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Wissenschaft ist das Suchen nach (neuen) Erkenntnissen. Die Erkenntnisse bzw. deren Resultate werden vom denkenden und erkennenden Menschen in Begriffe, in kognitive Einheiten, gefasst; damit diese Begriffe kommunizierbar werden, müssen sie mit Wörtern, sprachlichen Einheiten, benannt werden. Auf diese Weise kommt es (auch) zu fachlichen Terminologien.
Ein Blick in die Geschichte der deutschen Sprache kann diese kognitiven und sprachlichen Prozesse illustrieren: Die deutsche Mystik des Mittelalters stellt die Sprecher/innen vor die Notwendigkeit, neue Erfahrungen, die der "Unio mystica", zu versprachlichen. Da eine deutsche Wissenschaftssprache sich erst im 18. Jahrhundert zu etablieren beginnt, ist die 'Fachsprache' der deutschen Mystik eine wichtige Vorstufe, die die Möglichkeiten, zu neuen Termini zu kommen, systematisiert. Wenn heute die deutschen Fachsprachen, wie es oft gefordert wird, vom Englischen abgelöst werden, gehen wichtige Erkenntnisquellen verloren.
Die durch die Covid-19-Pandemie bedingte Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Lehr- und Lernformate stellte Lehrende und Studierende gleichermaßen vor eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit musste die Nutzung von Plattformen und digitalen Tools erlernt und getestet werden. Der Beitrag stellt exemplarisch Dienste und Werkzeuge von CLARIAH-DE vor und erläutert, wie die digitale Forschungsinfrastruktur Lehrende und Studierende auch im Rahmen der digitalen Lehre unterstützen kann.
Der Aufsatz präsentiert einen der historiographischen Texte aus den böhmischen Ländern, der am Ende des 16. Jahrhunderts vom Humanisten Matthaeus Meisner (1543–nach 1600) verfasst wurde. Das Manuskript über die Geschichte der Stadt Brüx (Most) in Nordwestböhmen ist zurzeit im Archiv der Prager Burg als Bestandteil der Bibliothek des Metropolitankapitels von St. Veit deponiert. Der Aufsatz behandelt die textologische Charakteristik des Manuskripts und die Aspekte, die für die Wahl der im Manuskript vorkommenden, also der lateinischen, deutschen und tschechischen, Sprachen relevant waren.
Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel, die Kurzwörter zu klassifizieren und statistisch auszuwerten. Die Belege, die beim Lesen der deutschen Alltagspresse gewonnen wurden, verglich die Autorin mit anderen Belegen aus der deutschen Fachpresse und der tschechischen Presse. Statistisch gesehen, bilden die partiellen Kurzwörter, die auch als gebundene Kurzwörter bezeichnet werden, die meist benutzte Kategorie der Kurzwörter in der deutschen Presse. Das deutsche und das tschechische Sprachsystem unterscheiden sich voneinander in der Flexion, was die Variabilität in der Position der gekürzten Form im deutschen Sprachsystem ermöglicht.
Hatten wir zu zeigen versucht, daß in der Romantik die "glückliche Vereinigung des Entgegengesetzten" - Kritik und Ethos - konstitutiv für die Gattung der Charakteristik wurde, so stoßen wir am Ende des Idealismus und der Kunstperiode auf die Verbindung von Kritik und Humor. [...] War freilich die Charakteristik in der Romantik mit ihrer Synthesebildung aus Philosophie, Philologie, Historie und Poesie die höchste Form der Kritik, ist sie jetzt im Vormärz nur noch eine gewichtige Vorübung für andere Bildungsarten.
Deutsche Schriftsteller und Künstler in Rom, Paris und London - die Reihenfolge der Städte ist mit Bedacht gewählt. Zu Recht nimmt Paris nämlich eine Stellung zwischen Rom und London ein. Das gilt nicht nur in geographischer, sondern auch in ästhetischer, literarischer und geschichtsphilosophischer Hinsicht. [...]
Das Ziel des Beitrags ist, die von uns entwickelten digitalen Materialien einer Ausspracheschulung für den DaF-Unterricht in japanischen Hochschulen vorzustellen. Im Mittelpunkt steht dabei die Diskussion, wie die Ausspracheschulung mit digitalen Medien im Deutschunterricht, vor allem im Online-Unterricht, aussehen soll.
Als Lehrbeauftragte des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur I habe ich eine Blockveranstaltung zu dem Thema "Was nun? – Literatur der Zwischenkriegszeit 1918–1933" an der Universität zu Köln abgehalten. In diesem Beitrag stelle ich drei Arbeitsaufgaben für dieses Proseminar vor, die Studierende niedriger Semester "abholen" und auf die Voraussetzung eines erfolgreichen (Lehramts-)Studiums vorbereiten sollen. Ziel der vorgestellten Arbeitsaufgaben ist es, den Studierenden eine selbstreflexive Haltung als akademische Schlüsselkompetenz zu vermitteln und ihnen zusätzlich zu verdeutlichen, wie ihre Sprachkompetenz auf akademische Leistungen einwirkt: der Erwerb von Bildungssprache wird neben literaturwissenschaftlichen Grundlagen als ein Lernziel der Veranstaltung präsentiert. Der Erfahrungsbericht ist repräsentativ für Lehrende, die vor den pandemiebedingten Einschränkungen digitale Methoden minimal genutzt haben und begrenzte technische Mittel zur Verfügung haben. Ich präsentiere Arbeitsaufgaben für eine digitale Lehrumgebung, die sich lediglich auf die Software Zoom und andere gängige, leicht zugängliche Software und Programme beschränkt. Es stehen daher nicht die digitalen Mittel im Vordergrund, sondern der Erwerb von Schlüsselkompetenzen während einer online-Veranstaltung.
Erstens bezeichnet das Lexem scherzhaft eine Person, die morgens lange oder im Allgemeinen viel schläft: also folglich ein Morgenmuffel, der entsprechende Schwierigkeiten beim Wachwerden hat. Zweitens wird unter dem gleichen Lemma mit der Wortgruppe seitsemän unikekoa (also ,sieben unikeko-Personen'; vgl. dt. Siebenschläfer) auf den nächsten Wortartikel uniheonpäivä ('Tag des unikeko') zum 27. Juli und zu dessen christlicher Legendentradition hingewiesen. Im Vergleich zu Deutschland also nicht im Juni, sondern erst im Juli wird in Finnland, insbesondere in Naantali, auf Schwedisch Nådendal, d.h. Vallis Gratiae, dieser Siebenschläfertag mit touristischen Attraktionen zelebriert: jährlich wird eine Person zum unikeko gekürt, zur Auszeichnung wird er dann in einer karnevalistischen Zeremonie gar ins Meer geworfen. Drittens wird unikeko als eine Tierbezeichnung für ein kletterndes Nagetier, das Winterschlaf hält, vorgestellt. Es geht um einen Bilch oder eine Schlafmaus - im lateinischen terminologisch heutzutage glis glis genannt. Es fragt sich nun, wie das finnische unikeko auf Deutsch heißt. Unser Interesse gilt in diesem Zusammenhang insbesondere dem semantischen Entsprechungsprofil finnisch unikeko contra deutsch Siebenschläfer und umgekehrt.