literarische Unterhaltung" aus dem Jahre 1854, er sieht auch noch "die Entdeutschung der Schriftsteller" als notwendige Folge der Überschwemmung des literarischen Marktes mit "Übersetzungen […] für einen Spottpreis"voraus. Und natürlich gilt - nicht nur ihm - der Einfluss der Romane von Alexandre Dumas Père als besonders gefährlich. In der Tat ist der Autor mit seinen Feuilletonromanen in Deutschland omnipräsent, wo er seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts dank einer in rascher Folge anwachsenden Masse von schnell auf den Markt geworfenen Übersetzungen unaufhaltsam zum König der Leihbibliotheken aufsteigt. Neben einem kurzen Blick auf die quantitative Produktion, Diffusion und Rezeption von Dumas-Übersetzungen sollen die Schreibstrategien der Übersetzer und die Absatzstrategien der Verleger anhand von einigen ausgewählten Beispielen im Mittelpunkt des Beitrags stehen.
Der inzwischen auf der EPPO A1-Liste aufgeführte Quarantäneschädling, der Bockkäfer Anoplophora glabripennis (Motschulsky, 1853), ist seit seiner Einschleppung nach Braunau am Inn (Österreich) im Jahr 2001 in ganz Europa ein Begriff. Neben zwei unabhängigen Fundorten in Frankreich, 2003 in Gien und 2004 in Sainte-Anne-sur-Brivet (Hérard & al. 2005) wurde eine Freiland-Population dieser Laubbäume schädigenden Art erstmals 2004 auch in Deutschland festgestellt. Bisherige Funde von Käfern in Deutschland waren auf das Gelände des Hamburger Hafens, Umschlagplatz vieler Container aus dem asiatischen Raum, beschränkt (Schliesske 2001). Es konnte aber nie eine Übersiedelung auf Laubbäume in der Umgebung beobachtet werden. Die Situation änderte sich gravierend, als offensichtlich befallene Bäume in Neukirchen am Inn (Gemeinde Neuburg am Inn, Landkreis Passau) in Bayern festgestellt wurden. Symptome wie mangelnde Belaubung, kraterförmige Eiablagestellen und Austritt von Bohrmehl an einem Ahornbaum deuteten auf Befall mit A. glabripennis hin. Nach Entnahme von Astteilen wurden in Gängen Bockkäfer-Larven gefunden, die von Kollegen des Bundesamtes und Forschungszentrums für Wald (BFW) in Wien mittels DNA-Analyse zweifelsfrei als A. glabripennis identifiziert wurden (Hoyer & al. 2003).
Exzellent
(2008)
Am 19. Oktober 2007 haben BMBF, DFG und Wissenschaftsrat in einer gemeinsamen Erklärung zur so genannten Exzellenzinitiative die Resultate der zweiten Entscheidungsrunde bekannt gegeben. Diese Initiative war noch von der Schröder-Regierung und der zuständigen Ministerin Edelgard Bulmahn ins Leben gerufen worden. Sie hat sich in den umfassenderen Kontext der diversen "Modernisierungsprojekte" ("Agenda 2010") eingefügt, der die späte Phase der rot-grünen Regierungszeit geprägt hat. ...
Zwei Paradigmen werden üblicherweise angeführt, mit denen der Versuch unternommen wurde und wird, die Geographie als Geographie, d.h. in Abgrenzung zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen zu begründen: das traditionelle und das raumwissenschaftliche. Beide kritisiere ich als Ideologien, denen falsche Abstraktionen zugrunde liegen, nämlich Geodeterminismus bzw. Raumfetischismus. Zuvor werden die grundlegenden Begriff „Paradigma“, „Ideologie“ und „Abstraktion“ bestimmt.
