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The article argues that within the genre of the Arthurian romance the tales about King Arthur’s vow to fast, show a possibility to conceptualize the status of ‘text’, a possibility which has historically become unfamiliar. Under these circumstances the act of telling and the content of what is told differ, if at all, slightly and this seems to be an explanation for the fact that the medieval language provided only one word for the tale and its plot: âventiure.
Der Körper der Puppe
(2011)
Claudia Peppel betrachtet Puppen aufgrund ihrer funktionalen Ambivalenz als Schlüsselfiguren des Unheimlichen bzw. Nicht-mehr-Heimischen. In ihrem historischen Überblick - von Puppen-Ahnen (ca. 7000 v. Chr.) über Vodou-Praktiken bis hin zur gegenwärtigen Modefotografie - richtet sie ihr Augenmerk auf die vielgestaltigen Beziehungen zwischen Puppen und Menschen in Religion, Kunst, Psychotherapie und Ökonomie. Als Teil von Inszenierungen überschreiten Puppen, gleichermaßen der Wirklichkeit wie der Einbildungskraft verpflichtet, je die Grenzen zwischen lebendig und artifiziell: Sie verweisen und repräsentieren und sind stets Kunstkörper, Ding, Modell und Menschenleib zugleich.
Kaum ein größerer Gegensatz ist denkbar als der zwischen Ritual und Trauma. Rituale sind kollektive Wiederholungen symbolischer Handlungen, die kulturell prägende Sinnzuschreibungen und Motivationen in Umlauf bringen. In der Ökonomie des gesellschaftlichen Zeichentauschs sind sie daran beteiligt, die "Zirkulation von sozialer Energie" nach Mustern der herrschenden Zeichenordnungen zu regulieren. Rituale sind in der Regel streng kodifiziert. Deshalb ist ihr Ablauf weitgehend vorhersehbar.
Traumata dagegen sind ihrem Wesen nach unvorhersehbar. Nach Freud entsteht ein Trauma, wenn das Ich übermächtigen Sinnesreizen oder nicht kontrollierbaren Triebschüben schutzlos preisgegeben ist. Das Trauma bringt die psychische Ökonomie der Betroffenen so nachhaltig aus dem Gleichgewicht, dass die von ihm verursachten Symptome auch die Ökonomie des gesellschaftlichen Zeichentauschs stören. Während Rituale an der Stiftung von kulturellem Sinn wesentlichen Anteil haben, sind traumatische Ereignisse dadurch gekennzeichnet, dass für sie "alle kulturell vorgeprägten Sinnrahmen versagen".
Rituale geben Menschen Stabilität und Kraft im täglichen Leben. Durch eine Migration können sich Modifikationen in der Performanz und Materialität der Rituale ergeben. Die Bachelorarbeit befasst sich mit diesen Veränderungen am Beispiel der Materialität des Hindu Rituals Puja. Das Ziel der Arbeit ist die Betrachtung, inwiefern aufgrund einer Migration Aneignungsprozesse in der Materialität stattfinden und diese ein Beispiel für Ritualdynamik sein können. Basierend auf den Ergebnissen eines in 2021/22 durch die Verfasserin durchgeführten Projekts im Rhein-Main Gebiet wird beschrieben, welche Gaben von den Gläubigen benutzt werden, welche Beschaffungsprozesse durchlaufen werden und welche Bedeutung eventuelle Veränderungen für die Gläubigen haben. Hierzu werden die Hypothesen erstellt und bestätigt, dass ein Aneignungsprozess und somit ein ritualdynamischer Prozess stattfindet und die Puja, aufgrund ihrer Flexibilität, ein geeignetes Ritual zur zukünftigen Untersuchung von Ritualdynamik darstellt.
Zunächst legt die Autorin den ethnologischen Ritualbegriff unter anderem über die Ritualtypen von Ronald L. Grimes dar und erörtert die Theorien der ritual studies. Des Weiteren wird der Forschungsstand des Themenbereichs der Ritualdynamik anhand der Ergebnisse und Theorien des Sonderforschungsbereichs 619 (SFB 619) in Heidelberg (2002-2013) erläutert. Darauffolgend werden nach einer kurzen Vorstellung des Hindu-Glaubens und den Grundlagen der Puja die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt dargelegt. Anhand der Ergebnisse aus Interviews, teilnehmenden und passiven Beobachtungen und einer Umfrage mithilfe eines Fragebogens wird die Veränderung bei der Materialität des Rituals am Beispiel der angebotenen Speisen (naivedya) und dem Wasser des heiligen Flusses Ganges (gangagel) beschrieben. Die Flexibilität des Rituals wird anhand von Bespielen durch Informanten veranschaulicht. Abschließend werden die Hypothesen bearbeitet und ein Ausblick in die Zukunft des Themas aus Sicht der Verfasserin gegeben.
Nicht von einer "Nähe" der Literatur "zum Ritual" [...] gehen die folgenden Überlegungen aus. Wenn als "Definitionsmerkmale des Rituals" "Wiederholung einer Handlung, Inszeniertheit, ästhetische Elaboriertheit, Selbstbezüglichkeit, Expressivität und Symbolizität" angeführt werden, dann stellt sich gerade die Frage, inwiefern ein literarischer Text Handlung 'ist', nicht aber nur ein Ritual oder eine Wiederholung einer Handlung thematisiert oder erzählt. [...] Das Verhältnis von Ritual und literarischem Text wird allein von deren Ferne und Entferntheit her gedacht werden können und damit erst die Versuche und die Notwendigkeit der literarischen Texte, im Verhältnis zum Ritual ihre eigene Performativität zu bestimmen.
im folgenden möchte ich dazu beitragen, goffman als soziologen der rituellen spiele mit darstellungsidiom zu verstehen, indem ich die konstruktion von authentizität in alltäglichen umfeldern durch einen goffmanesken zugriff wende: es ist die dramaturgische konstruktion von realität, vermengt und ergänzt durch eine dramaturgische produktion von glaubwürdigkeit durch die darstellung von "persönlichkeit" und nähe. während in vielen kontexten definitionen sozialer realität aufrechterhalten werden, denen keinesfalls glaubwürdigkeit unterstellt wird, steht gerade in der konstruktion persönlicher beziehungen eine form der realitätskonstruktion im vordergrund, die ich 'rituelle spiele mit glaubwürdigkeit' nennen möchte.