Refine
Year of publication
- 2009 (2)
Document Type
- Article (2)
Language
- German (2) (remove)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- no (2) (remove)
Deichbau und andere flussbautechnische Maßnahmen haben dazu geführt, dass die Mittlere Elbe ihre ursprünglichen Überschwemmungsgebiete verloren hat. Um die Auswirkungen der alljährlich auftretenden Hochwasserereignisse einzudämmen, wurden große Bereiche der Talniederung durch Deiche vom Überflutungsgeschehen abgetrennt. Diese Eingriffe in den Naturhaushalt ermöglichten gleichfalls eine intensive ackerbauliche Nutzung oder eine hochwassersichere Bebauung der Auen. Die natürliche Auendynamik ist heute weitestgehend auf einen schmalen Bereich entlang der Elbe beschränkt. Hinter den Deichen sind die für die Elbeauen typischen Lebensräume von der lebenswichtigen Auendynamik abgeschnitten. Angepasste Auenarten und -lebensgemeinschaften treten zugunsten von Allerweltsarten zurück. Eine Wiederanbindung von Altauenbereichen an das Überflutungsgeschehen ist deshalb eine der vordringlichsten Maßnahmen zur Revitalisierung gefährdeter Auenlebensräume und stellt eine Chance dar, einen nachhaltigen und modernen Hochwasserschutz mit Naturschutzzielen zu verbinden. An der Elbe entspricht das aktuelle Hochwasserschutzsystem nicht den heutigen Anforderungen an den Hochwasserschutz. Um jedoch jederzeit auf mögliche große Hochwasserereignisse reagieren zu können, entstanden Anfang der 1990er Jahre in den Anliegerländern der Elbe zahlreiche Pläne für Deichrückverlegungen.
Die bodenkundliche Sondierung von 24 Standorten im Roßlauer Oberluch und 12 Probeflächen im Referenzgebiet bei Klieken dient der Standortcharakterisierung ausgewählter Untersuchungsflächen in der Elbeaue. Sie stellt die Grundlage für begleitende faunistische und floristische Untersuchungen dar, die im Zuge der Deichrückverlegung im Roßlauer Oberluch durchgeführt werden. Die Untersuchungsflächen befinden sich in der rezenten Elbeaue und im Rückdeichungsgebiet des Roßlauer Oberluchs sowie in der Altaue (historischen Aue) bei Klieken. Durch die Deichrückverlegung gehört nun wieder das gesamte Roßlauer Oberluch zum aktiven Überflutungsbereich. Die Untersuchungsflächen bei Klieken liegen in der eingedeichten holozänen Aue, geschützt vor Hochwasser und Sedimenteintrag