Die Beiträge dieses Heftes unter dem Titel „Kritische Geographie“ gehen auf die gleichnamige Ringvorlesung zurück, die im Sommersemester 2006 am Institut für Geographie an der Universität Potsdam stattfand (vgl. Abb. 1). Die Idee zu dieser Veranstaltungsreihe war in unserer Gruppe „Kritische Geographie Berlin“ entstanden, in der wir zwar einerseits immer wieder gemeinsam Themen diskutier(t)en, andererseits aber – neben dem „Alltagsgeschäft“ der Lohnarbeit in der Wissenschaft und anderswo – kaum Zeit für tatsächlich gemeinsame Projekte hatten (und auch nach wie vor kaum haben). Weil wir alle zudem den Mangel an kritischen Inhalten in der universitären Lehre in der Geographie nicht nur aus dem eigenen Studium in schmerzlicher Erinnerung hatten, sondern auch immer wieder von linken Geographiestudierenden auf diese angesprochen worden waren, erschien uns die Form der Ringvorlesung als Möglichkeit, beide Probleme gleichzeitig produktiv anzugehen. Auf diese Weise war und ist es möglich, die Inhalte, an denen wir und andere „kritische Geograph/inn/en“ ohnehin gerade arbeiten, miteinander und mit Studierenden zu diskutieren, auch wenn diese Inhalte kein aufeinander aufbauendes oder sonst wie konsistentes Programm ergeben. Was die Beiträge der Ringvorlesung – und dementsprechend dieses Heftes – eint, ist vielmehr ihr „gesellschafts-, herrschafts- und machtkritischer Anspruch. Was damit gemeint ist, diskutiere ich nach einigen Anmerkungen zu Inhalt und Kontext des vorliegenden Heftes im Fortgang dieses Editorials.
Georg Büchners Übertragungen hatten keine dokumentierten Wirkungen, was vor allem daran lag, dass Hugos Theaterstücke nach 1835 in Deutschland zunehmend auf Ablehnung stießen. Vorher waren sie in etlichen Einzelübersetzungen erschienen, nachher interessierte sich kaum noch jemand dafür. Büchners Übersetzungen kamen also zu spät. Immerhin sind sie seit der Ausgabe von Fritz Bergemann (1922) wiederholt in Büchner-Gesamtausgaben abgedruckt worden, nämlich in der von Werner R. Lehmann (Bd. 1, 1967), als Faksimile in der von Thomas Michael Mayer (Bd. 5, 1987), sodann in der von Henri Poschmann (Bd. 1, 1992) und zuletzt in Band 4 der historisch-kritischen "Marburger Ausgabe", der im Frühjahr 2007 erschien. [...] Der Kommentar der "Marburger Ausgabe" kontextualisiert Büchners Übersetzung konsequent, und zwar sowohl mit den konkurrierenden Übersetzungen seiner Zeit, als auch mit den seinerzeitigen Möglichkeiten des literarischen Ausdrucks. Beides kann Rückwirkungen auf die Textkonstitution haben.
Der Laubfrosch (Hyla arborea) ist als vermeintlicher "Wetterfrosch" und legendärer Froschkönig der GRIMM'schen Märchen der bei weitem bekannteste und beliebteste Froschlurch. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts war er allgegenwärtig - den man "in keinem Staate und in keiner Provinz" des Deutschen Reiches vergebens suchte (DÜRINGEN 1897). Neben Erdkröte (Bufo bufo) und Wasserfrosch (Rana kl. esculenta) zählte er zu den "verbreitetsten" Amphibienarten (LEYDIG 1877), der "überall zu finden" sei (STERNFELD 1913). Diese Feststellungen gelten auch für das Weserbergland, für das WOLTERSTORFF (1893) anmerkt, dass der Laubfrosch "wohl nirgends fehlt". Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die Bedingungen für den Laubfrosch in Mitteleuropa grundlegend geändert: Trockenlegung der Feuchtgebiete und vieler Kleingewässer, die Beseitigung von Hecken sowie die flächendeckende Intensivierung der Landwirtschaft (insbesondere der verstärkte Einsatz von Pestiziden) und die damit einhergehende Lebensraumfragmentierung führten zu einem bis heute häufig ungebremsten Rückgang der Laubfroschvorkommen (vgl. BEUTLER 1991, GLAW & GEIGER 1991, VON KNORRE 1987, TESTER 1990 u. v. m). In vielen Regionen ist er heute bereits völlig verschwunden oder seine Bestände sind kurz vor dem Erlöschen. Die negativen Bestandsentwicklungen schlagen sich in den Roten Listen der gefährdeten Tierarten nieder. Sowohl bundes- als auch landesweit gilt der Laubfrosch als "stark gefährdet".
