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Von Mai bis Oktober 1995 wurden am östlichen Rand des Schiefergebirges Untersuchungen zur epigäischen Spinnenfauna auf Schotterbänken an Fließgewässern durchgeführt. Die Untersuchung erstreckte sich auf acht Fließgewässer: vier kleinere in weiten Strecken naturnahe Gewässer, zwei kleinere, stark verbaute Gewässer und zwei größere Fließgewässer im Epipotamalbereich. An den kleineren Gewässern wurden jeweils ein Kilometer lange Abschnitte im Epi-, Meta- und Hyporhithralbereich, an den größeren Gewässern wurden mehrere ein Kilometer lange Abschnitte bearbeitet. Die Erfassung der Spinnenfauna erfolgte in drei Arbeitsdurchgängen (Mai, Juli, September) durch insgesamt 592 flächenbezogene Handaufsammlungen. Es wurden insgesamt 7027 Spinnen (Araneae) aus 77 Arten gefunden. Oedothorax agrestis und Pirata knorri stellen 72 % der adulten Spinnen. Darüber hinaus traten neben Erigone atra und Erigone dentipalpis an den größeren Gewässern noch Oedothorax retusus und Pardosa amentata, an den Bächen noch Diplocephalus protuberans und Diplocephalus permixtus in höheren Abundanzen auf. Diplocephalus protuberans wurde erstmals für Hessen nachgewiesen. Die mittlere Abundanz (Median) aller Spinnen schwankte an den Untersuchungsabschnitten zwischen 4 und 28 Ind./m2. Die maximal registrierte Individuendichte betrug 198 Spinnen/m2.
Im Mai und Juni 1994 wurden im Universitätsgelände der Philipps Universität auf den Lahnbergen bei Marburg/Hessen drei unterschiedliche anthropogene Stadthabitate mit der Hilfe von Bodenfallen untersucht: Verkehrsinseln, Kiesdächer und Innenhöfe (Flächengröße 65-1.8OOm2). Die drei Habitattypen unterschieden sich in ihrer Sonnen- und Windexposition und zeigen Ähnlichkeit mit verschiedensten natürlichen Lebensraumen: Offenland, Felsbereiche, fließgewässerbegleitende Kiesinseln und Wald. Insgesamt wurden 2.163 Spinnen (davon 147 Jungtiere) gefangen. Sie gehörten zu 61 Arten in 16 Familien. Eine Clusteranalyse ergab klar unterschiedliche Spinnengemeinschaften für die drei Habitattypen. Verkehrsinseln werden van einer typischen Offenlandgesellschaft besiedelt. Es dominieren Alopecosa pulverulenta, Pardosa pullata und Pachygnatha degeeri. Kiesdächerzeigen vergleichsweise hohe Aktivitätsdichten von Springspinnen (insbesondere Euophrys lanigera ).lnnenhöfe besitzen keine Charakterarten. Sie werden vor allem von Waldarten besiedelt. Die Aktivitätsdichten auf den Kiesdächern und in den Innenhöfen scheinen nicht hoch genug zu sein, um stabile Populationen zu belegen.