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Self Study is a genre-bending work of autophilosophy. It opens a rare, rear window into the schizoid position of self-sufficient withdrawal and impassive indifference. This inability to be enriched by outer experiences feeds the relentless suspicion that hell is other people. Laying bare his life and work, Kishik engages with psychoanalysis, philosophy, and cultural inquiry to trace loneliness across the history of thought, leading to today's shut-in society and the autonomous subject of liberal capitalism.
Der Stern der Erlösung
(2002)
'Der Stern der Erlösung' von Franz Rosenzweig (1886-1929) ist eines der klassischen Werke der deutschen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Das Werk ist nach klassischen Schema Gott - Welt - Mensch angelegt. Es ist nicht nur (aber auch) als jüdisch-religionsphilosophische Schrift anzusehen, sondern steht zwischen dem deutschen Neukantinaismus, der Lebens- und der Existenz(ial)philosophie. Die digitale Neuausgabe entspricht dem Text der Druckversionen, normalisiert aber zwecks besserer Recherche einige eigenwillige oder fehlerhafte Schreibweisen (Egypten, Kierkegard). Die Publikation enthält eine Einführung in das Werk von Bernhard Casper.
The Struggle for Meaning is a landmark publication by one of African philosophy's leading figures, Paulin J. Hountondji, best known for his critique of ethnophilosophy in the late 1960s and early 1970s. In this volume, he responds with autobiographical and philosophical reflection to the dialogue and controversy he has provoked. He discusses the ideas, rooted in the work of such thinkers as Husserl and Hountondji's former teachers Derrida, Althusser, and Ricoeur, that helped shape his critique. Applying his philosophical ideas to the critical issues of democracy, culture, and development in Africa today, he addresses three crucial topics: the nexus between scientific extraversion and economic dependence; the nature of endogenous traditions of thought and their relationship with modern science; and the implications - for political pluralism and democracy - of the emergence of 'philosophies of subject' in Africa. While the book's immediate concern is with Africa, the densely theoretical nature of its analyses, and its bearing on current postmodern theories of the 'other', will make this timely and elegant translation of great interest to many disciplines, especially ethnic, gender, and multicultural studies.
Gesichtsauflösungen
(2013)
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird aus einem wiedergeöffneten Stollen der Bergwerke von Falun in Schweden der nahezu unversehrte Leib eines verschütteten Mannes geborgen. Die verblüfften Bergleute blicken in ein frisches Gesicht, in "die noch unveränderten Gesichtszüge eines verunglückten Jünglings" – wie es in der Quelle, in Gotthilf Heinrich von Schuberts Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) heißt. Gleichsam eingelegt in Kupfervitriolwasser hat das Gesicht in 300 Ellen Tiefe überdauert, doch kann dessen Konservierung der Berührung mit Luft und Licht und mithin dem Auge der Umstehenden nicht standhalten. Gesicht und Körper lösen sich auf, zerfallen zu Staub, doch erst, nachdem ein altes Mütterchen "an Krücken und mit grauem Haar" den Konservierten erkennt und an ihre Brust drücken kann: Nicht die Mutter, nein sie ist die Braut des Jünglings von vor fünfzig Jahren, und ihr eingefallenes, "verwelktes" Gesicht kontrastiert der Wirkung des seinen. Die Geschichte vom konservierten Bergmanngesicht ist eine der bekanntesten Kombinationen von Literatur und anorganischer Chemie. Johann Peter Hebel und E.T.A. Hoffmann haben diese Geschichte der Flüssigkeiten als eine Art Antidoton gegen die Auflösungserscheinungen des Gesichts erzählt, die zumindest bei Hebel von einer Verwirrung der Chemikalien und ihrer Wirkungen geprägt ist. Denn die schnelle Auflösung, freilich nach vollzogener Identifikation durch die alte Braut, widerspricht dem chemischen Prozess, durch die jedoch deutlich werden soll, dass der unversehrte Kopf in Vitriol, seine Erkennbarkeit und Präsenz nur um den Preis der Sichtbarkeit zu haben ist: Allein als ein den Blicken und Interaktionen mit den Menschen entzogener Kopf bleibt er sich gleich, ist er intakt, unvergänglich. Damit wird gleichsam auf dem Haupt des aus der Zeitlichkeit herausgefallenen Bergmanns ein Spiel um natürliche und erworbene Konservierungsmodalitäten durch das Vitriol des Berges einerseits und das Gedächtnis der ergrauten Braut andererseits ausgetragen. Als Garanten gegen die Auflösung buhlen sie um die Haltbarkeit und physische Integrität des Menschen, genauer um das Bild von ihm. Durch eine "Verwirrung der Chemikalien", die im Übertrag von der Quelle zur Prosaerzählung erfolgte, wird der Konservierungsstoff Kupfervitriol oft als Eisenvitriol oder folgenreicher und entgegen der Nomenklatur gar als Schwefelsäure überliefert. In dieser starken Säure allerdings hätten sich nicht nur Gesicht und Körper des Bergmanns in maximal zwei Stunden, sondern auch das ganze Bergwerk zersetzt. Im konservierten Bergmann als der Geschichte einer aufgeschobenen Auflösung konvergieren einige Themenfelder der folgenden Beiträge: Neben dem Entzug und der Bergung eines unversehrten Antlitzes, dem eine Art facelifting zuteil wurde, sind es die Umstände seiner Erinnerung und die Bedingungen zu seiner Wiedererkennung, seine Fragilität und sein Zerfall. Themen, in die an dieser Stelle ein wenig eingeführt werden soll.