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The article re-examines the relationship between the works of Alfred Schütz and Harold Garfinkel, focusing on their respective approaches to temporality in interaction. Although there are good reasons to emphasize the differences between Schütz’s notion of individual projects of action and Garfinkel’s interest in communicative sequencing, there is also an interesting historical connection. In order to elucidate this connection, the article provides a close reading of the steps that lead Schütz from his premise of ‘egological’ time consciousness to his understanding of the reflexive and interactive process of meaning establishment and interpretation developed in his first book, The Phenomenology of the Social World (1967 [1932]). The article reflects further upon which aspects of Schütz’s considerations resonated with Garfinkel in his formative years and how Garfinkel related to them variously in his later development of ethnomethodology. Hence, it appears that Garfinkel’s ethnomethodology successively departs from many of Schütz’s premises while simultaneously incorporating and further developing some of his notions on the sequential organization and temporal flux of interactive processes.
Providing an interactive undergraduate elective on safety culture online – concept and evaluation
(2022)
Background: The COVID-19 pandemic has made it more difficult to maintain high quality in medical education. As online formats are often considered unsuitable, interactive workshops and seminars have particularly often been postponed or cancelled. To meet the challenge, we converted an existing interactive undergraduate elective on safety culture into an online event. In this article, we describe the conceptualization and evaluation of the elective.
Methods: The learning objectives of the safety culture elective remained unchanged, but the teaching methods were thoroughly revised and adapted to suit an online setting. The online elective was offered as a synchronous two-day course in winter semester 2020/21 during the “second wave” of the COVID-19 pandemic in Germany. At the end of each day, participating students evaluated the elective by completing an online survey. Items were rated on a six-point Likert scale. We used SPSS for data analysis.
Results: Twenty medical undergraduates completed the elective and rated it extremely positively (1.1 ± 0.2). Students regard safety culture as very important and felt the learning objectives had been achieved. Moreover, they were very satisfied with the design and content of the elective, and especially with interactive elements like role-play. Around 55% of participants would recommend continuing to offer the online elective after the pandemic.
Conclusions: It makes sense to offer undergraduate medical students online elective courses on safety culture, especially during a pandemic. The elective described here can serve as a best practice example of how to teach safety culture to undergraduates, especially when physical presence is unfeasible. Electives requiring a high degree of interaction can also function well online.
Die Sprache ist ein hervorragendes Werk, das durch Interaktion entsteht und mit dem wir eine Wirklichkeit erzeugen, die eine sowohl konstruierende als auch destruierende Rolle spielen kann. Manche Linguisten vergleichen den Sprachgebrauch mit dem Sprachspiel. Mit seiner Hervorhebung der Sprachverwendung und seinem einprägsamen und geschliffenen Ausspruch 'Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache' gilt Wittgenstein als Vorgänger der linguistischen Pragmatik. Seine Äußerungen inspirierten die Theoretiker der Sprechakttheorie. Nach Austin verläuft der Sprachgebrauch in Sprechakten, wobei jeder Akt aus den Teilakten Lokution, Illokution und Perlokution entsteht und auch defizitäre Sprechakte möglich sind. Aus der Tatsache, dass der Anzahl der Kontexte keine Grenzlinie zu ziehen ist, dass es also unendlich viele Kontexte und dementsprechend so viele Funktionen gibt, können wir ebenfalls auf eine unendliche Zahl von expliziten oder impliziten Sprechakten schließen. Die Sprechakte haben einen modalen Charakter, der a) vom Blickpunkt des Sprechers und des Hörers, b) vom Kontext, in dem sich die Sprechakte abspielen, c) von der Gesellschaft als der Trägerin einer Kultur und d) von den Naturumständen, unter denen die Interaktanten leben, abhängt. Die Sprechakte gelingen nur dann, wenn die Interaktanten kooperationsbereit sind. Das allein genügt aber nicht; auch das Höflichkeitsprinzip ist sehr konstitutiv. In dieser Arbeit werden besondere türkische Sprechakte analysiert, die zeigen, dass die Äußerungstypen nicht immer mit den Illokutionen übereinstimmen. Das kann vom Kontext und auch von suprasegmentalen Merkmalen des jeweiligen Sprechaktes abhängen.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen meiner biographie- und interaktionsanalytischen Pilotstudie zur Darstellung narrativer Identitäten und zum biographischen Werdegang von in Deutschland sozialisierten türkischstämmigen Germanistik-StudentInnen in Istanbul, die als Jugendliche bzw. junge Erwachsene meist auf der Basis von Familienentscheidungen in die Türkei migriert sind. Im Fokus der folgenden Analyse des biographischen Interviews mit dem Informanten Ali steht der biographische Entwicklungsprozess und die sukzessive Herstellung seiner Selbstverortung jenseits ethnisch-nationaler Kategorien. Bei der Rekonstruktion des biografischen Werdegangs lassen sich direkte Bezüge zu den Pries'schen Modellen zum Verhältnis von Migration und Integration herstellen: Während sich Alis Eltern an dem Modell des "Gastarbeiters" orientieren, der nach einer begrenzten Zeit im Ausland in sein Heimatland "zurückkehrt", entwickelt Ali für sich das Lebensmodell als "Transmigrant". Bei der narrativen Herstellung von Identitätsaspekten gibt es außerdem deutliche Übereinstimmungen mit den von Sievers et. al. beschriebenen Eigenschaften eines Transmigranten. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass in der Kindheit und Jugend des Gastarbeiterkindes einschneidende Erlebnisse im deutschen Bildungskontext fokussiert werden. Bei der Bewältigung der Probleme gelingt es dem Erzähler jedoch sich als agentivisch starker und durchsetzungsfähiger Akteur zu präsentieren. Nach der familiären "Rückkehr" in die Türkei spielt die Auseinandersetzung mit der türkischen Umwelt die zentrale Rolle, die zur sukzessiven Loslösung aus beiden Lebenswelten und hin zur Herausbildung eines neuen transmigrantischen Selbstbildes führt.