Die Grundlage der in diesem Jahresbericht dargestellten Aktivitäten bildet ein mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmter Arbeits- und Maßnahmenplan, in dem die Aufgaben der Landschaftsstation für das Jahr 2007 festgelegt wurden. Die detaillierten Ergebnisse dieser Arbeiten wurden den Fachbehörden in Form von umfangreichen Fachdatenblättern übermittelt. Der hier vorliegende Bericht ist für die Aufsichtsbehörden gedacht. Allen anderen interessierten Leserinnen und Lesern soll er einen knappen Einblick in die Arbeit der Landschaftsstation 2007 geben. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit im Jahr 2007 lag im Monitoring der betreuten Natura 2000 (FFH-)- und Naturschutz-Gebiete (NSG) „Hannoversche Klippen“ bei Würgassen, „Desenberg“" bei Daseburg, „Kalkmagerrasen bei Ottbergen (und Bruchhausen)“, „Kiebitzteich“ bei Reelsen, „Satzer Moor“ bei Herste, „Wandelnsberg“ zwischen Beverungen und Drenke, sowie „Bleikuhlen und Wäschebachtal“ im äußersten Südwesten des Kreises bei Blankenrode. Das Team der Landschaftsstation im Kreis Höxter bittet um Verständnis, dass sich die hauptamtlichen Mitarbeiter aufgrund der oben skizzierten Entwicklung auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen und somit weitere Aufgaben wie die Außendarstellung, Exkursionen und sonstige Serviceleistungen nicht immer im gewünschten Maße wahrgenommen werden können.
Die Bundesrepublik hat sich 1992 wie viele andere Staaten zum Erhalt der biologischen Vielfalt verpflichtet (Biodiversitätskonvention). Zur Erreichung dieses Zieles fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) u. a. Vorhaben zur Erhaltung und innovativen nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt. Grundlage der Förderung ist eine Richtlinie von 2005. Träger entsprechender Projekte ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Bereits 2006 hatte die Landschaftsstation zusammen mit dem damaligen Forstamt Bad Driburg einen Projektantrag eingereicht, bei dem es um die Wiederbelebung der Nieder- und Mittelwaldnutzung im Bereich der im Kreis Höxter ehemals zahlreichen Nieder- und Mittelwälder ging (vgl. GRAWE & BÖLKE 2005). Da zunächst nur recht kleine Waldareale in das Vorhaben einbezogen werden sollten, wurde der Antrag abgelehnt. Anfang 2007 fragte die BLE bei der Landschaftsstation an, ob es nicht möglich sei, die Gebietskulisse zu erweitern, da der Projektantrag grundsätzlich als förderfähig angesehen werde. Aufgrund dieser Anfrage erarbeiteten das heutige Regionalforstamt Hochstift und die Landschaftsstation einen neuen Projektantrag mit dem Titel "Mittelwaldähnliche Waldrandgestaltung und -nutzung zur Förderung der Nutzholzarten Stiel-Eiche, Trauben-Eiche und Hainbuche sowie seltener Edellaub- und Nadelgehölze wie Elsbeere, Wacholder oder Eibe", der dann im Herbst des gleichen Jahres durch die BLE bewilligt wurde, so dass bereits im Oktober 2007 mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden konnte. Vorrangiges naturschutzfachliches Ziel des Vorhabens ist die Förderung der in ihren Beständen im Rückgang befindlichen lichtliebenden Nutzholzarten Trauben-Eiche (Quercus petraea), Stiel-Eiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus), Feld-Ahorn (Acer campestre), Winter-Linde (Tilia cordata), Elsbeere (Sorbus torminalis), Wacholder (Juniperus communis) und Eibe (Taxus baccata). Die Förderung dieser Baumarten soll im Rahmen einer mittelwaldähnlichen Nutzung von Waldrändern geschehen. Eine ökonomische Inwertsetzung erfolgt im Rahmen einer einmaligen Erstinstandsetzung sowie des nachfolgenden regelmäßigen Einschlages des nachwachsenden Holzes (alle 15-30 Jahre). Das dann eingeschlagene Holz wird zur Energiegewinnung (Hackschnitzel) genutzt.